Monsieur Macron bemüht Schlagwörter um ein einiges Europa in der Regel dann, wenn er sich etwas davon verspricht. Und er verspricht sich Geld für ein in vielerlei Beziehung marodes Frankreich. Macron ist schlau. Er hat die Deutschen und ihre Schwächen durchschaut. Er kennt ihre gutmütige Seite, ihr schlechtes Gewissen, ihren Idealismus, ihre Blauäugigkeit, gerade in Bezug auf Europa und die Welt im Allgemeinen, Er weiß, um ihren Traum davon, in der Welt beliebt zu sein, zum Frieden beizutragen, gut zu sein, alles wieder gut zu machen, selbstlos zu sein. Und er würde diese Seite der Deutschen wohl ausnutzen und es könnte ihm nichts besseres passieren als ein Kanzler Habeck. Dieser wäre sein ziemlich bester Freund und Deutschland bald arm. In Frankreich wäre danach zwar immer noch vieles marode. Aber zumindest müsste man die deutsche Konkurrenz nicht mehr fürchten. Es würde sich „ausgestrebt“ haben in Europa, denn der Streber wäre auch nicht mehr besser, als man es selber ist. Der Unterschied : ihr könnt im Mittelmeer baden, wir nicht.
Deutschland wieder an der Spitze mit Wahnideen, die Menschheit und das Klima zu retten, Hüter der Moral. Die anderen Nationen sind zurecht sauer und ich weiß, sie sind nicht auf mich persönlich sauer, sondern auf die abgehobene deutsche Elite, die als Lehr- und Zuchtmeister auftritt und die Moral gepachtet hat. Die europäischen Nachbarn treibt aber nicht mehr die Angst um, dass wieder deutsche Soldaten losmarschieren. Aber momentan mal, habe ich jetzt die Motivation offengelegt, warum so viele junge Männer aus Nahost reingelassen wurden?
Die EU ist insbesondere von deutscher Seite mit vielen Illusionen behaftet was den Begriff Freundschaft betrifft. Die Regeln die man sich vor allem für die Gemeinschaftswährung gegeben hat werden von allen immer wieder gebrochen (Stabilitatspakt, Schuldenbremse etc.) einschließlich Germoney selbst. Vorallem der Glaube an die deutsch- französische Freundschaft ist von sehr unterschiedlichem Verständnis geprägt. Zu Zeiten des kalten Krieges war es französische Atompolitik im Falle eines Angriffes des Warschauerpaktes einen atomaren Sperrgürtel durch Deutschland zu legen. Die französischen Atomraketen reichten etwa bis an die innerdeutsche Grenze. Die Wiedervereinigung haben wir auch nicht Mitterand oder Thatcher zuverdanken, beide hatten eine ausgeprägte Abneigung gegen eine deutsche Wiedervereinigung und mussten erst mit guten Argumenten (Geld?) umgestimmt wurden, sondern den USA unter Bush senior und Gorbatschow, jedoch sicher nicht unsere europäischen “Freunde”. Was offensichtlich nicht realisiert wird, ist dass man uns nur dann freundschaftlich begegnet wenn wir reichlich Geld mitbringen. Mitterand hätte es nicht deutlicher sagen können: Es gibt keine Freundschaft zwischen Staaten nur gemeinsame Interessen.
Ich wäre sofort dafür, den Italienern bis zu 115 Milliarden Euro zu leihen oder für entsprechende Kredite zu Bürgen. Das ist der Gegenwert der italienischen Goldreserven, die wir dann eben bis zur Begleichung der Schulden als Sicherheit in Frankfurt verwahren. Und nein, ich meine das nicht als Scherz, sondern todernst. Den Italienern muss geholfen werden! Aber wer Sicherheiten leisten kann, hat gefälligst Sicherheiten zu leisten!
