Sitze momentan noch in Süd-Ost-Asien fest. (Fürs Protokoll: Ich gebe zu, sowohl halbwegs freiwillig als auch unfreiwillig! Müsste seit 20.05., gemäß Ursprungs-Buchung, eigentlich in Deutschland sein wenn keine Beschränkungen wären und etwas fliegen würde was aber nicht sein darf) Die Staatshansa schuldet mir noch 3. Flüge die ich im Herbst letzten Jahres im voraus bezahlt habe und schon einmal Im März’20 für über 1600.-€ (weil angeblich die gleiche Klasse nicht verfügbar war….wer es glaubt) umbuchen musste. Macht mir also bitte die Staatshansa noch nicht kaputt! So wie es aktuell aussieht, fliege ich dieses Jahr wohl nirgends mehr hin. Selbst wenn ich mit meinem Rennrad 10000km nach Deutschland radeln wollte, ginge es aktuell nicht wegen der ganze Restriktionen jedes einzelnen Landes auf dem Weg nach Deutschland.
” Die Brüsseler Wettbewerbshüter fordern nach Handelsblatt-Informationen, der Lufthansa wertvolle Start- und Landerechte an den Hauptstandorten Frankfurt und München zu nehmen und an Konkurrenten zu übertragen. „Das lassen wir nicht mit uns machen“ tönte Merkel ( und wird insgeheim wünschen das es so kommt)
Jetzt mal langsam. Eine Staatshansa wäre das letzte was dieses Land braucht und was auch die LH nicht selber will. Das hatten wir ja schon mal in den 70ern. Man sollte voll und ganz dem CEO Carsten Spohr vertrauen , der eine Pilotenausbildung und ein Wirtschaftsingenieurstudium in der Tasche hat. Einer der besten seines Faches ist, der mit Herz und Blut unternehmerisch denkt und seit geraumer Zeit, eine der führenden und nicht kränkelnden Spitzenairline Europs anführt. Von Anfang an war klar: Lieber Insolvenz statt Staatsbeteiligung mit Einflußnahme. Dass die LH als erste in die Krise geht und als letzte wieder herauskommt sollte man immer bedenken. Das ist ein langer Weg. Hier besteht nun aber für den Kranich die Chance, endlich mit Kosteneffizienz und dem zum Teil noch vorhandenen alten Behöredendenken der Mitarbeiter aufzuräumen. Am Boden z.B., Altmitarbeiter mit völlig überzogenen Altverträgen und jährlichen Steigerungen. Mitarbeiter, die zum Teil als Quereinsteiger, durch geschicktes Planen ihrer Schichten über die Beitragsbemessungsgrenze kommen. Dazu die Einstellung, die Firma hat sich um mein Privatleben herumzuentwickeln und nicht umgekehrt. Hohe Krankheitsraten etc. Diese Mentalität verursacht Kosten und blockiert Innovationen. Mitarbeiter sind im Moment zu 100 Prozent auf Kurzarbeit gesetzt, erhalten aber zu dem KUG von 60% bzw. 67% Aufstockung auf 90% vom Arbeitgeber. Bezahlter Zusatzurlaub, während im Tourismus Existenzen vernichtet werden. Das hält kein Unternehmen auf Dauer aus. Mitlerweile sind die Neuverträge dem allgemeinen, zeitgemäßen Niveau der Branche angepasst. Und eine Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber hat sich auch mit weniger Netto etabliert. Jetzt sollten hier alle den Schuss gehört haben und endlich handeln. Den Wasserkopf abbauen, sich vom Speck trennen, Rationaliserung, Disruption, Verschlankung. Gottseidank kriecht der CEO nicht auf dem grünen Schleim wie die Häuptlinge von Siemens und Daimler. Hier sehe ich Hoffnung keimen.
