Die EU – der Papiertiger aus Brüssel

Von Wolfgang Koydl.

Recep Erdogan beherrscht das Spiel am besten: Regelmäßig führt er die EU am Nasenring durch die Manege und lässt sie Männchen machen. Der Flüchtlingsdeal macht es möglich.

Unlängst versuchte Marokko denselben Trick: Kurz öffneten die Nordafrikaner die Grenze für Migranten. Ziel der Übung: Brüssel soll die Annexion der West-Sahara anerkennen.

Als vorläufig dritter Dompteur ließ Weissrusslands Autokrat Alexander Lukaschenko die Peitsche knallen – mit der dreisten Entführung eines europäischen Flugzeugs auf dem Weg von einem EU-Staat in einen anderen.

Hätte er sich das mit einer amerikanischen Maschine getraut? Einer chinesischen oder russischen?

Wohl kaum. Aber an der EU können auch unbedeutende Kleinstaaten ihr Mütchen kühlen und so Ursula von der Leyens Gerede von der „geopolitischen Kommission“ ad absurdum führen.

Sie selbst wurde sogar persönlich lächerlich gemacht. Nicht, dass das schwierig wäre. Die EU macht sich selber lächerlich, solange großspuriger Anspruch und mickrige Realität auseinanderklaffen.

Auch wenn ein Chihuahua noch so laut bellt, wird kein Pitbull draus.

Zuerst erschienen in der Weltwoche Daily.

Foto: Mickey Bohnacker via Wikimedia Commons

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S. Marek / 27.05.2021

Liebe Herr Wolfgang Koydl, Die EU – der Papiertiger aus Brüssel ?  Sie brauche doch nicht zu übertreiben, ein Papiertiger wäre bereits eine staatliche Erscheinung.  Ich wurde für Misthaufen plädieren,  so riechen wenigstens die die dort das Zepter “schwingen”.

Rolf Schönenberg / 27.05.2021

Heute wurde der Funksprechverkehr mit dem Piloten der Ryanair-Maschine veröffentlicht. Keine Spur von Nötigung zur Landung!

Frank Holdergrün / 27.05.2021

Das Personal in deutschen Parlamenten ist intellektuell und bildungsmäßig schon weit unten angelangt. Wer hier ausgestoßen wird, landet in Brüssel. >>>>>Großartige Schweiz, die sich weigert mit diesen üblen Bürokraten ein Abkommen abzuschließen.

F.Bothmann / 27.05.2021

Zum Thema Marokko mal heute in die Maghreb-Post.de schauen. Ein guter, offener Beitrag wie durch deutsche Außenpolitik Chancen für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Stabilisierung der Region und Chancen gegenüber Drittstaaten in den Wind geblasen werden.

Daniel Oehler / 27.05.2021

Deutschland zeigt Herrn Lukaschenko, was man in der EU unter “Kampf gegen Rechts” versteht. Wer im Merkelwählerland ideologisch abweicht, wird als “Rechts” diffamiert. Wenn die Weißrussen sich unterstehen, einen Aktivisten mit rechtsradikaler Biographie zu verhaften, dann ist das ganz ganz böse. Und warum? Weil im Westen jeder osteuropäische Nazi zu den “Guten” zählt, wenn er gegen Putin ist.

Kay Ströhmer / 27.05.2021

Nicht die Schweiz vergessen. Diktatvertrag abgesagt - Dumme Gesichter in Brüssel.

g.schilling / 27.05.2021

U.v.d. Labertasche macht sich fünfsprachig lächerlich in ihren bonbonfarbenen Kinderjäckchen mit “großspurigem Anspruch und mickriger Realität.” “Auch wenn ein Chihuahua noch so laut bellt, es wird kein Pitbull draus.” (herrliche Metapher.) Nein, sie unterstreicht damit ihr Dasein als Teppichratte. Ich wünsch mir Schang-Clode zurück. Der hatte zwar immer etwas Schlagseite, war aber nicht so verbissen unsympathisch. Als Finanzminister für die Luxemburger war er richtig gut.

Hans-Peter Dollhopf / 27.05.2021

Na immerhin setzt die EU die anderen dadurch ganz schön ins moralische Unrecht nach dem Motto: Also wenigstens schämen könnten die sich! “Unlängst versuchte Marokko denselben Trick: Kurz öffneten die Nordafrikaner die Grenze für Migranten. Ziel der Übung: Brüssel soll die Annexion der West-Sahara anerkennen.” Hat natürlich nicht funktioniert, weil Marrakesch ebenfalls in Marokko liegt und dort zuvor der Migrationspakt beschlossen wurde, der die Massenzuwanderung öffentlich zu einer Top-Priorität der EU gemacht hat.

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