Es kann gut sein, dass die ganze Diskussion um Corona-Euro-Bonds bald überflüssig sein wird, nämlich genau dann, wenn Italien aus blanker Not Schulden nicht mehr bedient, die Eurozone verlässt und die Lire wieder einführt. Bei der ganzen Diskussion wird zudem übersehen, dass nicht mal in den Vereinigten Staaten ein Bundesstaat für die Schulden eines anderen Bundesstaates haftet (und die bilden bekanntlich ein Land). Warum sollte also innerhalb der EU bei (noch) souveränen Staaten ein Staat für die Schulden eines anderen haften? Ich glaube, die EU geht schweren Zeiten entgegen…
Solidarität, die immer nur in eine Richtung geht, ist keine. Freundschaft, die man kaufen muss, ist keine. Gemeinschaft, wenn sie nicht auf Gemeinsamkeiten beruht, gibt es nicht. Leider sagen Politiker oft nur die sozial erwünschten Worte, Inhalt egal.
Die EU ist uns lieb und teuer Diese EU.- Sozialunion ist der Sargnagel der europäischen Idee. Bei einer Volksabstimmung könnte es passieren, dass die Deutschen gar nicht mehr in der EU sein wollen. Traut sich aber keiner. Ich finde es lustig wie die linken Träumer das tote Pferd EU über die Ziellinie reiten wollen. M.f.G.
Lieber Herr Wiedemann, liebe Leser dieses Artikels, nur zwei kleine Richtigstellungen bezüglich Ungarn möchte Ich hier anbringen (für Polen kann ich leider nicht sprechen, zumal ich -anders als ungarisch- die dortige Sprache nicht spreche und mir die dortigen Verhältnisse, öffentliche Meinung, Medienlandschaft etc. nicht genug bekannt sind ...aber es dürfte recht ähnlich sein) -also: das ungarische Corona-Gesetz beinhaltet unmißverständlich, daß die Einschränkungen AUSSCHLIESSLICH dem Zwecke dieser Seuchenbekämpfung dienen dürfen, zu keinem sonst; ferner daß das Gesetz durch das Parlament jederzeit AUFGEHOBEN werden kann -also genau gegenteilig (!!!) wie es heute die deutschen Qualitäts- und Wahrheitsmedien berichteten…!!!
Wieder einmal zeigt sich die Anfälligkeit dieses un-natürlichen Konstrukts namens EU. Ich hoffe nur ,daß ich in den nächsten 20 Jahren das entgültige Scheitern dieser Kopf- geburt erlebe, und der Weg frei wird, um eine vernünftige, pragmatische Europäische Gemeinschaft zu gründen. Möglichst mit selbsverantwortlichen Staaten ohne Grössenwahn und Ideologie. Bin ich jetzt eine Antieuropäerin ?
Ich habe länger als 10 Jahre in einem Land Südeuropas gelebt. Daher nehme ich mir die Freiheit, die Lage einigermaßen einzuschätzen. Die Pan-europäische Besoffenheit unmittelbar nach dem plötzlichen Erlebnis, sich aus vollen Kassen scheinbar unbegrenzt und unbeobachtet bedienen zu können, hat nicht lange angehalten. Wir haben plötzlich Verbindlichkeiten? Wir sollen zahlen? Wieso? Das wollen wir aber nicht. All die schönen Worte vom Zusammenwachsen dessen was zusammengehört, machten über Nacht einem brutalen Chauvinismus Platz – wir gegen den Rest der Welt, die uns wieder mal beschissen hat. Die hunderte von Europafahnen verschwanden von den Wänden, das erbeutete Geld sonst wo. Zu Touristen war man weiter so nett, wie man halt auch freundlich zu Nutzvieh ist. Selten habe ich – auch nach einem besten Witz nicht – ein ähnliches Gelächter gehört, wie auf meine unschuldige Frage: „Gell, wenn es Deutschland einmal so richtig dreckig ginge und Ihr hättet das Geld, Ihr würdet doch auch sofort helfen!“ Zugegeben eine ziemlich dumme Frage. Der Geist eines gemeinsamen Europas weht wohl noch. Als sehr leichte Brise und fürstlich honoriert exklusiv durch Brüssels Hallen. In Südeuropas Landschaften kein Hauch davon. Aber das hat Südeuropa ja mit vielen europäischen - auch deutschen Landstrichen gemein. Daran ist inzwischen auch mit den größten Riesenzahlungen nichts mehr zu ändern.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.