Anabel Schunke / 30.04.2021 / 13:00 / Foto: Achgut.com / 36 / Seite ausdrucken

Die Freiheit ist ein totes Tier

Es ist eine bedrückende Lethargie, die mich in den letzten Wochen befallen hat, und sie hat ausnahmsweise nicht vorrangig etwas mit den Corona-Maßnahmen zu tun. 

Vor einigen Tagen hatte ich einen Wildunfall. Es war kurz vor Mitternacht, als ich mit meinem Auto auf der A395 zwischen Goslar und Braunschweig fuhr und im Lichtkegel meiner Scheinwerfer plötzlich ein kleineres Tier auftauchte, das sogleich mit voller Wucht gegen die Frontschürze meines Cabrios knallte. 

Mehr Sorgen als um mein Auto machte ich mir allerdings um das Tier, von dem ich bis heute nicht sagen kann, was es war. Vielleicht ein Marder. Irgendetwas in der Größenordnung. Jedenfalls war es hinüber. So viel stand angesichts des Aufpralls fest, weshalb ich weinend erst meinen Freund und dann meine Mutter anrief, um zu beteuern, dass das keine böse Absicht von mir war und es mir unglaublich leid täte. 

Ich fühlte mich schuldig und deshalb elend, obgleich ich wusste, dass ich nicht das Geringste hätte tun können. Selbst wenn ich mich durch ein waghalsiges Ausweichmanöver hätte selbst in Gefahr bringen wollen, wäre keine Zeit dazu gewesen. Vielleicht wühlte mich das Ganze aber auch nur so auf, weil ein Wildunfall in Zeiten des Dauer-Lockdowns das Nervenaufreibendste ist, was man mitunter noch erleben kann.

Ein Unfall in Echtzeit

Ich erzähle das nicht, um zu offenbaren, was für ein weinerliches Sensibelchen ich bin, wenn es um Tiere geht, sondern deshalb, weil das Gefühl, das ich angesichts dieses unausweichlichen Zusammenstoßes hatte, eine gute Analogie zu meiner politischen Gefühlswelt der letzten Wochen darstellt. Ja, im Prinzip kommt mir all das, was in den letzten Wochen passiert ist – von der Heiligsprechung Annalena Baerbocks über einen pinken Handschuh, der Feministinnen erzürnt, bis hin zur öffentlichen Hinrichtung der Protagonisten von #allesdichtmachen –, wie ein einziger Unfall vor, den ich nicht abzuwenden imstande bin.

Vom „verlorenen Kulturkampf“ schreibt Ulf Poschardt am vergangenen Montag in der WELT, und genauso fühlt es sich an. Das überfahrene Tier in diesem Szenario ist die Freiheit, die nun doch, nach Jahren des langsamen Sterbens, einen schnellen Tod gefunden hat. Das Auto – auf den ersten Blick unbeschädigt geblieben – offenbart den großen Schaden, den es genommen hat, erst einige Tage später in der Werkstatt in Form eines komplett aufgerissenen Unterbodens und eines Nebelscheinwerfers, der sich durch den Radkasten gedrückt hat. Es fährt zwar noch, aber wirklich verkehrssicher ist es nicht. Es spiegelt die deutsche Gesellschaft wider und den Schaden, den sie bereits durch den linken Totalitarismus genommen hat. Die zwar immer noch läuft, aber deren demokratisches Fundament mittlerweile ähnlich aufgerissen erscheint wie der Unterboden meines BMW.

Ab wann darf man von einer „Meinungsdiktatur“ sprechen? Ich habe mich das in den letzten Tagen oft gefragt, weil ich derlei Worte nicht gerne verwende und sie mir dennoch manchmal auf der Zunge liegen. Ein solches Vokabular hat immer einen Hauch von übertreibendem Wutbürger. Von „Lügenpresse“ und „Danke, Merkel“. Die Frage ist nur, ob es angesichts der aktuellen Lage noch geboten ist, sich immer wieder selbst zu ermahnen, verbal einen Gang herunterzuschalten. Immerhin spart die „andere Seite“ nicht an populistischen Übertreibungen und einer zunehmend geschmacklos erscheinenden verbalen Aufrüstung gegenüber allem, was in ihren Augen nicht links bzw. in Bezug auf die Corona-Maßnahmen nicht regierungstreu genug ist.

