Klaus Leciejewski, Gastautor / 19.03.2022 / 06:00 / Foto: Imago / 45 / Seite ausdrucken

Die geheimen Machenschaften von Chinas rotem Adel

In seinem neuen Buch deckt ein ehemaliges Mitglied der kommunistischen Milliardärskaste brisante Insiderdetails aus dem Korruptionssumpf der Volksrepublik auf.

Nachdem Mao im chinesischen Bürgerkrieg gesiegt und die Macht der Kommunistischen Partei etabliert hatte, erfuhr in den folgenden drei Jahrzehnten die Öffentlichkeit im Westen nur in der Dosierung kleiner Tröpfchen, was in China passierte. Der graue Mao-Anzug sollte alles über die Veränderungen in einem abgeschlossenen Land aussagen, für die einen Beobachter im Guten, für die anderen im Schlechten.

In den zurückliegenden vier Jahrzehnten dann ein radikaler Wandel, von einem Paria zur weltweiten Wirtschaftsmacht. Während das westliche Publikum staunte, handelte die Wirtschaft – kein einziges Geschäft ließ sie aus, sie investierte und profitierte. Die westliche Öffentlichkeit bewunderte chinesische Milliardäre, ein wenig auch die 300 Millionen der neuen Mittelschicht, alle anderen, gerade so der Armut entkommen, fielen durch das westliche Raster. Eine Eigenschaft veränderte sich jedoch seit den Mao-Zeiten nicht. Die obere Schicht der chinesischen Gesellschaft blieb wie eine verschlossene Firma. Ihren Reichtum konnte jeder sehen, ihre Machtmechanismen zur Erlangung dieses Reichtums sollten tunlichst verborgen bleiben. Das Enthüllungsbuch des Insiders Desmond Shum hat ein Fenster in diese Machtmechanismen geöffnet.

Die Handlung des Buches ist aufregend, aber schnell erzählt. Ein Chinese im Kindesalter flieht mit seiner Familie aus Schanghai in die britische Kronkolonie Hong Kong, wächst dort in einer chinesisch-westlichen Welt auf, geht zum Studium in die USA und macht einen Abschluss in Finanzen und Rechnungswesen. Zurück in Hong Kong wird er Mitarbeiter verschiedener westlicher Unternehmen, erst in untergeordneten, dann in mittleren Positionen, wird von einer Investment-Firma nach Peking gesandt und steigt dort in eine Top-Position auf. Für China mit seiner über einer Milliarde Bevölkerung ist dies ein außergewöhnlicher Aufstieg, für Hong Kong mit seinen 10 Millionen nicht ganz so sehr. In Peking lernt er eine chinesische Geschäftsfrau gleichen Alters kennen. Whitney Duan hat sich, wie auch Shum, aus einfachen Verhältnissen emporgearbeitet. Bevor ihre Liebe und berufliche Zusammenarbeit richtig Fahrt aufnehmen, muss er jedoch einen alles entscheidenden Test bestehen. Die Beschreibung dieses Tests ist die Schlüsselszene im Buch.

Eine Tür öffnet sich – es ist die Tür!

In der schummrigen Atmosphäre eines Separees in einem Nobelrestaurant eines Luxushotels wird er mit einer älteren Dame bekanntgemacht, von der seine Freundin beruflich abhängt, denn diese ist unmittelbar mit der obersten Führungsriege der chinesischen Regierung und der Kommunistischen Partei (da beides identisch, hier immer nur KPCh genannt) verbunden. Shum besteht den Test und wird in das Geschäfts-Netzwerk der Dame aufgenommen. Bis zu diesem Ereignis verlief das Leben von Shum ähnlich dem tausender Anderer seiner Generation aus Hong Kong. Dieser Teil des Buches ist interessant, aber nicht aufregend, jetzt aber wird es spannend, denn Shum öffnet das Fenster.

Es ist eine Szene wie aus einem billigen Mafia-Film. Mafia ja, aber nicht billig, denn ab jetzt geht es für die beiden nicht um ein paar lumpige hunderttausend Dollar, auch nicht um einige Milliönchen, es geht um hunderte von Millionen. Die Dame, Zhang Beili, ist die Ehefrau des damaligen Stellvertretenden – und späteren Ministerpräsidenten Chinas, Wen Jiabao (von 2003 bis 2013), der Nummer Zwei im chinesischen Machtgefüge, die sich von allen Geschäftsfreunden gönnerhaft nur „Tante“ nennen lässt.

