Roger Letsch / 01.06.2018 / 10:30 / Foto: Jacek Halicki / 18 / Seite ausdrucken

Die gleichen Fragen: Erklärung 2018 und BAMF-Untersuchungs-Ausschuss

Die „Gemeinsame Erklärung 2018“ versammelte als freie Petition mehr als 160.000 Unterstützer, während sie nun, da sie auf den offiziellen Servern des Bundestages steht, in der ersten Woche erst etwas mehr als 30.000 Unterschriften verzeichnen kann. Einige Achse-Autoren haben die Petition unterschrieben, andere nicht. Roger Letsch hat mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gunter Weißgerber (SPD) über die Petition und darüber gesprochen, was die Beteiligung an derlei „Grasroot-Bewegungen“ für die Demokratie in unserem Land bedeutet. Weißgerbers These: Die Erklärung 2018 wirke in die gleiche Richtung wie die Forderung nach einem BAMF Untersuchungsausschuss. Das sei zwar nicht geplant gewesen, liege jetzt aber auf der Hand. Die BAMF-Vorgänge seien daher so etwas wie ein Katalysator für die Erklärung 2018. Und die Erklärung sei ein Katalysator für die Einsetzung eines BAMF-Untersuchungsausschusses. Nach dem Gespräch hat der bisherige Skeptiker Weißgerber deshalb auch unterschrieben.

Letsch: Sie haben bisher nicht unterschrieben, warum?

Weißgerber: Mir war die Formulierung bezüglich der Grenzen nicht konkret genug. Soll Deutschland geschlossene Grenzen erhalten oder soll die EU richtigerweise ihre Außengrenzen kontrollieren? Für mich ist dieser Punkt essenziell. 1989 bin ich für Freiheit, Demokratie, Deutsche Einheit und Sicherheit in NATO/EWG auf die Straße gegangen. Eine europäische Gemeinschaft demokratischer Staaten konnte und wollte ich nicht mit Grenzen innerhalb dieser Gemeinschaft denken. Noch immer bin ich beim kontrolllosen Fahren im Dreiländereck Slowakei/Österreich/Ungarn tief gerührt. Diese Freiheit will ich niemals missen. In der Erklärung wurde dieser Punkt für mich störend offengelassen. Die jetzigen Petitions-Formulierungen lassen die Interpretation zu, wonach ihr das ebenso sehen könntet. Kontrollierte EU-Binnengrenzen darf es nur geben, wenn die EU tatsächlich weder willens noch in der Lage ist, ihre Außengrenzen zu kontrollieren. Ich setze hier auf die Visegradstaaten, Österreich, Dänemark und einige andere realistische Mitgliedsländer, dass Vernunft und damit größere Sicherheit einkehren. Die Junckers und Asselborns in ihren wattebauschgeschützten Refugien werden das noch lernen müssen. Selbst der Brexit als wirkmächtige Aufforderung zum Nachdenken war hier zweifellos wichtig. Die EU wird von Brüssel und nicht von den Bevölkerungen Europas gefährdet.

Das Versagen der EU, die „Dublin-Regeln“ durchzusetzen und der Tweet aus dem BAMF Ende August 2015, wonach „Dublin III“ außer Kraft gesetzt sei, sind die Ursachen für den beispiellosen Kontroll- und den damit einhergehenden Vertrauensverlust nicht nur der Deutschen in ihre Institutionen. Die Bundesregierung brach die Dublin-Regeln und damit europäisches Recht. Der Bundestag wehrte sich, ebenso wie die Judikative (die dritte Gewalt), nicht dagegen, und die sogenannte Vierte Gewalt (die Medien) wirkte als eine homogene Gruppe von Jubelpersern am Rechtsbruch mit. Was übrigens die starke Gegenwehr bezüglich einer (Enquete-)Kommission zur Aufarbeitung des Rechtsbruchs 2015 und dessen Folgen erklärt. Hier gilt es nachzusetzen! Die Petition ist auf diesem Weg wichtig. Der plötzlich und beileibe nicht unerwartet auf diesen Weg aus dem Versagerhimmel gepurzelte Bremer BAMF-Skandal dürfte mit seinem Aufklärungsdruck für das Anliegen eurer Petition katalytisch wirken. 

Letsch: Das heißt, Sie haben nun doch unterschrieben?

Weißgerber: Ja. Das heißt, mit Abschluss dieses Interviews werde ich es tun. Damit wir uns auch faktisch und nicht postfaktisch unterhalten haben.

Letsch: Keine Kritik mehr an der Erklärung?