Die Revolution frisst allmählich ihre eigenen Kinder

Dennoch schrecken wir vor „verbrannten“ Worten zurück, als hofften wir drauf, eines Tages doch noch in den illustren Kreis der „Guten“ aufgenommen zu werden, wenn wir doch nur an scharfen Worten sparen und als ob wir das überhaupt wollten. Nur, was nützt es uns, wenn wir am Ende den Moment verpassen, an dem die vermeintliche Übertreibung längst zur bitteren Realität geworden ist? 

Was war das anderes als eine Vorstellung linker „Meinungsdiktatur“, was wir die letzten Tage im Zuge der Diskussion um #allesdichtmachen erlebt haben? Ein Meinungsdiktat, das übrigens von Linken ausging und andere, zumeist linke Schauspieler traf. Die Revolution frisst allmählich ihre eigenen Kinder. Ein Zeichen dafür, dass die nächste Eskalationsstufe längst erreicht ist.

Ab jetzt sind nicht nur Konservative und Liberale „rechts“ und vertreten AfD-Positionen, sondern jeder, der in den Augen der Corona- und Rassismus-Inquisitoren nicht weit genug links steht. Ob es nun daran liegt, dass er die Corona-Politik der Kanzlerin kritisiert oder seine Ehefrau zu weiß ist, wie im Fall von SPIEGEL-Autor Hasnain Kazim. Die linke Farbenlehre kennt da kein Pardon. Die vermeintliche bunte Vielfalt entpuppt sich als kleinkariertes Schwarzweiß-Denken. Quelle surprise. 

Linke Totalitaristen geben den Ton an

Ab diesem Punkt fühle ich mich wie der Fahrer, der nichts gegen den Aufprall tun kann, weil es längst zu spät ist. Es ist dieser Umstand, der diese bedrückende Lethargie auslöst, von der ich zu Anfang erzählt habe. 

Dabei ist das nicht einmal nur der Tatsache geschuldet, dass die Diskussionskultur für jeden im Land ersichtlich an einem sowohl intellektuellen als auch totalitären Tiefpunkt angelangt ist, was wiederum dem Fakt geschuldet ist, dass jenes Grüppchen von linken Totalitaristen – und mögen sie auch in der Minderheit sein – die mediale Deutungshoheit innehat, sondern vor allem auch der Evidenz, dass die vermeintliche Mehrheit immer noch keine Anstalten macht, wirklich entschieden etwas dagegen zu unternehmen. Stattdessen vollzieht man immer noch zu gerne den öffentlichen Kotau. 

Wer aufmerksam liest, der bemerkt nämlich, dass die Furcht vor der „falschen Ecke“ immer noch wie ein Damokles-Schwert selbst über jenen schwebt, deren Aussagen auf viele so wirken, als hätten sie sich davon freigemacht. Wenn Dietrich Brüggemann die Aktion #allesdichtmachen und ihre Kritik an den Corona-Maßnahmen damit rechtfertigt, dass man der AfD das Thema doch nicht überlassen dürfe, dann hat er im Kern zwar nicht unrecht, aber auch er schafft es, seine Kritik an den Corona-Maßnahmen nur zu legitimieren, indem er sie letztlich auch und zuvorderst als Kampf gegen die AfD verkauft. 

Das spielt dem Klassenfeind in die Hände

Freiheit, so scheint es, ist kein Wert sui generis mehr, den man um seiner selbst willen verteidigen darf und muss. Es bedarf bei allem einer Rechtfertigung, in deren Zentrum nicht die Verteidigung der Freiheit an sich steht, sondern die Verteidigung der Gesellschaft gegen „Rechts“, die AfD oder was auch immer gerade dafür gehalten wird. 

