Henryk M. Broder / 27.12.2014 / 09:21 / 8 / Seite ausdrucken

Die ganze Wahrheit über Pegida. Und nichts als die Wahrheit

Es ist warm an diesem Augustabend des Jahres 2005, deshalb tragen die meisten Herren auch kurzärmlige Hemden, als sie sich draussen vor der Gaststätte des Münchner Nockherbergs zum Gruppenphoto versammeln. Die meisten kannten sich vor diesem Treffen nicht, aber nun waren sie zusammen gesessen, hatten die Reden der Prominenten gehört und nichts weniger geplant, als das Wertesystem des Westens zu retten… Mit dabei bei diesem „prowestlichen Heimatabend“ waren das Autorenduo Maxeiner und Miersch, der Welt-Autor Hannes Stein und der damals für den Spiegel arbeitende Henryk M. Broder. Auf dem Bild sticht er unter all den Recken heraus, denn er ist klein, weissbärtig und trägt eine Kappe. Neben ihm steht ein Mann mit einem blauen Hemd. Auf den Aufklebern steht sein Name; Stefan Herre. Und der Name seines Blogs: Politically Incorrect. Ein kleines, unbedeutendes Blog, das damals seit neun Monaten auf der ansonsten eher von Teenagern frequentierten Plattform Myblog vor sich hin dümpelt.Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme weiss noch niemand, wo die Reise hingeht. Rainer Meyer (alias Don Alphonso) auf faz.net

Während der Zentralrat der Juden vor der Pegida-Bewegung warnt und sich hinter pauschal angegangene Muslime stellt, wirft sich der Zentral-Populist des Springer-Verlages in Pose und stellt sich auf die Seite der gegen “Überfremdung” und “Armutseinwanderung” Demonstrierenden… Hier wird mehr als offenbar, worum es Populisten wie Broder wirklich geht. Nicht um die Verteidigung jüdischen Lebens in der Welt, sondern um Hetze gegen andere Identitäten - das typische Kerngeschäft rechter nationalistischer Kreise. MopperKopp im Freitag

Broder siegt in Dresden: Gegen »Islamisierung« wird seit Oktober in Dresden protestiert, ohne dass die Veranstalter bisher erklärt haben, was sie darunter verstehen und wogegen sich ihre Kritik richtet. Den wenigsten Teilnehmern der fremdenfeindlichen Aufmärsche ist wahrscheinlich bewusst, dass das Schlagwort vor über zehn Jahren von US-amerikanischen Rechtszionisten und Neokonservativen erfunden und verbreitet wurde… Nach Deutschland wurde das Schlagwort »Islamisierung« vor allem durch das 2006 erschienene Buch des Journalisten Henryk M. Broder »Hurra wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken« getragen. Ähnliche Kampfschriften, wie etwa Udo Ulfkottes Bücher »Der Krieg in unseren Städten« (2003) und »Heiliger Krieg in Europa«, erreichten nur eine geringere Verbreitung. Der sehr viel bekanntere Broder, damals noch für den Spiegel tätig, konnte seine Thesen jahrelang in Talkshows vortragen, bis einige Redaktionen das Widerwärtige und Gefährliche seiner Positionen zu begreifen begannen. Die Bundeszentrale für politische Bildung unterstützte Broder, indem sie sein Buch zu Schleuderpreisen anbot. Knut Mellenthin, 68, in junge welt, dem Zentralorgan der freien deutschen jugend

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Frank Stauber / 28.12.2014

Die Nachrichtenlage bezüglich PEGIDA und Co. ist inzwischen so absurd, dass ich hier leider nicht mehr imstande bin zu beurteilen ob dieser Text tatsächlich von einem Dritten veröffentlicht wurde oder eine von Herrn Broder geschriebene überspitzte Satire ist.