Weißgerber: Doch, die habe ich schon. Insbesondere vermisse ich die Forderung nach einer Untersuchungskommission, die unbedingt eine Enquete-Kommission sein sollte. Aber inhaltlich finde ich im Erklärungstext keine Forderung, die ich nicht ebenso erheben würde. Das passt schon.

Letsch: Warum eine Enquete-Kommission?

Weißberger: Weil in einer Enquete-Kommission nicht nur Parlamentarier sitzen würden, sondern auch andere Bürger. Gewissermaßen „politische Zivilisten“. Normalerweise ist es ja die Aufgabe des Parlamentes, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren, was aber offensichtlich 2015 so gar nicht funktioniert hat. Einspruch kam nicht mal von Seiten der Opposition, der der rechtsfreie Zustand an den Grenzen im Gegenteil gar nicht lange genug dauern konnte. Und in einer Großen Koalition, die etwa eine 80 Stimmen Mehrheit hatte, konnten interne Kritiker locker überstimmt werden. Der Wert des einzelnen Abgeordneten sackte in der letzten übergroßen Koalition auf eine unbekannte Untergrenze. Selbst wenn 40 oder 50 MdBs aus den Regierungsfraktionen nicht mitgemacht hätten. Es hätte niemand gemerkt. Ich denke, hier resignierten sicher auch etliche Kollegen, die es besser gewusst hatten. Wem jedoch der Mut zu abweichenden Meinungen fehlt, und das sind in unserem konsensorientierten System leider doch manche Abgeordnete, dem wachsen in solchen Situationen üblicherweise keine Flügel.

Letsch: Von einer Untersuchungskommission ist nun in der Erklärung aber überhaupt keine Rede...

Weißgerber: Aber eine Kommission wird kommen, wenn auch aus einer ganz anderen Richtung. Die Vorgänge im BAMF werden zu einer solchen führen, auch wenn bis jetzt fleißig abgewiegelt wird und die große Koalition immer auf die Uhr klopft und sagt, dafür wäre jetzt keine Zeit. Der Innenausschuss wird ja nicht dadurch aufgelöst, dass eine Untersuchungskommission gebildet wird. Die Vorgänge sind viel zu ungeheuerlich, als sie nun Seehofer zur Lösung hinschieben zu können, das kaufen die Bürger der Politik nicht ab. Und wer sich mit dem BAMF befasst, arbeitet sich natürlich direkt Punkt für Punkt an die Forderungen der Erklärung 2018 heran, selbst wenn das so nicht beabsichtigt ist.

Letsch: Werden wir noch von weiteren skandalösen Praktiken beim BAMF hören?

Das „B“ in BAMF steht nicht für „Bremen“, sondern für „Bund“. Die Behörde ist eine Bundesbehörde, die bundesweit arbeitet. Das sagt eigentlich alles. Wenn die Abgaswerte eines VW-Dieselmotors in Herne nicht stimmen, klopft man ja auch direkt bei der Zentrale in Wolfsburg an, oder?

Letsch: Einige Kritiker meinen, schon die 160.000 Unterschriften seien im Grunde eine eher lächerliche Zahl gewesen, und nun hat man, eine Woche nach Start, 30.000 Unterschriften beisammen. Kann das am Ende denn überhaupt etwas bewirken?