Der aus Zeiten der DDR reaktivierte Vorwurf „Das spielt dem Klassenfeind (heute: den „Rechten/der AfD) in die Hände“ ist dabei nichts anderes als der größte diskursive Coup der politischen Linken der letzten Jahre. Nicht, weil er auch nur irgendeine argumentative, inhaltliche Aussage verspricht, sondern, weil er es geschafft hat, sie gänzlich zu ersetzen. Und das eben nicht nur in der Argumentation der linken Gegenseite, die sich durch den moralischen Fingerzeig keine Mühe mehr machen muss, etwas faktisch zu begründen, sondern auch leider allzu oft in der Argumentation jener, die sich eigentlich nicht davon beeindrucken lassen wollen. 

Die Ausgangsprämisse ist immer der linke Vorwurf, etwas Rechtes zu sagen oder etwas zu tun, was den Rechten in die Hände spielt, von dem es sich indirekt erst einmal gilt, zu befreien, um überhaupt erst eine Legitimation für die eigenen Aussagen zu erhalten. Das kostet jedes Mal Zeit und Mühe und erfordert zwangsläufig einen Dummen, der „noch rechter“ ist als wir selbst, von dem man sich abgrenzen kann und der quasi den Buhmann spielt. Das kann die AfD als Kollektiv sein oder eben einzelne mediale Protagonisten wie ich und andere verstoßene „Schmuddelkinder“. All das hat nichts mit der hin und wieder gebotenen Kritik an der AfD zu tun, die durchaus ihre Berechtigung hat und auch vom konservativen Spektrum erfolgen sollte. Hier geht es nur um die AfD als Mittel zum Zweck im Sinne der eigenen Reinwaschung. 

Was, wenn es die AfD nicht gäbe? 

Noch immer erwähnen wir lieber Kritiker mit ausländisch klingendem Namen, wenn es um die linke Identitätspolitik, die Flüchtlingskrise oder den Islam geht. Als immunisiere uns das vor dem rechten Knüppel. Und noch immer bringen es die meisten, wie Brüggemann, nur fertig, auf ein wenig Akzeptanz für ihren Kampf für das letzte bisschen Meinungsfreiheit zu hoffen, wenn sie es zugleich als Kampf gegen die AfD verkaufen können. 

Unweigerlich stellt sich da die Frage, was wir alle machen würden, wenn es die AfD zum Abgrenzen nicht mehr gäbe oder wir uns nicht mehr hinter Menschen mit Migrationshintergrund verstecken könnten, die ja auch Kritik an der Einwanderung oder dem Islam üben. Wenn da keiner ist, der noch ein bisschen „schlimmer" bzw. umgekehrt etwas immuner gegen den AfD-Vorwurf ist. Und ob es vor diesem Hintergrund und angesichts eines bis zur Unerträglichkeit verengten Meinungskorridors nicht angebrachter wäre, einfach nicht mehr in diesen Verteidigungsmodus zu fallen und über das Nazi-Stöckchen zu springen. 

Ja, die politische Linke hat es trotz ihrer totalitären Vergangenheit immer wieder geschafft, sich als progressiv und revolutionär zu verkaufen. Es sollte jedoch spätestens in Zeiten von Corona und identitätspolitischer Rassenlehre jedem klar geworden sein, dass sie das nicht ist und dass man sich von solchen Leuten schon gar nicht in irgendeine Ecke drängen und den Diskurs vorschreiben lassen sollte. Eine wirkliche freie, offene argumentative Basis und damit Meinungspluralismus ist in diesem Land erst wieder gegeben, wenn wir uns nicht mehr in ein argumentatives Rechtfertigungsmuster pressen lassen, bei dem wir eh nur verlieren können. 

Ich fürchte nur, dass das erst passieren wird, wenn die Freiheit schon im Scheinwerferlicht erscheint und wir einem tödlichen Zusammenstoß nicht mehr ausweichen können. 

