Kurz: Die Gewaldedeus sind einfach zum Kotzen!!! - Aber unser Land ist voll von denen.
Als Kind und junger Mann verschlang ich Bücher und Dokumentationen zum Thema Zweiter Weltkrieg. Ich ging in Museen und Ausstellungen, ich ging an Originalschauplätze, besuchte Schlachtfelder, sprach mit Zeitzeugen und sammelte Militaria. Ich sprach mit Freund und ehemaligen Feinden, mit Opfern und Tätern, mit Juden und SS-Männern. Heute interessiert mich das einst so spannende Thema kaum noch, ja es nervt mich regelrecht. Warum? Zum einen, weil es kaum noch Zeitzeugen gibt, die Dinge gerade rücken, erklären und entmystifizieren können, zum anderen, weil kein Tag vergeht, wo nicht auf irgendeinem TV-Kanal “rumgehitlert” wird. Inflationäres Gebrabbel von Moralisten und zeitgeistigen Gutmenschen beherrschen die Thematik heute. Sie suhlen sich regelrecht in ihrer eingebildeten Schuld an Ereignissen, die geschahen, bevor sie überhaupt auf der Welt waren und dabei sind sie in ihren Fanatismus kaum weniger eifrig, als die, die sie doch angeblich verdammen. All die Heuchelei, der Gratismut und ja, auch der Schuldkult (und nein, ich bin kein AfD-Fan) ekeln mich an. Ich empfand immer Mitleid mit den Menschen, deren grausame Geschichten man nachlesen, hören, sehen konnte, ich fragte mich, wie ich wohl gehandelt hätte, damals, als Deutscher. Ich fand und finde, man sollte den Holocaust nicht vergessen, seine furchtbaren Geschichten erzählen, aber Schuld empfand ich nie. Meine Eltern waren 1945 drei Jahre alt, also wie soll ich an irgendetwas Schuld sein? Kollektivschuld und Erbsünde lehne ich als albernen Blödsinn ab.
Das sind doch alles kleine Minderheiten, welche die Töne in der öffentlichen Debatte angeben oder sonstwie medienwirksam erscheinen. Die übergroße Mehrheit geht täglich ihrer Arbeit nach und weiß doch von nichts, möchte auch gar nicht mit so etwas behelligt werden, damals wie heute. Leider fällt sie genau deshalb immer wieder auf die wenigen Großmaulereien herein, sobold diese doch einmal ihr Interesse treffen.
Und nun gedenkt mal schön !
Ich wette, unter den vielen Deutschen, die in den vergangenen drei Jahren vorbildlich ihre Maske getragen und mit den Finger auf Leute gezeigt haben, die sich nicht impfen lassen wollten, sind auch eine ganze Menge Gewaldedeus.
Prima, gut sie wieder in der richtigen Richtung anzutreffen, Herr Buurmann! “Tief drinnen ist der Gewaldedeu fest davon überzeugt, dass Auschwitz ihn besser gemacht hat.” Das hat sich bestimmt auch unser „Maas- Männchen“ bei seinem politischen “coming out” damals gedacht. Wer würde es denn dem kleinen Gewaldedeu und “Gernegroß” Heiko JOSEF Maas wohl nicht glauben, dass er NUR wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist?! Um aber ins ganz hohe Amt zu gelangen, wie es seinem Namensvetter, dem großen JOSEF aus der Sowjetunion vergönnt war, hat es - trotz seines Bekenntnisses zu Auschwitz - dann eben doch nicht ganz gereicht! MfG
Auschwitz, von den Amis befreit. Die Schlagzeile im Spiegel. Kann ja mal passieren. Ein paar Dumme glauben es. Bei von der Leyen waren es nur Alliierte. Zur Gedenkfeier hat Polen die Außenminister von Rußland und Israel zum zweiten mal in Folge nicht eingeladen. Frage von mir, wo keimt hier Faschismus?
Jeder hat aus der Geschichte seine eigenen Lehren gezogen: Für die Deutschen war es nie wieder Militarismus und nie wieder Nationalismus. Für die Juden war es nie wieder Wehrlosigkeit und nie wieder Staatenlosigkeit, denn hätte es einen Staat Israel und eine IDF gegeben, dann hätte es wohl keinen Holocaust gegeben. Beide Schlussfolgerungen aus dem Nationalsozialismus sind gewissermaßen verständlich aber sehr konträr. Allerdings sind die Deutschen von einem Extrem ins andere verfallen und bewerten mit dieser Perspektive jetzt den Rest der Welt ohne zu merken, wie dumm und naiv ihre Weltsicht ist. Ich bin öfters in Israel und arbeite für die IDF. Auch Israel steht vor großen Herausforderungen, aber ich genieße es immer wieder, in einem Land zu sein, in dem sich alle von links bis rechts hinter ihr Land stellen und die überwältigende Mehrheit verstanden hat, dass die Freiheit ein hohes Gut ist, das mit einem illusionslosen, aber optimistischen Blick auf die Realitäten verteidigt werden muss.
Vielen Dank dem Autor Buurmann für diese präzise, treffende Zusammenfassung. Diese Formel: “dass er stolz darauf ist, nicht stolz darauf zu sein, Deutscher zu sein”, hat mir am besten gefallen. – Die einigermaßen launige Präsentation darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier abgrundtiefes nationales Elend charakterisiert wird. Vielen Dank.
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