Weißgerber: Soll man auf eine absolute Mehrheit warten, also bis man 40.000.001 Unterschriften beisammen hat? Demokratische Prozesse immer mit absoluten Mehrheiten verknüpfen zu wollen, ist eine demoskopische Unsitte. Die DDR-Bürger, die 1989 in Leipzig auf die Straßen gingen und „Wir sind das Volk“ riefen, waren sich auch sehr bewusst darüber, dass sie in diesem Augenblick nicht die Mehrheit darstellten, repräsentativ für diese Mehrheit waren sie im Rückblick aber allemal. Die Erklärung 2018 fordert die Einhaltung grundgesetzlicher Minimalstandards, das sollte folglich konsensfähig sein, weil das die Basis unseres Rechtsstaates ist. Unsere Demokratie sieht den Weg der Petition zudem ausdrücklich vor. Bürger formulieren auf friedliche, demokratische Weise ihre Forderungen. Schon jetzt steht die Erklärung 2018 in den offiziellen Dokumenten, der Petitionsausschuss muss sich damit befassen. Wenn das Quorum von 50.000 zusammenkommt – wovon ich ausgehe – wird der Petitionsausschuss diese Petition öffentlich unter Teilnehme der Wortführer der Petition beraten müssen. Die nächste katalytische Stufe sozusagen. Demokratie funktioniert so, sollte sie zumindest auch in Deutschland funktionieren. Teilhabe ist natürlich nicht alles, aber eine sehr wichtige Grundlage. Das ist nicht nur Simulation von Mitbestimmung oder eine Mahnwache vor dem Kanzleramt, die am nächsten Tag schon vergessen ist. So etwas hinterlässt Spuren, gerade deshalb, weil die Politik zu Antworten gezwungen wird. Was Vera Lengsfeld da auf die Beine gestellt hat, verdient eigentlich das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, weil sie sich für Bürgerbeteiligung eingesetzt hat. Mitbestimmung und ziviles Engagement mit absolut friedlichen Mitteln. Kein Stein flog, kein Auto brannte, keiner drohte der Kanzlerin mit Daumenschrauben oder Streckbank. Vom hinterlistigen Vermummen halten wir ohnehin nichts. Das ist gelebte Demokratie, so manche Deutsche haben das leider scheinbar verlernt, wie das geht. Deshalb: Bundesverdienstkreuz für Vera Lengsfeld! Und wurde ihr das bereits überwiesen, dann bitte die nächste Stufe für ihre Mobilisierung der mündigen Bevölkerung und derer demokratischen Institutionen. Das sollten selbst Lengsfelds Gegner so sehen. Ein guter Demokrat wird immer dafür sorgen wollen, seinen Kritikern deren öffentliche Stimme zu schützen. Jedenfalls verstanden viele der 89er darunter Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. 

Letsch: Wie erklären Sie sich, dass nicht schon am ersten Tag die erforderlichen 50.000 Unterschriften zusammengekommen sind?

Weißgerber: Die Erinnerung an das Spießrutenlaufen der Erstunterzeichner ist noch frisch. Die medialen Prügel kamen in geballter Form. Inhaltlich war zwar nichts als Unterstellungen dabei, aber man wechselte sehr schnell auf die private Ebene, und dort wurde es hässlich. Es wurden Listen erstellt, willkürliche Zuordnungen zu radikalen Einstellungen vorgenommen, und viele Medien strickten den knappen Erklärungstext an einem Faden weiter, den es definitiv gar nicht gab... Hinzu kommt, viele öffentlich Angestellte und Beamte konnten es sich existenziell gar nicht leisten, Farbe für die Idee der Erklärung zu bekennen. 

Letsch: ...nach den neuen Regeln der DSGVO sind derlei „Listen“ eigentlich ab sofort undenkbar, oder?

Weißgerber: Diffamierungen und Einschüchterungen waren das, sonst nichts. Das tut man und betont dabei auch noch süffisant, dass es natürlich Meinungsfreiheit gebe. Die Meinung hatte aber durchaus Konsequenzen. Es gab Boykottdrohungen gegen Unterzeichner und jede Menge Druck, sich zu „distanzieren“. Das ist der perfide Weg, Meinungen zu unterdrücken. Man verbiete ja nicht, man zeige doch nur den Knüppel. Der Delinquent habe ja „die Wahl“. Es gibt sicher hunderttausende Bürger, die liebend gern sofort unterzeichnen würden. Aber sie haben Angst, weil sie Beamte sind, in Verwaltungen arbeiten oder aus anderen Gründen ein Problem darin sehen, ihren Namen ausgerechnet in einen Server des Bundestages einzutippen. Das Misstrauen der Bürger gegenüber dem Parlament, dass seiner Aufgabe, der Regierungskontrolle, nicht mehr nachkommt, ist schon in bedenkliche Höhen gestiegen. Und das bereitet mir die größten Sorgen. Die repräsentative Demokratie ist das beste, was Menschen bisher auf dem Gebiet Gesellschaft und Staat praktikabel und ausgleichend eingefallen ist. Mehrheiten werden friedlich gesucht und die jeweiligen Mehrheiten achten die jeweiligen Minderheiten und tragen Sorge, dass die Minderheitenmeinungen Eingang in die Auseinandersetzungen finden. 

Letsch: Ist die Angst berechtigt?

Weißgerber: Das Misstrauen jein (ich habe nicht das Recht, Menschen ihr Misstrauen abzusprechen), die Angst nein. Der Bundestag besteht ja nicht nur aus den Abgeordneten. Die Techniker, gerade die in der IT, sind sorgfältige Leute, die wissen schon, was sie tun. Man kann nicht davon ausgehen, dass sich die Petenten anschließend auf einer Schwarzen Liste wiederfinden, weil sie ihr verfassungsmäßig garantiertes Recht auf Mitsprache wahrgenommen haben. Man stelle sich den Skandal vor, wenn es dazu käme. Es wäre zwar nicht das Ende des Parlamentarismus, doch weiter gewaltiger Schritt Richtung Wertverfall der Institutionen. Das wird sich der Petitionsausschuss nicht nachsagen lassen. Im Übrigen kann man auch so unterzeichnen, dass der Name nicht öffentlicht wird. 

