@Heinrich Moser, > “Zu guter Letzt gilt dann aber immer noch der Satz, dass zum Sieg in einem Krieg die Infanterie einmarschieren muss.” nur unter der Prämisse, daß das Kriegsziel “Eroberung von fruchtbarem Acker- und Weideland” heißt. Angenommen, daß Kriegsziel hieße einfach nur “Eliminierung aller Hamas-Terroristen in Gaza-Stadt”, dann wäre die IDF jedesmal froh und glücklich, keinen einzigen Soldaten in diese Stadt hineinschicken zu müssen! Und Mikrodrohnen, die gezielt die richtigen Zielpersonen in den richtigen Bunkern angreifen, ohne sichtbare Kollateralschäden, verursachen auf viel weniger “unschöne Bilder” als z.B. ein Flächenbombardement.
@Anders Dairie: “Diese Flug-Roboter sollen nur wenige Zentimeter groß gewesen sein und über 1 Stunde flugfähig” - Wie ich hier schon schrieb: Akzeptiert man Radioaktivität in gewissem Umfang, lässt sich in dieser Richtung so einiges bauen. Das alles ist für zivile Anwendungen aber völlig unbrauchbar!
@Daniel Rath: “Ich denke, die Kommentatoren klammern hier aus, dass “Mikrodronen”, also “Synsekten” keine Nachhaltige Energiequelle benötigen. Ja, Energiedichte ist ein Problem. Aber nur wenn man Akkus betrachtet, und nur wenn man eine längere Einsatzstrategie verfolgt. Dieses Waffensystem soll aber verschiedene Eigenschaften verfolgen: - Billig in der Produktion/Massenproduktion - nur mit spezifischer Hardware zu produzieren - Kontrollierbare Einsatzdauer und - effktiver Lockout gegen Missbrauch gerade der letzte Punkt ist das, was die Verwendung kurzlebiger Einweg-Dronen so attraktiv machen wird.” - Frank Box bastelt Ihnen umgehend das Passende: Da Atomreaktoren bekanntlich nur durch die aufwendigen Strahlungsabschirmungen so groß und schwer werden, sparen wir uns das doch gleich ganz - schließlich wollen wir den “Feind” ja vernichten - oder? Ganz so klein werden unsere “Kamikazedrohnen” jetzt zwar nicht werden, aber um die Energieversorgung müssen wir uns schon mal keine Gedanken mehr machen! Noch nicht mal eine extra Bewaffnung wird benötigt: Am Zielort wird die Kontrolle des Mikroreaktors einfach ausgeschaltet und das Ding geht hoch! Der radioaktive Fallout vertausendfacht sich, und in mehreren hundert Metern Umkreis wird alles Leben - äh - der “Feind” vernichtet. Ein paar tausend davon auf jede Stadt und jeder Krieg ist binnen Stunden gewonnen - preiswert und ganz ohne Kämpfe!
Auch als großer Verehrer von Stanislaw Lem glaube ich diesen Visionen nicht so richtig. Die Entropie, genauer ihr Fluss durch die Grenzflächen, begrenzt die Stabilität aller denkbaren biologischen oder kybernetischen Systeme. Am ehesten wird solche Taktik auf Basis von Schwarmintelligenz durch gentechnische Modifikationen bereits existierender Organismen möglich sein. Sagen wir mal Hornissen oder Libellen als Antrieb mit einem kybernetischen Rucksack zur Feinsteuerung und Kommunikation. Für besonders raffiniert würde ich die Miniaturisierung echter Menschen halten. Ich denke, so um die 15 cm sollten machbar sein. Selbstverständlich auch gestärkt mit kybernetischen Extras. Hieran wird auch deutlich, welches die eigentlichen Gründe für den begrenzten Erfolg der heutigen Kriegführung bzw. Konfliktlösung sind: Unsere zur Humanität verpflichtenden Gesetze und Verträge. Das sagen ja auch die Mullas.
