Die Presse ist das große Problem. Die fragt nicht nach Rechtmäßigkeit, sondern oszilliert als Flackerlicht zwischen Aufbruch und Widerspruch. Die vertritt eine Scheinobjektivität, indem sie beispielhaft Friedrich Merzens Kleine Anfrage publiziert und darüber “NGOs empört und Oma widerspricht”. Entweder ist die Finanzierung von NGOs zur Parteilichkeit erlaubt, oder sie ist Anstiftung zum Aufruhr und verboten. In diesem surrealen Klima kommen wir nirgendwo hin. Und Merz hat nicht den Charakter, den Konflikt durchzustehen.
Das System wurde mit voller Absicht so konstruiert, für die BRD, so wie es ist. Aktuell wird die Sache deutlicher, aber es ist schon immer so. Es ermöglicht Politik unabhängig vom Willen der Mehrheit. Vor vielen Jahren habe ich das mal im Bekanntenkreis diskutiert, zu meinem Entsetzen fanden das viele der anwesenden gut! Es müsse ja so sein, sonst… Wo kämen wir da hin? Alternativlos. So geht die Argumentation. Hinter allem die versteckte Hand, von der haben diese Leute keine Ahnung. Ahnungslosigkeit bei voller Überzeugung “richtig zu stehen”, sie sind wie die Kinder in dieser alten Gameshow. Letztlich gab es im TV eine Neuauflage, mit “Erwachsenen”.
Im Kriegsfall soll es keine Kriegsdienstverweigerer mehr geben ? HaHaHaHaHaHa ! Beamte zu den Waffen ?
Das Mehrheitswahlrecht in GB ist eine Katastrophe. Die Wähler wählen dort in erster Linie Parteien und nicht Kandidaten. Labour erhielt 1.5% mehr Stimmen als 2019 (34.1%). aber 411 Sitze ggü. 238 Sitze für die Opposition. Glaubt jemand, daß die britischen Wähler sich die einzelnen Kandidaten ausgesucht haben? Nein, das hätte auch wenig Sinn, denn ein einzelner Abgeordneter ist nahezu machtlos. Zu glauben, daß das Parlament dann in permanente Debatten über Problemlösungen einstiege und jeder direkt gewählte Abgeordnete hochmotiviert und umfassend informiert seine Entscheidungen träfe, ist Bullshit. Die Funktion von Parteien ist, den Wählerwillen zu bündeln und damit halbwegs berechenbare Machtverhältnisse herbeizuführen. Abgeordnete sind nur ihrem Gewissen verantwortlich und machen davon manchmal, wenn’s wirklich haarig wird, auch Gebrauch. Doch sie sind im wesentlichen Stimmvieh. Je weniger es sind, desto leichter sind sie zu disziplinieren. Deshalb ist gegen ein aufgeblähtes Parlament eigentlich nichts zu sagen, wenn es denn nicht so teuer wäre. Besser als ein Mehrheitswahlrecht, wäre, ein festes Budget für das gesamte Parlament festzusetzen, das sich die Abgeordneten dann eben teilen müßten. Je mehr Abgeordnete, desto weniger für den einzelnen. Das fördert auch die Kooperation. Durch die Notwenigkeit, Koalitionen zu bilden, ist unser Parlament zur Konsensfindung verurteilt. Das ist sehr gut, wirklich sehr gut. Dieses Prinzip wird durch die Brandmauer zerstört.
Listenwahlrecht von Parteien ersatzlos streichen. Je Wahlkreis ein Volksvertreter. 299 Wahlkreise = 299 Volksvertreter. Schlanker Staat - beim Bundestag anfangen.
Können uns auch das britische Wahlrecht aneignen. House of commons mit einfacher Mehrheitswahl pro Kreis. Und im House of Lords sitzen auf Lebenszeit so Leute wie Henryk Broder, Dieter Bohlen und Jogi Löw.
“Ich und viele meiner Kollegen”: Hier kommt wieder der Nörgler. Der Esel immer zuerst…. Das BVerfGE segnet alles ab, was dem Bürger die Macht abnimmt. Und alles, was ihn Geld kostet. Denn es hat meines Wissens nicht beanstandet, dass die Liste Vorrang hat vor der Direktwahl. Es hat diese Bevorzugung ausdrücklich als verfassungskonform bestätigt.
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