Die Energiewende frisst ihre Kinder

Auch die härtesten Ideologen werden nach diesem Winter das Thema Kernenergie neu bewerten müssen. Das ist aber beileibe kein Grund für die kerntechnische Industrie, zu frohlocken.

Langsam geht unter den „Energiewendern“ in Europa die Angst vor explodierenden Preisen um. Sicherlich nicht in Deutschland, aber sonst wo in Europa, könnte das Volk im Winter unruhig werden. Selbst unsere Gorch-Fock-Uschi und ihre Spielkameraden verbreiten schon einen Werkzeugkasten zur Volksberuhigung. Geht man doch von über 30 Millionen Menschen aus, die im Winter ihre Wohnungen nicht ausreichend beheizen können. Wieder einmal werden Haushalte mit geringem Einkommen (Rentner, Allein-Erziehende, Geringverdiener etc.), besonders in ärmeren Ländern (Bulgarien, Rumänien etc.), hart betroffen. Wer weiß schon, ob die es diesmal genauso klaglos hinnehmen wie nach dem Zusammenbruch des letzten sozialistischem Experiments vor über 30 Jahren?

Es könnte ja auch sein, dass die diesmal endgültig die Schnauze voll haben von der Planwirtschaft. War der Anstieg der Großhandelspreise (2019–2021) für Erdgas um 559 Prozent und für elektrische Energie um 259 Prozent in Deutschland tatsächlich so unvorhersehbar? So, wie die Flutkatastrophe? Wenn man nur Staatsfernsehen und sonstige Mainstream-Medien sieht, mag man das ja glauben, aber vielleicht gibt es auch Gesetzmäßigkeiten, die diese Entwicklung als Folge der „Großen Transformation“ entlarven. In der Realität gibt es immer verschiedene Ursachen – gleichwohl kann man meist die Bestimmenden leicht herausfinden.

Wenn man über lange Zeit die Wirtschaft mit astronomischen Mengen erfundenen Geldes (Druckerpresse oder elektronisch) flutet, baut sich ein Ungleichgewicht auf. Die Preise müssen entsprechend steigen. Leider geschieht das nicht sofort und gleichmäßig, sondern zeitlich und sektoral verzögert. Das reingepumpte Geld verhält sich wie ein Tintenklecks im Wasserglas. Weiter entfernt vom Eintritt kann das Wasser noch lange klar bleiben, bis es wirksam wird. Das (erfundene) Zentralbankgeld wird über die Banken in den Wirtschaftskreislauf eingeschleust. Dies erklärt, warum die Aktienkurse und Immobilienpreise schon stark angestiegen sind. Plötzlich kann man Milliarden für die Geschäftsidee eines Fahrradkuriers zur Auslieferung hinblättern oder ganze abgewohnte Siedlungen zu überhöhten Preisen einkaufen.

Dumm ist das nicht, man nutzt lediglich den Vorteil der eingeschleusten Geldmenge. Derjenige, der das erschaffene Geld zuerst bekommt – meist ist das der Staat selber – kann damit noch Güter zu alten Preisen kaufen und dadurch einen satten Vermögensgewinn (nahezu risikolos) erzielen. Eine wundersame Umverteilungsmaschine entsteht: Denn man muss ja erst mal Geld haben, um Sachwerte zu kaufen. Am anderen Ende stehen all jene, die nur über ein Einkommen verfügen und deshalb immer den steigenden Preisen hinterher laufen müssen. Auch wenn die Gewerkschaften stetig für einen „Lohnausgleich“ sorgen, laufen sie immer zeitlich hinterher und zahlen deshalb drauf. Dies erklärt aber nur das langsame Einfärben des Glases durch den Tintenfleck. In der Wolke können die Preissteigerungen für Begünstigte noch lange verlockend sein, bis sich das Wasser ganz blau eingefärbt hat, das nennt man dann (allgemeine) Inflation mit dem bekannten Katzenjammer.

