Bei allem Respekt. Das hier ist doch eine ziemlich üble Beleidigung für den Putin und die unter uns, die ihm weniger kritisch gegenüber stehen als der Autor. Wenn Sie hier schon in der dunklen Historienkiste rumwühlen dürfen Sie eins nicht vergessen: Das letzte Mal als wir Deutschen die Ukraine von Stalin und den roten Garden befreit haben, währte die Freude dort extrem kurz. So quasi im Vorüberrollen wurde der jüdische Bevölkerungsanteil millionenfach komplett massakriert. Die Ukrainer wurden, wie die Russen auch, als “slawische Untermenschen” eingestuft. Die deutsche Ansprache war sicher entsprechend. Der Rest war verbrannte Erde. Wenn man sich von Biden (der - nebenbei bemerkt- alleine durch seine mRNA-Impfungen jetzt schon eine sechstellige Anzahl auf dem Gewissen hat) viel besseres erwartet als von Putin, ist das ja noch ok. Dafür aber den Russen in einen Pot zu schmeißen mit Stalin ist ziemlich mies, und nicht nachvollziehbar. Fazit: Wir Deutschen tun nicht nur gut dran einfach zu Hause zu bleiben. Klappe halten, wäre auch sehr angebracht.
„Sind es die Deutschen mehrheitlich schon wieder leid, die Mühen der Demokratie auf sich zu nehmen“? Der negativen Einstellung vieler Bürger gegenüber der Rolle des Westens im Ukraine Konflikt damit zu begegnen, dass man ihre demokratische Grundhaltung in Zweifel zieht, zeugt von einer Herablassung, die für mich an die Schmerzgrenze geht. Dies in einer Zeit, in der Millionen von Bürgern verzweifelt um die Wiedererlangung ihrer Grundrechte kämpfen, welche ihnen von der Politik unter dem Vorwand von notwendigen Maßnahmen gegen die COVID Pandemie entwendet wurden. Diesen Artikel hätten Spiegel, Zeit oder Taz auch nicht provokativer formulieren können; oder handelt es sich hierbei um Satire Herr Rietzschel?
Das russische Großmachtstreben ist, seit der Emanzipation Russlands unter Iwan “dem Schrecklichen” von den Tataren, in guten Geschichtsbüchern nachzulesen. Schweden, Polen-Litauen, Sachsen, England, Frankreich und das osmanische Reich haben in den vergangenen Jahrhunderten ihre “Begegnungen” gehabt. Einige sind dabei von der Landkarte verschwunden. Der Autor sollte davon ausgehen, das Kritiker der Nato oder der mehr- oder weniger wehrunfähigen EU, keine “Putin-Versteher” sind. Das weit hergeholte “Ami -go-home” Argument dient nur zur Polarisierung und will die aussenpolitischen Fehleinschätzungen der USA wohl verdecken. Für politisch interessierte Leser gilt: audiatur est altera pars! Dass der Autor hier die Verbrechen Stalins heranzieht, ist für mich dahingehend interessant, dass die damaligen europäischen Großmächte England und Frankreich darüber sehrwohl Bescheid wussten - denen aber das Verhalten des Deutschen Reiches wichtiger war. Churchill soll einmal gesagt haben, dass “das falsche Schwein geschlachtet wurde” . Das Russland kein “Kuschelpartner” ist, ist allen klar. Es gilt, abseits hysterischer Medienvertreter, eine pragmatische Lösung zu finden - ja, so ist das nun einmal in der Weltpolitik - so war es 1948/49, 1953, 1956, 1961, etc. Alles andere will ich mir nicht ausmalen! Hinsichtlich der weltweiten Verbrechen im Zeichen des Kommunismus/Maoismus stimme ich uneingeschränkt zu - ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass diese in einigen Teilen der politischen Klasse als Betriebsunfall gegenüber Unwilligen gesehen werden.
Wieso wird man zum “Putinversteher”, wenn man der Ansicht ist, WIR haben etwas falsch gemacht, oder tun es noch immer und er vertritt lediglich die Interessen seines Landes (darf man in dem Fall noch Volkes sagen?)? Das ist nahe dem Niveau “Coronaleugner”...
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