Liebe Frau Lengsfeld, die Nichtwähler ermöglichen jedoch das Sichtbarwerden des “Kartells” und arbeiten an seinem Einsturz. Was danach zu kommen hätte, offen lassen müssen, ist natürlich schwer für Hasenherzen.
Wer wählt, auch. Was hätte ich bei dieser Wahl wählen können, das nicht zu Grün + Wurmfortsatz führt?
“Die ehemaligen Volksparteien CDU und SPD müssen hilflos erdulden, wie die Grünen sie vor sich hertreiben.” Das ist nicht richtig. Niemand zwingt CDU oder SPD, mit den Grünen eine Regierung einzugehen. Zudem: wer derart profillos agiert wie CDU und SPD, der braucht sich über mangelnde Stimmen nicht zu wundern. Dass Herr Wüst in NRW vordergründig so erfolgreich war, erklärt sich ausschliesslich aus der Schwäche der SPD. Von wegen “politisches Schwergewicht” - dies wird sich schon bald relativieren. Beim nächsten Mal ist dann in NRW eben wieder die SPD vorn, aus Frust über Schwarz-Grün in NRW. Der Wähler (grüne Gesinnungs- und Wiederholungstäter ausgenommen) lernt halt nicht dazu, hat nur den Tunnelblick mit den vermeintlich einzigen Optionen Pest oder Cholera. Interessant wird übrigens die Position der (künftig vermutlich mitregierenden) Grünen zum umstrittenen Braunkohletagebau - unter Rot-Grün noch ausdrücklich dafür, in der Opposition strikt dagegen, und nun?
So ändern sich die Zeiten, früher war nicht das Ergebnis der Wahl, sondern die Wahlbeteiligung das nonplusultra. Jetzt wird hier im Artikel den Nichtwählern die Schuld für das Erbebnis gegeben. Ein Glück nur, das damit nicht die AfD zum Gesamtsieg gekommen ist. Wiederholung, zwangsweise Abholung der Wahlberechtigten und Wahl unter Aufsicht ist nochmal an uns vorbei gegangen. Ähnlich wird es werden, wenn die Preise steigen, viele sich Lebensmittel nicht mehr leisten können, diese dann vom Laden weggeschmissen werden, die Nichtkäufer werden es zu verantworten haben.
Das die Grünen sogar absolut an Stimmen gewonnen haben, sagt eigentlich alles über den geistigen Zustand dieser Gesellschaft aus. Ich denke inzwischen, dass tatsächlich zuerst der Wohlstand verschwinden muss, damit die Wohlstandsdekadenz ebenfalls geht.
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