Dasselbe Problem kennen wir hier auch zur Genüge: Die ach so hippen, “toleranten” Großstadt-Nachwuchs-Yuppies und leger linken Puder-Luder sowie Bio-Bunthaarjunkies in den Großstädten fühlen sich moralisch überlegen und halten sich für “weltoffen”, weil sie mehrmals jährlich in Tourismus-Hochburgen in aller Welt reisen können und die ihnen entgegengebrachte a****kriecherische Fremdenfreundlichkeit der dortig und von eben diesem Tourismus Lebenden mit daraufhin eigener Weltgewandtheit und Welterfahrung verwechseln, jene Kulturrelativismus Betreibenden gerieren sich als die großen Globalisierungsbefürworter und Weltversteher. Dann beschränkt sich deren faktische Erfahrung, deren meist einziger Zusammenstoß mit multikultureller Realität in diesem auch ihrem Heimatland (das sie vehement verleugnen und auch dies mit Weltgewandtheit verwechseln) überwiegend auf die positiven Erfahrungen mit ihren Kommilitonen “mit Migrationsgeschichte”, nette Anekdoten mit 2-3 Migranten im Freundeskreis und die internationale, an jeder Straßenecke in mehr oder minder guter Qualität erhältliche Exotik-Küche. Die werfen dann Dorfbewohnern gern Rückschrittlichkeit vor, da die eben andere Erfahrungen machen (siehe nicht nur Kandel), oft negative - und dennoch durchaus toleranter sind - in einem gewissen Rahmen. Dass der typische US-Hinterwäldler-Mythos durch diese Studie einen kleinen Knacks erhalten hat, ist schön und erstaunt gleichermaßen. Hierzulande kennen wir das ähnlich: Gutmenschen verdammen den “rückständigen” Osten, die Nordlichter schauen aufs “reaktionäre” Bayern, während NRW und insbesondere Münster die verstrahlteste Social-Justice-Warriors- und Besserwessi-Gegend des ganzen Landes ist. Diese Woche können sich die intellektuell Großkopferten wieder gegenseitig bestätigen: Seit gestern ist hier “Woche gegen Rassismus” statt. 20 “Flüchtlinge” pro Familie werden hier trotzdem nicht aufgenommen - und gerade die Mitstudierenden an der Uni sind regelrecht weltfremd, das kenne ich.
Na, so eine Studie aber auch. Die nützt doch nur den Rechten. Also schnell damit in den “Giftschrank”.
Anmerkung: was in den USA “liberals” genannt wird, sind bei uns Linke
Auch wenn es an der Stichprobengröße für eine derartig komplexe Thematik erhebliche Zweifel gibt, so sind für mich die Ergebnisse plausibel. Louis de Funes soll gesagt haben, das er ein Herz für Spießer und Heuchler hat. Reinhard May sang von der Nonkonformisten-Uniform. Natürlich ist Heuchelei und Selbstbetrug menschlich. Nirgends gibt es diese mehr als dort, wo die Moral hochgeschätzt wird. Und wenn die Moral die Toleranz gebietet, kann man blind davon ausgehen, dass hier das Selbstbild und Fremdbild weit auseinander klafft. Das ist kein Plädoyer gegen die Moral oder für das Heuchlertum, sondern ein leidenschaftlicher Aufruf für die Moral und der damit erforderlichen selbstkritischen Reflektion.
Ich habe das Vergnügen, sowohl akademische Zirkel (Germanisten!) zu kennen als auch oberbayerische Stammtische. Bei letzteren ist es weitaus gemütlicher. Sie tolerieren nicht nur abweichende Meinungen, sondern sogar norddeutsche Akzente.
Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Artikel halten soll ..... 2000 befragte Amerikaner…. und dann .......Atlantic zu studieren ist, wo alle 3.000 Wahlkreise Amerikas dunkel oder hell aufleuchten – je nach Grad der festgestellten Toleranz…... Das ist mir nicht schlüssig. So ein großes Land, 2000 werden befragt, 3000 Wahlkreise „leuchten“. Hab ich was überlesen? Ich würde die Befragung doch eher in der Tonne entsorgen.
Vor dem Café ( dessen Name hier nicht genannt werden muß ) liegt ein seit Jahren Obdachloser auf Pappe mit Einkaufswagen in der Hölle, im Café sitzen zwei verwöhnte junge Frauen am Notebook ( dessen Name hier nicht genannt werden muß ) und plaudern über die Vorteile veganer Ernährung oder den Skiurlaub in Aspen. Und die , die das ” beunruhigt “, wählen einen widerlichen Geschäftemacher tatsächlich zum Präsidenten. Und die , denen das am Arsch vorbeigeht, tun so, als ob das nicht wahr ist. Und das ist in Deutschland ähnlich und in Europa. Und das erzeugt einen gesellschaftlichen Zustand, dessen Name hier nicht genannt werden muß.
Der Zusammenhang 2000 Amerikaner, 3000 Wahlkreise erschließt sich mir nicht. Am Wochenende ein rot-grüner Diskussionspartner. ´Wir haben ja Demokratie und freie Meinungsäußerung in DE.` Mein Einwand, die Demokratie etc. hat doch dann einige deutliche Risse, wenn staatliche Einrichtungen in Dresden ihre Angestellten zur Nichtteilnahme an Pegida auffordern. ´Na das ist etwas Anderes und vollkommen richtig!` Meine weitere Frage: Was ist denn z. B. wenn der eben noch als ´Vergifter` (Glyphosat) der Menschen beschimpfte Konzern, seinen Mitarbeitern empfehlen würde, nicht die AfD zu wählen. ´Das ist richtig. So ein international arbeitender Konzern kann doch seinen Mitarbeitern nicht erlauben, AfD zu wählen! Die haben doch eine Verantwortung.` Das was ich hier von der Studie lese ist interessant. Nur bleibt der wichtige Punkt außen vor, das kernlinke Gedankengut hat mit Politik nichts zu tun. Das ist Religion. Wer sich dieser Religion nicht unterwirft (Opium des Volkes), ist ein Feind (Ungläubiger), der nicht mal würdig ist, mit ihm zu diskutieren und der schon gar nicht fair behandelt werden darf. Wer das nicht sieht, zur Erinnerung: In der bürgerlichen Gesellschaft kämpften die Linken stets für bessere Haftbedingungen für die linken, politischen Gefangenen. Als die Linken in der Sowjetunion und der DDR an der Macht waren, gab es für politisch anders Denkende. Gulag, Berlin Hohenschönhausen, Bautzen Gelbes Elend, Roter Ochse Halle, Frauengefängnis Hoheneck ...und bei Entlassung durften die nicht über die Zustände dort reden. Und wer das immer noch nicht kapiert hat, sollte Marx, Lenin et al. lesen. Da steht deutlich Diktatur des Proletariats!
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