Sehr geehrter Herr Loevenich, die Deutschen mit denen ich bei “Sprechstunden in meinem Wahlkreisbuero” in Neuseeland zusammentreffe, haben groesstenteils nur ein Kopfschuetteln uebrig fuer die Zustaende in der alten Heimat. Wer sich die Muehe macht und Briefwahlunterlagen anfordert, tut das nach meiner Einschaetzung ueberwiegend um den Altparteien einen Denkzettel zu verpassen, das Schlimmste zu verhindern und noch zu retten was wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist. Im Uebrigen heisst auswandern noch lange nicht, dass man seine deutsche Identitaet aufgegeben hat. Glauben Sie mir, manchmal waere ich froh darum, dann wuerde mich das Chaos in Deutschland nicht mehr beschaeftigen. Es ist halt leider so, dass man sich auch irgendwo schuldig fuehlt, was Freunde und Verwandte hautnah miterleben “duerfen”, wenn man selber rechtzeitig die Kurve bekommen hat. Gruesse in die alte Heimat.
Ich geh nicht fernwählen. Die Mehrheit vor Ort will laut Umfragen das Projekt Agrarnation und Weltsozialamt Deutschland (d.h. SchwarzRotGrünGelbDunkelrot), und die Stimmen der paar Abweichler werden gewiss noch durch linientreue Stimmenauszähler nivelliert, NRW war da ja schon Testballon. Ich betrachte dieses Experiment lieber nur aus der Distanz. Wer so wählt, sollte tatsächlich die Konsequenzen seines Handelns selber erleben.
Also ganz wie hier beschrieben ist das nicht. Ich lebe mit Familie seit 9 Jahren in Kanada und habe in diesem Jahr die Briefwahl zum 19. Deutschen Bundestag gemacht. Einige Jahre zurück wollte ich auch schon wählen, aber mir wurde von der Deutschen Botschaft in Toronto relativ flapsig mitgeteilt, das ich doch gar keinen Bezug mehr zu Deutschland hätte und ich auch nicht wählen dürfte. Da war ich etwas blauäugig, weil ich das geglaubt habe. Inzwischen weiß ich es eben besser. Ich habe als Versorgungsempfänger (Pensionär) eine anhaltende Beziehung zu Deutschland, die mich dazu berechtigt, die Briefwahl durchzuführen. Denn ich erhalte bis an mein Lebensende eine Pension aus Deutschland. Dazu mußte ich dann auch noch 2 mal eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Einmal beim letzten Wohnort-Ordnungsamt und dann noch einmal zusammen mit den Wahlunterlagen selbst. Und ich sage, das ich froh bin, die Mühe auf mich genommen zu haben. Wir haben mit all’ unseren Stimmen die AfD gewählt und hoffen natürlich inständig, das es auch viele andere Auslandsdeutsche genauso getan haben. Wer weiß - wenn es die AfD in ein paar Jahren bis nach ganz vorne schafft im Bundestag, dann werden wir vielleicht wieder zurück nach Deutschland ziehen. Aber niemals, solange Merkel und ihre Vasallen das Land gegen die Wand fahren.-
Einverstanden - dann will ich als Nichtdeutscher, seit 38 Jahren in Deutschland lebend, arbeitend und, vor allen Dingen, brav Steuer zahlend, aber auch bei der Bundestagswahl abstimmen dürfeb. Denn: No taxation without representation!
Zitat: “Das Wahlrecht für Auslandsdeutsche muss auf den Prüfstand und sollte auf wenige Ausnahmefälle begrenzt werden. “ FALSCH und zwar aus folgenden Gründen: 1.) Ein Ingenieur der von seiner Firma ins Ausland geschickt wurde, will mitbestimmen in welche Richtung sich seine Heimat politisch entwickelt. 2.) Ein Rentner, der im Ausland lebt, damit er mit seiner Rente über die Runden kommt, möchte mitbestimmen in was für einem politischen Umfeld seine Enkel groß werden. 3.) Ein dt. Arzt in der Schweiz möchte mitbestimmen in welche Richtung sich das Gesundheitswesen in D. entwickelt. Vielleicht gibt es doch noch Wunder und es lohnt sich später in einem deutschen Krankenhaus zu arbeiten,u.s.w. Die Reihe ließe sich beliebig fortführen. Ein bisschen in die Zukunft gedacht. Wenn dieses Ansinnen europaweit Gültigkeit bekommen würde, so würde das heißen, dass hunderttausende Polen, Rumänen, Bulgaren, Griechen, Spanier die im europäischen Ausland leben, nicht wählen dürften, also auch nicht mitbestimmen könnten in welche Richtung sich ihr Vaterland entwickelt. Dabei wollen die meisten irgend wann auch wieder nach Hause, in die alte Heimat und dann eben in ein besseres Land.
Warum sollen die Fernwähler nicht mehr wählen dürfen? Soll ihnen die Zukunft ihrer Kinder, Enkel, Verwandten oder Freunde in Deutschland egal sein? Es sind schliesslich diejenigen, die diese Breifwahl-Hürden nehmen, die ein ernstes Anliegen für ihr Heimatland haben. Was man von zahlreichen, gleichgültigen “Inlanddeutschen” leider nicht sagen kann! Und vielleicht gewinnt mancher auch, mit etwas räumlichem Abstand, ein etwas realistischeres Bild von Deutschland, als es im Land selbst durch die Medien vermittelt wird. Man findet ja gerade im Ausland eine kritische und eher unparteiische Berichterstattung über die deutsche Politik. Und selbst im fernen Australien lebt man nicht hinter dem Mond. Auch dort weiß man z.B. was Flüchtlingsboote sind.
Da mein Ausreiseantrag von Frau Dr Merkel genehmigt wurde werde ich im nächsten Jahr nach Österreich umziehen. Die jahrzehntelange emotionale Bindung an das Land meiner Vorväter wird durch diesen Ortswechsel nicht berührt. Ich will nur nicht von den zu erwartenden ethnischen Rottungen und Verteilungskaempfen beeinträchtigt werden. Und deshalb habe ich kein Problem damit per Briefwahl die Partei zu wählen, die den Untergang Deutschlands möglichst lange hinauszögern kann.
Dieses Gedankenspiel ist auf jeden Fall nachvollziehbar ... man sollte aber auch bedenken, was die Gründe waren um Deutschland zu verlassen. Es gibt sicherlich viele die es geniessen unter Palmen zu liegen und die von Deutschland kaum etwas mitbekommen. Aber andere wiederum sind besorgt und würden sehr gerne wieder zurückkommen. Wenn man im Ausland lebt sieht man den Wandel viel aprupter und nicht schleichend, wie als wenn man in Deutschland lebt. Das macht traurig und besorgt zugleich. Die Teilnahmslosigkeit der meisten Leute gibt grosse Bedenken auf. Im Ausland haben die Leute einen viel höheren Nationalstolz als wir und man sieht das die Sichtweise eine ganz andere ist. Man ist den Deutschen nicht wirklich dankbar fuer ihre humanitäre Hilfe. Man kann schnell auch nur als nützlicher Idiot dastehen. In anderen Laendern kämpfen die Leute viel mehre für Ihre Rechte. Es ist auch gar nicht wirklich einfach eine Briefwhak aus dem Ausland mitzumachen.
Dann bitte alle Auslandsdeutschen auch steuerfrei stellen, wenn sie kein Wahlrecht behalten sollen.
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