Viele sogenannte Qualitätsmedien stellen nach fünf Jahren überrascht fest, dass Joe Biden schon seit langem nicht mehr regierungsfähig war. Das zeigt, dass sie selbst längst unter Symptomen einer Wahrnehmungsstörung leiden.
Jetzt ist die Empörung groß. Jetzt, wo Joe Biden nicht mehr der Präsident der USA ist, titelt Die Welt voller Empörung über das „System des Verschweigens“ und über die Vertuschung der Senilität Joe Bidens. Jetzt, wo es kaum noch zu leugnen ist, weil selbst hochrangige Demokraten hinter vorgehaltener Hand erklären, dass Joe Biden kaum mehr einen zusammenhängenden Satz formulieren kann, will man sich bei Die Welt als Aufklärer inszenieren, als Warner, als Stimme der Vernunft.
Doch die Wahrheit ist: Die WELT, und mit ihr zahllose andere Medien, hat nicht nur mitgemacht bei der systematischen Verharmlosung des geistigen Zustands des US-Präsidenten, sie hat aktiv mitgewirkt. Sie hat jeden, der es gewagt hat, die offensichtlichen Anzeichen anzusprechen, diffamiert, lächerlich gemacht, als Spinner, Rechter, Verschwörungstheoretiker oder als „ageist“ beschimpft.
Im Februar 2024 veröffentlichte Welt-Korrespondent Hannes Stein einen Kommentar mit dem Titel: „Nein, Joe Biden ist nicht senil“. Ein Artikel, der in belehrendem Ton erklärte, dass Bidens sprachliche Aussetzer lediglich ein leichtes Stottern seien, das er seit Kindheit trage, dass Kritik an seinem Zustand bloß das Echo rechter Propaganda sei, dass Biden, so der Tenor, geistig vollkommen fit sei. Ein Jahr später ist klar: Alles daran war falsch.
Heute wissen wir, Joe Biden wurde bereits 2024 wegen eines aggressiven Prostatakrebses behandelt. Hochrangige Mitarbeiter berichten, dass der Präsident häufig desorientiert wirkte und sich an grundlegende Fakten nicht erinnern konnte. Bei internen Treffen musste Biden zunehmend durch Helfer gestützt werden, sprachlich wie körperlich. Die Zahl der öffentlichen Auftritte wurde drastisch reduziert. Bei internationalen Gipfeln wirkte er abwesend. In den USA war parteiübergreifend von einem „kognitiven Notstand“ im Weißen Haus die Rede. Demokratische Spitzenpolitiker suchten öffentlich nach einem Ersatzkandidaten.
Was nicht verheimlicht werden konnte, wurde einfach weitgehend ignoriert: etwa wie Joe Biden regelmäßig auf den Treppen zu Air Force One stolperte, wie er auf Bühnen das Gleichgewicht verlor und stürzte, wie er bei einer Radtour in Delaware ohne ersichtlichen Grund vom Fahrrad fiel. Oder wie er seine Hände zum Gruß ausstreckte, in Richtung von Menschen, die gar nicht anwesend waren.
Unzählige Male sprach er Sätze, die grammatikalisch keinen Sinn ergaben oder schlicht unverständlich waren, etwa, als er sagte: “We hold these truths to be self-evident – all men and women created by… you know, you know the thing.”
Alle Bilder, Videos und Zitate sind öffentlich
Es gibt die Szene, in der Barack Obama bei einer Veranstaltung im Weißen Haus mühsam den offensichtlich desorientierten Präsidenten von der Menge wegführen musste. Es gibt die Szene, in der ein Mitarbeiter im Osterhasenkostüm während eines Ostereier-Rollens im Weißen Haus eingreifen musste, um Biden davon abzuhalten, mit Reportern über Afghanistan zu sprechen, weil er offenkundig nicht mehr wusste, was er sagen sollte.
All diese Bilder, Videos und Zitate sind öffentlich. Man kann sie finden. Man konnte sie immer finden, wenn man nur den Willen hatte, hinzusehen.
