Die engagierten Ideologen wurden vom Westen wohlwollend in die eigene Legierung eingeschmolzen, die Karrieristen hat man mit Pöstchen und Bildungsangeboten eingewickelt, die Künstler in den Medien sich austoben lassen, die alten Funktionäre und Unverbesserlichen wurden mit Sonderrenten rund und still gefüttert. Die so erzeugte Harmonie ist phänomenal. Niemand sollte sich noch über die “Verbrechen der SED” aufregen, Deutschland steht wie ein Mann hinter seiner Geschichte. Aber weniger hinter seiner Gegenwart. Sieht es etwa nach historischem Debakel aus? Gelacht wird im Kino nicht zum Schluss. Nicht einmal in der ersten Reihe. Wie im richtigen Leben kommt es auch nicht auf die Wenigen an, die zum Amüsement der übrigen verarscht werden. Sondern auf die Essenz. Solange die Essenz akzeptabel bleibt, ist es egal, ob kleine Bonzen aufgestiegen oder ehemalige Querulanten ab. Abfall ist überall. Downgrade ist überall. Und ob die Bundesrepublik nun das ultimativ bessere Deutschland ist, daran wird noch gearbeitet. Das kann man nicht daran festmachen, dass jeder Winzling heute die die große Gusche haben kann.
Der Zombie lebt! Und die Voodoo-Priester, die sein Überleben gesichert haben, verfrühstücken heute ihre fetten Pensionen oder zelebrieren fortgesetzt ihren Satanskult. Damit sind nicht die STASI-Banditen gemeint, sondern jene Wessis, die schon in den 60ern und 70ern insgeheim vom sozialistischen Paradies BRD träumten und in den Parteien, Massenmedien und Universitäten das Ihrige dazu beitrugen, den Gysis, Kahanes und deren Sympathisanten in den Parlamenten, Rundfunksendern und Gerichtssälen den Weg zum Killen des deutschen Rechtsstaats zu ebnen. Um mit Wolfgang Staudte zu sprechen: die Mörder sind unter uns!
Danke, verehrter Chaim Noll. Die Gedanken, mit denen Sie Dr. Hubertus Knabe würdigen, haben mich tief bewegt. Der Aspekt der klammheimlichen aber auch naiv-offenen Duldung von SED-Unrecht durch westdeutsche Linksgrüne und die SPD (s. Grundwertekommission) darf nicht aus den Augen verloren gehen. Obwohl diesbezüglich selbst ziemlich pessimistisch, haben mir Ihre letzten beiden Sätze Mut gemacht: “Er wird weiter Dinge in Bewegung bringen. Und auch selbst nicht schweigen.”
Auch das dritte totalitäre ‘Paradies’ wird zum Scheitern verurteilt sein. Wie sich immer wieder beweist, wird aus der Vergangenheit nichts gelernt. Definition von Dummheit: Dieselben Fehler immer wieder machen; jedoch jedesmal ein anderes Ergebnis erwarten.
Als Gefahr für die Demokratie ist die AfD ziemlich harmlos. Die wirklichen Feinde der Demokratie sind wo anders zu suchen. Unter Merkel hat sich ein Totalitarismus entwickelt, oder vielleicht richtiger gesagt: wurde entwickelt, der völlig konträr zur Demokratie ist. Heute kann man sagen, dass Orwell ein kluger und vorausschauender Mensch war, der vor langer Zeit diese Gefahr präzise erkannte und literarisch beschrieb.
Gestern in den Film “Mars” reingeschaut. Volltreffer. Dialog über menschengemachte Klimaerwärmung auf der Erde. Sofort abgeschaltet. Das tue ich nun schon seit Jahrzehnten bei politischer Indoktrination - innerlich oder mit dem Ausschalter. Einmal renitent - immer renitent.
Ich habe bei diesem Thema so das Spektrum an Meinungen abgegrast. Einschließlich der “Achse des Guten” kommt von jeder Seite das, was von ihr jeweils zu erwarten ist. Nichts ist dabei, was überraschen kann. Geben Sie Namen und Thema vor : Ich sage Ihnen voraus, was dann kommt.
Lieber Chaim, nein, an “unserem” Buch “Wir Kollaborateure” hat Knabe keine “Schuld”. Das habe ich damals mit dem Verleger Michael Naumann verabredet. Derzeit lese ich Knabes Bücher und verstehe nur zu gut, dass man ihn ungern duldet. Die SED hat damals blitzschnell dafür gesorgt, dass das MfS den schwarzen Peter zugeschoben bekam - so konnte man sich und seine Millionen bequem und unbemerkt ins vereinigte Land retten. Dabei hat das MfS in jahrelanger Kleinarbeit dafür gesorgt, dass im deutschen Westen nicht nur, aber vor allem an den Universitäten und in den Medien oder der protestantischen Kirche Sympathisanten und Späher der DDR zuhauf zugange waren. Auch hat man sich bereits damals bemüht, vorrangig den “Kampf gegen Rechts” zu postulieren, damit niemand auf die Idee kam, den Kampf gegen links zu führen. Heute heißt Kritik “Hetze” - auch das ein Terminus, der mich an die DDR erinnert. Ich gestehe, dass ich es mir damals so schlimm nicht vorgestellt hatte.
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