Henryk M. Broder / 10.01.2016 / 21:59 / 11 / Seite ausdrucken

Die Beschaffenheit der Frau

Unser Kollege Rainer Bonhorst fragt, wo die Reaktionen der lieben Muslime und Musliminnen zu der “Frauenjagd” von Köln und Hamburg bleiben, abgesehen von dem, “was bisher einzelne ihrer Glaubensgenossen veröffentlicht haben”, also z.B. Necla Kelek und Hamed Abdel-Samad. Nun, lieber Rainer, unter den gegebenen Umständen sollten wir froh sein, wenn sich die lieben Muslime und Musliminnen nicht äußern. Denn wenn sie es tun, klingt das so.

Lustig, nicht wahr? Beachte bitte das fehlerfreie Deutsch des Verfassers und seinen subtilen Humor. Er ist offenbar perfekt integriert.

Diese Stellungnahme erschien auf einer FB-Seite, die gegründet wurde, um auf die “zunehmende Islam- und Muslimfeindlichkeit aufmerksam zu machen und diese zu dokumentieren”. Dazu gehört auch, was in der Nacht vom 31.12. auf den 1.1. in Köln geschah und was der Islamversteher Jakob Augstein auf seiner FB-Seite mit einem “Flashmob” verglichen hat, einem kurzen, scheinbar spontanen “Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei dem die Teilnehmer sich nicht persönlich kennen und ungewöhnliche Dinge tun”. Zu den “ungewöhnlichen Dingen” kann es dann auch gehören, “die Beschaffenheit der Frau” zu recherchieren. Es fragt sich nur, ob der blasierte Freizeitgärtner den Begriff “Flashmob” auch gebraucht hätte, wenn sich die “Teilnehmer” über seine Frau oder eine seiner Töchter hergemacht hätten.

Noch unsäglicher ist nur noch Claudia Roth, die Wiglaf Droste eine “intellektuell befreite Zone” und Harald Schmidt ein “Eichhörnchen auf Ecstasy” genannt hat. Ein Doppelzentner fleischgewordene Dummheit, nah am Wasser gebaut und voller Mitgefühl mit sich selbst. Erst vor ein paar Tagen hat sie die Horrornacht von Köln mit diesen Worten kommentiert: “Es wird jetzt aber von vielen der Eindruck vermittelt, als würde sexualisierte Gewalt alleinig von außen zu uns ins Land getragen. Dadurch wird vernebelt, dass diese Form von Gewalt in Deutschland leider ein altes Phänomen ist.” Hier.

Ja, auf so etwas muss man erst einmal kommen. Ganz alleinig und vollnüchtern. Was in Köln geschah, ist nicht nur ein “altes Phänomen”, es kommt auch alle paar Tage überall in Deutschland vor. Es wird nur durch die aktuelle Berichterstattung “vernebelt”.

Lasst doch die grüne Stimmungskanone wieder Börek backen. Das käme ihrer Beschaffenheit sehr entgegen.

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Leserpost

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Steffen Wasmund / 13.01.2016

In ihrem Beitrag zu Köln (RP-Online) verwendet Necla Kelek zwei mal die Wendung von den “verlorenen Söhnen”. Es ist der Titel ihres gleichnamigen Buches, welches sich mit den Ursachen der muslimischen Gewaltkultur befasst. Als eine wesentliche Ursache benennt Necla Kelek darin die Beschneidung des männlichen muslimischen Kindes. Dieser Einschätzung schließe ich mich an. Ich halte die Genitalverstümmelung des männlichen Kindes, die gerade bei der muslimischen Beschneidung, die im bewussten, erlebnisfähigen Alter geschieht, für den Anfang von allem. Dort beginnt die Saat der Gewalt und dort wird sie festgeschrieben. Wer die Gewaltkulturen ändern will, muss die Genitalverstümmelung des männlichen Kindes verbieten. Dies gilt für die ganze Welt und dies gilt für die Zielsetzung einer erfolgreichen Integration von Muslimen hier in Deutschland. Selbstverständlich kann dann auch die jüdische Beschneidung nicht erlaubt bleiben. Wir müssen uns also die Frage vorlegen, ob wir die Menschenrechte konsequent durchsetzen wollen oder nicht. Und wenn nicht, brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn wir selbst Opfer genau dieser Menschen werden, denen wir die Menschenrechte nicht zugestehen wollen. Wem wir sogar hier in Deutschland den körperteilamputierenden Übergriff in den Genitalbereich als Kind(!) zumuten, von dem können wir nicht erwarten, dass er die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung anderer zukünftig achtet. Der wird den Wert, den unsere Rechtsordnung mit § 1631d BGB an ihm legt und in ihn einschneidet, durch sein Leben weitertragen.

Brigitte Mittelsdorf / 13.01.2016

“Ein Doppelzentner fleischgewordene Dummheit” - auweia lieber Herr Broder, das wird die Claudia Ihnen aber übel nehmen. Einfach schön, das zu lesen!

Karla Kuhn / 12.01.2016

Hallo Herr Krause, dann sammelt die Lesergemeinde, dafür gebe ich sehr gerne auch paar Euro. Schließlich habe ich so herzlich gelacht und das umsonst.

