Ich kann es ihnen auch nicht verübeln, dass sie sich bewaffnen. Ein guter Freund der mit seiner Frau im Wald in Maine wohnt, war sein Leben lang ein beliebter Pfarrer. Als ich seinen schweren Colt neben seinem Bett liegen sah, fragte ich ihn, ob er den wegen der Schwarzbären hätte, die regelmäßig seine Veranda besuchen. Nein, sagte er, den hätte er sich zugelegt, weil er und seine Frau auf keinen Fall Opfer einer dieser jugendlichen Kiffergängs werden wollten, die immer wieder einsame Häuser heimsuchen, die Bewohner zu Tode quälen und anschließend ihre vandalistischen Kiff-Parties feiern. “Der Unbewaffnete ist immer der Dumme, egal ob gegenüber dem Verbrechen oder einem Staat, der seine Aufgaben entweder schlecht erfüllt oder seine Kompetenzen überschreitet.” Dass westliche, ehemals demokratische Rechtsstaaten mittlerweile ihre Aufgaben, besonders den Schutz der Bürger vor Gewaltverbrechen, äußerst nachlässig erfüllen und gleichzeitig gegenüber kritischen Bürgern übergriffig werden und mit staatlicher Willkür agieren, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Daher kann ich die Bürger der USA nur beneiden ob ihrer Waffengesetze. In Deutschland erlauben sich Politiker alles, weil sie es können und den Bürger nicht fürchten müssen.
Vielleicht sollten sich Frau Faeser und andere mal Gedanken um den Inhalt der Köpfe machen, die dem Finger am Abzug befehlen. Solange legaler Waffenbesitz kontrollierbar ist, soll es so sein, wobei ich mich schon frage, warum Sturmgewehre in Privathand kommen sollen, ggf. auch noch mit der Möglichkeit des Dauerfeuers. Meine Erfahrung ist, daß legale Waffenbesitzer idR sich ihrer Verantwortung bewußt sind. Aber Illegale abseits jeglicher Kontrollen fast immer Möglichkeiten finden, sich zu armieren. Schon vergessen - der 16jährige Syrer, der vor ein paar Tagen bei einer Kirmes in NRW a) um sich schoß, b) einen der Besucher dabei erschoß? Und wer tatsächlich nicht an ein Schießgerät gelangt, der messert halt. Und trifft hier auf eine Gesellschaft, die ihm wehrlos ausgeliefert ist. Statt mit der üblichen Empörungsrhetorik zu lamentieren, erwarte ich eine Beurteilung der Gründe, die hinter solchen Taten und Tätern stehen. Das könnte tiefgreigende Defizite im politisch organisierten Bildungssystem und den der Auflösung preis begebenen Familien offenbaren.Und das nicht nur zu den USA, zu denen entsprechende Taten immer gerne medial aufgenommen werden, sondern z.B. auch zu China, wo immer mal wieder ein “Durchgeknallter” in Schulen oder Kindergärten gemessert hat.
Was gänzlich übersehen wird, ist die Tatsache das “Sicherheitsdienste” seit weit über 10 Jahren ihr Wegwerfpersonal, also so etwas wie Zeit-/Wanderarbeiter in Europa bewaffnen will. Ein scharfer Blick auf z.B. Securitas, Schweiz, klerikaler Gangsterbetrieb wegen Spionage “Spion Tom, Nestlegate”, ist notwendig. Und die SPD ist schon so nahe…. Wallraff hat schon vor Jahrzehnten einen Undercoverartikel darüber geschrieben. Werkspersonal mit einer MG bewaffnen! Und nun mal nach Polen, Ukraine schauen…. Was ich da gehört habe..gruselig.
Wolfgang Nirada, der Botschafter Russlands bei der UNO ist vor wenigen Tagen gerade zurückgetreten, weil er die eigene russische Propaganda, wie Sie sie hier auch verbreiten helfen, nicht mehr ertragen konnte! Wenn ich Ihre Beiträge zur allgemeinen Erbauung hier lese ... soviel kann ich gar nicht ...
Lieber Herr Frehling, Man kann mir ja vieles vorwerfen, aber Populismus?!? Und Einordnung? Hier gibt es ein Wörter-Limit, Sie Schlauberger. Aber nehmen Sie die ruhig selbst vor. Ich möchte grundsätzlich zum Selbstdenkem anregen.
