Das ist leider schlecht recherchiert. Die EU-Richtlinie gilt für Messgeräte. Steinkrüge sind und waren aber nie Messgeräte, daher findet die Richtlinie keine Anwendung. Darauf weist die EU auf ihrer Webseite hin. Die Bundesregierung wiederum hat in Umsetzung dieser Richtline nun (Ende 2014…) die Mess- und Eichverordnung verabschiedet, die vorsieht: “[ist] diese Verordnung nicht(!) anzuwenden […] beim Ausschank von […] schäumenden Getränken, sofern nichtdurchsichtige Ausschankmaße verwendet werden und gewährleistet ist, dass auf Verlangen des Kunden in seiner Anwesenheit die Füllmenge mittels eines Umfüllmaßes überprüft wird…” Also mit anderen Worten: ein Steinkrug darf nach wie vor verwendet werden, aber der Kunde muss prüfen können, ob der Krug auch voll ist. Wer auf die absurde Idee kam, den Aufdruck “Nicht für schäumende Getränke zu verwenden” auf die Maßkrüge anzubringen, würde ich schon gerne wissen. Ich sehe hier aber weder die EU noch die Bundesregierung als Schuldige.
Das ist jetzt kein Aprilscherz, oder?
Wenn ich mich nicht irre, wurde das Problem auf der “Wiesn” durch einen durchsichtigen Streifen (wahrscheinlich Glas) gelöst! So blieb die Steinzeugmaß bestehen und dennoch war der Füllstand kontrollierbar! Nur Glas oder Kunststoff stimmt also schon mal nicht! Zugegeben verliert der Krug dabei an Ursprünglichem, Traditionellem, aber die Eurokraten haben es wahrscheinlich eh mehr mit Wein, Sekt und Champagner, oder Whiskey!
Gibt es wirklich keine anderen Probleme, als sich über Bierkrüge aufzuregen? Die EU hat doch einen Riss in der Schüssel. Das ist bekannt seit der krummen Gurken.
Wunderschöner Beitrag!
Wieder mal ein Beispiel für die absurde EU-Regelungswut, die sich über Traditionen hinwegsetzt. Die Steingut-Masskruege gehören nicht nur in Bayern zur Trinkkultur: sogar die Amerikaner nennen dieses Trinkgefäß “Stein” - ein Lebenswort aus dem Deutschen. Vielleicht sollten die EU-buerokraten gelegentlich über den EU-Tellerrand in die Welt blicken.
Die Veschuldung ,einiger südlicher EU-Staaten,ist ein” Faß ohne Boden”. Somit nicht einsehbar,weil nicht transparent. Da ist “Schankbetrug” schon vorprogrammiert!
Es ist nicht, wie man annehmen könnte, die sogenannte “Brüsseler Bürokratie”, sondern es sind ganz einfach alle Mitgliedstaaten, die gemeinsam diesen Unsinn zum Schutze des Verbrauchers aushecken. Brüssel ist nur der “Kellner”, der die Wünsche der Mitglieder ausführt. Allerdings sind es die gleichen Mitgliedstaaten, die dann auf Brüssel schimpfen.
Sehr gut und ein Grund mehr auzutreten.
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