Gunter Weißgerber / 26.02.2019 / 14:30 / 24 / Seite ausdrucken

Die Demokratie-Abschaffungsquote

Elke Ferner, SPD-Bundestagsabgeordnete, fordert eine Änderung des Wahlrechts, um den Frauenanteil im Bundestag zu erhöhen. Das sei im Jahr 2019 „einfach fällig“, sagte Ferner im Deutschlandfunk. Die Forderung nach paritätisch aufgestellten Kandidatenlisten ist ja schon nicht mehr neu. Doch was ist mit den Direktmandaten. Da hat Genossin Ferner eine Idee: Man könne doch die Zahl der Direktwahlkreise halbieren und dafür pro Wahlkreis jeweils einen Mann und eine Frau wählen.

Elke Ferner sind die jetzigen Bundestagsabgeordneten demnach der Erde noch nicht fern genug. Noch weiter weg von der Basis in den Wahlkreisen soll die Politik stattfinden. Elke Ferner und Gesinnungsgenossinnen machen ernst mit ihrer Zerstörung der im Grundgesetz angemahnten versuchten Nähe zwischen Wahlvolk und Politik. 

Dabei hatte sie es doch sich und der SPD schon zweimal bewiesen, dass Frauen direkt gewinnen können. 2005 unterlag ihr sogar Oskar Lafontaine im Wahlkreis. Damals musste sie gegen ihn die AGENDA 2010 verteidigen und der eindeutige Verlierer war der Agenda-Kritiker Oskar. 

Ob sie das vergessen hat? Dass es Frauen möglich ist, ohne Quotierung erfolgreich zu sein? Dass Frauen Männer demokratisch ohne totalitäre Steuerung von oben auf die Plätze verweisen können? Und das noch in Zeiten, in denen ihre Partei schwer unter Beschuss liegen kann? 

Freiheit nur für Diverse?

Leider ist Elke Ferner nicht allein auf dem Weg zum Paralleluniversum. Vor allem Mitgliederinnen von Grünen und Linkspartei wollen die Institution des freien, geheimen und unmittelbaren Wahlrechts dauerhaft beschädigen. Nicht die Demokratie ist ihr Ziel, die Abschaffung der Demokratie ist es. 

Es ist nicht mehr demokratisch, wenn das passive Wahlrecht per Gesetz nach Geschlecht geordnet zugeteilt wird. Das Grundgesetz gilt für alle Menschen ungeachtet ihrer Chromosenverteilung. In Artikel 3 steht „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ 

Elke Ferner setzt bei der gewollten Zerstörung des Wahlrechts sogar noch einen drauf. Die Diversen können „entscheiden, auf welchem Platz sie kandidieren wollen, ob auf einem Männerplatz oder auf einem Frauenplatz.“ 

Ob damit bereits die Spitze des Humbugs erreicht ist, ist noch nicht feststellbar. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, dieser Parallel-SPD den Rücken gekehrt zu haben. Rauswerfen hätte ich mich nicht lassen. Weil Parteien innere Politikvielfalt nach dem Grundgesetz aushalten müssen. Die SPD hatte mich in dem Sinne ausgehalten. Ich hielt sie nicht mehr aus. Als Staatbürger dagegen muss ich nicht Mitglied einer Partei sein, die offenkundig nicht mehr weiß, wo sie herkommt und von wem sie bisher gewählt wurde. 

Statt Parteien zusätzliche gesetzliche Zwänge bei der Aufstellung ihrer Kandidatenlisten auferlegen zu wollen, gäbe es einen einfachen Weg, den Wählern die Entscheidung zu überlassen, ob sie lieber von einer Frau oder einem Mann vertreten werden wollen und gleichzeitig mehr Demokratie zu wagen: Die Abschaffung des Verhältniswahlrechts zugunsten des Mehrheitswahlrechts.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Wolfgang Kaufmann / 26.02.2019

Wenn man die Dinge vom Ende her denkt, ist doch egal was im Grundgesetz steht. Hauptsache am Ende sitzen in den Parlamenten 50% Frauen, 50% Alimenteempfänger, und die restlichen 50% bleiben für Dyskalkuliker mit Menstruationshintergrund. Dann haben die bösen alten weißen Männer keine Chance mehr. Sollen sie sich doch zu Tode schuften, während die Genossinnen das Land zum Ponyhof umbauen.

