Sehr geehrter Herr Mittelsdorf, Marx verballhornend möchte man sagen, ein Gespenst geht um in der deutschen Parteienlandschaft, das Gespenst der AfD. Alle anderen Parteien haben sich gegen dieses Gespenst verschworen und dürfen und wollen auf gar keinen Fall mit dem Schmuddelkind spielen. Im Brandenburger Landtag wurde es ausdrücklich so gesagt, egal, was die AfD beantragt oder diskutiert, alle anderen Parteien oder Faktionen haben dagegen zu sein, unabhängig von der Sache, weil es die AfD ist. Dies scheint auf Bundesebene auch für Aussagen und Themen zuzutreffen, die CSU und CDU und teilweise sogar SPD von der AfD oder sogar Pegida bernommen haben und nun kakeln und mirakeln und spektakeln, als hätten sie selbst ein sensationelles Ei gelegt.
Merkel wird es bei der nächsten Wahl so ergehen, wie Kohl 1998, als seine Partei im Wahlkampf mir dem Slogan “Weltklasse für Deutschland” unterging, weil man die Realitäten ausblendete und das “dumme Volk” für dumm verkaufte. Statt aus den Fehlern zu lernen und die drohenden Gefahren für unser Land ernst zu nehmen, dreht die Kanzlerin vollkommen durch und wird durch ihre katastrophalen Fehlentscheidungen selbst zu einer Gefahr. Es gibt in diesem “Abnickverein” CDU leider zu wenige Bosbachs und diese sowie die aufmüpfige CSU werden von den gleichgeschalteten Medien nach “Schnitzler-Art” verhöhnt und in die rechte Ecke gestellt. Merkels Politik hat unser Land in ein Dilemma gestürzt, da die politischen Alternativen noch Schlimmeres erwarten lassen. Und das hätte man in der CDU wissen müssen, zumal all das, was sich heute in Deutschland abspielt, bereits in den neunziger Jahren versucht wurde, um unseren demokratischen Rechtsstaat zu destabilisieren.
Wesentlich Neues hat der Autor hier nicht dargelegt. Aber gegen die Zumutung der ungebremsten “Refugee welcome”-Propaganda auf den großen Kanälen hilft natürlich jeder einzelne Artikel auf den kleinen, feinen Blogs der Gegenöffentlichkeit. Nur scheint mir Herr Vahlefeld in einem entscheidenden Punkt auf der falschen Spur. Damit zeigt er die gleiche Verzagtheit, die er an den Duckmäusern und Speichelleckern des Systems Merkel so kritisiert. Es ist vollkommen schleierhaft, warum er ausgerechnet in einer dissidenten CSU das Heil des Schlamassels sucht und bei ihren “weißen alten” Männern”. Die kalkulierten Volten der Seehofer’schen aus Rechts blinken und Links abbiegen, aus Androhen und Einknicken sind doch hinlänglich bekannt. Trotzdem weiter der schafsgeduldige Glaube eine Art innere Reinigung und Neuanfang mit den bekannten Nasen der Talkshow-Demokratie, nur um sich ja nicht mit den Lümmeln der AfD herumplagen zu müssen, weil: Viertes Reich o.ä. könnte ja drohen. Die Rolle der CSU bei der anstehenden Versenkung von Merkel ist sicherlich nicht zu unterschätzen, aber den Schneid dafür wird sie nur haben, wenn sie massiven Druck von der rechten Flanke spürt. Ist das wirklich so schwer einzusehen? Bei Aufräumarbeiten für den Post-68er-Hypermoralismus und alle seine irrwitzigen Erscheinungen werden neue Kräfte benötigt, in der Parteienlandschaft genauso wie in der Publizistik oder der sog. Zivilgesellschaft. Dazu gehört die AfD ebenso wie eine gewisse Bürgerbewegung aus Dresden. Wem das nicht gefällt, der könnte darüber zumindest schweigen, anstatt so eine beklagenswerte Inkonsequenz seines Denkens zu offenbaren.
