Vera Lengsfeld / 07.08.2019 / 07:37 / 84 / Seite ausdrucken

Die deutschen Jakobiner

Die Zeiten haben sich geändert, die Methoden verfeinert. Aber die Art, wie eine Revolution ihre Kinder frisst, kann man schon in der Spätphase der Französischen Revolution studieren. Erst wurde der reaktionäre Adel geköpft, der vorher jahrelang die Enzyklopädisten gehätschelt und ihre Ideen verbreitet hat. Hat es Ludwig XVI. vielleicht getröstet, dass er das Messer, das auf ihn herabfuhr, selbst perfektioniert hat? Nach dem Adel kamen die Bürger, schließlich die Revolutionäre selbst aufs Schafott. Am Ende mussten sogar Robespierre und Saint-Just daran glauben, weil sie den Konvent mit einer Todesliste betreten hatten, auf der die Hälfte aller seiner Mitglieder stand. Erst da raffte sich der Konvent auf und machte dem blutigen Treiben ein Ende.

Die Deutsche Umwelthilfe ist der staatliche geförderte Verein, der mittels politisch eingeführten Verbandsklagerechts begonnen hat, die Bürger unseres Landes mit Verboten zu überziehen. Dabei geht es keineswegs nur um so harmlose Spaßbremsen wie den Bann von Silvesterböllern in mehr als 30 Städten des Landes. Nein, es geht an die wirtschaftliche Substanz, denn die eingeklagten Dieselfahrverbote treffen vor allem Handwerker und Gewerbetreibende mit Wucht, außerdem Familien, die sich nicht alle vier Jahre das neueste Auto leasen können, sondern auf billige Gebrauchtwagen angewiesen sind.

Die Deutsche Umwelthilfe hat Fahrverbote auf dem Klageweg durchgesetzt, die nun für die Politik zum Problem werden. Erst wurden völlig willkürliche, durch nichts begründete und gerechtfertigte Schadstoffobergrenzen festgesetzt, nun wird die Politik mit den eigenen Fehlentscheidungen unter Druck gesetzt.

Nun haben sie den Salat

Statt diese Fehlentscheidungen zu korrigieren und die Grenzwerte einfach abzuschaffen, was die wirkungsvollste Methode wäre, den Umwelt-Jakobinern die Klagegrundlage zu entziehen, versuchen die Politiker sich herauszuwinden, indem sie die ergangenen Urteile nur halbherzig umsetzen.

Nun haben sie den Salat: Die Deutsche Umwelthilfe beantragt Beugehaft für Politiker wegen mangelnder Umsetzung der Fahrverbotsurteile. Besonders lustig ist, dass als Erster der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) neben seinem  Innenminister Thomas Strobl (CDU) hinter Gitter soll. Die angedrohte Höchststrafe sind sechs Monate.

Der Landesregierung hat es erst mal die Sprache verschlagen. Sie hat aber einen Monat Zeit, um die fehlenden Worte wiederzufinden. Wetten, dass am Ende der Kotau der Landesregierung vor den Umwelt-Jakobinern und das flächendeckende Fahrverbot für Euro-5-Diesel steht? Das wird der Politik wenig helfen, denn die Jakobiner, das lehrt ein Blick in die Geschichte, können nur gestoppt werden, indem man ihre Diktatur bricht.

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Leserpost

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Gert Köppe / 07.08.2019

@Ursula Horvath: Sie haben vollkommen Recht. Dem kann ich mich nur anschließen. Sie haben nur jene Pharisäer vergessen, die hier noch als Turbo fungieren, die ganzen Kriegsberichterstatter in den ÖR Volksverblödungs-Medien.

R.Krug / 07.08.2019

Die Geister, die die Grünen riefen, werden sie nun einholen. Ich krümme vor Lachen.

Klaus Raitzyk / 07.08.2019

Das erste Mal, dass ich der Umwelthilfe applaudiere. Sechs Monate Haft für diese Politiker bezeichne ich als der Tat angemessen.

Hjalmar Kreutzer / 07.08.2019

Zeit für Hunderttausende Gelbwesten. Den Schwäbischen Gruß und den „Effe“ entbietend die Verbotszonen mit Dieseln im Autokorso blockieren.  Alternativ alle zu Hause bleiben - Generalstreik bis zur Annulierumg der Schandurteile und Auflösung der DUH, Vermögenskonfiskation als Organisierte Kriminalität.

Joachim Krämer / 07.08.2019

Man kann es nicht oft genung wiederholen:  Der deutsche Wähler hat diese Ökofaschistenbande durch seine Wahlentscheidungen erst hoffähig gemacht. Es gilt das alte Sprichwort:  “Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber.” Dieses Land ist komplett irre geworden und es wird noch schlimmer werden. Es gibt nur einen Ausweg aus diesem Alptraum, da friedliche (durch Protest) oder demokratische (durch Wahlen) Alternativen unrealistisch sind: Der finale Crash unseres Finanzsystems. Dann werden die Uhren wieder auf null gedreht. Der Ablauf und die Konsequenzen dieses Zusammenbruchs können sehr bitter werden, aber aus den Ruinen kann auch Neues und Besseres entstehen. Markus Krall hat dieses Szenario für nächstes Jahr angekündigt. Auch wenn er sich im Zeitpunkt irren sollte, in der Sache sicher nicht !

Ferenc v. Szita - Dámosy / 07.08.2019

...endlich mal benennt jemand die Jakobiner als das, was sie waren: nämlich totalitäre Massenmörder -meinen Respekt, Frau Lengsfeld…! und in der Tat nimmt die totalitäre Ideologie der Grünen immer erschreckendere Züge an -bleibt zu hoffen, daß es nicht zum schlimmsten kommt… das absurdeste daran ist: ich kenne etliche Baden-Württemberger, die mir im nachhinein versicherten, sie hätten seinerzeit Kretschmann nur darum gewählt, weil er (jetzt kommts!) versprach, daß Stuttgart21 nicht gebaut werde -und dann wären alle “ganz furchtbar auf ihn reingefallen” ...na sowas aber auch…!!! tja, dumm gelaufen - obgleich eine Wahlversprechen-Ente von SOLCH plattem Niveau sonst allenfalls in einen Ladykracher-Clip gehört, oder besser noch in den SteuerSong von Elmar Brandt ...nur ist die drohende links-grüne Realität leider nicht so lustig…!!!

M.Krüger / 07.08.2019

Wie schrieb doch Bertholt Brecht:“Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber”. Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen.

Reiner Gerlach / 07.08.2019

Ich habe leider noch nicht alle Kommentare gelesen, aber mir ist da noch eine Sache eingefallen. In NRW wurde im vergangenen Jahr ein Steuerbetrüger, ach nee ein -sünder (pardon) zu einer Geldstrafe von über 800.000 Euro verurteilt, zahlbar an einen gemeinnützigen Verein. Der Richter hat auch gleich mit entschieden, wer dieser Verein sein soll: die DUH. Also nicht nur die dicke Kohle aus dem Umweltministerium, sondern auch noch manch erkleckliches Sümmchen aus anderen Quellen.

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