Hier der Link zur Petition des Bundestages. Dort finden Sie auch Erklärung 2018 und Begründung im Wortlaut.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Norbert Rahm / 01.06.2018

Ich habe die Erklärung 2018 nicht unterschrieben, denn ich hatte und habe Angst. Meine Frau meint, ich rede mich sowieso um Kopf und Kragen. Zumindest sind meine Kinder in Sicherheit, ich möchte aber weder meinem Arbeitgeber, meiner Familie, meinem Tieren noch mir selbst Schaden zufügen. Vom Rufmord bis zu blanker physischer Gewalt reicht das Spektrum mittlerweile. Ich rede im kleinen Kreis von Freunden viel über “diesen Themenkomplex”, wobei ich nicht nur die verkorkste Migrationspolitik meine, sondern die seltsame Neu-DDR, die unser Land zu werden scheint. Mein tiefster Dank und Respekt an alle Unterzeichner der Erklärung. Ich schäme mich, vermute aber auch, es gibt noch viele Bürger in ähnlicher Lage. Es muss doch endlich mal etwas geschehen, irgendwann wird bei vielen der Leidensdruck die Angst überwinden.

Günter Schaumburg / 01.06.2018

Als ausgereister DDR-Bürger konnten wir uns als Familie 1991 einen Kurzurlaub nach Südtirol leisten. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis wir an der österreichischen Grenzkontrolle standen. Voller Stolz und voller Rührung zeigten wir den Grenzschützern unseren bundesdeutschen Ausweis. Und das war jedes Jahr bis zum Wegfall der Grenzkontrollen so. Uns hat die Wartezeit und die Kontrolle nicht gestört, im Gegen- teil, wir wussten, das aufgepasst wird, wer in die einzelnen Länder einreist. Wenn die Grenzkontrollen, und der nicht mehr nötige Geldumtausch, für viele das Ei des Kolumbus sind, sind es doch nur Marginalien. Die Probleme, die wir von Dschong-Klood-EU aufgedrückt bekommen, befinden sich auf ganz anderen Ebenen.

Silas Loy / 01.06.2018

Wenn Lengsfeld, Sarrazin, Broder, Tellkamp, Scholz usw. sich mit ihren Namen persönlich einsetzen, dann können das sicher auch viele andere Unterzeichner tun und dann sollte das Quorum schliesslich problemlos erreicht werden. Ob Kommission oder Untersuchungsausschuss, drei zentrale Fragen sind zu stellen: 1) Was war und ist die Rechtsgrundlage für die Einreise von Personen aus sicheren Drittstaaten in das Bundesgebiet, die keine Identitätsausweise mitgeführt haben bzw. mitführen und die ggf. auch kein Schengenvisum vorzuweisen hatten bzw. haben? 2) Was war und ist die Rechtsgrundlage für die Beantragung von Asyl durch diesen Personenkreis, der nach GG Art. 16a doch überhaupt keinen Anspruch auf Asyl haben kann. 3) Was war und ist die Rechtsgrundlage für die Versorgung dieses Personenkreises auf Staatskosten?

Ulrich Bohl / 01.06.2018

Herr Weißgerber bestätigt alles was viele verspüren , wenn sie nicht völlig immun gegen die Wahrheit sind und lieber in einer kleinen vermeintlich heilen Welt leben. Ich habe diese Erklärung aus voller Überzeugung das Richtige getan zu haben unterschrieben.

Wiebke Lenz / 01.06.2018

Es gibt auch einen ganz einfachen Grund, warum in diesem Haushalt nicht mein Mann und ich beide unterzeichnen konnten: Wir haben nur eine E-Mail-Adresse. Und der Nachname ist gleich. Insofern leider nur eine Stimme beim Unterzeichnen, die eigentlich zwei wären. So kann man es auch machen ...

toni Keller / 01.06.2018

Der eigentliche Skandal, ist, dass es gar keinen gibt. Seit dem Herbst 2015 frage ich mich, warum man sich eigentlich die Mühe macht, irgendwelche Asylanträge überhaupt zu prüfen, weil egal wie die Prüfung ausgeht, es darf doch eh jeder da bleiben und jeder der nun mal da ist, hat ein Recht auf alles mögliche. Von daher frage ich mich ebenfalls, warum man eigentlich überhaupt noch Visa für Deutschland einfordert, aber hier habe ich den Verdacht, dass die “Flüchtlinge” dann einfach einfliegen würden und man einfach das Märchen von den armen, verfolgten, sich mit letzter Kraft über das Mittelmeer rettenden afrikanischen, syrischen Herzspezialisten und Windanalagentechnikern nicht mehr so einfach aufrechterhalten kann.