Marianne Sommer / 26.02.2019

In unserem Wahlkreis hat bei der letzten BTW Frau Claudia Moll (SPD) gegen Herrn Helmut Brandt (CDU) das Direktmandat erlangt. Was daraus geworden ist, kann man sich auf YouTube anschauen, Stichwort aus einer ihrer fulminanten Bundestags-Reden “Isch schäme misch fremd” Wenn solche “Null-Tulpen” es in den Bundestag schaffen (wie bewiesen), was wollen die denn dann eigentlich noch mit einer Quote ? Noch mehr “Geleerte” durchschleusen? Ich denke, der oben aufgezeigte Fall ist Demokratie genug. Das muss man nicht noch künstlich hochzüchten.

Clemens Gernot / 26.02.2019

[-vorsicht; bis zuende lesen!-] // hm… “Elke Ferner”; und sowas ist “Bundestagsabgeordnete”? Wenn ich das schon lese… Ich sage an solcher Stelle ja oft im Scherz, dass wir dringend IQ-Tests für Politiker einführen sollten; bei solchen Leuten und ihrem aggressiven Blödsinn aber vergeht mir das Lachen, und es wird Ernst: ich zweifle ganz offen an, dass diese Frau einen dreistelligen IQ vorzuweisen hat. Ihr IQ mag beeinträchtigt sein durch was-auch-immer (bsw. ist Ideologische wie auch religiöse Verblendung tendentiell sehr strapaziös und ermüdend für Intelligenz und Vernunft; es ist wie eine Hypothek auf den Verstand durch hoffnungsvollen Unsinn), entschuldigt ist es damit noch lange nicht. Und ich bin immer bestimmter für die Diskrimminierung solcher Verschlimmbesserer, die dezidierte Aussonderung solcher Quertreiber aus dem politischen Entscheidungsprozess. Wenn die Demokratie nicht durch ihr inhärentes Wirken uns vor solch gefährlichen Dumm-Dumm Geschossen beschützen kann, dann müssen eben—Quoten her… und dann wieder denke ich: lässt es sich wirklich verhindern, dass Partei-ler Unsinn faseln? “Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, — aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.” (F.Nietzsche, JvGuB., IV, 156.) ... so beiße ich mir auch morgen wieder Missmutig auf die Zunge , zucke zynisch die Schultern und zische sardonisch zwischen verbissenen Zähnen hervor: dass ist eben der Preis, den wir für “das geringste der Übel” (soweit Aristoteles) zu zahlen haben, wenn es um politische Systeme geht, d.h.: die Demokratie. Auch geballter Unsinn muss gesagt werden dürfen, und es ist an uns ALLEN zu verhindern, dass Ideologen und Idioten ihren radikalen Willen durchdrücken können! Denn die Freiheit muss alltäglich aufs neue Erobert werden - sonst entschwindet sie in Rauch und Nebel…

