Die Früchtchen der Netzwerk-Durchsetzung

Von Stefan Homburg.

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte über Meinungsfreiheit in der Neuen Normalität. Die ersten Folgen lauteten Der Lockdown und die Tagesschau und Die Tribute von Coronam

Das letzte der drei Interviews zum Lockdown, die ich dem Onlinemagazin Punkt.Preradovic gab, erreichte in Windeseile über 150.000 Aufrufe, wurde dann aber von Youtube gelöscht, da es gegen die Richtlinien verstoße. Gegen welche Richtlinie genau und inwiefern teilte man Punkt.Preradovic nicht mit. Während wir noch nach der Ursache fahndeten, schrieb uns Wulf Rohwedder, der im „Faktencheck“ eine meiner Aussagen in ihr Gegenteil verkehrt hatte und das später korrigieren musste.

Rohwedder gab an, die Löschung des Interviews auf Youtube erwirkt zu haben, weil darin „mehrfach die Unwahrheit“ gesagt werde, außerdem drohte er für den Fall, dass die Aufzeichnung wieder hochgeladen werde, mit rechtlichen Schritten – er habe die Angelegenheit inzwischen Anwälten und Strafverfolgungsbehörden übergeben. Welche meiner sorgfältig belegten Aussagen unwahr seien, ließ Rohwedder offen. Vermutlich ist der NDR auf seinen Rufmordversuch ebenso hereingefallen wie zahlreiche Leser, die sich in meiner Inbox beschwerten, warum ein Universitätsprofessor solchen Nonsens verbreite. Gestern hat mich der NDR übrigens auf der Samstags-Demo in Hannover interviewt.

In einer späteren E-mail rechnet mir Wulf Rohwedder nun vor, welche Freiheitsstrafen bei Fortsetzung meiner Berichterstattung drohen, ab wann ich aus dem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit entfernt werde und wann mich die Steuerberaterkammer als Mitglied ausschließen muss. Diese deutlichen Drohungen mit Vernichtung meiner wirtschaftlichen Existenz gibt er mir erstaunlicherweise schriftlich.

Deutschlands Leitmedien mögen manchmal einseitig berichten, legen aber Wert auf ihre Reputation und wollen keinesfalls als Verbreiter von Falschmeldungen gelten. Sie fühlen sich auch nicht zur Zensur anderer Medien und der Unterdrückung von Kritikern berufen.

Beim wacklig finanzierten Wahrheitsministerium „Correctiv“, das unter anderem bekannt wurde, als es während eines laufenden Landtagswahlkampfs eine Kandidatin als Teilzeithure denunzierte, liegen die Dinge anders. Dessen Geschäftsführer David Schraven sieht meine Kritik nicht ein. Er findet es richtig, dass Correctiv in einen offenen Meinungsstreit zwischen mir und den Regierungsberatern RKI und Helmholtz dadurch eingreift, dass es meine Meinung als „teilweise unrichtig“ kennzeichnet und zur Begründung die Meinung der Gegenseite anführt. Mit derselben Methode könnte man auch zum umgekehrten Ergebnis kommen; Meinungen sind eben etwas anders als Fakten.

Ich halte die umfangreiche Zensurtätigkeit von Correctiv, die zu Sperrungen, Löschungen und Warnhinweisen in den sozialen Netzen führt, für sozialschädlich, weil sie freien Meinungswettbewerb unterbindet*. Warum das Unternehmen, das nachhaltig und wiederholt gegen seine gesetzlichen Publizitätspflichten verstoßen hat, immer noch als gemeinnützig eingestuft und dadurch steuerlich privilegiert wird, ist mir schleierhaft.

Conclusio: Das Recht auf die eigene Meinung ist in Deutschland vollumfänglich gewährleistet. Ob man diese auch verbreiten kann, steht auf einem anderen Blatt. Meine Ansicht, der Lockdown sei unnötig und unwirksam, festgemacht an der regierungsamtlichen Graphik zur Reproduktionszahl, war mehrfach Gegenstand von ZDF-Talkshows, doch kamen dort nur Gegner zu Wort. Meine Interviews auf Youtube werden zensiert, gelöscht oder mit shadow banning verborgen. 

