Da wird eine Story in der Presse aufgebauscht ( ja das ZDF hat es gefunden) was in Kryptokreisen ein alter sehr alter Hut ist. Nur parallel dazu läuft die Diskussion um HUAWEI. Wahrscheinlich braucht das Recherche Team des ZDF wieder fast 20 Jahre um festzustellen, das dadurch Geheimdienste unsere Kommunikation abhören. Der Deutsche ist verblödet und wird immer dümmer. Ich glaube ich muss wieder von Preissler „Bei uns in Schilda“ lesen, da tut gut!
Und was ist an der Story jetzt so außergewöhnlich? Eigentlich nichts. Was geht, wird auch gemacht. Und zwar von allen. Wer Privatsphäre sucht, der sollte den Stecker ziehen und auch im Alltag unter dem Radar durchfliegen. Oder so viel gefaktes Rauschen produzieren, dass die korrekte Bewertung seiner Person durch die Dienste verunmöglicht wird. Die Abhörerei und Mitleserei hat auch ihre Haken. Gute schauspielerische Leistung durch den Abgehörten, wenn er denn weiß das er abgehört wird, kann den Sicherheitsapparat dort in Sicherheit wiegen, wo es nicht angebracht ist.
Unabhängig von dieser Schweizer Firma war schon seit Jahrzehnten bekannt, daß die von unzähligen Staaten in der Nachkriegszeit eingesetzte Verschlüsselung nicht sicher war. Es gab nämlich nach 1945 für lange Zeit einen blühenden Weltmarkt von Second Hand-Chiffriermaschinen. Der erhielt einen Großteil seiner Ware aus hochentwickelten Ländern wie den USA, die ihre eigenen Chiffriermaschinen genau in dem Moment gerne verkauften, als ihre Computersysteme deren Verschlüsselungen durch Brute Force Methoden knacken konnten. Viele Länder der Dritten Welt versorgten sich mit diesen Maschinen, die auf dem Enigma-Prinzip basierten, dessen Sicherheit man durch zusätzliche Rotoren erhöht hatte. Auch vor Crypto AG wurde also schon problemlos mitgelesen. Einsatzgebiet war hauptsächlich die Kommunikation mit Botschaften o.ä. ausländischen Vertretungen über den für Jedermann mithörbaren Weg der Kurzwelle. Es reicht übrigens nicht, die Verschlüsselung einer Kommunikation knacken zu können, sondern man muß auch überhaupt erst mal Zugriff auf den Kommunikationskanal haben. Es ist die Frage, ob das bei Putschversuchen gegeben ist. Die wurden wohl eher selten den Botschaften über Kurzwelle vorangekündigt. Es müsste also etwa im angeführten Fall Chile 1973 zusätzlich Zugriff auf landesinterne Kommunikationswege der Putschisten bestanden haben.
Neu an der Geschichte ist nur, daß ZDF und weitere die seit langem bekannten Informationen als Ergebnis eigener investigativer Recherche verkaufen wollen. Vor über 20 Jahren berichtete der Spiegel (ja, damals!°!!) und Danisch ordnet das seit längerem ein.
In den 80ern war es in den USA ein Verbrechen, für Verschlüsselungsalgorithmen Schlüssellängen über 56bit zu verwenden. Da inzwischen längere Schlüssel verwendet werden dürfen, können wir davon ausgehen, dass sie für z.B. No Such Agency kein Problem darstellen. Die Daten sind sicher ...
Schöne Story und kein Grund sich aufzuregen, denn dafür sind doch Geheimdienste da. Oder? Was mich eher mehr zweifeln läßt, ist die Tatsache , daß Geheimdienste noch nie irgendetwas verändert oder bewegt haben , außer Unmengen von Mitteln und zwar von eigenen Mitteln verschlungen zu haben mit dem Effekt, daß man entweder doch keine Ahnung hatte, oder etwas wußte , wovon man aber nur beschränkte Gebrauch machen konnte, weil sonst der Laden aufgeflogen wäre, oder etwas wußte , aber die eigene Regierung davon keinen Gebrauch machte, weil gerade nicht opportun. Was haben denn zum Beispiel die Dienste des 3. Reiches genutzt, ist es deshalb nicht doch untergegangen, oder was wußten die glorreichen Dienste Amerikas denn von der Pechblende im Erzgebirge, einer Region , die sie schon besetzt hatten und dann gegen ein Stückchen Berlin tauschten und so den Sowjets erst die Massenproduktion von Atomwaffen ermöglichten,was wußte die Stasi alles über Gott und die Welt, hat sie deshalb den Untergang ihres eigenen Staates verhindern können ?Alle diese ach so wunderbaren Organisationen , haben in allererster Linie nur immense Gelder verschwendet , um Informationen zu produzieren , die im Endeffekt nutzlos waren, sie dienten im Wesentlichen nur dazu mit ungeheurer Macht ausgestattete Psychopaten auf Positionen zu halten , die schon gottgleich sind. Denn das Motto lautete und lautet immer noch: was kostet die Welt ? und dort wo wir sind , ist vorne ! Bremsen kann diese Leute ‘eh keiner mehr, die Frage ist eben nur , können die Leute wirklich den Lauf der Geschichte beeinflussen ? Wohl eher taktisch, ja , strategisch wohl eher weniger- und, ob dann die Kosten in Relation zum Aufwand stehen, ist die Frage ! Gut fürs Ego der Führer sind sie allemal. Gut für alle , also zumindest der Gesellschaft ,der sie zu dienen vorgeben , eher weniger und gut für alle, also die Menschheit insgesamt sind sie definitiv nicht! Trotzdem sind sie und bleiben sie wohl notwendig, egal , wie man selbst denkt
Danke Herr Zeyer, Sie entwickeln sich ja zu einem echten “Jauchemixer”! (Satire aus. ) Die bisherigen Kommentare ergänzen den Bericht ja bereits bestens und so bleibt für mich die Bemerkung zur Abschaffung des Bargeldes, so ganz nebenbei zur Totalüberwachung beim Auto und Telefon, bei Gesundheitsdaten und auch bei unseren Kommentaren auf der Achse und so. Die lästigen Anrufe von Call-Centern zeigen ja auf, dass genau diese über Daten verfügen, die sie gar nicht haben dürften. Warum soll so jemand wissen, bei welcher Krankenkasse ich versichert bin? Das sind Kleinigkeiten, die aber ein Ganzes hervorbringen. Vertrauensbildend ist das nicht, aber es zeigt, wie so Vieles in letzter Zeit, die Gefahren der Globalisierung, der “Grenzenlosigkeit” der gegenseitigen Abhängigkeit in fast allen Lebensbereichen. Dem eigenen Staat ist auf jeden Fall mit grösster Vorsicht zu begegnen. Er muttiert vom Diener zum Räuber. b.schaller
Da kann ich nur tippen: “Much ado about nothing”
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