Die deutsche Stahlindustrie droht mit einem drastischen Arbeitsplatzabbau, falls die Europäische Kommission in Brüssel ihre Pläne zum Emissionshandel wie geplant umsetzt: „Sollten bis 2020 100 Prozent der Emissionsrechte ersteigert werden müssen, sind mindestens 50.000 Arbeitsplätze in der deutschen Stahlindustrie in Gefahr“, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Dieter Ameling, im Gespräch mit WELT ONLINE.
Die EU-Kommission will am Mittwoch kommender Woche Details zur Ausgestaltung ihres Energie- und Klimapaketes vorlegen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas will unter anderem vorschlagen, dass Kraftwerksbetreiber und Industriebetriebe, die das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) emittieren, ab 2012 dafür in vollem Umfang Berechtigungsscheine („Emissionszertifikate“) in einer Auktion ersteigern müssen. Bislang werden den Industriebetrieben die Emissionszertifikate kostenlos zugeteilt.
„Mit der von der EU angestrebten Lösung wären die deutschen und europäischen Hersteller die eindeutigen Verlierer im globalen Stahlwettbewerb“, sagte Stahlpräsident Ameling im Gespräch mit WELT ONLINE. „Sollte das Gesetz zum Zertifikatehandel für Kohlendioxidemissionen wie von Brüssel geplant umgesetzt werden, wird kein Stahlproduzent mehr in Europa investieren.“
http://www.welt.de/wirtschaft/article1558581/50.000_Stellen_beim_Stahl_stehen_auf_dem_Spiel.html