Peter Kammer / 27.12.2014

Nun, Herr Broder, hin und wieder haben Sie ja auch einen Geistesblitz und schreiben vernünftige Dinge, die zwar im Grunde genommen logisch, für Ihre Fans aber wohl schockierend sein werden: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/integrationsdebatte-die-parallelgesellschaft-sie-lebe-hoch-a-723895.html Sie implizieren nämlich damit, dass jeder, der prinzipiell gegen “Parallelgesellschaften” pöbelt, für eine totalitäre Diktatur sein muss. Und da stimme ich mit Ihnen tatsächlich einmal überein. Man könnte auch kurz und prägnant sagen: Das Gegenteil einer multikulturellen Gesellschaft war die DDR.

Hubert Appenrodt / 27.12.2014

Für mich ist Henryk M. Broder ein außergewöhnlich mutiger Mann. Er betrachtet kühl und nüchtern das Geschehen um ihn herum und in der Welt, ohne Wahrnehmungsschwächen, und er schreibt darüber in klaren Worten. Dafür verdient er Anerkennung, keine Schelte. Allerdings ist es keine Schande, von der jungen welt oder dem Freitag diskreditiert zu werden. Die FAZ, im Vergleich mit der FAZ aus dem Jahr 1990, ist inzwischen nicht mehr erkennbar. Ich bin in der DDR groß geworden. Der gegenwärtige Zustand der Bundesrepublik Deutschland mit einem nahezu kompletten Einparteiensystem, wenn man sich die Parteiprogramme der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien betrachtet, ist eine einzige Enttäuschung, die Politiker sind eine noch größere Enttäuschung, und der deutsche Journalismus versagt wieder einmal zusammen mit den vermeintlichen Eliten des Landes. Die schleichende Islamisierung ist eine Tatsache. Sie ist nicht in vollem Gange, aber sie ist im Gange (siehe Niedersachsens Regierung in diesen Tagen, soeben in den DLF-Nachrichten zu islamischen Feiertagen, siehe die schweigende Hinnahme von Gewaltverbrechen, das mediale Schweigen, das verordnete Schweigen darüber). An manchen Tagen sind die Medien nur noch mit dem Löschen von Gegenkommentaren der Leser, Hörer und Fernsehzuschauer beschäftigt. Es sieht nicht gut aus für die Medien, und es sieht nicht gut für das Land aus.

Daniel Briner / 27.12.2014

“Hier wird mehr als offenbar, worum es Populisten wie Broder wirklich geht.” Dazu meinte schon ein bisschen früher ... William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter Populisten sind jene Menschen, die einen Spaten Spaten und eine Katze Katze nennen.

Ignaz Wrobel / 27.12.2014

Ach, Herr Broder, auch wenn jemand sie nicht mögen sollte, so muss er sie doch schon allein dafür, mit welchen Hass sie von Spiegel, Freitag & Co. verfolgt werden, dann doch irgendwie mögen! Wer Feinde wie diese hat, die solch einen Dreck über einen verbreiten, muss irgendwie doch was Richtiges sagen. —> Weiterhin immer fleissig den Finger in die schärende Wunde der Ignoranz und Überheblichkeit!

Thomas Schlosser / 27.12.2014

Herr Broder, mir scheint, dass jemand, der solche Feinde (oder meinetwegen Gegner) hat, wie Sie, ganz schön viel richtig gemacht hat, in den letzten Jahren. In diesem Sinne: Auf noch viele politisch unkorrekte Jahre….! Massel tov

Karl Rannseyer / 27.12.2014

So etwas wird echt gedruckt? Mir war garnicht klar, daß man auch schriftlich stammeln und radebrechen kann. Der Autor ist doch verwirrt, der braucht Hilfe. Erschreckend, diese Hilflosigkeit.

Steffen Schöps / 27.12.2014

Chapeau - gut gemacht Herr Broder.  Die geheime Speerspitze der erfundenen Islamisierung zu sein bedeutet schon irgend etwas.  Jetzt läuft die Verschwörungstheorikermethode von Links an. Habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Im nächsten Artikel wird dann entweder über den Mossad oder die Freimaurer gesalbadert.

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