Für Shum und seine Frau beginnt ein geradezu atemberaubender Aufstieg. Seine Frau ermöglicht und sichert ihre Geschäfte durch ihre Beziehung zur „Tante“ politisch ab, während Shum der finanzielle und wirtschaftliche Kopf ist. Detailliert beschreibt Shum, wie sie ihr erstes großes Projekt realisieren, den „Beijing Airport Cargo Terminal“, den größten Logistikpark Chinas. Danach folgt eines der „spektakulärsten Hotel- und Geschäftskomplexe Chinas“ („Genesis Beijing“) um das Hotel „Bulgari“ in Peking. Beide werden reich, nicht einfach reich, unermesslich reich, mit allen Statussymbolen, die Shum auch anführt, Lamborghini, Ferrari, Rolls Royce, Penthäuser, Luxusuhren, Juwelen, Gemälden und anderem Spielzeug.

Das Ende dieses Traumes (für Menschen, die von unten kommen) ist typisch chinesisch und zugleich untypisch chinesisch. Warum dieses zweifache Ende? In den Jahren seines geschäftlichen Erfolges glaubte Shum an eine demokratische Öffnung Chinas. Als er jedoch die Zeichen am Horizont über den verhängnisvollen Aufstieg von Xi zum Alleinherrscher erkennt, beginnt er am kommunistischen System Chinas zu zweifeln. Mit konkreten Namen schildert er minuziös, wie Xi jeden seiner früheren politischen Gegner ausschaltete, darauf ebenso seine potenziellen Gegner, einschließlich lebenslanger Haft, und zugleich auch die wenigen individuellen Freiheiten beseitigte.

Ungnade und Rettung

Seine Frau erkennt die Zeichen nicht und hofft auf weitere Geschäfte. Es ist immer fatal, die Konsequenzen aus dem Hunger nach absoluter Macht zu verkennen. Wen Jiabao rettet sich, indem er frühzeitig auf die Seite von Xi wechselt. Die „Tante“ schenkt ihr Vermögen (es soll um die 3 Mrd. $ gewesen sein) der Partei und darf mit Mann und Kindern unbehelligt weiterleben. Whitneys politisches Netzwerk löst sich auf. Shum trennt sich von seiner Frau und übersiedelt (rettet sich?) mit dem gemeinsamen Sohn nach London. Während er in London lebt, aber immer noch Kontakt zu China hält, verschwindet 2017 Whitney Duan im chinesischen Nirwana. Sämtliche Nachfragen über sein Beziehungsnetz in China sind ergebnislos. Shum weiß auch nicht, ob sie überhaupt noch lebt. Als sein englischer Verlag die Veröffentlichung seines Buches ankündigt, erhält er nach fünf Jahren ein Lebenszeichen, einen Anruf von Whitney, in dem sie ihn bittet, dieses Buch nicht zu veröffentlichen.

Das Fenster, das Shum in seinem Buch öffnet, ist die detaillierte Beschreibung der Abhängigkeit jeglicher Geschäftstätigkeit in China von der Macht der KPCh. Dabei beschreibt er nicht allein die Details der Verknüpfung seiner Geschäfte mit oberen Chargen der Partei, sondern ebenso die Korruption – und das ist herausragend für dieses Buch – von der untersten bis zur obersten Ebene, einschließlich persönlicher Schicksale, wenn sich diese ungeschickt verhielten oder auf der falschen (der unterlegenen) politischen Seite standen, bis zum Genickschuss. Zahlreiche Seiten füllt er mit atemberaubenden Schilderungen der Pflege des politischen Netzwerkes in von verrauchten Büros über Restaurants und Bordelle bis zu ausgedehnten Luxusreisen in die westliche Welt.

Und noch einmal: nicht allein das, denn er berichtet genauso über die Vorgehensweise anderer chinesischer Milliardäre. In seinem Buch wimmelt es nur so von Namen aus der oberen Ebene und noch mehr von denen der Kinder und Enkel ehemaliger und gegenwärtigen Führer der KPCh, einschließlich der Besetzung von politischen Top-Positionen durch Figuren seines Netzwerkes. Fazit von Shum: Alle nennenswerten Wirtschaftsprojekte wurden und werden von der KPCh kontrolliert. Ohne Beziehung zur kommunistischen Partei, gleich auf welchen Ebenen, geht nichts in China. Wer im Westen es bis jetzt noch nicht begriffen haben sollte, müsste es nach diesem Buch begreifen: Es gibt kein Recht in China! Was Recht zu sein hat, bestimmt allein die Partei, letztlich Xi.

