Früher, als die Bundesrepublik noch von Bonn regiert, die DKP von der SED ferngesteuert und lange bevor die taz geboren wurde, lasen wir alle die UZ der DKP und die FR der USPD. Und keine SDS-Party verging, ohne dass irgendjemand den obligatorischen Witz machte: “Was passiert, wenn die UZ und die FR fusionieren? Das gibt einen Furz.”
Solche Witze macht man nicht mehr, obwohl es die FR noch immer gibt und die UZ gerüchteweise auch. Die FR ist heute besser als ihr Ruf, aber der war so ruiniert, daß es einfach nicht mehr weiter abwärts gehen konnte. Doch zwischendurch macht sich die FR Sorgen um ihr Image und bringt dann einen Artikel, mit dem sie sich selbst auf der Multikultispur überholt:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1056548
Daß ein Polizist in Zivil von einer Gruppe Juigendlicher mit Migrationshintergrund fast tot geschlagen wird, ist natürlich schlimm, vor allem, wenn dies in einem “betulichen” Viertel passiert, in dem es bis jetzt zu solchen Gewaltexzessen noch nicht gekommen ist. Mindestens genauso schlimm ist aber auch der subtile Hinweis des fassungslosen Schuldirektors, es sollen “alles Südländer” gewesen sein. “Als würde das etwas erklären”, seufzt der FR-Reporter.
Nein, es erklärt natürlich nichts. Sachdienlicher wäre da schon der Hinweis, daß keiner der 14 bis 17 Jahre alten Schläger die FR abonniert hatte, daß sie alle von weit her mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen mußten und daß ihnen der Einlaß zu einer Party verweigert wurde.
Genau genommen lag also ein ausländerfeindlicher Akt vor, gegen den sich die Jugendlichen zur Wehr setzten und dabei ein wenig übers Ziel hinausschossen, wie das halt so passiert, wenn die Hormone toben und der Verstand still steht.
Ein FURZ-Kopf wer Böses dabei denkt und wissen möchte, ob mit den “Südländern” auch Togolesen, Kongolesen oder Patagonier gemeint gewesen sein könnten.