Als Hernando Cortes 1519 in Mexiko anlandete, ließ er seine Schiffe am Strand verbrennen. Ohne Hoffnung auf Rückkehr sollten seine Soldaten noch tapferer kämpfen. Die Strategie des spanischen Eroberers inspirierte offenbar die Merkel-Regierung zu einer ebenso waghalsigen Energiepolitik. Die Grundlastträger Atom und Kohle werden gekappt und zurechtkommen soll Deutschland mit Wind und Sonne. Mit der Anlandung Cortes’ begann die Zerstörung des Aztekenreiches und Deutschland wird der ganzen Welt einmal als abschreckendes Beispiel dienen, wie ein blühender Industriestaat sich durch eine verfehlte Energiepolitik selbst ruiniert hat.
Beim Betrachten des Videos fällt mir spontan ein sehr deutscher Begriff ein : Götterdämmerung!!! Es muß offenbar erst ganz schlimm kommen, bevor sich das Volk -oder was davon übrig ist- erhebt.
@ Richard Rosenhain. Die Zeitdauer, bis das Anwachsen der Entropie gegen das Leben gewinnt, ist der entscheidende Punkt. Maximal lange würde es dauern, wenn der Homo sapiens wie in der Steinzeit leben würden, als sagen wir 20 Menschen (eine Horde) pro 100 Quadratkilometer, Lebenserwartung 25 Jahre. Spätestens die unaufhaltsame Erwärmung der Sonne wird das Leben zerstören, das wird allerdings etwas dauern. Bei demnächst 10 Milliarden Menschen hat die Variante “Steinzeit” (oder ähnliches) brutale Konsequenzen. Realistisch gesehen kann die Menschheit nur noch nach “vorne”. Natürlich geht die Entropie hoch, aber man muss doch nicht deshalb vorher schon Selbstmord begehen. Apropos Selbstmord: Bevor die “normal” erzeugte Entropie gewinnt, ist es viel wahrscheinlicher, dass sich unsere Spezies durch einen großen Krieg selbst eliminiert (Murphys Gesetz).
“Die grünen Khmer machen keine halben Sachen”?. Das würde heißen, der Genozid an knapp einem Viertel der Bevölkerung kommt noch? Ähnlich wie bei den Roten Khmer unter Pol Pot?
@ Richard Rosenhain Ihrer Argumentation folge ich überhaupt nicht. Der Autor schrieb über die sinnvolle Nutzung von Kernenergie und nicht versiegende Rohstoffreserven durch Stoffkreislauf, sowie das natürliche Vorkommen von Uran in unserer Umwelt. Eine der ersten Lektionen im Chemieunterricht lehrte die Erhaltung der Masse, sprich: Kein Stoff entsteht aus dem Nichts und kein Stoff verschwindet im Nichts. Damit liegt der Autor mit seiner Darstellung richtig. Genauso funktionieren bereits heute sehr viele intensiv genutzte Stoffkreisläufe. Die bekanntesten Beispiele finden wir in der Metallurgie. Wenn Sie darauf abstellen, daß für jeden Stoffgewinnungsprozess Energie nötig ist, haben Sie zwar Recht, aber dies war eben nicht das Thema. Ihr Argument „Exergie wird in Anergie überführt“ ist richtig, aber auch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn Anergie wird lediglich dadurch gekennzeichnet, daß sie ohne zusätzlichen Einsatz einer Hilfsenergie keine (für uns) nutzbare Arbeit verrichten kann (siehe Wärmepumpe). Für die Menschheit wird es erst kompliziert, wenn das Zentralgestirn unseres Sonnensystems stirbt. Ich denke, bis dahin haben Unmengen von Stoffen auf der Erde Unmengen von Kreisläufen durchlaufen und die Sonne der Erde, für uns unvorstellbar große, Mengen Energie geliefert. Da die Sonne uns zwar damit möglich macht „nachwachsende“ chemisch gespeicherte Exergie zu nutzen (auch ein Stoffkreislauf) aber wir aber aktuell keine grundlastfähige Möglichkeit haben, Solarenergie direkt in elektrische Energie umzuwandeln, ist dringend geraten uns die friedliche Nutzung der Kernkraft zu erhalten.
Verbrannte Erde schaffen wie im Krieg, damit man danach nicht wieder auf die Beine kommt. Greenpeace projizierte vor der Sprengung den Spruch ” Platz schaffen für die Energiewende” auf die Türme; der Betreiber EnBW bedankte sich noch dafür “Wir haben Platz geschaffen.” Das erinnert mich stark an die Anbiederung von Herrn Käser an Fräulein Neubauer vor einigen Monaten.. Man kann hier gut studieren wie die Anbiederung vieler Industrieller an das 1000jährige Reich vor ca. 90 Jahren funktionieren konnte.
Ergänzen muß man, dass ein sog. “abgebrannter” Brennstab noch rund 95 Prozent seiner Kapazität besitzt, denn ein Nachteil der bisherigen Leichtwasserreaktoren besteht darin, dass sie als Brennstoff Uran-235 benötigen, das aber nur einen kleinen Teil des Urans ausmacht. Inzwischen gibt es aber moderne Reaktoren der sogenannten Generation IV, die Energie aus bereits angefallenem “Atommüll” gewinnen können, weil sie auch das Uran-238 spalten z.B. den russische Reaktor BN-600 im Kernkraftwerk Belojarsk. Allein aus den vorhandenen gebrauchten Brennelementen in den verschiedenen Zwischenlagern könnte sich Deutschland 250 Jahre lang komplett mit Strom versorgen und die Reaktoren würden damit auch die Endlagerfrage lösen.
Was da unter dem Titel “Sehr viel Marx, aber sehr wenig Mises” steht, ist unverständlich. Ich würde sogar sagen, dass es zu meinen Ansichten diametral entgegen gesetzt ist. Das Problem der Uranspaltung ist nicht die Verfügbarkeit des Uran235, sondern die Umwandlung in Spaltprodukte, die nicht im Reaktor das größte Problem darstellen, sondern Jahrtausende danach. Wer davon träumt, das Problem von 30000 Jahren Halbwertszeit mit technischen Mitteln lösen zu wollen, hat keine Ahnung, was tausend Jahre sind. Ich höre schon wieder das Zauberwort Transmutation. Stellt doch erst einmal ein funktionierendes Konzept dazu vor, das nicht nur einfach andere hochgiftige und hochaktiive Spaltprodukte erzeugt. Was nun die Kühltürme betrifft, so wurden die nicht von Grünen Khmer gesprengt. Das sind einfach unsinnige Behauptungen, die man nach dre Sekunden Nachdenken einfach nicht aufrecht erhalten kann. Wir haben in diesem Lande ein Problem, dass sich Schulschwänzerinnen für Wissenschaftlerinnen halten und Bankfacharbeiter für Mediziner oder Statistiker. Dadurch entsteht viel Schaden. Materialtechniker oder Projekt-Ingenieure oder Elektrotechniker, die sich für überragende Kernphysiker halten, gibt es auch wie Sand am Meer und der halbgebildete Sympathisant hat einen Gott zum Anbeten, auch wenn es nur Ommm ist.
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