In Deutschland sind die Speicher nur noch zu 40 Prozent voll und müssten bald wieder gefüllt werden. Das treibt die Preise für Flüssiggas in die Höhe.
Die europäische Gasversorgung hat sich in den ersten beiden Wintern ohne massive Lieferungen aus Russland stabil gezeigt. Allerdings sinken die Füllstände der Gasspeicher aktuell schnell, was Bedenken hinsichtlich der Kosten für das Wiederauffüllen aufkommen lässt, meldet Ntv.
Bis zum 1. November müssen die Speicher gemäß EU-Vorgaben zu 90 Prozent gefüllt sein. Dies wurde im Vorjahr problemlos erreicht wegen des milden Winters, jedoch sind die Lagerbestände in diesem Jahr bereits unter den Zielwert gefallen, da der aktuelle Winter kälter ist und mehr Gas zum Heizen benötigt wird. Auch der Nachschub von russischem Pipelinegas über die Ukraine fiel zum Jahresbeginn ganz weg. Stand jetzt sind die deutschen Gasspeicher nur zu 40 Prozent gefüllt, im Vergleich zu 70 Prozent im Vorjahresmonat. Das ist sogar noch etwas unter dem EU-Durchschnitt von 43 Prozent. Es ist nicht nur der zurzeit besonders kalte Winter mit Minusgraden selbst am Tage, der die Gasspeicher schnell leert, sondern auch das mehrmalige Auftreten einer Dunkelflaute im Januar, wodurch auf Erdgas als Stromerzeuger benutzt werden musste.
Das bedeutet, das demnächst die Nachfrage nach Flüssiggas steigen wird, was die Preise auf den Märkten erhöht. Das könnte zu dem Szenario wie im Jahr 2022 führen, als Deutschland wegen der Schließung der Nordstream Pipelines plötzlich überteuertes Flüssiggas besorgen musste. Deutschland und mehrere EU-Länder haben die EU daher um Lockerungen der Füllvorgaben gebeten, um zeitlich flexibler einkaufen zu können. Im Gegensatz zu 2022 könnten nun LNG-Terminals große Liefermengen aufnehmen.