Bei den Waffentoten muß differenziert werden, ob von legalen oder iIlegalen Waffen. Bei den Vorfällen selber ist wichtig, ob es sich um Tötung Unbewaffneter handelte (und ob es sich bei denen um Fremde, Bekannte, Nachbarn oder Angehörige handelte) oder ob es Schießereien zwischen Bewaffneten, Unfälle oder Suizide waren. Hinzu kommen das generelle Armuts- und Kriminalitätsrisiko. Erst dann machen Ländervergleiche Sinn. Zwischen der BRD und der Schweiz etwa klaffen die Waffentotenzahlen pro 1 Mio. Einwohner trotz des verbreiteteren Waffenbesitzes bei den Eidgenossen gar nicht so weit auseinander. Bei Suiziden wiederum verhalten sich die Zahlen für die USA (gut 40 Tsd. im Jahr) und BRD (knapp 10 Tsd.) in etwa wie die Bevölkerungszahlen. In der BRD gibt es darunter aber weit über 1000 Schienenselbstmorde, etwas was in den USA mangels Zügen banalerweise nicht so häufig auftreten kann, während es sich bei Waffensuiziden sicher umgekehrt verhält. So tragisch und plakativ die tödlichen Amokläufe sind, so selten sind sie vergleichsweise dennoch. Hier spricht in der Tat viel für eine Bewaffnung von Lehrern oder Sicherheitsleuten. In Ländern wie Mexiko sind viele Schulen und Universitäten deshalb mit hohen Zäunen und Sicherheitskontrollen abgeschottet.
Danke für den sachlichen Artikel! Natürlich wäre der Idealzustand ein Land, in dem die Sicherheit durch einen Bobby gewährleistet wird, der einen merkwürigen Hut trägt und mit einer Trillerpfeife bewaffnet ist. Ältere Semester kennen ihn noch aus ihrem Englisch-Schulbuch. Ob er außerhalb des Englisch-Buchs und jenseits der 50er Jahre noch wirklich Realität war, wer weiß. Inzwischen sind diese Zeiten aber vorbei. Wenn es etwas heftiger wird, kommt die Polizei in einem Aufzug daher wie eine Kompanie Fallschirmjäger - und offenbar macht sie das nicht zum Spaß. Trotz dieses Aufzuges und trotz der Anstrengungen gut bezahlter Statistiker, die uns versichern, es wäre noch nie so sicher wie heute gewesen, bleibt ein gewisses Unbehagen, wenn man abends allein in der Stadt unterwegs ist. Bleibt also die Frage: Wer schützt mich? Wenn die Polizei es nicht macht und ich selbst es nicht darf - was dann?
Wie war das nochmal in Oslo und Utoya? Waren sicher die „laxen Waffengesetze“ der schiesswütigen Norweger schuld? Gab ja auch nur 77 Tote dort, die meisten davon Kinder. Strikte Waffengesetzte schützen ja so ungemein. Naja, zumindest die Täter, die bekommen die schliesslich auch illegal, wenn der böse Wille vorhanden ist. Nur derjenige, der sich im Zweifelsfall schützen muss, bekommt keine.
Ich sehe diesen Amoklauf völlig anders, und zwar als ein Fall von sogenanntem “erweiternden Selbstmord”, auch wenn der Schütze eine schusssichere Weste trug, d.h. dieser Mensch wollte sich eigentlich selbst umbringen und dabei noch möglichst viele andere mitnehmen, hatte aber nicht den Mut, sich selbst zu töten, sondern erzeugte eine Situation, aus der er eigentlich nicht mehr entkommen konnte. Überleben und danach verurteilt werden oder zu entkommen war nie eine Option für den Täter. Daß dabei 7-10-jährige die Opfer sein mussten, ist dabei ein trauriger Nebeneffekt. Eine solche Motivation wird sich durch kein Waffengesetz in der Welt verhindern lassen. Es ist ein soziologisch/pschologisches Problem, an das sich eigentlich niemand so richtig rantraut, da es so schwierig zu erkennen und zu vermitteln ist.
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