Hans-Hermann Tiedje, Gastautor / 02.05.2021 / 10:30 / Foto: Imago / 72 / Seite ausdrucken

Die Fälscher sind unter uns

Etwa 50 Künstler haben, per Satire, ihren Unmut ausgedrückt über Impf und Schande. Die deutschen Staatsstümper haben versagt, und die Bevölkerung darf es ausbaden. Lockdown, Lockdowner, am Ende Knockdown. Schlimmer geht’s nimmer. 

Dazu folgende Richtigstellung: 

Es geht noch schlimmer, und zwar im deutschen Journalismus. Die Nachricht ist heilig – das war der Grundsatz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Heute ist dort Haltung heilig, und aus Nachrichten werden Beurteilungsobjekte. Die „Tagesschau“ meldete den Protest nicht als Nachricht, z. B. „Künstler kritisieren Corona-Politik“, sondern so: „Internet-Aktion sorgt für Kritik“. Lausiger geht’s nimmer. 

Aber falls nicht die Nachricht die Nachricht ist, sondern die Kritik an der Nachricht, also das Fälschen der Nachricht, dann ist der neue Standard der „Tagesschau" wohl so: Unmut über  Boris Johnsons Plan, Victor  Orban nach London einzuladen….. Empörung über die Entscheidung Donald Trumps, 2024 wieder zu kandidieren….. Unverständnis über Armin Laschet, weil er nicht mehr mit Annalena Baerbock reden will….. Verwunderung über die Zusage von Jan-Josef Liefers und Ulrich Tukur, im neuen Spielfilm des umstrittenen Roman Polanski mitzuwirken….. Empörung, Unverständnis, Kritik, Verärgerung, Unmut: Wenn es um Putin, Orban, Erdogan, Xi, Trump und Kaczyński geht, oder Polanski oder Netanjahu – ist das der Nachrichtenjournalismus der Zukunft? Schlag nach bei Huxley!

Und für ein solches News-Gekröse soll man Gebühren bezahlen. Und wenn einer eine Wahrheit sagen will, z.B. „Zwei und zwei sind vier“….. versagt er sich das besser, weil: Gauland von der AfD könnte sagen: Recht hat er. Beifall von der falschen Seite. Also sagt man künftig besser: „Zwei und zwei sind fünf.“ Schöne neue Nachrichtenwelt. 

Foto: Imago

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Leserpost

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H. Nietzsche / 02.05.2021

Sie haben ja recht, Herr Tiedje. Das Glück der Fälscher ist es aber, daß es diesmal keinen “real existierenden Klassenfeind” gibt, der über den Ochsenkopf auf Kanal 4 (Riesenantenne, vertikal, viel Platz) die andere Meinung, die anderen Fakten,  reinflimmern läßt. Und der den Zielkonsumenten zum Denken und Vergleichen zwingt. Der Michel will über die TV-Glotze zappen, und da ist alles mit sich gleich schaltenden Lakaienprogrammen belegt. Im Osten herrscht zwar eine andere Erinnerungskultur als im Westen, aber auch hier hinterläßt die tägliche Gehirnwäsche zunehmend Spuren. Ein “feindlicher” TV-Sender wäre die Lösung, am besten über Astra. Das werden die da zu verhindern wissen.

Lothar Roedel / 02.05.2021

Ich finde die bisherigen Wortmeldungen eine wie andere….. JA, genial!!!! Alles gesagt!

Martin Müller / 02.05.2021

Und es wird noch doller werden, Herr Tiedje! ...........Wir sind da erst am Anfang der Entwicklung….................Denn eines ist mir klar: Der neue Sozialismus - auch der Öko-Sozialismus - werden ohne Manipulation der öffentlichen Meinung und ohne Einschränkung der Meinungsfreiheit nicht funktionieren. Und das wissen die Protagonisten auch, besonders diejenigen beim in den (links-grünen) Gesinnungsjournalismus geglittenen ÖRR.

Geert Aufderhaydn / 02.05.2021

@ Petra Wilhelmi   Dazu paßt der alte DDR-Spruch: “Die Zukunft ist immer gleich, nur die Vergangenheit ändert sich ständig”.

HaJo Wolf / 02.05.2021

Einfach nicht zahlen, die können nicht allen den Gerichtsvollzieher auf den Hals hetzen. Widerstand. Bürgerlicher Ungehorsam.

Bernhard Freiling / 02.05.2021

@Bernd Broschat ++ Durfte sich ein Josef Fischer, ein Jürgen Trittin, ein Otto Schily, ein Winfried Kretschmann nicht auch wenden? Warum verweigern Sie das Herrn Tiedje? Wird das, was er schreibt, dadurch weniger wahr, weil er vielleicht früher mal etwas Gegenteiliges geschrieben haben sollte?

Steffen Raschack / 02.05.2021

auf den Punkt!  Danke!!!!

Dirk Jungnickel / 02.05.2021

Über dieses unser Land hat sich eine Art Mehltau gelegt. Hab mich schlau gemacht, es gibt biologisch gesehen den falschen und den echten Mehltau. Einer verbirgt sich unter den Blättern, der andere ist auf den Blättern. Ersterer ist vergleichbar mit dem Schimmel, den unsere Medien befallen haben. Der Michel nimmt ihn nicht wahr nach dem Motto,  was ich nicht sehe (und höre),  das kann nicht sein. Der echte, weisse Mehltau wird zwar gesehen aber für richtig und notwendig gehalten. Man hilft tatkräftig bei seiner Verbreitung, übersetzt:  man maskiert sich und läßt sich spritzen und wirbt für “Maßnahmen “. Die Gärtner empfehlen eine regelmäßige Stickstoffdüngung. ACH, DU SCHRECK!!!  Wenn das dieses übergeschnappte Bärenböckchen - köstlich von Boris kommentiert ! - mitkriegt, dann ist auch die Mehltaubekämpfung passè, ein für allemal.

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