Liebe Vera Lengsfeld, ich bin erstaunt über Ihren Beitrag. Wahrscheinlich wissen Sie , dass ich etwa zwei Jahre als Freiberufler für Dr. Knabe auf dem Zeitzeugensektor gearbeitet habe. Insofern habe ich zwar nicht den Einblick gehabt wie Sie als Zeitzeugenreferentin, aber konnte mir ein Bild von der Arbeitsatmosphäre machen. Die “Wachstumsschmerzen” mögen ja in den letzten Jahren aufgetreten sein. Warum aber führen Sie die jetzt an ? Darum geht es doch überhaupt nicht ! - Oder wissen Sie mehr als in den unglaublich lapidaren und z.T. spekulativen Medienmitteilungen zu lesen war ? Es geht doch jetzt z u n ä c h st nicht darum, Mängel zu beseitigen, um die Gedenkstätte in ihrer Substanz und Funktion weiter zu stärken. Es geht um einen üblen Skandal, dem man mit dem Sprichwort umschreiben könnte: Man schlägt den Sack und meint den Esel. Der Esel ist für den Herrn Lederer und Anhang die Aufarbeitung der SED - MfS - Verbrechen sowie die der “DDR” - Geschichte überhaupt. Es geht um die Rücknahme einer in jeder Hinsicht fragwürdigen Kündigung. Anonyme Schreiben sind bekanntlich nicht justiziabel. Linke Medienhetze feiert fröhliche Urstände. Auf einen Artikel zur Causa Knabe von einem Journalisten Fröhlich, der die Entlassung goutierte, habe ich so geantwortet: Auszüge: “...Zum Zeitpunkt der skandalösen Entlassung eines Historikers und Gedenkstättenleiters mit großen Verdiensten in der Aufarbeitung der SED - Verbrechen waren die nachträglich an den “Sexismushaaren” herbei gezogenenen Vorwürfe noch gar nicht publik… Dr. Knabe hat sich stets vehement für die Zeitzeugen - die Opfer der SED - Diktatur sowie der SMT - eingesetzt und ist scharf gegen die Vertuschungsversuche der sogenannten Linken sowie der ehem. Stasiobristen vorgegangen…” Bitte, Vera, stellen Sie sich nicht auf die Seite von Leuten wie Burkard Dregger ( CDU - Fraktions - Chef ) , der in der Morgenpost (7.10.18 ) um den heißen Brei in der Causa unsäglich herum eierte.
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, herzlichen Dank für Ihren abwägenden Artikel zum Thema Gedenkstätte Hohenschönhausen. Ich muss eingestehen, dass auch ich Hr. Knabe eher für einen Teil des Problems denn seiner Lösung halte. Ich empfehle eine konsequente Interne Revision für HSH, welche sich nicht nur auf verwaltungs- und haushalterische Aspekte der Gedenkstätten-Arbeit der etzten Jahre bezieht sondern auch das mittelalterlich-patriarchalisch anmutende Personalführungssystem in Hohenschönhausen revidiert. Viele Probleme und Gedenkstätten spezifische Defizite sind seit Jahren bekannt und wurden leider nicht abgestellt - vom wissenschaftlichen Beirat nicht und leider auch nicht vom verantwortlichen Stiftungsrat - sondern haben sich sogar verfestigt bzw. gesteigert. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen ist eben kein ideologischer Grabenkampf-Platz und der richtige Hinweis auf hohe Besucherzahlen der GD sagt nichts über die Qualität der Arbeit in Hohenschönhausen aus. Ich kenne nicht wenige HSH BesucherInnen, welche insbesondere Führungen durch die Einrichtung als wenig qualifiziert und manipulierend wahrgenommen haben. Ich denke, Hohenschönhausen hat einen professionellen Neuanfang verdient und keinen parteipolitisch dominiert geführten neuen ‘Kalten Krieg ‘. Es wurde Zeit, dass eklatante Defizite und persönliches Missmanagement in einer vom Land Berlin und vom Bund verantworteten Einrichtung des Gesamtdeutschen Erinnerns abgestellt werden. MfG Ulrich Ingenlath
Hubertus Knabe wird in bewährter Stasi-Manier entfernt, mit Sex-Schmutz haben diese Leute ihre Opfer immer gerne beworfen. Bei Herrn Knabe haben sie so sehr nichts gefunden und nicht einmal etwas erfinden können, dass sie ihm nicht nur kurzerhand jede Verfehlung eines Mitarbeiters überziehen, nein, sie unterstellen ihm auch noch eine derart bedenkliche Unfähigkeit, dass er sofort abgesetzt werden müsse. Was für eine Infamie! Ja, es ist offenbar: Der linke Senat will die Gedenkstätte nicht haben. Ich hoffe, es wird massive Proteste geben! Auch wenn ich inzwischen einen Rollator brauche und das etwas mühsam ist.