Ich habe hingesehen. Ich wusste das alles. Vor einem Jahr. Vor zwei Jahren. Vor drei Jahren. Vor vier Jahren. Nicht, weil ich Hellseher bin, sondern weil ich die Augen und Ohren offen hatte (Und Achgut.com las, siehe die zahlreichen Beiträge unten), weil ich mich nicht einlullen ließ von Kommentaren und Bewertungsschablonen, sondern weil ich das gemacht habe, was Journalisten eigentlich tun sollten: Ich habe mir die Originalquellen angeschaut. Ich habe Bidens Reden gehört. Ich habe gesehen, wie er sich verhaspelte, wie er Zahlen verdrehte, wie er Namen verwechselte. Ich habe beobachtet, wie er bei öffentlichen Auftritten immer öfter starr in den Teleprompter blickte, wie er oft gar nicht verstand, wann eine Rede zu Ende war. Ich habe nicht den Journalismus der Haltung gelesen, sondern mich an den Fakten orientiert.
Und die lieben Kollegen? Sie haben ihre Aufgabe verraten. Die Aufgabe der Presse besteht nicht darin, Präsidenten zu schonen, sondern Wahrheit ans Licht zu bringen, unabhängig davon, ob sie einer gewünschten politischen Richtung entspricht oder nicht.
Wir wurden belogen
Doch genau das ist offenbar nicht mehr die Mission von vielen Kollegen. Sie glauben, sie müssten den Diskurs „korrigieren“, gefährliche Gedanken „neutralisieren“ und, wenn nötig, Tatsachen verschweigen, um ein „höheres Ziel“ zu schützen. Sie betreiben nicht Journalismus, sondern politische Einrahmung. Sie liefern keine Informationen, sie liefern Haltungsanleitungen.
Heute empören sie sich über das „System der Täuschung“. Aber sie selbst waren ein integraler Bestandteil dieses Systems. Wir wurden belogen. Und wer es wusste, wurde beschimpft.
Ich bin nicht überrascht. Ich bin nicht empört. Ich bin nur eines: wütend. Auf eine Medienlandschaft, die lieber belehrt als berichtet. Die lieber einordnet als aufklärt, und die sich nun aus der Verantwortung stehlen will. Und dann kommt noch etwas hinzu, etwas Ekelhaftes, nämlich dass all das jetzt, genau jetzt, herauskommt, jetzt, wo Joe Biden nicht mehr im Amt ist, jetzt, wo er schwer krank ist, jetzt, wo ein Mensch mit einer Krebsdiagnose nicht politische Macht ausübt, sondern um sein Leben kämpft.
Es ist pervers, wie dieselben Medien, die ihn jahrelang als unangreifbar geschützt haben, sich nun auf ihn stürzen, nicht mehr um ihn zu verteidigen, sondern um ihre eigene Rolle zu verschleiern. Deshalb tue ich heute das Gegenteil von dem, was diese Medien jetzt tun: Ich mache nicht mit. Ich hetze nicht nachträglich mit. Ich sage stattdessen: Gute Besserung, Joe Biden, und Ihrer Familie viel Kraft im gemeinsamen Kampf gegen den Krebs.
Achgut.com berichtet seit fünf Jahren...
...kontinuierlich über den Demenz-Zustand des amerikanischen Präsidenten Joe Biden. Was beweist: Jeder der wissen wollte, konnte es wissen. Leser von Achgut.com wussten es fünf Jahre bevor der "Mainstream" jetzt darauf kommt – so wie bei vielen anderen Themen auch. Hier einige Beiträge, die über diese Zeit erschienen:
Ist US-Präsidentschafts-Kandidat Joe Biden dement?
USA: Ein dementer Präsident ist ein gefährliches Vabanquespiel
Demenz: Wie lange ist Joe Biden noch zu halten?
Joe Biden: Neues von der Demenz-Front
Joe Biden: Das Krankheitsbild
Überraschung! Medien entdecken Joe Bidens Demenz
Joe Biden: The Clinical Picture
Joe Biden: Wie mit Demenz von Chefs umgegangen wird
Die große Vertuschung
Gerd Buurmann. Als Theatermensch spielt, schreibt und inszeniert Gerd Buurmann in diversen freien Theatern von Köln bis Berlin. Er ist Schauspieler, Stand-Up Comedian und Kabarettist. Im Jahr 2007 erfand er die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Mit seinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und den von ihm entwickelten Begriffen des „Nathan-Komplex“ und des „Loreley-Komplex“ ist er in ganz Deutschland unterwegs. Seit April 2022 moderiert er den Podcast „Indubio“ der Achse des Guten. Sein Lebensmotto hat er von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!“