Wer den wirtschaftspolitischen Sinn dieser Staatshilfen an “unsere” deutsche LH nicht erkennt, der ist sicherlich auch für eine schnelle Abschaltung aller Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke, um die sog. Energiew(ende) schneller hinzubekommen. Ich bin auch dagegen, dass die Politik sich in Unternehmen einmischt, weil Politiker keinerlei Ahnung und schon gleich gar keine Qualifizierung für unternehmerisches Denken haben. Die Mehrheit der Deutschen (aktuell ca. 87 %) ist streng links orientiert und schreit immerzu nach dem Vater Staat, daran können wir leider nicht wirklich etwas ändern. Die Zeiten werden sich irgendwann (hoffentlich) auch wieder ändern und die bürgerliche Vernunft wird in D wieder stärker bzw. maßgebend sein. Wenn dann die LH-Aktien in Staatshand über die Börse an Deutsche reprivatisiert wird, ist mir das lieber als wenn nach dem Lockdown China die LH kauft und wir keine nationale Airline mehr haben.
Das wird jetzt eine ganz tolle Erfolgsstory. Und weitere werden folgen. Vermutlich müssen sämtliche staatliche und halbstaatliche Saftläden gepampert werden - und das sind ziemlich viele. Aus Erfahrung weiß man ja, dass der Sozialismus ein erfolgreiches, effizientes Wirtschaftssystem ist. Die deutsche Wirtschaft als integraler Teil des großen Staatsapparats, am besten alles noch verbeamtet. Das hat ja schon in der DDR ganz toll funktioniert. Und aktuell sind Venezuela, Nordkorea und Kuba die leuchtenden Vorbilder. Der grenzdebile deutschen Untertan wird auch dieses mal nicht begreifen, dass der grösste Ausbeuter, Erpresser und Pfuscher der “Staat” (inclusive EU/EZB) selbst ist. Alles in allem durchschnittlich 70% Steuern/Abgaben/Umlagen von dem Gesamtgehalt (Brutto + Arbeitgeber) reichen anscheinend noch nicht. Aber selbst in der der kommenden Inflation wird der Michel das vorgekaute Narrativ nachplappern: Kapitalismus, Neoliberalismus und Globalisierung sind schuld.
Diese Firma ist nur sanierungsfähig, wenn man sich endlich von dem renitenten, überbezahlten Personal, das mehr streikt, als dass es arbeitet, trennt, also rausschmeisst. Dass die Lufthansa mit ihrer gewerkschaftlich durchseuchten Belegschaft so lange am Markt existieren konnte, verwundert sehr.
Betr.: “... auf Dauer ...” “Auf Dauer sind wir alle tot” lautet Keynes’ berühmtes Diktum, mit dem er ein blindes Vertrauen in den Markt attackiert. (Zitiert nach FAZ) Die Analogie zur Deutschen Bahn stimmt meines Erachtens nicht. Den Fluggesellschaften wurde zur Pandemiebekämpfung ihr Geschäft verboten, sie sind nicht im Marktwettbewerb gescheitert. Das gilt spezifisch für die Lufthansa, die - anders als beispielsweise Swissair, Italia etc - wettbewerbsfähig ist und sicherlich ohne die Corona-Maßnahmen keine staatliche Unterstützung benötigt hätte. Wenn das internationale Luftfahrtgeschäft wieder floriert, wird auch die LH wieder profitieren und die Staatsdarlehen zurückzahlen. Weil die Ausgangslage wie auch die Unternehmenssituation der LH völlig anders als bei Unternehmen ist, die im Wettbewerb scheitern, ist auch die Analogie zu Interflug etc absurd. Und die Deutsche Bahn ist deswegen ein Dauersubventionsempfänger, weil die Politik Personen-Schienenverkehr in einem Umfang angeboten haben will, der nicht kostendeckend zu machen ist.
Auf WA gelesen: “Ich weiß nicht, ob schon jemand auf die Idee gekommen ist, aber können wir nicht einfach statt 10 Milliarden € Staatshilfe, am Freitag um 18 Uhr auf den Balkon gehen und für die Lufthansa klatschen? Das hat doch bei den Pfleger/innen und Ärzten auch so gut funktioniert…”
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