Opfer nicht instrumentalisieren? Nie war Auschwitz in Deutschland diesbezüglich so “wertvoll” wie gerade heute!
Wie schnell der Faschismus zurückkehrt und der Deutsche zum Denunzianten, Aufseher etc. wird, konnte man doch bei Corona bestens beobachten. Alles was es braucht ist ein Grund… ein Grund den man als “gut” ansehen kann. Dann herrscht wieder Faschismus und spanische Inquisition. Besonders zelebriert von den Gewaldedeus
Dieses Gewaldedeus wird wohl heute wieder fleißig herum geheuchelt und wer schon immer wissen wollte, wie Nazideutschland entstehen konnte, braucht nur seine Augen und Ohren benützen. Dummdreiste Abiturientinnen, senile Glatzen, kriegsgeile Omawalküren und und und. Hast´s nicht gesehen, der doofe Michel hat schon die Sturmhaube auf und der Münchner im Himmel hat seine Harpfn dem Herrgott aufs Haupt geknallt. Nun weiss man endlich wie schnell das geht, halt einfach ratzfatz .... Aber, Antonin Dvorak, Stabat Mater mit Marris Jansons hat mich heute doch noch gedenken lassen und ... Danke für Ihr Gewaldedeus, Amen ;-)
Es sind nun also die Opfer des Schuldkults schuld daran, Opfer des Schuldkults zu sein.
Man “musste” sich heute nur die Übertragung der Gedenkstunde aus dem Bundestag ansehen. Da bedarf es keiner zusätzlichen Worte mehr.
Das “gerade wir als Deutsche” grenzt doch frühere und aktuell deutsche, jüdische Mitbürger aus? So fühlt er sich gut oder sogar besser, gerade als Deutscher, und ist gefangen in seiner eigenen Endlosschleife der Symbolik, ohne die Metaebene des Faschismus zu erahnen.
Die “Gerade-wir-als Deutsche-Deutschen” schicken gerade wieder Panzer nach Rußland. Mehr muß man nicht sagen, um dieses Pack ausreichend zu beschreiben.
Hätte der Gewaldedeu irgendetwas aus der Vergangenheit gelernt, und hätte ihn das zu einem besseren Menschen gemacht, empfände er keinen Stolz auf seine Vergangenheitsbewältigung, sondern vielmehr Demut und Dankbarkeit. Denn sich an die Shoa zu erinnern bedeutet: zu erkennen, wozu Menschen fähig sind - und dass du einer von diesen Menschen bist! Wer nicht begreift, dass auch er dieselben Gräuel tun könnte, welche die Nationalsozialisten getan haben, wer im SS-Aufseher in Auschwitz und Treblinka nicht sich selbst wiedererkennen kann, der weiß gar nicht, wer er überhaupt ist. Das ist das einzig Sinnvolle, was man aus den Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten - oder auch den Genoziden im Osmanischen Reich, in der Sowjetunion, in Kambodscha, Ruanda oder Bosnien - lernen kann: Du, Mensch, der das hier liest, bist zu allem fähig! Der sündenstolze Gewaldedeu, der sich selbst für besonders aufgeklärt, geläutert, philanthropisch und immun gegen die Versuchung des Bösen hält, wäre einer der Ersten, die wieder mitmarschieren würden - solange nur die Marschmusik aus einer anderen politischen Richtung kommt.
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