Der Mann der Stunde heißt Armin Laschet. Er bewegt die Nation. Mit seinem „Brücken-Lockdown“ hat er nicht nur allgemeines Gelächter, sondern auch eine neue Dynamik entfacht, die ihm nur wenige zutrauten. Die Nation ist aus dem Tiefschlaf aufgeschreckt.
Dazu folgende Richtigstellung:
CDU-Chef Armin Laschet, im Hauptberuf Ministerpräsident von NRW, hat sich nur in der Schublade der PR vergriffen. Dabei hätte er noch so viele Möglichkeiten, mit Lockdowns zu punkten. Zum Beispiel einem „Treppen-Lockdown“ – anderes Wort für einen geheimen „Stufenplan“ Laschets, von dem er selbst noch nichts weiß. Drei Schritte die Treppen hoch, fünf zurück. Steigerung wäre der „Rolltreppen-Lockdown“, der läuft flüssiger. Weitere Optionen: der „Rock-Down“ (nicht frauenfeindlich gemeint), der „Schock-Down“ (final) und der „Grog-Down“ (als Vorbereitung auf den nächsten Winter). Am besten sofort ein „Knock-Down“.
Wie kam er eigentlich auf die Idee? Schuld ist wahrscheinlich seine Gattin, eine Belgierin. Die sagte – nach unbestätigten Quellen – beim Osterfrühstück zu Armin: „Du musst was machen, man hat lange nichts mehr von dir gehört. Steh auf, bau Brücken!“ Armin stand auf. Der Rest ist bekannt.
Jetzt weiß jeder: Nicht nur Merkels Corona-Impfkampagne ist missglückt, nein, auch zahllose Brücken sind kaputt. Also hat Laschet, der Brückenbauer, viele Fliegen mit einer Klappe erwischt: Neue Brücken braucht das Land. Bei Brücken denkt fast jeder an Remagen, Venedig, Golden Gate oder die Tower Bridge. Manche auch an den Hollywood-Blockbuster „Die Brücke von Arnheim“.
Sie hat jetzt einen Zwilling: Die Brücke von Armin.
Zuerst erschienen im Euro am Sonntag.