Am kommenden Donnerstag beginnt die 59. Berlinale. Und auch diesmal stehen wieder Filme aus dem Iran auf dem Programm, darunter der Streifen Letters to the President. Diese iranisch-kanadische Coproduktion sei, so heißt es auf der Website der Filmfestspiele, eine „zurückhaltende Montage“, die demonstriere, „wie schwierig es ist, ein abschließendes Urteil über die Politik eines Landes zu fällen, in dem Pragmatismus, religiöse Praxis, politische Strategie und gezielte Manipulation Teil desselben Systems sind“. Ganz anders sieht das der Club Iranischer und Europäischer Filmemacher (CIEF). In einem offenen Brief an den Berlinale-Intendanten Dieter Kosslick protestiert die Vereinigung scharf gegen die Aufführung. Letters to the President sei ein „Propagandafilm über den iranischen Präsidenten und Holocaustleugner Ahmadinedjad“, der als „human und volksnah“ dargestellt werden solle. „Es ist Ihnen bekannt, dass unter dem islamischen Regime alle Filme den rigiden Vorgaben der islamischen Zensur gehorchen müssen“, schreibt der CIEF an Kosslick. „Sie wissen auch, dass nur solche Filme gefördert und zugelassen werden, die den Vorgaben des ‚Iranischen Ministeriums für Islamische Kultur und Unterweisung’ entsprechen.“ Seit Jahren schon tue sich die Berlinale unter der Leitung Kosslicks „durch auffallende Nähe und Verbundenheit zu den offiziellen Regierungsstellen im Iran hervor“. Damit unterstütze sie „eine Form des Kulturaustauschs, der eine wichtige Legitimation dieses Terrorregimes darstellt“. Lizas Welt dokumentiert den offenen Brief des CIEF an Kosslick im Wortlaut. http://www.lizaswelt.net/2009/02/kosslicks-kultureller-dialog.html