Jürgen Schäfer / 26.02.2019

Erneut: Wir haben (in fast allen europiden Völkern incl. Übersee) kein strukturelles Problem politisch, sondern ein mentales. Das Volk ist schuldhaft (und davon gibt es Millionen!) nicht willig oder (angeboren, mental erkrankt oder sonstwie) nicht fähig, von sich aus auf die Politiker per Anderswählen einzuwirken, daß sich die -aber nur von einer 20%-Minderheit beklagten- üblen Zustände ändern. Den Wahlen nach paßt doch 80% des Volkes die jetzige Lage incl. Merkels Grenzöffnung mit schlimmen Folgen 2015. Das Mehrheitswahlrecht ist auch nur ein Irrweg, siehe Frankreich+England, wo es meistens bestenfalls schneller, effektiver handlungsfähige Regierungen bringt statt langer Koalitionsverhandlungen und Kompromisse (wie bei uns, aber hier bisher jedenfalls im Vergl. mit besseren Verhältnissen), aber damit keineswegs eine bessere Politik garantiert (s. jetzt die Unfähigkeit, Lähmung in GB) und die politische Gerechtigkeit, Fairness verfehlt. Die den Mangel an Demokratie beklagen, sind doch meistens solche, die nur eine geringe Anhängerschaft haben bei Wahlen und dann lieber frustriert rummosern, statt sich die eigene Schwäche, Aussichtslosigkeit einzugestehen! Und auch die direkte Demokratie ist kein Allheilmittel zum Guten, denn in der Schweiz sieht es nicht besser aus als bei uns, weil bei den Parlamentswahlen wie bei uns die -letztlich die Realpolitik in der Hauptsache bestimmenden- Parteien der Vernichtungspolitik ebenfalls die große Mehrheit haben um 2/3 und mehr. Zudem können oft mit niedriger Beteiligung fragwürdige bzw. falsche Wege eingeschlagen werden, siehe das völlig übertriebene Rauchverbot in Bayern mit geringer Beteiligung, aber Quoten-Erfüllung. Demnach ist es dem Volk, oft in Mehrheit fernbleibend, doch wurscht, was passiert! Und oft, wo es die Direktmöglichkeit gab, konnte die Quote nicht erfüllt werden, siehe in Ffm., wo so das mammonistische Projekt eines DFB-Zentrums mit Abriß der traditionellen Pferderennbahn durchging trotz 2/3 Gegenstimmen.

Karla Kuhn / 26.02.2019

“Ob damit bereits die Spitze des Humbugs….”  Humbug ist noch sehr harmlos ausgedrückt.  Wie Kommunismus und Sozialismus generell gescheitert sind, scheint denen ja noch nicht zu Ohren gekommen zu sein. Der Osten hätte OHNE die jahrzehntelangen Finanzspritzen des Westens gar nicht überleben können. SO viel Murks wie ständig gemacht wurde von Seiten der “Politik”, diese furchtbaren Fünfjahrespläne, die ewige Selbstbeweihräucherung, der Personenkult, die verbrecherischen Denunziationen etc.pp. soll jetzt eine Renaissance, sogar noch schlimmer, im Osten hat man den Leuten wenigstens nicht jeden Bissen vorgekaut, kommen ?? Die Fachkröfte werden “abhauen”, wie damals vor 1961 und was bleibt zurück ? “Quotenfrauen?”  Ich möchte keine Quotenfrau sein, ich möchte durch meine Kompetenz Anerkennung finden. “Elke Ferner und Gesinnungsgenossinnen machen ernst mit ihrer Zerstörung der im Grundgesetz angemahnten versuchten Nähe zwischen Wahlvolk und Politik. ”  Merkel hat es doch vorgemacht mit ihrer Grenzöffnung, warum sollen die einfachen Abgeordneten nicht auch ihren Teil, auch wenn ungesetzlich ist, abbekommen ?? GESETZE ?? WAR das nicht GESTERN ??  Ich hoffe sehr, daß der nächste Kanzler ein MANN ist . Ein Mann mit DURCHSETZUNGSVERMÖGEN, einer der hält, was er sagt !!

Helmut Driesel / 26.02.2019

Möchte nur daran erinnern, dass man auch rechnerisch die Stimmen auf eine theoretische Frauenquote aufwerten kann. Was ich ja schon zum Abschaffen des Bundesrates vorgeschlagen hatte. Aber das ist vermutlich nicht gewollt, weil daran verdient ja keiner nix.

Rex Schneider / 26.02.2019

Fakt ist doch, wo kein Kläger da kein Richter. Wo ist die Judikative eigentlich abgeblieben oder haben die eingesetzten Gerichtspräsidenten bereits alles unter Kontrolle? Der demokratische Ablauf ist zur Zeit meist so. Beispiel G 20: Die Legislative bestellt zum eigenen Schutz, vor dem Souverän,  die Exikutive, im Anschluss beschweren sich Teile der Legislativen über die Exikutive über unverhältnismäßige Anwendung von Mitteln. Die Judikative muss sich mit dem Souverän und der Exitkutiven befassen. Wer kümmert sich eigentlich um die die den Mist eingerührt haben.

