Im Grunde ist alles ganz einfach bei diesen Bonds: Wir bringen das Geld ein und Frankreich seine ganze Erfahrung. Danach haben wir die Erfahrung und Frankreich das Geld.
Laut einer Studie der Allianz AG liegen wir beim weltweiten Ranking ums Nettogeldvermögen pro Kopf auf Platz 18. Die Italiener liegen vor uns auf Platz 16. Bevor man also wieder einmal die deutsche Aldi-Verkäuferin schröpft, sollte man erst einmal die italienische Mittelschicht zu finanziellen Hilfsleistungen heranziehen.
Sehr guter Beitrag. Nur in einem Punkt muss ich leider widersprechen: “Womit auch die Frage beantwortet ist, ob Herr Pfleiderer sich in eine Schuldengemeinschaft mit seinem Nachbarn, Herrn Häberle, begeben wird.” Es wird so laufen, dass Frau Raute zugunsten der “großen Vision von Europa” umfällt und die Corona-Bonds als “alternativlos” verkauft (spätestens wenn “unschöne Bilder” aus Spanien und Italien drohen); die Medien werden entsprechend dafür trommeln, und am Ende sind dann doch alle dafür. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich in diesem Lande die Vernunft am Ende durchsetzt.
Noch nie gab es zwischen den europäischen Staaten so viel Streit wie seit der gemeinsamen Währung. Der Volksmund weiß schon lange, dass beim Geld die Freundschaft aufhört. Eine Millionenstrafe des EuGH gegen Italien und Artikel-7-Verfahren gegen Ungarn und Polen: Ja, so macht man sich beliebt…
Nord- und Südländer haben unterschiedliche Geschäftsmodelle. Die Nordbewohner bauen auf einen treusorgenden Staat, der einen großen Teil des Volkseinkommens umverteilt/absorbiert/einkassiert. Die Südbewohner bauen auf die individuelle Freiheit, genannt Lebensart mit einem armen (= verschuldeten) Staat, der die Büger aber bei Weitem nicht so ausnimmt wie die Nordstaaten. Wenn die Südstaaten notleidend sind, so sind es ihre Bürger nicht. Deren persönliches Vermögen ist viel höher als das der Nordstaatler. Davon müßten die Südstaatler erstmal eine gehörige Portion an ihr, sie bisher in Ruhe gelassen habendendes Gemeinwesen abtreten. Als Ausgleich für in der Vergangenheit nichtgezahlte Steuern. Davon ist aber auch keine Rede. Egoisten eben auch dort. Dafür ist Signore Conti beleidigt.
Was die europäische Bevölkerung will oder nicht, das ficht die EU längst nicht mehr an. Dieser Beamtenapparat hat sich bereits verselbständigt, beschafft sich eigenmächtig die Mittel und verteilt jene nach eigenem Gusto - alles ohne unmittelbar dafür demokratisch legitimiert zu sein. Und es ist nicht allein ein bürokratisches Monster, es ist ein gewaltiges Instrument zur Durchsetzung von ideologischen Vorstellungen, die niemals zur Debatte oder Abstimmung durch die europäische Bevölkerung gestellt worden sind - bewusst nicht gestellt worden sind, da die Mehrheit der Bevölkerung sich ansonsten dagegen entschieden hätte. Einerseits zweifellos ein zahnloser Tiger, andererseits aufgrund totaler Unfähigkeit und grundsätzlich falscher Ziele dennoch in der Lage, einen ganzen Kontinent in den Ruin zu führen. Corona belegt dies einmal mehr konkret.
Aber aber, Macron und Conte wollen doch nur unser Bestes-unser Geld!
@Volker Kleinophorst: Von mir eine Spitzfindigkeit! @H. Driesel schreibt: “Und Sozialismus ist auch nichts anderes, als das Primat des sozialen Denkens.” Damit hat er ja recht. ´Sozialen Handelns` ist natürlich wieder etwas anderes. Wie wir spätestens seit Wolfgang Leonhard wissen. Im ZK der SED gab es bereits schon Ende der neunzehnhundertvierziger, vier Speisesäle. Natürlich in entsprechender Abstufung was die Qualität und die Menge des Essens und der Ausstattung betraf. Wer jetzt vermutet, Walter Ulbricht (SED Mitglied) speiste im vierten Saal und der Hausmeister (SED Miglied) speiste im ersten Saal, der vermutet falsch.
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