Foto: Achgut.com

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Petra Wilhelmi / 30.04.2021

Wenn es die AfD nicht gäbe und man sich nicht gegen sie abgrenzen könnte, dann gäbe es jemanden anderes. Wie meinte Herr Liefers nach seinem Video? Er grenze sich gegen die Querdenker, die Verschwörungstheoretiker u.a. ab. Hier bei “achgut” hat sich auch ein Artikelschreiber u.a. von den Querdenkern abgegrenzt, weil die - mit meinen Worten - so bäh wären. Ups, da haben wir ja schon die anderen Gruppen. Es gibt auch die Reichsbürger, um die es z.Z. mal recht still geworden ist, die aber ebenso aus der Kiste wieder springen könnten oder die Prepper, die waren ja auch schon als Abgrenzung dran. Vergessen wir nicht die Omas, die so richtige Klimasäue sind, wie uns auch mehrmals am Tag in einem Werbespot für irgendein Maschinengeschirrspülmittel vermittelt wird. Ach Frau Schunke, es gibt genügend Gruppen, wogegen man sich abgrenzen kann, wenn es ideologisch gerade so reinpasst. In der DDR zum Ende hin, waren es u.a. auch die Wicca-Gruppen, die so sehr “klassenzersetzend” wirkten, also völlig nebensächliche Zusammenschlüsse von Menschen mit gleichen Interessen. Und ich bin ganz optimistisch. Wenn das Klima wieder in den Vordergrund tritt, wird es bestimmt noch andere Gruppen von Menschen geben, die man diffamieren und ausgrenzen kann.———————————Übrigens, Frau Schunke, in der Fahrschule wird einen beigebracht, dass man vor Tieren, die einen vor das Auto laufen, nicht ausweichen oder bremsen soll. Wenn etwas passiert, ist der Autofahrer dran schuld. Und, dass das Tier sicherlich beim Unfall verstorben ist, so ist nun mal das Leben. Wer sich nicht beim Kampf um das Leben durchsetzt - stirbt. Das gilt auch für uns Menschen, wenn wir gerade sehen, wie unsere Gesellschaft umgestaltet wird und jeden Tag immer mehr Migranten eintreffen, die aus unserem Land etwas völlig anderes machen, als es bisher war. Weinen Sie deshalb, ist mein Rat.

Helmut Driesel / 30.04.2021

  Freiheit ist gefühlt etwas anderes als definiert. Der Macht- und Existenzkampf findet immer und überall statt, zwischen Mensch, Tier und auch Technik. Weinen und Lachen sind gleichermaßen erlaubt. Die Freiheiten der anderen sind immer bedrohlich, mal ist es existenziell und mal lässt es sich weg diskutieren. Es ist auch niemandem verboten, sich einzubilden, alles ist gut. Wer andere totalitär beherrschen möchte, muss auch frei genug dazu sein. Nicht nur im Kopf sondern auch praktisch. Und wer nach vielen Jahren Modelldemokratie den Methoden der historischen deutschen Naziherrschaft verfällt, der sitzt auch mit ihnen in einem Boot. Ob so gewollt oder nicht, spielt keine Rolle. Insofern ist es politisch wirklich schade, dass Honecker seine abstrusen Internierungspläne nicht noch umsetzen konnte vor der Wende. Solche Pläne und Absichten ziehen die Handelnden der jeweiligen Gegenwart nicht nur herunter in die schmutzige Schande der Vergangenheit, sie holen die längst verurteilten Schänder und Schinder aus ihren Grüften der Verdammnis ein Stück weit herauf ins ehrliche Tageslicht. Das ist nur den Wenigsten bewusst, die sich heute engagieren und wortreich “Zeichen setzen” wollen. Die Geschichte relativiert sich selbst, niemand muss es explizit als seine Aufgabe betrachten, das zu verhindern. Aber wir leben ja in einer Zeit der Beschäftigungstherapie, wo es als Leistung anerkannt wird, ein Thema als Beschäftigung gefunden zu haben. Niemand ist niemand! Von “alles darf” bleibt uns nichts.