Sven Stuke / 01.06.2018

Warum werden SPDler immer erst dann vernünftig wenn sie in Rente bzw im Ruhestand sind? Auch Gabriel hört sich jetzt ganz anders an als noch vor einem halben Jahr. Hervorragende Antworten und Statements die mir aus der Seele sprechen.

M. Haumann / 01.06.2018

Wir haben aus Angst vor den bereits sofort einsetzenden Repressionen tatsächlich auch tagelang gezögert, bevor wir die Erklärung 2018 unserem Gewissen folgend unterzeichnet haben. Und ich gestehe, dass die Eingabe unserer Namen ausgerechnet auf einen Server des Bundestages mich mit ausgeprägtem Widerwillen erfüllt, als würde man sich selbst schon auf eine bequeme schwarze Liste von Regierungskritikern setzen, die dann durch ein höchst bedauerliches Leak in die Hände der Schlägertruppen geraten könnte. (Ist ja nicht so, als wäre das nicht bereits oft genug als Drohung vorexerziert worden.) Ja, wir sind wieder so weit, Herr Weissgerber, und in meinem Umfeld leidet definitiv niemand an Paranoia. Wie offen sind eigentlich die innereuropäischen Grenzen überhaupt noch? Gibt es denn eigentlich noch Länder, die nach der Pulverisierung der deutschen Grenzen ihre eigenen nicht notgedrungen massiv schützen?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Roger Letsch / 01.04.2024 / 12:00 / 58

Der große Lastenfahrrad-Test

Der Versuch einer Jugendgruppe, die nachhaltige Kaffeeversorgung der Kreisstadt Eberswalde per Lastenfahrrad-Ferntransport sicherzustellen, führte zu aufschlussreichen Erkenntnissen. Wir leben in aufregenden Zeiten, denn dank unserer…/ mehr

Roger Letsch / 27.03.2024 / 06:00 / 81

Die „Young Leaders“ werden vom Himmel geholt

In den letzten Jahren brillierten im Westen junge, aktivistische Politiker mit woker Superkraft. Nun disqualifiziert sich einer nach dem anderen selbst. In vielen westlichen Staaten…/ mehr

Roger Letsch / 11.03.2024 / 06:00 / 89

Das Phänomen Trump und die deutsche Angst

Er ist wieder da! Und in Deutschland zittern die Medienschaffenden beim Gedanken an Donald Trumps Rückkehr an die Macht. Das Grinsen von Heusgen und Maas bei der…/ mehr

Roger Letsch / 07.03.2024 / 06:00 / 55

Wer die Demokratie wirklich rettet

Demokraten-Darsteller versuchen, die Demokratie mit undemokratischen Mitteln zu retten. Doch Gerichte und Institutionen wachen langsam auf – vom Supreme Court in USA bis zum Wissenschaftlichen Dienst des…/ mehr

Roger Letsch / 05.03.2024 / 16:00 / 7

Die schiefe Verachtung nach unten

Alexander Wendt analysiert in seinem neuen Buch die Entwicklung des Kulturkampfes und zeigt auf, wie man sich dagegen wehren kann. Das macht fast ein bisschen optimistisch.…/ mehr

Roger Letsch / 20.02.2024 / 14:00 / 33

Die Risiken und Nebenwirkungen des Trump-Urteils

In New York ist Donald Trump zu einer bemerkenswert hohen Strafzahlung verurteilt worden. In dem Eifer, Trump zu schaden, riskieren die Akteure eine verhängnisvolle Entwicklung.…/ mehr

Roger Letsch / 15.02.2024 / 06:10 / 99

Notbremse: Biden soll vor der Wahl weg

Ein innerer Kreis um den Präsidenten der USA versucht, ihn aus dem Amt zu bekommen, bevor es zu spät ist. Bidens kognitive Ausfälle werden beängstigend. Das…/ mehr

Roger Letsch / 10.02.2024 / 09:35 / 128

Das Putin-Interview

War das Interview, das Tucker Carlson mit Putin führte, jetzt wirklich so schlimm? Und hat es zu Erkenntnisgewinn geführt? Wenn, dann doch eher indirekt. Hat Putin irgendetwas…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com