Der mangelnde Meinungswettbewerb in den Leitmedien ist übrigens nicht immer deren Schuld: Schon vor Ostern sagte das „Handelsblatt“ ein geplantes doppelseitiges Streitgespräch zwischen mir und einem Virologen ab, weil es keinen Streitgegner finden konnte.

 

Bitte beachten Sie zum gleichen Thema:

indubio – Lockdown: Keiner hat’s gewollt. Ein Gespräch mit Stefan Homburg.

Der Lockdown und die Tagesschau

Die Tribute von Coronam

 

* Hinweis: Die Initiative „Meinungsfreiheit im Netz“ klagt gegen das Faktenchecken von Correctiv auf Facebook. Am 27.05.2020 um 10:30 Uhr wird vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe verhandelt. Wer dieses und ähnliche Verfahren unterstützen möchte, kann das hier tun.

Foto: Stefan Homburg

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Michael Hufnagel / 03.05.2020

Feine Früchtchen sind das. Aber wundern darf man sich nicht. Obrigkeitshörigkeit, Unterwürfigkeit, Denunziantentum, Blockwartmentalität, Hofbericherstattung, Mitläufertum - solches Verhalten scheint in den Genen des Deutschen angelegt zu sein - wie ein Blick in die Geschichte beweist.

Karsten Kruse / 03.05.2020

Sehr geehrter Herr Prof. Homburg, bitte lassen Sie solche Drangsalierungen gerichtlich überprüfen und machen Sie es öffentlichYoutube zu verklagen ist der eine Weg. Bei offenen Drohungen des “Wahrheitsministeriums” dürfte der Rechtsweg sich einfacher gestalten, wenn das so offen auftritt. Interessant wäre noch eine genauere Darstellung, welche Äußerung genau verboten werden soll. Hierzulande ist - solange keine Volksverhetzung oder Ehrenrühriges vorliegt - die Behauptung streitiger Tatsachen (noch) nicht verboten, schon gar nicht die Äußerung “falscher” Meinungen. Wo leben wir eigentlich?

Markus Kranz / 03.05.2020

Ich hatte auch vor kurzem einen “Faktenchecker”, der mir vorrechnete, warum der Mordaufruf an Trump durch den Pfarrer Martin Dürr total dufte ist. Oder warum Erdogan, IS und Linkspartei kein bisschen rassistisch wären, sondern wir uns vielmehr vor Ungarn, Israelis und Amerikanern fürchten sollten.

Frank-Michael Goldmann, Dänemark / 03.05.2020

Roland Freisler kommt in seiner Gruft aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das 3. Reich feiert fröhliche Urständ.

Emmanuel Precht / 03.05.2020

Die Freiheit der Meinung ist noch garantiert. Die Freiheit nach äußern der Meinung nicht mehr. Wohlan…

Heiko Stadler / 03.05.2020

Die One-World-Ideologen haben erkannt, dass die “Klimakatastrophe” als Instrument zur Durchsetzung ihrer angestrebten Eine-Welt-Diktatur zunehmend zur Lachnummer verkommt. Da kam die Grippewelle, die aus China zu uns rüberschwappte, gerade recht. Schnell wurde sie zur “todbringenden Corona-Pandemie” umgetauft, ein williger Wirrologe vom Charite wurde von Bill Gates gekauft und die Propagandamaschine wurde angeworfen. Die Panikmache lief wurdenbar. Die Umfragewerte von CDU und SPD stiegen in ungeahnte Höhen - und plötzlich erkennt da ein Herr Homburg, dass der Kaiser nackt ist.

Wilfried Frosch / 03.05.2020

Lieber Herr Homburg, es ist schlimm, was mit Ihnen passiert. Sie haben viel zu sagen und das Recht auf Meinungsfreiheit und Klicks auf YT. Wenn wir unsere Wirtschaft schnell und mutig wieder hochfahren, kommt endlich wieder Geld in die Kasse. Hätten wir erst gar nicht runtergefahren, wäre noch mehr davon da. Das ist im Interesse unserer südlichen EU-Nachbarn, die das brauchen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com