Preissteigerungen erfordern aber auch eine Nachfrage. Wenn plötzlich Güter allgemein nachgefragt werden (Container, Energie und dergleichen) und auf große Mengen erschaffenes Geld treffen, beginnt ein gnadenloses Wettrennen über den Preis. Da jeder Mensch und jedes Unternehmen Energie benötigt, hat das den Effekt, als ob man das Glas schüttelt. Die Tinte als Analogie für das erschaffene Geld breitet sich schnell aus. Wenn man dann trotzdem weiter Geld in die Wirtschaft pumpt, kommen im nächsten Schritt die Gewerkschaften mit der Forderung eines Lohnausgleichs. Die Preisspirale setzt ein. Alles neu? Nein, gar nicht, höchstens vergessen. Am Ende steht wieder ein Jahrzehnt der Stagflation (geringes Wirtschaftswachstum bei steigenden Preisen), wie schon nach den Ölkrisen 1973 und 1976.

Warum diesmal Erdgas?

Am Anfang stand eine neue Technologie, das Fracking. Mit dieser Technik gelang es, riesige Gas- und Ölvorkommen in den USA zu erschließen, die vorher nicht nutzbar waren. Nun ist es aber gar nicht so einfach, solch große Mengen in etablierten Märkten unterzubringen. Letztendlich muss man andere Energieträger über den Preis verdrängen. Vehikel war und ist die „Dekarbonisierung“. Mit gewaltigen Subventionen – wegen einer vermeintlichen Überhitzung unserer Erde – wurden Wind- und Solaranlagen gebaut. Wenn diese mal witterungsbedingt Strom erzeugen, verringern sie damit die Erträge der vorhandenen Kraftwerke. In Deutschland wurden sogar negative Preise als Entsorgungsgebühren erzielt. In den USA drohten selbst die Kernkraftwerke unwirtschaftlich zu werden. Inzwischen muss man zu deren Erhalt weitere Interventionen in den Strommarkt durchführen. Planwirtschaft frisst sich halt wie eine Krebsgeschwulst durch die Wirtschaft.

Wer sich jemals gefragt hat, warum Ölkonzerne in Wind und Sonne investieren, findet in ihrem Gasgeschäft die Antwort. Mit Wind und Sonne allein kann man gar kein Stromnetz betreiben. Man braucht auf jeden Fall Backup-Kraftwerke für die (überwiegende) Dunkelflaute. Wenn man „dekarbonisieren“ will oder muss, bietet sich hierfür Erdgas an. In Europa hat man ein weiteres planwirtschaftliches Element erfunden: Den Emissionshandel. Bei Lichte betrachtet, ist es eine Sondersteuer auf CO2. Jedes fossile Kraftwerk muss für seine Emissionen die entsprechende Menge an Zertifikaten kaufen.

Die Zertifikate werden selbstverständlich vom Staat erschaffen und nach dessen Belieben ausgegeben. Parteien – wie zum Beispiel die FDP – verkaufen das auch noch als marktwirtschaftliche Lösung für den „Klimaschutz“. Der Staat kann sich so vor der Verantwortung drücken, Grenzwerte (CO2 ist ja nach deren Definition ein Schadstoff) festzulegen und darüber hinaus noch an dem Ablasshandel verdienen. Der ETS (European Union Emissions Trading System)-Preis für CO2 ist allein von Januar bis September 2021 um 30 Euro auf 60 Euro pro Tonne gestiegen. Dieser Anstieg bedeutet eine Kostensteigerung bei der elektrischen Energie von rund 10 EUR/MWh für ein modernes Erdgaskraftwerk (Wirkungsgrad 50 Prozent) beziehungsweise 25 EUR/MWh für ein Kohlekraftwerk (Wirkungsgrad 40 Prozent). Gleichzeitig stieg aber der Gaspreis um 45 EUR/MWhth, was allein zu einer Steigerung der Stromkosten von 90 EUR/MWel bei einem Erdgaskraftwerk führt. Kohle ist dadurch trotz der höheren CO2-Kosten wieder der günstigere Brennstoff geworden.

Ganze Industrien könnten wegbrechen

In der EU hat Erdgas einen Anteil an der Primärenergie von rund 25 Prozent. Wichtig zur Beurteilung der Auswirkungen für uns ist, dass 23 Prozent die Industrie, aber 51 Prozent die Haushalte (Heizung) verbrauchen. Nur 26 Prozent werden bisher verstromt. Allerdings wird hier Deutschland mit seiner Wind- und Sonnenpolitik bei gleichzeitigem Ausstieg aus Kohle und Kernenergie zum Kostentreiber für ganz Europa werden. Die Strompreise werden den gesamten Winter über weiter steigen. Durch die Verknüpfung aller Strombörsen steigen nicht nur die Preise in Deutschland, sondern werden vielmehr in ganz Europa nach oben gezogen.