Andreas Geisenheiner / 30.04.2021

Auch hier wieder Dank an die Autorin für kluge Freiheitsliebe! Der heutige Artikel der WELT ,” die unterschätzte Macht der grünen Lobby” zeigt aber , dass der Einschlag des grünen Teslas bereits erfolgt ist. Erneuter Beweis: Artikel der WamS vom 25.4. “Goliaths für das Klima”, in der die Machtstrukturen der grünen Krake offengelegt sind. Wie blind muss man eigentlich sein , die seit Jahrzehnten andauernde Machtergreifung der linken Weltenretter zu übersehen, -hören oder lesen? 2011 verfasste der “wissenschaftliche Beirat für globale Umweltfragen-WBGU” sein Manifest der “Großen Transformation” , 2019 schrieb U. Schneidewind, der damalige Leiter des Wuppertal-Institutes das Buch” Große Transformation - die Kunst des gesellschaftlichen Wandels” und 2020 schrieb K.Schwab seinen “Great Reset” , den wir gerade in Anfängen durchleiden. Sowenig, wie die ÖRs 2018 über den Migationspakt berichteten, den nur die AfD an die große Glocke hing, so wenig wird man in der Sofaecke um 20 Uhr über die Konsequenzen des grünen Parteiprogrammes hören, welches von den “Global Young Leaders”  wie Baerbock oder Neubauer im Verein mit der “Eisernen” Kanzlerin jetzt ins Rohr geschoben wird. Diesmal trifft es nicht nur ein Eichhörnchen!

Heiko Stadler / 30.04.2021

Wir befinden uns seit 2015 im Krieg. Es ist ein Medienkrieg, den ein Kartell aus Politik und Medien dem kritischen Teil der Bevölkerung erklärt hat. Das Totschlagargument “rechts” oder “rechtsextrem” dient zur Einschüchterung des Feindes, hat aber nur wenig Bezug zur Realität. Seit den Querdenkerdemos dürfte den Meisten bekannt sein, dass der “Feind” eine bunte Mischung aus Rechts, Mitte, Links, Liberal und Sonstwas ist. Argumente und Fakten spielen im Krieg keine Rolle mehr. Entscheidend ist, auf welcher Seite man steht. Die #allesdichtmachen-Schauspieler haben Feindesland betreten. Einige der Schauspieler sind erschrocken wieder ins Heimatland zurückgekehrt. Das “Verbrechen”, das sie begangen haben, war die Fahnenflucht. Sie sind ins feindliche Lager gewechselt. Man kann den Irrsinn, der momentan abläuft, nur dadurch erklären, dass Krieg herrscht.  . . . .  Wer gewinnt, die Freiheit oder der Totalitarismus? Es wird die Kriegspartei sein, die mehr Leute auf ihre Seite ziehen kann. Einen Kompromiss wird es nicht geben. Den gibt es nur in Friedenszeiten.

Andrea Walter / 30.04.2021

Was wäre, wenn die AFD (oder andere wie hier die Achse) mal die ganzen beliebten linken Positionen übernimmt. So mal für einen Tag. Man kann ja mal eine Erleuchtung haben und Windräder befürworten, für Einwanderung sein und Masken ganz toll finden. Für den Weltfrieden ist sowieso jeder. Warum nicht? Mal ausprobieren. Weil genau die Leute über die Sie schreiben, unmöglich die gleiche Meinung haben können, wie AFD und Co. Was also tun, wenn Frau Weidel etc. ihre Meinung ändert? Ich fänd es mal ganz lustig, mir das anzuschauen. Das ist auch einfacherer als Argumente zu bringen. Einfach den eignen Standpunkt aus taktischen Gründen ändern und dann mal sehen, wie gewisse Leute anfangen mit den Armen zu rudern. Schließlich wollen die doch den Rechten nicht in die Hände spielen, gelle? Daran sieht man, was für ein mieses Argument (eigentlich ist es gar keins) es ist, wenn man andauerd sagt, man möchte den “Rechten nicht in die Hände spielen”.