Max Wedell / 12.01.2016

P.S. “Es wird jetzt aber von vielen der Eindruck vermittelt, als würde sexualisierte Gewalt alleinig von außen zu uns ins Land getragen. Dadurch wird vernebelt, dass diese Form von Gewalt in Deutschland leider ein altes Phänomen ist.” Ja ja. Es darf aber nicht der Eindruck vermittelt werden, als würde sexualisierte Gewalt alleinig gegen Frauen ausgeübt. Dadurch wird vernebelt, daß diese Form der Gewalt auch gegen Kinder leider ein altes Phänomen ist. Allerdings sollte nicht der Eindruck vermittelt werden, als wären Kinder nur Opfer sexualisierter Gewalt. Dadurch wird vernebelt, daß Kinderarbeit in vielen Ländern der Welt leider ein altes Phänomen ist. Allerdings sollte nicht der Eindruck vermittelt werden, als müssten nur Kinder vielerorts schwer arbeiten. Dadurch wird vernebelt, daß die Arbeitsbedingungen vieler anderer, erwachsener Menschen in der dritten Welt unzumutbar sind. Es darf aber nicht der Eindruck vermittelt werden, als wären es alleine Ausbeuter in der dritten Welt, die die Arbeitskräfte der Menschen dort ausquetschen. Dadurch wird vernebelt, daß es die westlichen Firmen sind, die diese Arbeitsbedingungen fördern. Es darf aber nicht der Eindruck vermittelt werden, daß diese Firmen lediglich untragbare Arbeitsbedingungen in der dritten Welt verursachen. Dadurch wird vernebelt, daß viele unserer Firmen auch die Umwelt ausbeuten. Es sollte aber nicht der Eindruck vermittelt werden, die Umwelt würde von den Menschen lediglich durch irreversiblen Ressourcenverbrauch geschädigt. Dadurch wird vernebelt, daß die größte Schädigung der Umwelt überhaupt die Veränderung des Klimas ist. Ich meine also, (und habe das ja auch auf die Art hergeleitet, die die Roth, Zuständige für die Beschaffung von Wählerstimmen türkischer Minderheiten der Grünen, sicher ganz einwandfrei finden wird), daß die Diskussion der sexualisierten Gewalt durch Flüchtlinge im Grunde nicht ohne eine Berücksichtung des Themenkomplexes Klimaerwärmung auskommen kann… jedenfalls solange niemandem etwas einfällt, was die Diskussion über Klimaerwärmung vernebelt… Herr Maxeiner? :D

Max Wedell / 11.01.2016

Mich würde einmal interessieren, wer tatsächlich den Eindruck vermittelt hat, als würde “sexualisierte Gewalt alleinig von außen zu uns ins Land getragen”... meines Erachtens nur das Unterbewußtsein solcher Nationalmasochisten wie der Roth… die es nicht erträgt, wenn es Kritik an Nichtdeutschen gibt, ohne daß sie eingebettet ist in Relativierungen, daß bei Deutschen alles auch genauso oder gar noch viel schlimmer ist, oder Deutsche das Kritisierte letzten Endes zu verantworten haben. Roth und andere scheinen zu meinen, es ginge in der Diskussion nur um eins: Wer ist der bessere Mensch, Deutscher oder Nichtdeutscher? Sowie daß man sich als guter Deutscher beeilen muß, zu versichern, es natürlich nicht zu sein… Ich bin mal gespannt, wie lange es dauern wird, bis sich jemand mit der Aussage vorwagt: Wenn von Asylbewerbern sexuelle Gewalt ausgeht, ist die Aufregung darüber nicht nur übertrieben, sondern es sind die Deutschen daran schuld, weil a) zu viele deutschen Frauen nichts von ihnen wissen wollen, und b) die Reisebedingungen so schlecht sind, daß kaum Flüchtlingsfrauen mitkommen (daher unbedingt Flucht per Flugzeug einführen!), und c) die Bedingungen für Familiennachzug zu restriktiv sind. Was bleibt den armen Flüchtlingsmännern also anderes übrig?

Ralf Zanger / 11.01.2016

Punkt zwei des Muslimstern Kommentars gibt einen Ausblick auf die Zukunft, da “Alkoholkonsum extrem schädlich” sei, deswegen verboten gehört, was aber nicht gehe, weil es inhärenter Teil der “profitorientierten kapitalistischen” Gesellschaftsorndnung sei. Spätestens in 10 Jahren dann heißts: Islam + Sozialismus = Liebe! Aber hauptsache der Krampf gegen Rechts wird intensiviert. Wohl bekomms!

Ulrich Wendl / 11.01.2016

Hallo Herr Broder, da sieht man wieder, wer die wahren Intellektuellen sind: Harald Schmidts “Eichhörnchen auf Ecstasy” ist nur eine Beleidigung für alle Eichhörnchen. Wiglaf Drostes “intellektuell befreite Zone” erinnert mich irgendwie auch noch an Wolfgang Neuss, den Mann mit der Pauke… Bei der Gelegenheit: Ihnen herzlichen Dank & gute Gesundheit! Viele Grüße, Ulrich Wendl

Gunter Maierhofer / 11.01.2016

Bitte seien Sie nicht immer so böse zur Claudia! Die ist doch eh irgendwie knuffig und zeigt so schön, dass gut gemeint, das Gegenteil von gut durchdacht ist.

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