Es wird sich sehr schnell die Frage stellen, ob unsere Nachbarn bereit sind, die Kosten der wahnwitzigen deutschen Energiepolitik zu tragen. Dies gilt ganz besonders für Frankreich vor der Präsidentenwahl mit seinem hohen Kernenergieanteil. Wird Frankreich die Lieferungen nach Deutschland begrenzen oder die Windfall-Profite nutzen, um seine Endverbraucherpreise zu subventionieren? Schauen wir mal. Unsere Ampel könnte hier ganz unerwartet ihre erste „Europakrise“ durchmachen müssen.

Europa steht auf sehr tönernen Füßen. 90 Prozent des Erdgases, 44 Prozent der Kohle und 97 Prozent des Öls müssen importiert werden. Für viele Branchen werden die steigenden Weltmarktpreise fatale Folgen haben. Die Energiekosten machen schon heute 71 Prozent bei der Düngemittelproduktion, 40 Prozent beim Aluminium (primär) und 25 Prozent beim Flachglas aus. Ganze Industrien könnten wegbrechen. So, wie schon die Magnesiumproduktion aus Europa komplett abgewandert ist. Wer Flugzeuge und Autos bauen will, braucht aber zwingend Magnesium.

Kurzfristige Hilfe ist weder aus Russland noch aus den USA zu erwarten. Erdgas lässt sich nur schwer kurzfristig steigern (Bohrungen, Rohrleitungen und Aufbereitung) und noch schwerer transportieren (Verflüssigung und Tankerkapazitäten). Nur ein Ausweichen auf Kohle und Öl verspricht kurzfristig Linderung. Die Preise für LNG aus den USA liegen derzeit in den asiatischen Häfen zwischen 31 bis 34 USD/MWh (gegenüber dem durchschnittlichen Großhandelspreis in Europa von etwa 45 EUR/MWh). Alles hängt davon ab, wie der Winter auf der Nordhalbkugel wird und die Wirtschaft in China wieder anspringt. Schnell kann auch eine geringe Nachfrage die Preise in ungekannte Höhen treiben.

Thema Kernenergie neu bewerten

Glücklich ist der, der schon Kernkraftwerke in Betrieb oder wenigstens im Bau hat. Kernenergie ist wegen der hohen zeitlichen Verfügbarkeit (>90 Prozent), der geringen Brennstoffkosten und der langen Nutzungsdauer der Brennelemente (> 3 Jahre im Reaktor) die preisstabilste (thermische) Stromerzeugung. Dies hat man inzwischen auch in den USA erkannt. Von der Abschaltung wegen hoch subventioniertem „Grünstrom“ ist dort keine Rede mehr. Der Wintereinbruch in Texas mit großflächigen Stromabschaltungen und explodierenden Preisen für elektrische Leistung und Energie war eine heilsame Lehre.

Die „Anti-Atomkraft-Bewegung“ hat an Boden verloren, nachdem die ideologisch bedingten Abschaltungen von „Atomkraftwerken“ in Kalifornien zu Zuständen wie in Afrika geführt haben: Allein im Großraum Los Angeles knattern inzwischen über einhunderttausend Notstrom-Aggregate vor sich hin. Eine bittere Konsequenz der immer zahlreicheren lokalen Stromabschaltungen. Mal am Rande bemerkt – wie in Afrika – sind die ärmsten Bevölkerungsschichten am schlimmsten davon betroffen.

Auch die härtesten Ideologen werden nach diesem Winter das Thema Kernenergie neu bewerten (müssen). Das ist aber beileibe kein Grund für die kerntechnische Industrie, zu frohlocken. Es bleiben nach wie vor die hausgemachten Probleme:

  • Lange Bau- und Planungszeiten. Die Planungszeiten sind eher ein politisches Problem und könnten leicht verkürzt werden. Im Moment sind nur China, Russland und Korea in der Lage, Kernkraftwerke in etwa sechs Jahren zu bauen. Dies liegt an der Serienproduktion und vor allem der Kontinuität ihrer Programme.
     