Peter Volgnandt / 26.02.2019

Das mit der Quotierung haben wir schon öfter diskutiert und das ist bekanntermaßen der totale Schwachsinn. Ich bin natürlich auch dafür, dass mehr Frauen in das Parlament kommen, aber auf Grund eigener Leistung und nicht mit der Quotenkrücke. Das wäre der eine Punkt. Etwas anderes ist mir noch wichtig. Ein Parlament sollte den repräsentativen Querschnitt unserer Bevölkerung darstellen. Also ungefähr so viel Frauen wie Männer, aber auch Angestellte, Arbeiter, Selbständige und Beamte und was es sonst noch gibt. Aber wie sieht es aus? Es dominieren die Juristen und Politologen, also die Schwätzwissenschaftler. Naturwissenschaftler und Ingenieure sind eher unterrepräsentiert. Die Arbeiter sind wohl eher in die Kategorie der Gewerkschaftler einzuordnen, also für mich Funktionäre. Wie auch die paar Bauern, die irgendwelchen Verbänden vorstehen. Will man hier auch noch Quoten einführen? Ach ja, die Migrantenquote hätte ich beinahe vergessen. In den Medien hat man die ja auch geschafft!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gunter Weißgerber / 20.04.2024 / 14:00 / 14

Bröckelnde Brandmauern

Reale Brandmauern mögen Schutz bieten, aber eine einseitige politische Brandmauer, die den offenen Diskurs verhindert, schadet der Demokratie und stärkt die Extreme. Wir müssten das…/ mehr

Gunter Weißgerber / 06.02.2024 / 16:00 / 27

Wie der Westen den Ukrainekrieg übersah

Die Ukraine ist Teil unseres Schicksals – und wir haben es vergessen. In seinem Essay „Der Krieg um die Ukraine und der Frieden in Europa“…/ mehr

Gunter Weißgerber / 17.01.2024 / 06:00 / 112

Erst Wärmepumpenzwang, dann Strompreiserhöhung

Die Polit-Transformatoren schaffen Probleme, die es ohne sie nicht geben würde. Jetzt wird der Strom für die verordneten Wärmepumpen teurer. Ein Problem besonders für die,…/ mehr

Gunter Weißgerber / 08.11.2023 / 10:00 / 52

Wäre mit Donald alles anders?

In Zeiten eines eskalierenden Krieges erinnern manche Kommentatoren gern an alte Friedenshoffnungen und Friedenspläne. So auch beim Blick auf den Nahen Osten. Einer der interessantesten…/ mehr

Gunter Weißgerber / 27.10.2023 / 16:00 / 44

Kommt jetzt die Entschuldigungskultur?

Die Folgen der fatalen Zuwanderungspolitik sind selbst von ihren einstigen Befürwortern nicht mehr zu übersehen, und auch das Schönreden fällt immer schwerer. Wer jahrelang "Willkommenskultur"…/ mehr

Gunter Weißgerber / 23.09.2023 / 10:00 / 64

Die EU-Führerschein-Richtlinie als neue Freiheits-Bremse

Der Verkehrsausschuss der EU-Kommission will die Führerscheinrichtline drastisch ändern. Sie nennen es wie immer auf Roßtäuscherart „Reform“. Ich nenne dieses Vorhaben das nächste Kapitel im…/ mehr

Gunter Weißgerber / 15.08.2023 / 16:00 / 11

Schweden muss von der Anti-Ungarn-Obsession abrücken

Beim NATO-Beitritt der Schweden rächt sich jetzt, dass man dort jahrelang eine antiungarische Kampagne laufen ließ, die vor falschen Beschuldigungen und Unterstellungen nur so strotzte.…/ mehr

Gunter Weißgerber / 05.07.2023 / 14:00 / 23

Schröder, Putin und die SPD. Eine Abrechnung (3)

Männerfreundschaft: In der Sauna bewies Schröder Putin, dass er ein echter Kerl ist. Danach interessierten Schröder die autokratischen Prozesse in Russland und Putins Zerschlagung der…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com