Naja ... lem hatte viele interessante Ideen ... Schätzing hat ähnliche Szenarien in seinem “Schmetterlingsbuch” beschrieben. “Büchse der Pandora, die mit dem Beginn der modernen Mathematik im 17. Jahrhundert geöffnet worden ist.” Wohl kaum, war wohl eher der Mensch, mit oder ohne Mathe
So sieht die Zukunft nur in der kruden Phantasie von IT-Nerds und Leuten aus, die zuviel science fiction geschaut haben. Die Betonung liegt aber auf fiction! Dieser Zukunft steht, wie auch dem autonomen Fahren das tägliche Chaos entgegen. Da reicht schon die Vogelkacke oder aufgewirbelter Dreck und schon funktioniert die Sensorik nicht mehr.
Man stelle sich eine Panzerabwehr-Rakete wie die “Milan” der Bundeswehr vor, die zuerst draht-ferngesteuert, im letzten Wegviertel allein ihr Ziel findet. Sie steigt noch kurz und trifft den Stahlkolosse von oben, weil dort die dünnste Panzerung ist. Man stelle sich weiterhin vor, dass nach diesem Prinzip bzw. System ein viel kleinerer Flieger bei Menschenzielen dasselbe macht. Die Technik dürfte bereits erfunden und probiert worden sein. Sowie der Verwundungs-Automatismus. Tote Soldaten sind nicht erwünscht. Verwundete bedeuten den zehnfachen Aufwand an Logistik zur Bergung und Behandlung; das schwächt den Gegner mehr. Der Autor dieses Beitrags, Herr Eisleben, dürfte mit seinen Darlegungen noch gemäßigt unterhalb der Realität liegen. Übrigen,s es gibt noch üblere Waffen. Die geschädigten Diplomaten in Kuba und China sind mit Microwellen-Strahlern verwundert worden. Etwa mit der 20-fachen Leistung einer Microwelle, wie sie zuhause steht. Das soll feststehen. Die Strahlen erhitzen Körperflüssigkeiten (auch Eiweis) auf über 50 Grad. Hierbei muss nicht einmal ein Gegenstand in Bewegung gesetzt werden. Der “Schuss” durchdringt Fenster und Mauern ohne äußere Schäden. Mehrere Mitarbeiter sind nicht mehr arbeitsfähig: Sehschwäche, Kopfschmerz, Taubheit. Es erwischt feingliedrige menschliche Bauteile.
TORA BORA ist ein Berg in Afghanistan. Nahe der Stadt Dschalallabad. Der Berg wurde von einer Firmengruppe Bin-Ladens um 1985 mit amerikanischer Hilfe durchörtert. Der Berg wurde mit einem weit verzweigten Tunnelsystem versehen. Geschätzte Baukosten mehr als 1 Milliarde Dollar. Zunächst als Festung bezeichnet, erwies sich das Tunnelsystem später als Groß-Lager, Aufenthalts-und Ausstellungsstätte der Mudschaheddin. Später der Taliban. Damals kämpften diese erfolgreich gegen die Rote Armee. Nach dem Attentat von New York 2001 , soll Bin-Laden dort untergekrochen sein. Der Weg nach Pakistanbeträgt nur 70 km. Auf der Suche nach Bin-Laden nutzten CIA-Spezialisten Flug-Roboter, die die Tunnelanlage mit Infrarot-Kameras filmten. Die Amis wollten zur Aufklärung wohl nicht wochenlange Nahkämpfe führen müssen. Diese Flug-Roboter sollen nur wenige Zentimeter groß gewesen sein und über 1 Stunde flugfähig. Die Bergbesatzungen aus Taliban wurde nicht gefunden. Sie sollen nach Pakistan geflohen sein. Später wurde TORA BORA durch die Airforce mit B 52 regelrecht eingeebnet, um Tunnel und unerkannte Zugänge zu verschütten. Es dürfe heute verfeinerte, selbst steuernde “Kampf-Hornissen” zu verschiednen Zwecken geben. Die von TORA BORA sollen nicht eingesammelt worden sein.
Der einzige Irrtum in diesem Artikel ist, dass dies leider kein Ausblick auf die Zukunft ist, weil es solche Drohnen bereits gibt. Noch viel schlimmer ist der Umstand, dass jeder Hobbybastler mit Drehbank im Keller und handelsüblichen Spielzeug-Coptern diese in Heimarbeit nachbauen kann, so dass die Rüstungsspirale künftig noch nicht mal mehr den staatlichen Militäreinrichtungen vorbehalten bleibt, sondern potentiell Jeder solche Dinger bauen und einsetzten kann, nur so als Gedankenanregung.
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