„Antikorruptionskampagne“ als Vorwand zur Ausschaltung politischer Gegner

Shum liefert Informationen zur Herkunft von Xi, beschreibt dessen Aufstieg und enttarnt sein skrupelloses Vorgehen zur Sicherung der alleinigen Macht. Einprägend ist dazu die erste von ihm lancierte Antikorruptionskampagne von 2012, die sich über etwa 2 Millionen Chinesen erstreckte, und in der er in vier Abstufungen verfuhr. Die Masse der davon betroffenen einfachen Chinesen verloren ihr Hab und Gut und gelangten für Jahre ins Gefängnis. Diejenigen, die sich umfangreich bereichert hatten und zugleich in der KPCh einer anderen Fraktion als der von Xi angehören, werden nicht nur lebenslang weggesperrt, sondern auch häufig hingerichtet. Diejenigen, die aus dem engeren Zirkel der KPCh dem Aufstieg zur absoluten Macht von Xi entgegenstanden, werden lebenslang unter Hauarrest gestellt. Die vierte Gruppe ist – nach Shum – der sogenannte rote Adel (oder die rote Aristokratie), d.h. Abkömmlinge der ersten Führer der KPCh bzw. in der früheren Führung der Volksbefreiungsarmee. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, verlieren sie kein Hab und Gut, leben weiterhin in ihren Villen innerhalb ihrer schon immer abgeschirmten Viertel Pekings, aber sie werden von zukünftigen Geschäften ausgeschlossen, wenigstens weitgehend. Einer fünften Gruppe passiert genau das Gegenteil, obgleich sie nicht minder korrupt war und es bis heute ist. Dies sind diejenigen Politiker, die Xi bei seinem Aufstieg zur absoluten Macht geholfen hatten und nun weiter mit ihm aufsteigen. Seine Antikorruptionskampagnen waren nur der Vorwand, um seine innerparteilichen Gegner auszuschalten, denn nur dadurch konnte er zum Alleinherrscher aufsteigen.

Jeder westliche Politiker hätte dies problemlos erkennen können. Indessen, wer im Westen stellt ihnen heute die Frage, warum sie das nicht wollten? Die Parallele zur Empörung über die Sesshaftigkeit russischer Oligarchen in London, in Genf, an der Côte d‘Azur, in Deutschland und in Italien ist offensichtlich, und sie ist scheinheilig! Beschäftigen sich unsere Medien mit der Frage, warum erst ein Krieg erforderlich war, um das allzu Offensichtliche auch wahrzunehmen? Existieren in Deutschland Bestrebungen, die dafür verantwortlichen Politiker in die Pflicht zu nehmen? Ach ja, ich weiß! Dafür haben wir doch die Causa Schröder. Der Herr Scholz muss jetzt energisch die Regierungsgeschäfte betreiben, da darf er doch nicht zurücktreten. Der Oppositionsführer verlangt das ja auch nicht, dafür wird er in den nächsten Wochen dreimal verlieren.

Im Westen wollte man es nicht sehen

Zahlreiche Fakten über die Verknüpfung von Geschäft und Politik in China waren im Westen durchaus bekannt, aber noch niemals wurden sie derart detailreich geschildert wie in diesem Buch. Deshalb ist es verständlich, dass die chinesische Führung versuchte, seine Veröffentlichung zu verhindern. Für den Westen ist es ein gutes und ein schlechtes Buch. Gut, weil ein Insider einer breiten Öffentlichkeit einen präzisen Einblick in das kommunistische Machtgefüge Chinas ermöglicht, schlecht, weil es die Naivität und die Gleichgültigkeit westlicher Politiker und Unternehmer bloßstellt. Wie sollen diese Personen die Freiheit ihrer eigenen Länder verteidigen, wenn sie die in China jahrelang nicht interessierte?