  • Die Fertigungskapazitäten für Kernkomponenten (Reaktordruckbehälter, Hauptkühlmittelpumpen, Turbinenläufer etc.) sind nur eingeschränkt. Ein Ausbau erfordert viel Kapital und die feste Überzeugung, dass ein Boom auch länger anhalten würde.
     
  • Es fehlt an qualifiziertem Personal. Das ist schon länger zum Beispiel in den USA und GB erkannt worden. Man hat dort schon viel Geld in die Hand genommen, um Universitäten und Ausbildungszentren (insbesondere für Facharbeiter) auszubauen. In Frankreich und Deutschland ist man eher andersherum vorgegangen – mit den bereits spürbaren Konsequenzen (Olkiluoto, Flamanville).
     
  • Für alle „Kleinreaktoren“ gilt das Vorgenannte prinzipiell genauso. SMR sind kein Allheilmittel. Sie versprechen nur Erfolg, wenn man die gemachten Fehler nicht wiederholt. Sie bieten allerdings die Chance, ganz neue Hersteller einzubeziehen. Ein Weggehen von der Kultur der Anlagenbauer (Raffinerien, Chemiefabriken, Großbauten etc.) hin zu der Kultur der Serienhersteller (Flugzeuge, Automobile etc.) könnte heilsam wirken.
     
  • Die größte Gefahr lauert aber in der sich anbahnenden Inflation. Sie wird eher kurz als lang zu steigenden Zinsen führen. Hohe Zinsen sind aber Gift für kapitalintensive und langlebige Investitionen. Auch dies ist keine neue Erkenntnis. Die Hochzinsphase infolge der beiden Ölkrisen hat maßgeblich zum Ende des hoffnungsvollen Wachstums der kerntechnischen Industrie beigetragen. Neue Aufträge blieben aus und angefangene Projekte wurden teils mitten in der Bauphase abgebrochen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Nuke-Klaus.

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Bernd Große-Lordemann / 22.10.2021

Bis Deutschland wieder eine konkurrenzfähige Kernkraftindustrie hätte, vergingen Jahre bis Jahrzehnte! Die Betonung liegt auf “hätte”, denn die “Öko-Taliban” werden es zu verhindern wissen. Fast die gesamte industrielle Fertigungstiefe mit dem entsprechenden Knowhow ist verloren gegangen und die Ampelonen werden Deutschland in jeder Hinsicht noch weiter abwickeln. Wenn Grüne und Spezialdemokraten von Erneuerung und Hoffnung reden, sollten sämtliche Warnlampen aufleuchten, vorausgesetzt es ist noch Strom in Netz und Akku!

lutzgerke / 22.10.2021

Die falsche Energiewende hat die Energieprobleme verschärft. Und die Abhängigkeit von den Rohstoffen. Würden jetzt alle Länder auf die Kernenergie aufspringen, ist das Uran in 20 Jahren alle. Uran ist auch ein kritischer Rohstoff. Die Autoren sollten über Peak Oil nachdenken. In den 200 größten Ölfeldern hat sich kein Öl nachgebildet, das entsteht nicht abiotisch. Die sind leer geblieben. Nur in einem Bohrloch in Rußland ist Öl nachgesickert. Wahrscheinlich kam das aus dem umliegenden Gestein. Man frackt auch nicht sein Land kaputt, wenn genug Sweet Oil da ist. Und in Kanada betreibt man Bergbau mit Ölsanden. Das Feld ist so groß wie England und um das Öl herauszufiltern, muß Erdgas eingesetzt werden. Dabei ist der EROIE negativ, es wird mehr Energie reingebuttert, als nachher entsteht. Der Ölchart hat den ersten Widerstand mit Schmackes genommen. Der Ölpreis wird im Winter bei 100 Dollar liegen. Und wenn er den Widerstand auch noch überwindet, dann ist kein Halten mehr. Deshalb veranstalten Schwab und Co. den Zirkus. 30 Jahre haut man mit der Globalisierung auf den Putz, daß die Schwarte kracht, und plötzlich ist das Öl alle. Das war abzusehen. China kam auch noch auf die Partie. / Das Öl steckt in allen Produkten drinnen bis zu den Windrädern. Das meiste Öl wird für den Transport gebraucht, so 90%, und das Transportwesen ist die Archillesferse. Wir werden jedenfalls eine schöne Inflation erleben und kalt wird es auch werden. Wohlstand für die ganze Welt mündet gerade im großen Sprung nach vorne. Das wird eine Hungersnot geben, wie sie die Welt nie gesehen hat.  

