Warum begeistern sich so viele Männer für die Frauenquote? Denken wir uns doch mal in sie hinein. Männer finden die Frauenquote prima, weil sie aller Welt vorführt, dass sie es eben doch nicht können, die Weiber.
Wem nützt die Frauenquote? Dumme Frage! Na, den Frauen, natürlich. Die es aus eigener Kraft nicht schaffen, wegen der gläsernen Decke und so. Sind ja noch immer benachteiligt nach Jahrtausenden von Jahren Unterdrückung durchs Patriarchat. Außerdem gehört ihnen die Hälfte des Himmels – und wenn man ein Parlament als Himmel betrachtet: rein mit ihnen!
Ja, doch, so ein Abgeordnetenposten ist schon himmlisch und definiert „Diäten“ völlig neu, was manch einer mit viel Substanz sichtlich gut tut. Und er ist gerecht – denn er ist besonders geeignet für Menschen, die zwar nichts gelernt, aber Ansprüche ans Leben haben. Die Grünen haben es vorgemacht und in ihrem Gefolge tun es längst – beinahe – alle anderen.
Bei den Grünen führte die Quote jüngst zu einer interessanten Rochade – so wurde in Thüringen ein gut eingearbeiteter, ein eher seltener, also eigentlich schützenswerter grüner Fachmann als Minister für Justiz, Verbraucherschutz und Migration entlassen und durch eine Person ersetzt, die über das richtige Geschlecht und eine richtig kolorierte Hautfarbe verfügt – und sich als ehemalige Profi-Rugbyspielerin gegen Rassismus und Diskriminierung engagiert. Mit anderen Worten: sie kann auch schon mal hart durchgreifen. Ein Pluspunkt, eindeutig! Und die Grünen können sich in Thüringen der ersten schwarzen Ministerin rühmen.
Von der Pressemeute zu Tode gehetzt
Die Frage, ob sie darüber hinaus für den Job qualifiziert ist, ist doch nun wirklich geradezu korinthenkackerisch. Das paritätisch besetzte Kabinett des Sozialdemokraten Olaf Scholz zeigt ein ums andere Mal, dass es darauf nicht ankommt. Man hat die Posten nach Parteizugehörigkeit und Quote besetzt, wonach auch sonst. Und warum nun die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zurückgetreten ist? Die Medien seien schuld, sagt sie jetzt zum Abschied, ganz das scheue Reh, das, so wie einst Prinzessin Diana, von der Pressemeute zu Tode gehetzt wurde. Nun, auch ein Rücktritt, soll er gelingen, braucht Vorbilder, und daran mangelt es hierzulande ja seit einiger Zeit beträchtlich.
Wozu also ist eine Frauenquote gut, wenn sie doch nur jene nach oben spült, die es niemals allein geschafft hätten, an die Kohle zu gelangen, die ein durchschnittlicher Parlamentarier so nach Hause bringt? Während sich andere Frauen bemühen, mit Fleiß und Können vorwärts zu kommen, und das Etikett „Quotenfrau“ für eine Beleidigung halten? Während wiederum andere einfach nicht einsehen wollen, dass ein Aufsichtsratsposten spannender ist als Haushalt und Familie?
Und warum begeistern sich so viele Männer für die Frauenquote? Die Antwort liegt eigentlich nah, zumal dann, wenn man das Patriarchat nach wie vor für eine höchst lebendige Verschwörerbande hält. Denken wir uns doch mal in sie hinein. Männer finden die Frauenquote prima, weil sie aller Welt vorführt, dass sie es eben doch nicht können, die Weiber. Wie man ja anhand der derzeitigen Ampelregierung sieht. Stimmt irgendwie: Nichts hat der Frauensache so sehr geschadet wie die unbedarfte Christine, die Antifaaktivistin Nancy, die Bellizistin Annalena, die Feministin Klara, nicht zu vergessen die Steffi, die Svenja, die Bettina und die Lisa.
Doch das ist nicht das Entscheidende, was die Frauenquote machtbewussten Männern beschert – und übrigens auch machtbewussten Frauen, sofern sie das Spiel durchschauen. Dank der Notwendigkeit, wichtige Posten mit Frauen zu besetzen, drängt der größte Affe andere konkurrierende Männchen locker aus dem Spiel. Die Weibchen wiederum müssen dankbar sein, dass sie auch bei nachgewiesener Inkompetenz noch drin bleiben dürfen. Das ist eine äußerst bequeme Position für den machtbewussten Leader – und es war im übrigen Angela Merkel, die das Spiel brillant spielen konnte: männliche Konkurrenz mithilfe der Frauenquote wegbeißen und auf die zu vergebenden Pöstchen Damen setzen, die dadurch von ihrer Gunst abhängig waren.
Das wertet allerdings auch das entsprechende Ressort ab. Die drei bisherigen Verteidigungsministerinnen haben insbesondere mit feministischen Ansprüchen den einstigen Männerverein erfolgreich geknackt – doch zugleich die Verteidigungsfähigkeit des Landes gründlich ruiniert. Glaubt heute wirklich noch jemand, dass dadurch die Welt friedlicher geworden wäre?
Auch ein anderes einst männlich geprägtes Ressort hat durch die zart führende weibliche Hand viel von seiner einstigen Bedeutung eingebüßt. Ganz so wie von der Leyen bemüht war, die bei der Truppe vermuteten Rechtsradikalen aufzuspüren, betreibt auch Nancy Faeser vor allen den Kampf gegen Rechts in der Polizei. Die ist dadurch gewiss nicht motivierter, bei künftigen Silvester- und anderen Krawallen Kopf und Kragen zu riskieren. Und ob frau damit wenigstens die Gefahr eines Putsches der bewaffneten Kräfte gebannt hat?
Ich will ja nicht unken, aber wenn das so weiter geht, steht uns ein veritabler Backlash ins Haus – der Ruf nach einem, nach zweien, nach vielen starken Männern. Frauen, lasst uns die Frauenquote besser rechtzeitig begraben!