Das ist der bislang brutalste und ehrlichste Text, den ich im Kontext der aktuellen Diskussion gelesen habe. Vielen Dank hierfür. Seien wir aber auch ehrlich: Beschrieben wird hier nicht (nur) der Zustand einer trutschig und ängstlich gewordenen Bestandspartei, welche Frau Merkel von innen heraus ausgehöhlt und dann bis zur Unkenntlichkeit umgebaut hat. Beschrieben wird auch ein Volk von 80 Millionen Menschen, das sich – ebenso wie Gröhe am Wahlabend das Fähnchen – die Souveränität und sogar den Diskurs wegnehmen ließ wie ein schmutziges Spielzeug, das Mama missfällt. Protestbekundungen gegen all das lese ich allerorten. Ob irgend jemand (CDU-Wähler oder nicht) im Jahr 2015 aber noch die Kraft aufbringt, sich deutlich wahrnehmbar gegen diesen angekündigten Taumel in den Abgrund zu positionieren, wage ich zu bezweifeln. Klar klickt man mal schnell bei einer Petition, die den Rücktritt der Kanzlerin fordert. Aber auf die Straße gehen? Den eigenen Bundestagsabgeordneten anrufen und ihn fragen, wo und wann er bitte sein Rückgrat verloren hat? Den GEZ-finanzierten Medien unüberhörbar Vertrauen und Beitrag entziehen, weil man nicht mehr für die unverlangt gelieferten Beruhigungsmittel zahlen mag? Da werden die meisten wohl dankend ablehnen. Jobsicherheit und der Twitter-Stream zum nächsten „Tatort“ sind da ggf. wichtiger.
Insgesamt ein Artikel, der mir aus der Seele spricht. Nur, wie bei einigen anderen bleibt ein schaler Nachgeschmack. Ich habe den Eindruck, daß es ein unsichtbares Gebot gibt, bei allem Ärger nicht über den Tellerand - CDU, CSU, SPD, Grüne, FDP, vielleicht noch Linke - hinauszusehen. Ich weiß nicht, woran das liegt, daß man die AFD nicht wahrnehmen oder sie zumindest nicht als normale Partei betrachten möchte. Am Parteiprogramm kann es nicht liegen. Sind es ein paar unangenehme Stimmen, die man ab und zu aus den Reihen der AFD hören kann? Warum aber nimmt man die etablierten Parteien noch ernst, in denen es auch Menschen gibt, die noch weit unsymphatischere Dinge von sich geben? Wirkt vielleicht die Indoktrination, die durch fast alle Medien verbreitet wird (“die rechtspopulitische AFD” ist noch eine der gemäßigteren Bezeichnungen) auch bei Menschen, die sich dieser Indoktrination bewußt sind? Das wäre schade. Denn, wie der Artikel beschreibt, ist es mehr als zweifelhaft, ob wir von der CSU mehr als Worte erwarten können. Eine stimmenkräftige konservativ-liberale Partei, die Druck auf die CDU und die CSU auswirkt, wäre dringend nötig. Und da gibt es nichts außer die AFD.
Mehltau liegt über dem Land, egal wo man hinschaut. Die Bürger bedauern Merkel, die arme Frau hat es im Moment wirklich nicht leicht und ereifern sich über die Satire, die sich gestern die ARD mit Merkel in der Burka erlaubte. Die Parteien unterscheiden sich allenfalls noch in der Überbietung des Gutmenschentums, sonst ist es ein politischer Einheitsbrei von zweifelhafter Konsistenz. Auch ich frage mich schon seit Jahren, was Merkel eigentlich macht und wie sie es fertigbrachte, halbwegs gestandene Männer so abzurichten, dass die völlig vergassen, wo sie ihr Rückgrat gelassen haben oder sie hatten sie womöglich gar keines, das vergessen werden konnte? Es ist für mich wirklich nicht nachvollziehbar, wie man sich so erniedrigen, auf der eigenen Schleimspur der Kanzlerin vorweg- und hinterherkriechen kann, man denke nur an Röttgen, auferstanden aus der Asche ist er nun der eifrigste Verfechter Merkelscher Pseudopolitik. Das sind keine Männer, das sind Waschlappen und das in allen Parteien. Wie sonst soll man sich erklären, dass niemand ein Misstrauensvotum stellt? Denn dass Merkel zurücktritt ist angesichts dieser Hampelmänner, die sich vor Mutti fürchten, nicht anzunehmen.
Auf den Punkt. Nettes Video übrigens mit dem Deutschlandfähnchen.:-) Dafür ein herzliches Dankeschön. Da die CDU tatsächlich nur noch eine Partei des Jammers, der Untertanen und Speichellecker ist, hätte der Beitrag nach meinem Geschmack sogar noch ein paar Nuancen härter ausfallen können. Denn eine kräftige verbale Backpfeife haben sich die Damen und Männlein von der CDU redlich verdient.
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