Mich wundert dieser Befund gar nicht. Warum sollten "Demokraten" in den USA oder Links-Grüne hierzulande toleranter sein gegenüber Andersdenkenden? Letztendlich resultiert die vielbeschworene "Intoleranz" aus der fragilen Identitätsbildung der Menschen in pluralistischen Gesellschaften. Der französische Soziologe Jean-Claude Kaufmann bringt es sehr schön auf den Punkt, wenn er feststellt, dass gerade aufgrund der Notwendigkeit, sich in der Moderne eine politische-weltanschauliche Identität SELBST konstruieren zu müssen (da frühere Vorgaben von Staat, Kirche und Gemeinschaft nicht mehr wirken) , stets das Moment der mehr oder weniger aggressiven ABGRENZUNG gegen politisch Andersdenkende mit sich bringt. "Toleranz" ist ja ein programmatisch-moralischer Begriff, kein politischer oder soziologischer. Er strebt eine Utopie an, die immer wieder am realen Menschen scheitern muss. Und mit der Erfindung des Internets haben diese Mechanismen nun das ultimative destruktive Potential erreicht. Da gibt es kein Zurück. Ja, trübe Aussichten sind das.
Die Demokraten um Hillary hatten ein Mehrfaches des Etats für die Presidentenwahl zur Verfügung wie die TRUMP-Gruppe. Auch hier, Herr SOMM, sind ihreFeststellungen stimmig. Mit einfachen gar armen Leuten kommen die Hunderte Millionen nicht zusammen. OBAMA hatte ebenfalls viel mehr Geld. Dies kamaus Kleinspenden vieler Jugendlicher per Internet, was neu war.
Ich vermute, würde diese Umfrage hierzulande durchgeführt, in den Regionen/Städten/Stadtteilen mit überwiegend grüner Wählerschicht sähe es ähnlich wie in Boston aus.
So könne man sich die Frage stellen: Eine große deutsche Linkszeitung hätte bei einer Umfrage ein ungewolltes Ergebnis. Würde sie es überhaupt veröffentlichen? Würde es zu ihren Gunsten manipuliert ( Hetzjagdten)?Ist nach Merkel und Steinmeier noch eine Restdemokratie in Deutschland?
"Die Besserwisser wissen nichts" - Goodbye SED! - Denn nichts anderes bedeutet Sahra Wagenknechts Rückzug in die 2. Reihe der Linkspartei. Als eine der letzten Parteifunktionäre ihrer Generation vertritt sie noch die klassischen sozialistisch-nationalen Positionen des Marxismus-Leninismus-Stalinismus (geschossene Grenzen, SED), und vermag sie durch fundierte wissenschaftliche Kenntnisse auch zu untermauern. Ganz anders da die ebenfalls aus dem Osten stammende Katrin Göring-Eckardt. Hier scheitert schon das tiefere Verstehen des Sozialismus an den eigenen Fähigkeiten. So ging Katrin in den 90gern lieber zu den Grünen, da hier von Anfang an der Bereich Fakten/Verstehen durch einen reinen Glauben/Haltung (Waldsterben, menschengemachter Klimawandel) ersetzt wurde. In der Linkspartei und bei den Grünen geben noch heute Alt68er-Maoisten aus dem Westen (Riexinger, Kretschmann, Trittin) den Ton an. Kulturrevolutionär (jede Kultur ist wertvoll, außer die eigene) und anarchistisch (keine Macht für niemanden, Antifa) wurde beim "Marsch durch die Institutionen" das deutsche Bildungssystem so erfolgreich unterwandert, dass man sich eine große Schar überwiegend blutjunger, naiver Zombies heranzüchten konnte, die begeistert ihre eigene Abschaffung fordern. Durch den Sieg der sozialistisch-transnationalen (Grenzen-auf-)Kräfte in der Linkspartei über die sozialistisch-nationale (Grenzen-zu-)Fraktion ist zwar nun eine Partei-Spaltung erfolgreich abgewendet, ich persönlich glaube aber nicht, dass die Linke daraus Honig schöpfen kann. Viele links-nationale Aufstehen-Leute fühlen sich durch Wagenknechts plötzliches "Liegenbleiben" jetzt verraten, und sind dementsprechend sauer! Hier gilt der alte Spruch: "Ist man weit genug links, guckt man schon wieder rechts um die Ecke!" - Wir werden sehen, wohin sie sich nun wenden...
Eine solche Untersuchung wäre für Deutschland sehr interessant! Ich mutmaße, sie würde zu einem ähnlichen Ergebnis kommen.
Der Selbstwiderspruch bzw. Scheinheiligkeit und Doppelmoral sind das Kennzeichen linksgrüner Gesinnung. Man gibt sich tolerant, grenzt aber gnadenlos alle aus, die dem politischen Feindbild zugerechnet werden. Man verlangt von anderen Mäßigung, gönnt sich selbst aber so gut wie alles. Man gibt sich „weltoffen“, wohnt aber schön segregiert von tatsächlichen Fremden, und schickt seine Kinder wenn möglich auf Privatschulen. Ist in Deutschland also kein Deut anders als in USA.
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