Machen Sie sich nur lustig, lieber Herr Bonhorst, als gebildeter und im Leben stehender eifriger Leser werden Sie die Reihenfolge ja kennen. Zuerst kommt der Schiller ins Spiel, Sie wissen schon: “durch diese hohle Gasse…,” und danach, weniger klassisch aber echt lebensnah und banal: “am paper hängt, zum paper drängt doch alles”. Bei mir wurde es nach den vielen Absagen auch schon bedenklich knapp. Nachdem ich bei einer Drogistenkette wenigstens das ebenfalls zur Neige gehende Butterbrotpapier ergattern konnte, hatte ich schon verzweifelte Gedanken…aber Notdurft zum Frischhalten? Doch eher nicht. Inzwischen bin ich jedoch wieder frei von Sorge - sozusagen “entsorgt” - da versorgt. Punkt, Punkt, Komma, Strich…
Klopapier?? Seit 2015 und von Wahl zu Wahl sowieso muss ich ohnehin mehr kotzen als sch…n. Also: Shit happens!
Was ist die deutsche Klopapier Krise eigentlich anderes als ein Symptom der Verweichlichung und erworbenen Lebensuntüchtigkeit des deutschen Volkes? Sind wir alle nichts als kenntnis- und ahnunglose Möchtegern- und Freizeitprepper, die keine Ahnung davon haben, was wirklich wichtig ist und solche eigentlich durchaus entbehrlichen Dinge wie Klopapier für lebensrettend erachten.. Immerhin taugt die Situation wenigstens noch zu etwas Gutem: zur Beobachtung, wie schnell das kapitalistische Wirtschaftssystem die Oberhand gegenüber einer hysteriscnen hamsternden Meute zu gewinnen vermag - im Vergleich zur analogen Situation des sozialistischen Wirtschaftssystems in der DDR. Auf diese Weise wird es endlich experimentell möglich, die Behauptungen von der Überlegenheit des einen oder anderen Systems zu verifizieren oder zu falsifizieren. Lieber Herr Bechlemberg, ich muss sie korrigieren: die korrekte Schlagzeile zu dem von Ihnen geschilderten Vorfall lautet: “Vorbildlich hygienebewusste junge Deutsche von faschistischenAfD-Anhängern angegriffen” Und bitte bleiben Sie gesund. 42
Clopapier ist unser nachhaltigster Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgase. Man muss es nicht erst bedrucken mit den vier Großbuchstaben. Clopapier ist das umweltfreundlichste, nachhaltigste und hippeste aller Papiere, denn wir befinden uns im Krieg. Im Krieg war immer das Clopapier knapp, deshalb lagern wir es, bis wir es brauchen. Denn wir sind im Krieg. Keiner soll hungern ohne zu frieren. Wir müssen keine Angst haben, dass die Regale leer bleiben. Es ist nur eine kurze Phase und dann wird es das Papier wieder aus zweiter Hand geben. So geben wir auch denen unsere Solidatität, die unverschuldet kein Clopapier mehr bekommen konnten. Denn wir befinden uns im Krieg und in einem Krieg müssen wir aufrecht stehen im Kugelhagel. Es ist ein noch nie dagewesener Krieg, aber WIR SCHAFFEN DAS! Yes we can’t! Erstmals ziehen nicht junge Männer in den Krieg für Gott, für Vaterland und für die Nation, also für den König*in, nein diesmal sind die alten an der Reihe, die alten weißen Männer, solange es sie noch gibt. Denn wir sind im Krieg! Aberrr wirr werrrdenn KÄMPFENNN lassen bis zurrr letztzten Patroonee. Bis zum letzten Blatt, bis zur Träger-Rolle werden wir uns vorkämpfen. Denn wir sind im Krieg.
Herzlichen Dank, lieber Herr Bonhorst - konnte mich von dem von Ihnen geschilderten Problem selbst überzeugen. Kein Corona, kein Klopapier, keine POpiertaschentücher, aber Flaschenbier regaleweise, ausreichend für Besäufnisse aller Art ab 50 Personen. Gleiches Ergebnis in vier Märkten. Wenn´s ned so traurig wär… Ich hab mich dann für´s Bier entscheiden - andere Männer lustigerweise auch. Da brauchst zum Ausscheiden eher wenig vom Vierlagigen. Begrüßung untereinander per Hacke - da kannst sogar nen Kasten dabei wegschleppen. Nee das hältste zuhause ned aus, aber draußen auch ned… @Wolfgang Nirada : Danke für den herzlichen Lacher - so sei es ähm so ist es! PS: Die vielen Grüppchen arabisch aussehender Deutscher Flanierender vom Baby bis zur Urgroßmutter haben mir heute das erste Mal so richtig gut gefallen in diesem für diese Klientel üblichen Auftritt als Familienpackung. Hoffe, die waren alle auf dem Weg vom oder in den Biomarkt. Ka-tschau!
Um es mit Loriot zu sagen: “Ein leben ohne Klopapier ist möglich, aber sinnlos” :-)
Was ist der Unterschied zwischen D und F in der Krise? In D geht das Toilettenpaier aus, in F die Kondome!
@ Arnauld de Turdupil.—- Vor dem Hintergrund einzudämmender Kommentarvermüllung erfreulich, daß Sie Ihren Beitrag vom 15.3.20 recycelt haben. Er erklärt auch, warum bei LIDL & ALDI „Merkle feucht“ nicht mehr zu kriegen ist. Aber natürlich hat Grenzsicherung Vorrang.—- @ Werner Brunner—- Beim Glaubensstreit 3-lagig oder 4-lagig geht es nicht um „Luxus“ oder „Zufriedenheit“. Das ist allein eine Frage der Risikobereitschaft.
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