Allerdings Vorsicht mit pauschaler Politikerschelte! Zweifellos profitierten fast alle westlichen Gesellschaften von den Millionen günstiger chinesischer Arbeitskräfte, von den unsäglichen Produktionsbedingungen, von der Aufnahmefähigkeit des schier unermesslichen chinesischen Marktes, von der Geschäftstüchtigkeit chinesischer Unternehmer und von den geringen Preisen der aus China exportierten Produkte. Ein Teil unseres Wohlstands und Lebensstandards basierte auf unserem Totschweigen der chinesischen Arbeitsbedingungen und der Unterdrückung der Freiheit. Wir sind in eine Falle des kommunistischen Systems Chinas geraten, und zwar sehenden Auges. Niemand im Westen kann behaupten, er hätte es nicht gewusst. Erst kürzlich verkündete VW, anstelle in Russland noch mehr Autos in China bauen zu wollen. Dieses Buch enthüllt schonungslos unser eigenes Versagen. Bis heute!

Wahrscheinlich werden dieses Buch zuerst diejenigen Deutschen lesen, die über berufliche Kenntnisse mit China verfügen und deshalb erfahren wollen, was sich hinter den ihnen nicht zugänglichen Kulissen abspielte. Sie belügen sich! Seit 2001 habe ich ca. 10-mal verschiedene chinesische Städte und Regionen besucht, einschließlich Macao und Hong Kong, niemals geschäftlich, stets aus unterschiedlichen privaten Gründen. Sämtliche in diesem Buch beschriebenen Systemzusammenhänge waren zu erkennen, allerdings nur, weil ich sie erkennen wollte, die unbegrenzte Macht der Partei, die unbegrenzte Korruption und die unbegrenzte Unterdrückung der Informationsfreiheit.

Die Stärke der USA und der Totalausfall Friedrich Merz

Im Buch finden sich durchaus auch poetische Passagen, trotzdem bleibt es ein Sachbuch, an das die Frage gestellt werden könnte, was daraus zu lernen wäre. Putin ist zehn Jahre länger an der Macht als Xi und als erstes legte er die Oligarchen an die Kette. Xi ging behutsamer vor und erreichte nach zehn Jahren dasselbe. Heute ist kein chinesischer Privatunternehmer mehr ein direkter Ansprechpartner für westliche Unternehmer. Wer von ihnen Ansprechpartner sein darf, bestimmt allein Xi. Der Kriegsverlauf in der Ukraine wirft auch die Frage auf, ob chinesische Soldaten mit Inbrunst und Todesverachtung bereit sein werden, Taiwan heimzuholen. Ob Xi, wie kolportiert wird, vorher über die russische Aggression informiert gewesen war, ist gegenwärtig belanglos, der Krieg passt nicht in seine Strategie. Die westliche Welt hat sich auch für Xi einschneidend verändert, und zwar auf allen relevanten Gebieten, militärisch, politisch und wirtschaftlich. Auch in zahlreichen bisher mit China verbundenen Staaten geht die Angst um. Heute würde die „Neue Seidenstraße“ auch in Deutschland nicht mehr euphorisch begrüßt werden. Sogar die kubanische Führung versucht inzwischen einen Spagat. Wurde in den Medien anfangs die „militärische Sonderoperation“ propagiert, tauchte urplötzlich in der Parteizeitung „Granma“ der Begriff „Krieg“ (Guerra) auf. In den abendlichen Nachrichten des Staatsfernsehen kam ausführlich auch Selenski zu Wort. China ist für Kuba wichtiger als Russland, zumal die 40 Jahre alte Ausrüstung der kubanischen Armee vollständig wertlos geworden ist.

Die von Scholz eindringlich betonte „Zeitenwende“ ist inzwischen deutlich erkennbar massiv weiter gegangen, als sie Scholz gemeint hatte. In jedem demokratischen Land würde sich für die Suche nach einer angemessenen Reaktion vor allem die Opposition einsetzen. Friedrich Merz ist dafür ein Totalausfall. Wenn das amerikanische Militärbudget so groß ist wie das der EU, Chinas, Russlands, Großbritanniens, Indiens, Saudi-Arabiens und Japans zusammengenommen, dann wissen wir in Deutschland, wer unsere Freiheit verteidigt. Die zusätzlichen 100 Milliarden sind ein Zeichen, die Nichtablösung von Frau Lambrecht ist ein anderes.

