Diese stillgestellte Erde läßt sich schon in der unmittelbaren Umgebung, in der eigenen Lebenswelt Tag für Tag wahrnehmen, lieber Herr Bonhorst. Ich habe das Gefühl, um so intensiver, je mehr die Lage als entspannt angesehen werden kann und muß. Apropos “muß”. Leute mit Hunden, die sind nach wir vor noch reichlich präsent - gut, die müssen ja…oder besser gesagt, Mamis Liebling. Aber was wir jetzt beobachten dürfen, ist ja weiter nichts, als das erwartbare Ergebnis eines bombastischen und gigantischen Überbietungswettbewerbs in Sachen Vorsicht, Schutz und dergel. Das Schlimme, das für uns alle Tragische ist, daß die Bedenken- und Verantwortungsträger aus dieser Nummer nicht mehr raus kommen, wohl so richtig auch gar nicht wollen - die haben “Blut geleckt”. Wer hätte von denen denn den Mut, den ersten Schritt zu wagen, um dann mit Sicherheit jeden weiteren Toten auf’s Butterbrot geschmiert zu bekommen, sozusagen. Auch wenn wir uns mit gewissen Auflagen noch draußen bewegen dürfen, im Prinzip ist über uns alle die Quarantäne verhängt - oder wie es ganz am Anfang in Rio Bravo heißt: “Joe, you’re under arrest”. Und der Joe ist ja bekanntlich auch so eine Art Synonym für Jedermann.
Mich würde mal interessieren, ob die Geschäftsleute in Berlin, Görlitzer Park, noch vor Ort aktiv sind oder ob sie ihre Ware inzwischen über einen Onlineshop anbieten. Eine Webcam scheint es dort, vermutlich aus Gründen der Diskretion, nicht zu geben.
“Es wird ein hartes Stück Arbeit, diese weltumspannende tote Hose wieder zu einem halbwegs normalen Leben zu erwecken.” Das glaube ich nicht, Merkel wird wahrscheinlich alternativlos und solidarisch das STEUERZAHLER Säckel öffnen, um die ganze Welt zu retten und alles ist paletti !! Der ERDOGAN DEAL hat doch bestens bewiesen, WIE “HERVORRAGEND” die Steuerzahlergeschenke wirken !! Das wird sie nicht hintern, weiter zu machen !! Schließlich muß sie nicht in ihr Portemonnaie greifen !!
Es wird ein Leben nach dem Lockdown geben. “Ein hartes Stück Arbeit” ist genau das, was gerade den satten, müden Gesellschaften guttun könnte. Klimaretter in die Produktion!
Das Biedermeier gilt als eine Epoche der Flucht in Private, ein Rückzug aus dem Öffentlichen. Entsprechend entwickelten sich Kunst und Kultur, die sich auf den Innenraum als Tätigkeitsfeld fokussierte: Hausmusik, Kammermusik, Innenarchitektur, ... Hausbackenes für den Hausgebrauch, häusliches Glück. Näh- und Handarbeit. Zum ersten Male wurde in diesem Rahmen eine eigenständige Kindermode entwickelt. Das Familienleben wurde neu kultiviert. Gemütlichkeit in der Wohnstube als dem späteren Wohnzimmer und darin Geselligkeit im kleinen Rahmen: das Kaffeekränzchen und auch der Stammtisch. Diese Epoche erfand den Weihnachtsbaum, die Weihnachtslieder und die Bescherung, wie sie uns heute geläufig sind. Nicht nur Religion ist Opium des Volkes, sondern auch seine Kultur. Das Biedermeier war die zivilisatorische Antwort der Gesellschaft auf die Durchsetzung der drakonischen Karlsbader Beschlüsse von 1819 mit starker Einschränkung jeglicher politischer Betätigung und strenger Zensur für alle Veröffentlichungen. Diese “weltumspannende tote Hose” jetzt ist das Resultat der “Corona Beschlüsse”. Interessant ist folgendes Wikipediazitat: “Anlass für die Karlsbader Beschlüsse war die damals an verschiedenen deutschen Höfen vorherrschende Revolutionsangst.” Anlass zur Revolution wird global gegeben sein, sollten sich diese weltumspannende tote Hose morgen, dann inzwischen viel zu weit für den inzwischen Abgemagerten, eben nicht wieder zu einem halbwegs normalen Wirtschaftsleben erwecken lassen. morgen kinder wirds was geben morgen kommt der weihnachtsmann
Zen und die Kunst eine Toilette zu warten? Als ich noch jung war hieß es Motorrad!
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