Ein klarer Blattschuss Frau Lengsfeld, Gratulation.
Man versteht immer besser, warum die FAZ so weit nach links gerückt ist. Kein Wunder bei dem Personal. Einen Hauch von Seriösität sollte sie sich jedoch bewahren. Offensichtlich Unwahres, was so leicht zu widerlegen ist, sollte sie nicht verbreiten (Frau Lengsfeld bei der AfD). Auch zu der altbekannten Methode der Pathologisierung des politischen Gegners sollte sie nicht greifen. Es gibt mehrere wirkungsvolle Arten zu versuchen, jemanden mundtot zu machen. Ihn als für, na ja, leicht verrückt oder am Aufmerksamkeitssyndrom leidend, zu erklären, wäre wohl eine davon. Es geht darum, ihn zu diskreditieren, um ihm die Glaubwürdigkeit zu nehmen. Wer jemandem „zwanghaftes“ Verhalten attestiert, um dann noch mitleidig anzumerken, das seien Folgen der Repression in der DDR, outet sich ja wahrlich als Kenner der menschlichen Psyche. Alle Achtung. Welcher Scharfsinn. Na dann zwingen Sie sich mal tüchtig weiter, Frau Lengsfeld. Und zwar weiterhin, wie bisher, im Sinne von Meinungsfreiheit, Demokratie und Freiheit. Ich glaube, das ist nötiger denn je.
Frank Pergande ist ein Musterbeispiel für viele linke Journalisten, die in den letzten 10 bis 15 Jahren die FAZ gekapert haben und das unter den Augen der Herausgeber. Ein weiteres Beispiel ist Nils Minkmar, der jetzt für den Spiegel arbeitet. Dietmar Dath ist bekennender Marxist. Ich habe vor ca. 30 Jahren ein FAZ-Abo begonnen, das ich Ende des vorletzten Jahres mit großer Erleichterung gekündigt habe. Viele Jahrzehnte habe ich den FAZ-Journalismus als große Inspiration für mich betrachtet, insbesondere während der Wendejahre und der Jugoslawienkriege. Ein großes Kompliment geht an Frau Lengsfeld, dass sie die Biographie von Herrn Pergande schonungslos aufdeckt und nachweist, dass er im Grunde genommen sich nicht wirklich geändert hat. Mit Holger Steltzner gibt es noch den traditionellen FAZ-Journalisten. Aber er und andere müssen sich die FAZ wieder zurückerobern. Dann wird sie vielleicht wieder lesbar.
Da treffen Sie aber einen besonderen Nerv. Ich selbst kenne die Zeitung seit mehr als zwei Jahrzehnten. Ich kannte sie noch als ein bürgerlich-liberales Flaggschiff der Bundesrepublik, samstags dick durch die vielen Stellenannoncen und Beilagen. Über die Jahre verschwanden die damaligen, bemerkenswerten Herausgeber nach und nach und die Zeitung schlug unmerklich eine andere Richtung ein. Heute lese ich diese Mainstreamzeitung nicht mehr. Ich vermag keinen Unterschied mehr zu den anderen noch bestehenden Zeitungen erkennen, vielleicht noch in Nuancen. Nun stellt sich die Frage: Habe ich mich verändert oder die Zeitung? Herr Pergande wird sagen: ” ja die Zeiten und das Internet und sowieso”. Falls sie sich heute noch als Zeitung des Bildungsbürgertums versteht, beweisen ihr eigentlich die Auflagenrückgänge, dass ihr entweder das Bildungsbürgertum abhanden gekommen ist oder das es dieses so nicht mehr gibt. Die Leute sollten sich ernsthaft mal die Frage stellen, warum Leute wie ich sie eher als links wahrnehmen, sie als eine Zeitung wahrnehmen, die im wesentlichen nur noch in die gleiche Regierungströte wie alle anderen bläst.
F.A.Z.net beklagt sich heute darüber, dass Seehofer den Medien vorwirft, Fake-News zu fabriszieren. Wie abscheulich! Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wie Mitarbeiter des Hauses das dazugehörige Rahmenprogramm komponieren. Lachen und genießen. Diese Leute führen sich selbst immer noch am besten vor. Das kann ihnen wirklich keiner nach machen.
Nun ja, er hat wahrscheinlich von sich selbst auf andere geschlossen. Zwanghaftigkeit könnte man ihm irgendwie schon unterstellen, denn er funktioniert immer auf die gleiche Weise. Er sucht sich seine Obrigkeit aus, der er dienen möchte; bei denen sucht er Lob und Anerkennung für sein Tun. Ein gut erzogener Hund tut genau dies auch: für Lob und Leckerli macht er das, was man ihm mal beigebracht hat. Der Herr Pergande macht exakt das, was er gelernt hat und er macht es wirklich gut. Er ist dort, wo er hingehört und irgendwie wird er immer an so einer Stelle landen und hechelnd zu seinem Herrchen aufblicken.
Verehrte Frau Lengsfeld, Ich schätze es sehr wenn das Wesentliche kurz und eindeutig dargestellt wird. Prima Beitrag. Der werte Herr hat wohl nicht damit gerechnet dass Sie so tief in den Archiven graben. Sie waren seine Gegnerin vor 1989 und sind es heute. Beides mal stand und steht er auf der Seite des “staatsmonopolistischen Apparates der Manipulation”.
Die „besondere Tragik“ der Bürgerrechtler, besteht wohl sicher auch darin, mit ansehen zu müssen, dass solche Gestalten wie Herr Pergande, der als Schreiber eines SED-Organs noch im Herbst 89 die „kluge und erfolgreiche Politik der ... unter Führung der ... und seines Politbüros“ pries, anschließend schon immer dagegen war, um sich dann dem „Sieger“ erfolgreich an den Hals zu werfen. Diese Typen hießen einmal „Wendehälse“, nie bereit, ihre eigene Arbeit in dem alten System kritisch zu betrachten und zu beurteilen. Deshalb auch ihr Hass auf all diejenigen, die zu DDR-Zeiten zu ihren vom damaligen Mainstream abweichenden Meinung standen und deshalb persönliche Nachteile hatten. Wenn jemand auf die „Couch“ gehört, dann dieser Mensch.
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