Nun ja. Bei den Vornamen der Schüler fehlen Kevin, Chantal. Mike etc.
“Heute [1934] dagegen hat der Durchschnittsmensch die deutlichsten Vorstellungen von allem, was in der Welt geschieht und zu geschehen hat…. Im öffentlichen Leben gibt es keine Frage, in die er sich, taub und blind wie er ist, nicht einmischte, seine Ansichten durchsetzend…Darum sind seine Gedanken in Wahrheit nur Triebe in logischer Verkleidung…Der neue Mensch will das Automobil und genießt es, aber er glaubt, es wächst von selbst an einem Paradiesbaum. Das Neueste in Europa ist es daher, ‘mit den Diskussionen Schluß zu machen’, und man verabscheut jede Form geistigen Verkehrs, die, vom Gespräch über das Parlament bis zur Wissenschaft, ihrem Wesen nach Ehrfurcht vor objektiven Normen voraussetzt.” Der Aufstand der Massen, Ortega y Gasset
Liebe Frau Kaus, diese Kinder, die neue ÖJ /ökologische Jugend, wie ich sie zu nennen pflege, sind die Marionetten ideologischer Erwachsener, die ihr Glück kaum fassen können. Allen voran die Grünen, die nun frohlockend eine Verjüngung ihrer Wählerschaft heraufziehen sieht. Wenn sie sich damit nicht täuschen. Denn auch diesmal marschiert auf den Gassen nur die ‘Elite’, eine durch und durch privilegierte Schicht, das Bild mit dem ‘Q 7 zur Demo’ ist ja nicht zufällig entstanden. Die Eliten haben sich aufs moralisieren verlegt und auf ihren Märkten wird nun auch der Ablass gehandelt. Auch da gibt es Konjunkturen. Mal geht es um den Diesel, mal um den ‘Flüchtling’. Während die Flüchtlingsaktie gerade stagniert, verlegt man sich nun auf die moralische Umweltaktie. Warum nebenbei nicht auf den Ausstieg aus der Kohle wetten? Ich gehe auch eine Wette ein: Dass aus den meisten dieser ökologisch bewegten Kinder die größten Zyniker und Macchiavelisten von morgen werden.
Ich erachte es als durchaus passende Symbolik, die Pressekonferenz von “Fridays for Future” im Naturkundemuseum unter den Saurierskeletten abzuhallten. Schließlich ist es allgemeiner wissenschaftlicher Konsens, dass die Saurier deshalb ausgestorben sind, weil sie den CO² - Ausstoß ihrer Mobilität und ihrer Energieerzeugung einfach nicht in den Griff kriegten.
Wenn Kindern sich nicht benehmen können und nicht an Regeln halten, sollten sie keinesfalls so viel Aufmerksamkeit für ihre Fehlverhalten bekommen, das bestärkt sie nur darin. Nachsitzen am Samstag, drei oder vier Mal und das Thema hat sich erledigt. Was aber wirklich wichtig wäre aus meiner Sicht, ist dass die Achse sich des Themas “Julian Assange” annimmt. Immerhin geht es um nichts Geringeres als um die Redefreiheit im Internet und die Kontrolle des (kriminellen) Handelns von Mächtigen und ihrer Versuche, der Öffentlichkeit wichtige Informationen vorzuenthalten. Wenn es ein wirklich brennendes und drängendes Thema gibt, gerade für “alternative Medien” dann doch wohl dieses? FREE JULIAN ASSANGE!
Manchmal frage ich mich, wann genau der Punkt war, als die deutsche Gesellschaft sich in großen Teilen von der Vernunft abgewandt hat. Und warum. Und was man tun kann, damit sie nicht immer weiter in Richtung Gaga rennt. Es kann doch nicht sein, dass die alle kein Gehirn mehr haben, Politiker, Eltern, Lehrer, Journalisten…!
Schön, mit meiner Meinung nicht allein zu sein. Dass Jugendliche für Klimaschutz oder was immer auf die Straße gehen, ist ja völlig in Ordnung. Aber dass sie sich das Recht nehmen, dafür die Schule zu schwänzen und Andersdenkende zu beleidigen (“Unsere Zukunft, ihr Arschlöcher!”), ist der Anfang totalitären Denkens. Eine Gruppe glaubt, sie stünde über dem Gesetz, weil sie für die gute Sache kämpft. Wir sind die Guten, wir dürfen das. Der Zweck heiligt die Mittel. Noch ist das harmlos, aber wie geht es weiter, wenn die kleinen Gretas merken, dass sie nur mit Schwänzen und Demonstrieren nicht viel erreichen? Greifen dann einige zu radikaleren Mitteln? Wer das übertrieben findet: Die RAF-Leute waren auch nicht von heute auf morgen plötzlich Terroristen. Wobei nicht die Jugendlichen das Problem sind, sondern die sogenannten Erwachsenen, die sie auf diesem Irrweg noch bestärken, statt ihnen Grenzen zu setzen.
Das “arme Dorfschulmeisterlein” hat ja sogar Eingang ins Volksliedgut gefunden. Und wer im Ernst versucht, an der Schule Heranwachsende auf ein Leben als erwachsener Mensch vorzubereiten, steht schon mit einem Bein im Disziplinarverfahren. Welcher seriös Denkende will sich unter solchen Umständen noch diesem Beruf hingeben? So erklärt sich das Bild des heutigen, von jedermann geduzten verspäteten Halbwüchsigen, der das Weichbild in den Kollegien bestimmt. Und mit denen kann man es machen.
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