Und bei aller berechtigten Kritik an Donald Trump, im Gegensatz zu allen anderen US-Präsidenten der letzten Dekaden ist er nun mehr als ein jahr im Amt, ohne einen neuen Krieg angezettelt zu haben!
“Die Deutschen verstehen die Welt nicht mehr” ist meiner Meinung nach etwas irreführend, denn es setzt voraus, das die “Deutschen” sich umblicken und irritiert feststellen, das neben ihnen niemand mehr ist. Dem ist aber nicht so, man ist frei von jedem Selbstzweifel und hinterfragt sich nicht einmal im Ansatz. Es fehlt nur das man von einer Krankheit aller anderen ausgeht, weil der eigene Weg ja richtig ist. Dieses Denken wird auch noch von den Medien ständig befeuert. Bei transatlantischem Denken fällt mir nur auf, das die Informationsinhalte die hierzulande von den Medien verbreitet werden beschränkt sind auf Trump, Unwetterkatastrophen, Massaker an Schulen, die unselige NRA, Studenten die nicht genug für den Lebensunterhalt haben, verfallende Städte der alten Stahlindustrie und den Showbusiness. Man gewinnt aus den Medien hierzulande manchmal den Eindruck, dort drüben existiert normales Leben nicht.
Provokante Fragen, besonders an die scheinbar zahlreich vertretenen Juristen unter Lesern und Schreibern: Wer entscheidet, ob die jeweilige Handlung desjenigen, der sich auf 20.4 beruft, entsprechend diesem Artikel gerechtfertigt ist? Was ist 20.4 wert, wenn jedes beliebige (und systemhörige, sonst wäre der Richter bald im Aktenkeller verschwunden) Gericht die Handlung nicht mit 20.4. rechtfertigt? Autorisiert Art 20.4 zu Tyrannenmord?
Die derzeitige Bundesrepublik würde DEUTSCHLAND zu gern eliminieren (z.B. die Szene, in der die Kanzlerin mit angeekelter Miene die deutsche Fahne vernichtet) und ich kann mich nur wiederholen: das derzeitige Deutschland ist zum Narrenschiff mutiert und keine Besserung in Sicht.
Der Artikel geht in einer Reihe von Punkten in eine falsche Richtung: Die passende Überschrift wäre “Die Welt versteht die Deutschen nicht mehr”. Schuld ist die grün-rot gefärbte Ideologisierung der Medien. “Transatlantisch” ist ein beschönigendes Synonym für Abhängigkeit von den USA. Trump ist auf keinen Fall verantwortlich für den Abstieg Deutschlands durch grüne Technikfeindlichkeit und rote (Un-)Bildungspolitik. Aber er ist zumindest mitverantwortlich für die Spannungen zwischen NATO und Russland. Wer den Militäretat um einen Betrag steigert, der höher ist als die gesamten Ausgaben Russlands, ist kein Friedensengel sondern ein Werkzeug der Waffenhändler. Trump tritt auf internationaler Bühne - anders als Putin - nicht als Diplomat, sondern als schießwütiger Cowboy auf. Damit ist er in weiten Teilen der Welt unten durch. Im Mittleren Osten tanzt er mit dem radikalislamischen Reime in Saudi-Arabien und unterstützt deren Krieg gegen den Jemen. Die Invasion der USA in Irak und Syrien geht unter Trump munter weiter. Trump sprach von “wonderful weapons”. Durch die Waffen der USA sind allein in der arabischen Welt mehrere Millionen Menschen getötet worden. Und was Syrien angeht ist es peinlich, die Anti-Assad-Propaganda wiederzukäuen. Assad ist kein Engel, aber er steht für ein Syrien, in dem die christlichen und jüdischen Minderheiten leben können. Die saudischen Kumpel Trumps stehen für einen Nahen und Mittleren Osten, in dem Christen und Juden entweder getötet, vertrieben oder zwangskonvertiert werden. Wer mit den Saudis ins Bett geht, ist ein Teil des Problems, nicht der Lösung.
Das ganze Problem liegt darin begründet, dass die Amerikaner es gewagt haben, einen anderen Präsidenten zu wählen, als den von den Medien, der Politik und Hollywood ausgesuchten. Dieser Machtverlust jagt denen natürlich weltweit eine Heidenangst ein, denn wenn das Schule macht, ist Game Over für die. Wäre Trump der Erkorene gewesen, würde er heute gefeiert und gepriesen für genau die selben Dinge, für die er jetzt niedergeschrieben wird. Komplizierter ist die Sache glaub ich nicht.
Deutschland beschreitet überhaupt keinen Weg, Deutschland dreht sich in einer permanenten Nabelschau nur um sich selbst. Trumpf verkörpert die rationale Seite, die unsere BauchdenkerInnen zwanghaft in sich unterdrücken.
Die öffentliche Meinung in Deutschland wird durch deutsche Medien geprägt. Diese bedienen sich im Wesentlichen bei CNN, New YorkTimes und Washington Post. Das sind ganz offensichtliche Zusammenhänge, Herr von Marschall. Es gäbe diesen Trump-Malus nicht in der deutschen Öffentlichkeit, wenn deutsche “Qualitäts”-Journalisten objektiv wären. Das heisst, wenn sie, Fox News oder Breitbart genauso stark gewichteten.
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