Zitat: “... profilierte sich die Gedenkstätte zum wichtigsten Erinnerungsort an die zweite deutsche Diktatur” - zu ergänzen: ... die eine Partei namens SED, erstmalig umbenannt in PDS, letztmalig umbenannt in Die Linke, zu verantworten hat. Und welcher Partei gehört jener Politiker an, der die Jagd auf den Leiter dieser Gedenkstätte angezettelt hat? Eben. Sonst noch Fragen? Ja, eine. Wieso leisten wir uns eine weitere Nichtaufarbeitung deutscher Schuld, die man in etwa damit vergleichen könnte, einem Neonazi die politische Aufsicht über eine KZ-Gedenkstätte zu übertragen?
Vielen Dank für Ihren Beitrag, liebe Frau Lengsfeld. Als ich vor Jahren von der Redaktiom einer Zeitung gebeten wurde, über Hohenschönhausen zu schreiben, ahnte ich nicht, was mich dort erwartete. Beim Übertreten der Schwelle fiel mir spontan Dantes Verszeile zur Hölle ein: “Lasst, die ihr eintretet, jede Hoffnung fahren.” Ein ehemaliger Insasse dieses einstigen Stasi-Untersuchungsgefängnisses brachte uns Besuchern seine eigenen Erfahrungen nahe. Die Perfidie der entmenschlichten “Mitarbeiter” - wohl eher Sklavenaufseher - ist kaum zu beschreiben. Ich hatte auch Gelegenheit, mit einer mutigen Frau zu sprechen. Edda Schönherz, ehemals Redakteurin beim DDR Fernsehen, wurde dort wegen angedachter Republikflucht verhört und verbrachte später eine mehrjährige Haftstrafe im mehr als berüchtigten Frauengefängnis Burg Hoheneck, das traurige Berühmtheit durch seine sadistischen Aufseherinnen erlangte. Die Gedenkstätte Hohenschönhausen muss erhalten bleiben. Und zwar unter der Leitung des bewährten Hubertus Knabe. Die mutmaßlichen Übergriffe seines Stellvertreters dienen doch nur als Vorwand, Knabe aus dem Amt zu entfernen. Wen wundert es, dass ein Mann namens Lederer von der Linkspartei sich für seinen Rauswurf stark gemacht hat, dieser Nachfolgeorganisation der SED. Es erschüttert mich immer wieder, wie lang der Arm der Stasi auch heute noch ist. Es ist bedauerlich, dass so wenige übersättigte Wessis dies zur Kenntnis nehmen wollen.
PS: vielleicht kann Frau Dr. Merkel mit Literaturhinweisen da weiterhelfen, sie hatte ja, früher, laut Presse mit dem Thema zu tun…..
Danke für all Ihren Einsatz und diesen hochinteressanten Artikel. Hab wieder was gelernt! Finde man sollte sich endlich die alte, verstaubte Literatur der AGITPROP aus den Archiven hinter dem Eisernen Vorhang vornehmen und im Hinblick auf ihren heutigen Gebrauch analysieren, denn die Handschrift, mit der politisch Unbeliebte in den letzten 20-30 Jahren entfernt werden ist doch immer die gleiche. Seit dem Fall der Mauer nach einer gewissen Latenzzeit fällt mir diese “Handschrift” ganz besonders auf und zwar sowohl hier und neuerdings auch in den U.S.A. Das “Schriftbild” ist in etwa wie folgt: irgend jemand vermutet als “Zeuge” was, das nicht immer, aber häufig mit Sexismus oder noch besser Sex…...zu tun hat .(siehe Kavanaugh) manchmal sind es auch finanzielle Unregelmäßigkeiten wie bei Fillon oder Wulff…............. Es folgt ein nicht enden wollender “medialer Aufschrei” über den “Verdacht” mit Schlagzeilen landauf und landab, und dem Verschwinden des “Angeklagten” bar jeden Beweises. Sobald der Angeklagte von der Bühne ist folgt ein kurzes zufriedenes mediales Aufatmen gefolgt von absoluter “Funkstille” zum Rest der Geschichte… Vor dem Fall der Mauer war dererlei Verhalten restlos als Rufmord tabuisiert. Dies im Einklang mit dem Gebot: Du sollst kein falsches Zeugnis abgeben gegen Deinen Nächsten….und der Goldenen Regel oder dem Imperativ von Kant: Was man selbst nicht erleiden möge (z.B. ein Vor-Urteil, ohne jeden Beweis gepaart mit übler Nachrede) tue man auch dem Andern nicht an. Nach dem Fall der Mauer machte sich just ganz genau dieses verkommene Verhalten im Westen breit. Warum nun ausgerechnet jene die sich den Kampf gegen jede Form von Vor-Urteil auf die Fahnen geschrieben haben, mit diesem hausieren gehen, nicht aus Angst sondern um Leben, Würde, und Ansehen derer zu zerstören, die ihnen nicht “grün” sind scheint mir eine interessante Frage bei der das WANN, WO, WARUM, WIE durch WEN durchleutet werden sollte.
Frau Lengsfeld, Ihre Worte in Monika Grütters Ohren! Ich kann nicht verstehen, wie sich die CDU-Dame hinter Klaus Lederer von der SED- Nachfolgepartei stellen kann und Hubertus Knabe im Regen stehenlässt. So hat das ganze ein übles G’schmäckle!
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