Udo Kemmerling / 30.04.2021

“...dass man der AfD das Thema doch nicht überlassen dürfe, dann hat er im Kern zwar nicht unrecht,...” Quatsch, genau da liegt der Hase im Pfeffer. Zu allererst relativierende Kritik an der AfD, dann die inhaltliche Aussage. Völlig egal, ob es Parteien in Deutschland gibt, deren Parteiprogramm flächendeckend verfassungswidrig ist, oder in seiner Blödheit beschämend, oder beides. Wie wäre es, wenn jeder politischen Äußerung erstmal der intensive Wunsch von einem Verbot von SED, SPD und Grünen vorangestellt würde, wie der alte Cato, ceterum censeo stupendem marxistem spdem esse irgendwas…, undsoweiter und so ähnlich. Und um die Frage zu beantworten “Was wäre, wenn es die AfD nicht gäbe?”, die Antwort wurde längst gegeben im Presseclub, 2019 oder 2020, als ein rotzfrecher, schwarzer Linksradikaler (Name fällt mir gerade nicht ein, tritt aber öfter als penetranter Großkotz auf, Niveau Helge Lindh) behauptete, dass früher schlicht CDU, CSU und FDP die “rechten” Parteien gewesen sind. Es ist egal, ob es die AfD gibt oder nicht, es wird immer irgendwen geben, der den Linksextremisten nicht linksextrem genug ist. Bei Stalin waren Sozialdemokraten Sozialfaschisten, und diese Marotte von Linksaußen wird so bleiben. Deswegen würde ich der AfD nicht nur das Thema überlassen, sondern ohne großes Gewese das Kanzleramt. Punkt!

Gudrun Meyer / 30.04.2021

Revolutionär ist die extreme und längt dominierende Linke sehr wohl, ebenso wie die extreme Rechte, nicht aber die AfD. Revolutionär kann etwas Gutes sein, muss es aber nicht. Jeder Totalitarismus ist mindestens in Teilen revolutionär. Soweit Rechtsextreme in die AfD eingesickert sind, nachdem die linke Schreierei dieselbe für Extremisten attraktiv gemacht hat, spielen sie offenbar längst keine so große Rolle, wie die MSM behaupten, oft auch als gegeben voraussetzen. - in dem Fall wäre längst auch die AfD revolutionär und totalitär. Stattdessen ist sie die einzige anti-totalitäre Partei, die es in D noch gibt. Keine zweite setzt sich ohne sehr viel Wenn und Aber für die Erhaltung der Grundrechte in der Realität und nicht nur auf dem Papier ein. Auch in den Blockparteien haben sich einzelne, anti-totalitäre Politiker gehalten, z,B. Wolfgang Kubicki in der FDP und Boris Palmer sogar bei den Grünen (obwohl es Einzelheiten gibt, in denen er den Ideologen seiner Partei folgt). Aber nur die AfD, die ja eben bewusst konterrevolutionär ist, wenn man es so nennen will, stellt sich als Ganzes gegen das totalitäre System, das die MS-Parteien und MSM durchaus zielgerichtet aufbauen.

Sabine Schönfelder / 30.04.2021

Heute wieder ganz neue Töne, werte Autorin? Ein bißchen die vereinsamten AFD-Seelen auf dem Blog streicheln, wenn man schon nicht das kleine Wildtierchen zum Leben wiedererwecken kann? Dietrich Brüggemann hat sich, m. E., auch nicht offensiv und eigeninitiativ von der AFD abgegrenzt, wie Liefers, sondern r e a g i e r t e auf das ewig gleiche Argument der Propagandisten, daß jegliche kritische Äußerung gegenüber des Politik- und Medienapparats der noch einzig vernünftigen Partei gute Argumente in die Hände spiele. Brüggemann betont damit, daß er seine Meinung sagen möchte, AUCH wenn sie zufällig mit der Meinung der AFD übereinstimmt. MEHR NICHT. Sehr ambivalent erscheint mir allerdings Ihr eigener Standpunkt. Sie trippeln wie eine kleine Balletttänzerin um die Anerkennung Ihrer Leser und Kritiker zugleich. Eine e i g e n e Position ist bei Ihnen schwer zu erkennen. Rufen Sie da auch bei Ihrem Freund, (Glückwunsch !) , und Ihrer Mutter an?

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