Desmond Shum: Chinesisches Roulette, Droemer 2022

 

Foto: Imago

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Andreas Rochow / 19.03.2022

Das Thema China verdient größere Aufmerksamkeit. Die Diktatur des Proletariats hat Karl Marx ja vorgedacht und es gibt immer noch Heerscharen, die an der Weltrevolution und der zu errichtenden “guten” Diktatur festhalten. Wo das nicht nationalstaatlich organisiert wird, tun das selbsternannte antidemokratische “neue Weltordner”. Gemeinsam mit China! Und weil die Idee von Marx vielfach blutig gescheitert ist, weil sie lebens- und freiheitsfeindlich ist, müssen andere religionsähnliche Themen her, quasi als das ultimativ Alternativlose. Die Primitivität der globalen Stimmungsmache vom Schlage FFF oder Killervirus oder Weltverbrennung scheitert gerade wieder blutig. Maos Großer Sprung nach vorn findet sich im Great Reset und der Great Transformation wieder und in dem Größenwahn der UN-Oligarchen, die sogar das Wetter unter Kontrolle bringen und die “Menschheit” digital und genetisch beherrschen wollen. Ohne die Mitwirkung von China, der unheimlichen Blaupause des Globalismuswahns (Stichwort: Global Governance!) wird das alles nicht möglich sein. Deshalb gehört die öffentliche Diskussion darüber, ob wir das wirklich wollen, in die Qualitätsmedien. Will der Westen aus Preisgründen wirklich zulassen, dass Millionen von Chinesen in sozialem Elend verharren, damit wir günstige HighTec Produkte aus Asien kaufen können? Wollen wir wirklich Demokratie, Rechts- und Sozialstaat aufgeben, um Oligarchen wie Bill Gates und un- und antidemokratische UN-Räte die Weltherrschaft zu überlassen?

Hans-Peter Dollhopf / 19.03.2022

Herr Mazurek, wenn Sie, so wie ich es tat, das amerikanische Militär persönlich erlebt hätten, dann wüssten Sie, dass diese Militärausgaben zu einem nicht unerheblichen Teil darin bestehen, soziale Verhältnisse für die Angehörigen der Streitkräfte zu finanzieren. Das reicht in den feinen kleinen Details bis zum Kinderspielplatz, zum Kino, zur Chapel und zum Basketballfeld in der Garrison und an Fußwegen aufgestellten Beutelspendern zum Entsorgen von Hundekot beim Gassigehen in wunderschön angelegten Baumalleen, die zur PX oder zur Commissary führen.  Diese “fiesen” Militärausgaben finanzieren, die Kleinkindbetreuung der Soldatenfamilien, Elementary wie High School und die Lehrkräfte. Wenn ich nun mitbekomme, wie die grünen Ideologen sich am 100 Milliarden-“Sondervermögen” für die Bundeswehr bedienen wollen für sachfremde, “erweiterte Sicherheitsmaßnahmen”, dann kann ich nur sagen: Die US Army praktiziert mit ihrem Geld Selbiges jeden einzelnen Tag wie selbstverständlich. Seit Jahrzehnten. Wissen Sie was, die US Army ist die größte soziale Community der Vereinigten Staaten! Ja, ich habe Aufnahmeriten in die Luftwaffe beobachtet. Wo einem von seinen Kameraden Gefesselten Orangensaft über den Kopf gegossen wurde und andere Streiche, wo ich zuerst dachte, ich müsse sofort die MP anrufen. Bis ich begriff, dass da eine Art “Äquatortaufe” abläuft und die MP gar nichts machen wird. Aber diese Momentaufnahem waren soziologisch vollkommen anders einzuordnen zu dem, was russische Soldatenmütter über die perverse russische Armeeseele berichten! Kommen Sie einfach mal runter. Auf den Boden der Realität. Die Feinde der USA sind zum erwiesen der Abschaum der Menschheit gewesen. Und es ist perfide, etwa einfach “Iran” zu sagen und nicht explizit <herrschendes muslimisches Terrorregime>! “81% der Kriege seit 1945 wurden von den USA ausgelöst”? Dann machen Sie sich einmal klar, dass die Mitglieder der Vereinten Nationen zur überwiegenden Mehrheit Halsabschneider-Regime sind!

Richard Loewe / 19.03.2022

Jahre her: letzter Flug von Zürich nach Hannover; Sigmar Gabriel lungert im Hintergrund der auf das Boarding Wartenden mit einem Pilotenkoffer. Blick zu Boden, ab und zu aus den Augenwinkeln in die Umgebung schielend, hofft nicht erkannt zu werden. Ich bin letzter, aber eigentlich wollte er das sein. Finanzminister ohne Personenschutz und ohne Gepäck, aber mit schwerem Handgepäck. Vermutlich Schokolade. Schröder war immer ein sehr freundlicher Mensch, wenn man ihm mal begegnete und der arbeitet sogar für sein Auskommen…

giesemann gerhard / 19.03.2022

Bin gespannt, wann das Pulverfass hoch geht. Dann aber heftig.