Th. Wagner / 22.10.2021

@Michael Dost: Hätten Sie mal öfters in Achgut gelesen, dann wüßten Sie, dass das Endlagerproblem gelöst ist.  Schauen Sie mal nach den Artikeln von Hr. Humbich und Hr. Haferburg. Sehr interessant, aber alles ohne deutsche Technologie, somit auch ohne deutsche Firmen und Arbeitsplätze.

WilhelmJans / 22.10.2021

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Wenn das Angebot sinkt, steigen die Preise.  Was jedem Schulkind geläufig ist, scheint Frau Baerbock nicht zu wissen.  Da der Gaspreis auch über den Handel an den Börsen bestimmt wird und die Börsen auf die künftige Entwicklung reagieren, ist der Preisanstieg der künftigen Verknappung geschuldet - die durch die bevorstehende Abschaltung der Kraftwerke vorherzusehen ist und für die es so schnell keinen Ausgleich gibt. Man sollte daher froh sein, wenn zusätzliches Gas über Stream 2 kommt. Eine Anmerkung zu steigenden Zinsen. Sollte es die geben - was der Bekämpfung der Inflation dient -, so werden die Aktienkurse, die durch das seit einigen Jahren billige Geld aufgeblasen wurden, nicht mehr steigen. Die Gefahr ist, dass die Aktienbesitzer dann verkaufen und die Kurse einbrechen - wie gewonnen so zerronnen. Wir hätten dann eine Situation wie 2008, der auch eine drastische Anhebung des US-Leitzinses voranging. Die EZB sitzt in der selbst gebauten Zwickmühle. Sie hat die Wahl zwischen Absturz der Aktienkurse oder Zulassung einer höheren Inflation, was gegen die Statuten verstößt. Herr Weidmann hat das erkannt und hat die Flucht ergriffen.

Bernhard Krug-Fischer / 22.10.2021

Gestern war der Zirndorfer Lokalanzeiger im Briefkasten. Auf der letzten Seite stehen immer “Zirndorfer Geschichten in Monaten” aus früheren Jahren., diesmal Oktober. Nachfolgende Geschichten stammen aus der Zeit um 1920, also vor ca. 100 Jahren: 1. Geschichte: „Die „Nordbayerische Zeitung“ meldet: „Das Gaswerk kann durch die schlechte Kohlelieferung nicht einmal für die eingeschränkt festgesetzte Zeit Gaserzeugen. Wenn nicht weitere Kohlen eintreffen, dann muß innerhalb einiger Tage mit gänzlicher Stilllegung gerechnet werden.“  2. Geschichte: „Elektrizitätswerk: Der außergewöhnlich starke Bezug elektrischer Energie, welcher durch die mangelhafte Belieferung von Gas verursacht wird, zwingt die Verwaltung des Werkes zur Einführung von Sperrstunden. Vorläufig ist nur Kraftstrom gesperrt, und zwar von mittags 11 1/2 Uhr bis 1 Uhr und von abends 5 bis 7 Uhr früh. Neuanschlüsse und Erweiterungen von Anlagen werden bis auf weiteres nicht ausgeführt.“ Schade, dass ich keine Zeitzeugen aus dieser Zeit persönlich kenne, denn da könnte man Erfahrungen sammeln, wie das Leben damals war. Denn wir sind auf den besten Weg dorthin nach dem Motto „Back to the roots“. Es wird für die verwöhnten FFF-Hüpfer schrecklich werden!

