Dass sich an meinungsbestimmmenden Schaltstellen in Universitäten und Mainstream-Medien Herr- und Damschaften an albernen Neudefinitionen der Populistin und des Populisten abarbeiten, dies gar für hochgradig relevant halten, ist eine Lachnummer der Weltgeschichte! Unzählige Verlagserzeugnisse wollen es auf den Punkt bringen, warnen vor Populismus, der nichts anderes als rechte Teufel und Hexen hervorbringe und deswegen durch Exorzismus zu bekämpfen sei. Der Ernst diese offiziellen Säuberungsbemühungen zeugt von beklagenswerter mentaler Armut und tiefem Zweifel an demokratischen Regeln. Die Wahl zum EU-Parlament hat gezeigt, dass dies wachsenden Mehrheiten in der EU nicht gefällt Wo die wissenschaftliche Hetze gegen den Rechtspopulismus so in die Hose geht, haben erst einmal die etablierten Parteien versagt. Sie sollten konsequenter Weise eingestehen, dass sie von Demokratie und Meinungsfreiheit nichts mehr halten.
Trotz der in diesen Zeiten erstarkenden Weiblichkeit würde ich für mich den Begriff “Popolismus” vorziehen….
@Karl Eduard: Ihre köstliche Frage macht das gruselige Foto zwar nicht erträglich, aber sie hilft ungemein beim Lachen darüber. Danke!
Die Summe der bürgerlichen Parteien hat sich zwischen 2014 und 2019 fast nicht verändert: von 45,8% auf 45,3%. Von den 6 Prozentpunkten, welche die CDU verloren hat, kamen 4 der AfD und 2 der FDP zu Gute. – Die Summe der linksdrehenden Parteien ist von 45,4% auf 41,8% gesunken, wo sie früher 100 Wähler hatten, sind es diesmal mit 92 erheblich weniger. Die medial hochgejazzten Grünen können die Verluste von SPD und SED nur teilweise wettmachen. – Die Verluste gelten ganz klar den ehemaligen Volksparteien. Zu sehr haben sie es sich an den Schaltstellen der Macht bequem gemacht; der Weg der Democrazia Cristiana ist für beide vorgezeichnet. – Macht euch noch ein paar schöne Tage und das war’s dann. Ihr habt nicht verstanden, dass alten Wein in alten Schläuchen kein Mensch braucht.
Peter Sloterdijk hat es so ausgedrückt: “In Berlin verstehe man unter Führung, in eine Richtung vorauszugehen, doch wenn man sich umdrehe, sei keiner gefolgt” - “Populus” ist der “Terminus” egal!!!
Und was ist eine Partei mit 53% wie Fidesz in Ungarn?
Die Proliferation des »Populismus«-Vorwurfs (wie selbstverständlich zumeist in Verbindung mit »Rechts«) ist verräterisch. Grenzt sich doch damit eine (sich selbst als solche verstehende) »Elite« vom »Populus«, dem gemeinen »Volk«, rhetorisch ab. Ungewollt bringt sie damit zum Ausdruck, dass sie dem »Demos« (griechisch für Populus), dem Souverän jeder Demokratie, die diesen Namen verdient, zutiefst misstraut, da Volkes Meinung ihre (nicht selten eigennützigen) Ziele gefährden könnte. Mit dem Stigma des Populismus belegt diese selbstherrliche Elite, gemeinsam mit allen, die von ihr abhängen (Politikwissenschaftler, ö-r. Medien,...), deshalb vor allem solche Meinungen, die ihre privilegierte Stellung auf DEMOKRATISCHEM Wege gefährden könnten, da sie einerseits potenziell mehrheitsfähig und andererseits - aus ihrer Sicht, versteht sich - bedrohlich sind. Insofern ist der inflationäre Gebrauch des Kampfworts »populistisch« stets ein ernster Indikator dafür, dass eine Demokratie im Begriff ist, zur Oligarchie, zur Herrschaft einer privilegierten Kaste, zu verkommen, welche neue, sie potenziell gefährdende demokratische Mehrheiten zutiefst zu fürchten hat. Bezeichnenderweise erlebte das Wort im nachsowjetischen Russland eine Hochkonjunktur, als die Anhänger Putins dessen Feinde als Populisten (народники) beschimpften, um sie als Gegner seiner »gelenkten Demokratie« zu diskreditieren. Im Populismus eine URSÄCHLICHE Gefahr für die Demokratie zu sehen oder ihn als solche zu brandmarken, heißt daher das Pferd vom Schwanz aufzäumen. In Wahrheit ist er die FOLGE und damit ein ernster Indikator des demokratischen Niedergangs. REMI BRAGUE bemerkte zurecht: »Populismus ist nicht nur ein polysemisches Wort, es ist auch ein polizeiliches Wort, die Sprachevon Bullen! Es ist die Art, wie Taube Schreiende nennen und Snobs Menschen, die Schmerzen haben. Es ist erstaunlich, dass Populismus ein Schimpfwort geworden ist.«
Das so innige Foto zeigt jedenfalls auf, dass der Jüngling an Angis Seite doch ein echter Populist ist, wenn er schon die französischen Farben am Revers trägt, im Gegensatz zu Mutti, die das schon gar nie tun würde. Trotzdem scheint da Friede Freude Eierkuchen zu herrschen, so als ob man da bereits wieder einen neuen Deal im dunkeln Hinterzimmer gedreht hat. (oder haben die wohl nur gepopelt) Sieht aus wie ein Schmerz und keine Seele oder so. b.schaller
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