Volker Kleinophorst / 19.03.2022

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Stelle im Amtseid der BRD hinweisen: “seinen Nutzen zu mehren”. Obwohl schon häufig und seit Jahren von Autoren darauf hingewiesen, begreift der Dummdeutsche einfach die Doppeldeutigkeit dieser Formulierung nicht. Gilt es den Nutzen (Wohlstand) des deutschen Volkes zu mehren oder den Nutzen des deutschen Volkes für seine Nutznießer von EU bis Afrokrainer zu mehren. Ich denke, die Antwort kann sich jeder selbst geben.

S. Wietzke / 19.03.2022

Ich werde das Buch nicht lesen, da es nach diesem Artikel absolut nichts enthält. was nicht eh jeder weiß der regelmäßig mit China zu tun hat. Ausschließlich eine Sammlung von Binsenweisheiten. Mir haben meine chinesischen Kommilitonen schon vor Jahrzehnten im Detail erklärt wie ihr Land funktioniert. Und mir ist nie jemand begegnet, der in China Geschäfte macht der das nicht gewusst hätte. “Sie belügen sich!” Der Satz ist an Realitätsferne ja gar nicht mehr zu toppen.  Da belügt sich keiner und es wissen alle. Interessiert aber nicht die Bohne. Echt, diese Typen aus der Bullerbü Welt der staatsgepeppelten Universitäten mit ihrer moralinsauren Grütze und peinlichen Empörungsorgien gehen mir inzwischen sowas von auf den Senkel. Der ganze Artikel kommt mir vor wie “Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiß was”. “Die westliche Welt hat sich auch für Xi einschneidend verändert, und zwar auf allen relevanten Gebieten, militärisch, politisch und wirtschaftlich.” Die ist aktuell dem Untergang geweiht. Und zwar nicht durch externe Gegner sondern durch innere Verrottung. Degeneriert, dekadent, weitgehend verblödet hat sie den Weg in den autoritären Terrorstaat bereits zu weiten Teilen hinter sich gebracht. Inzwischen setze ich da nur noch auf die USA, die zwar auch jeden Scheiß mitmachen oder sogar erst erfinden, aber immer noch über die besten Selbstheilungskräfte verfügen. Einfach weil deren Bevölkerung nicht nur aus obrigkeitshörigen Heloten besteht, wie das insbesondere in Deutschland der Fall ist.

RMPetersen / 19.03.2022

“Der graue Mao-Anzug ...” Ich kenne den üblicherweise in blau, zumindest im Volk. (Mein Reise 1987) In grau trugen ihn die höheren Partei-Kader.

Pius Hälg / 19.03.2022

Wie korrupt viele westliche (sogenannte) Eliten sind, ist am Beispiel von Justin Trudeau, Premier von Kanada, zu erkennen. Dieser hat vor ein paar Tagen lauthals den russischen Angriff auf die Ukraine als Angriff auf die Demokratie und die Freiheit gegeisselt. Es ist jedoch sehr zu bezweifeln, dass er es ehrlich meint. Denn es ist gerade einmal ein paar Wochen her, dass er wegen der friedlichen Truckerproteste gegen unsägliche Corona-Mandate das Kriegsrecht verhängen liess, obschon die Voraussetzungen dazu in keiner Weise erfüllt waren. Überdies beschimpfte er die Protestierenden pauschal als homophob, islamophob, frauenfeindlich etc. welche unakzeptable Ansichten verträten und es fraglich sei, ob es für solche Leute überhaupt Raum geben sollte. Friedliche Demonstranten wurden verhaftet und Unterstützern wurden ohne Gerichtsurteile die Bankkonten gesperrt. Wenn das Demokratie sein soll, dann pfeife ich darauf. Demokratie ist zu einem hohlen Begriff verkommen, den Politiker im Munde führen, um deren   autoritäre Agenda fürs dumme Publikum zu verschleiern.  Dass es Trudeau nicht ernst meint mit der Demokratie, zeigt auch ein Video, das schon ein paar Jahre alt ist. In diesem äussert er vor jungem Publikum wortwörtlich seine Bewunderung für die chinesische Diktatur, weil diese fähig sei, die Wirtschaft mit einem Fingerschnipsen zu dirigieren.

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