Michael Dost / 22.10.2021

Der gemeine Bürger will ja nichts wissen von Wirtschaft, Finanzwesen, Geldtheorie oder naturwissenschaftlichen/ energietechnischen Zusammenhängen. Was er merkt: wenn er mittelfrostig (sic!) ohne funktionierende Wasserspülung (gegen die kein Notstromaggregat hilft) in der dunklen Wohnung friert. Die wichtigste Aussage von Nuke-Klaus ist für mich, dass auch bessere technische Lösungen „nur Erfolg (versprechen), wenn man die gemachten Fehler nicht wiederholt.“ Das meme zur Atomkraft-Rennaisance sollte daher nicht sein: „Atomkraft, ja bitte“, sondern „Atomkraft, aber sicher!“. Die heutige Atomkraftnutzung ist in der Tat risikovoller, als sie von Natur aus sein sollte. Wer z.B KKW auf seismisch gefährdete Bereiche baut (Fukushima, Diablo Canyon in Kalifornien, Rheingraben in D/Fr), schafft unnötig Gefahren mit Ansage. Politische Großmannssucht, hat zudem in Form überdimensionaler Rennomieraanlagen zur Konzentration von Gefahrenpotentialen (s. Tschernobyl) geführt, die im Fall der Fälle ganze Regionen betreffen. Und schließlich muss die Hybris der Endlagerung mit 1 Million Jahren Sicherheit überwunden werden. Dieses Paradigma ist ein Ding der Unmöglichkeit, das durch die Wertschätzung von Kernabfällen als (zumindest künftig und großenteils) wieder verwendbaren Sekundärenergieträgern abzulösen ist.  Die von Nuke-Kaus identifizierten Probleme können gelöst werden, wenn die für untaugliche Klmaschutz-Agenden verschwendeten Milliarden in die Forschung und die Entwicklung alternativer eigensicherer Kerntechnologien fließen. Für unsere Bananenrepublik habe ich da aber wenig Hoffnung und investiere einstweilen in Uranaktien in Hoffnung auf die Vernunft anderer fortgeschrittener Länder und auf dementsprechende Gewinne, die mir den Premiumtarif ermöglichen sollten (der aber auch nix hilft bei unkontrollierten Flächenblackouts, wie sie künftig dank Politikversagen und staatlicher Lernverweigerung im grottenschlecht krisenvorbereiteten D kaum vermeidbar sein werden.)

Ludwig Luhmann / 22.10.2021

@R. Kühn “Man kann immer schlecht einschätzen was dahinter steckt, man merkt es erst wenn das Ziel erreicht ist.  Im Nachhinein wird einem dann klar, welche Rolle Corona, die Impfung, das Klimagedöns, die Energieverknappung, die Inflation, usw gespielt haben.”—-—- Nun, der Unterschied zu gestern ist, dass wir jetzt hier und heute schon wissen, was passiert und auch, was passieren soll, denn alle wesentlichen Informationen sind öffentlich abrufbar (Agenda 2030, Agenda 21, Operation Lock Step, Migrationspakt, Event201, Crimson Contagion, Dark Winter etc.)  Wir stecken momentan mittendrin und können zeitnah Widerstand leisten.—-—- Bei den Schwarzen Schwänen wäreich nicht überraschaft, ob sich nicht nachträglich herausstellt, dass auch sie geplante Operationen sind. Trum z.B. hat die mRNA-Impfungen per “Warp Speed” auf den Markt gebracht. Außerdem hat er die Lockdowns nicht unterbunden und somit mit dazu beigetragen, dass die Mail-in Ballots massenhaft verschickt wurden.—- Ich mag Trump sehr, aber er hat gewaltige Fehler gemacht; vielleicht hat er es aber auch absichtlich gemacht, denn bei Schwabs in Davos war er auch schon zu Gast ... ... on verra ... peut-être ...

Dr. med. Jesko Matthes / 22.10.2021

Moderne deutsche Kernenergie sehe ich noch lange nicht. Macron und Putin reiben sich die Hände, denn sie werden in ein paar Jahren die deutsche Grundlast leidlich absichern helfen, dickes Geld verdienen - und bei jeder Gelegenheit mit dem fetten Zaunpfahl winken, wenn ihnen irgendetwas an deutscher Politik nicht passt. Dann flackern bei uns eben abends die Lichter, und auch die Heizung geht aus. Dabei ist die Idee, auf Elektromobilität unzustellen, ganz großartig. In Deutschland wird das die Lage auswegslos machen, die Strompreise verfielfachen, die Inflation anheizen, und noch viel mehr deutsches Vermögen fließt ab nach Frankreich und Russland, und der Industriestandort Deutschland ist damit auch erledigt: riesige Produktionskosten plus Mangel an Energie. Da träumen die anderen schon so lange davon, dass ich lieber nicht sage, seit wann. Und nun reiben sie sich die Hände, denn es wird wahr. Kleiner Tipp: Wenn der Wirtschaftsmotor D ausfällt, dann platzt auch die EU.

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