Annette Heinisch / 14.11.2021 / 12:00 / Foto: Stefan Klinkigt / 27 / Seite ausdrucken

Die Bekämpfung des Bösen als Erlösung

Massen können durch religiös konnotierte Narrative gelenkt werden. Die klassische Religion hat ausgedient, jetzt teilt die Politik die Welt in Gut und Böse auf, die Bekämpfung des Bösen verheißt die Erlösung.

Dass die gesellschaftliche Wirklichkeit sich nicht mehr in die alten Lager von Sozialisten, Liberalen und Konservativen aufteilen lässt und noch viel weniger die infantile Aufteilung der Gesellschaft in links (gut) und rechts (böse) die Realität widerspiegelt, habe ich im ersten Teil dargelegt.

Ein gutes Beispiel für die realen Allianzen kann man einem Artikel der „Welt“ über Windkraftgegner entnehmen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, dennoch allesamt mit der in Deutschland üblichen Masche mit dem Etikett „rechts“ versehen werden und damit als nicht gesellschaftsfähig und diskurswürdig ausgegrenzt werden. Dieser Umgang mit Kritik zeigt deutlicher als alles andere, wie kindisch und dumm diejenigen sind, die sich so benehmen, denn die Methode „Du bist doof, mit dir spiele ich nicht“ ist das typische Verhalten von Kindergartenkindern.

Das Beispiel der heterogenen Gruppe der Windkraftgegner ist aber kein Einzelfall, es ist eher typisch. Mittlerweile sind nicht (mehr) Herkunft, Rasse, Geschlecht, Weingeschmack oder sonstige Merkmale entscheidend für die politische Ausrichtung. Tatsächlich hängt sie vor allem davon ab, wie nahe an der Wirklichkeit jemand bei einem Thema ist. Immer dann, wenn jemand einen Sachverhalt selbst aus eigener Erfahrung oder Kenntnis beurteilen kann, wird ihm klar, dass die Narrative weit von der Realität entfernte Phantasiegespinste sind. Er erkennt den Graben zwischen Utopien am grünen Tisch und der Realität.

Merken die Betroffenen, dass den Regierenden völlig egal ist, wie die Wirklichkeit aussieht, wächst die Wut. Die Bürger erwarten nämlich in der übergroßen Mehrheit, dass die Verantwortlichen ihr Handeln am Maßstab der Realität bemessen und nicht blind ihre Utopien mit immer mehr Zwang selbst dann durchsetzen, wenn offensichtlich ist, dass sie nicht funktionieren. Ist es klug, eine stetig wachsende Anzahl verprellter und wütender Bürger zu produzieren?

Religiöse Narrative

Warum gibt es diese Utopien, warum erzählt man den Bürgern die aberwitzigsten Geschichten? Die Antwort ist simpel: Führungskräfte und solche, die es werden wollen, kennen sich mit der Psychologie der Massen aus und haben gelernt, dass Massen durch religiös konnotierte Narrative gelenkt werden.

Massen sind Mengen von Menschen, die zu einem gemeinsamen Zweck oder einer Aufgabe zusammenwirken. Es reicht also nicht, dass nur viele Menschen gleichzeitig in der Gegend herumlaufen, sie müssen durch etwas verbunden sein. Demokratien sind Massenveranstaltungen, das Volk – also eine Masse – ist der Souverän, der als Gemeinschaft entscheidet. Der Einzelne ist dabei völlig unwichtig, entgegen einem weitverbreiteten Irrtum zählt er nicht wirklich, denn auch Mitbestimmung im Rahmen einer kollektiven Entscheidung ist für das Individuum Fremdbestimmung.

Vor dem Hintergrund der immer deutlicher werdenden Sektenähnlichkeit der politischen Strömungen verfasste ich vor über zwei Jahren eine Serie über die im Jahre 1895 veröffentlichten und immer noch aktuellen Erkenntnisse des Begründers der Massenpsychologie, Gustave Le Bon. Als Ergänzung zur Psychologie der Massen schrieb ich einen Beitrag über das Grundlagenwerk „Die Kunst der Public Relations“ von Edward Bernays, welches die Mittel der Propaganda zum Inhalt hat, mit der die Massenpsychologie arbeitet. Ausgangspunkt von Le Bons Erkenntnissen ist der Umstand, dass solche Massen, wie sie eben beschrieben wurden, etwas anderes sind als die Summe der Individuen. Das ist ähnlich wie bei einem Kuchen, der etwas anderes ist als nur die Summe der Zutaten.

Die wohl berühmteste allgemeine Feststellung Le Bons über deren Wesen lautet:

„Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer… Bei der Aufzählung der Faktoren, die imstande sind, die Massenseele zu erregen, können wir uns die Erwähnung der Vernunft ersparen, wenn man nicht den negativen Wert ihres Einflusses aufzeigen müsste. Wir haben bereits festgestellt, dass die Massen durch logische Beweise nicht zu beeinflussen sind und nur grobe Ideenverbindungen begreifen. Daher wenden sich auch die Redner, die Eindruck auf sie zu machen verstehen, an ihr Gefühl und niemals an die Vernunft.“

Weder Institutionen wie eine Verfassung noch theoretische Bildung aufgrund von Buchwissen könnten daran etwas ändern. Letztere würde das Problem sogar verschärfen.

„Die Massen haben nur Kraft zur Zerstörung“

Aufgrund seiner umfangreichen Untersuchung der Geschichte war Le Bon ferner zu dem Schluss gekommen, dass jede Massenbewegung religiöse Züge annähme. Dies gelte selbst für das antike Rom, die Anbetung einer Person – z.B. des Kaisers – sei ein typisches Merkmal. Mehr noch: Le Bon meinte, anders als durch religiös konnotierte Beeinflussung sei es nicht möglich, Massen zu lenken. Er bezeichnete ausdrücklich den damals neu aufgekommenen Kommunismus als (säkulare) Religion.

Dabei unterscheidet Le Bon grundlegende tiefe Strömungen einerseits, die schwer oder gar nicht beeinflussbar seien von den wechselnden Meinungen anderseits, die oberflächlichen Wellenbewegung glichen.

„Da die verbindenden alten Glaubenslehren zunehmend ihre richtungsgebende Kraft verlören, gäbe es Raum für eine Menge Sonderanschauungen ohne Vergangenheit und Zukunft, die sich im Bereich der vorübergehenden Meinungen ausbreiten. Dabei würde die Presse verstärkend wirken, was letztlich zu einer Unfähigkeit der Regierung führen würde, die Meinungen zu lenken.“,

so fasste ich Le Bons Überlegungen zusammen und zitierte ihn dann weiter wie folgt:

„Heuzutage haben die Schriftsteller ihren Einfluss eingebüßt, und die Zeitungen spiegeln nur die öffentliche Meinung wider. Und was die Staatsmänner anbelangt, so denken sie nicht daran, sie zu lenken, sondern suchen ihr nur zu folgen. Ihre Furcht vor der öffentlichen Meinung ist fast schon Schrecken und raubt ihrer Haltung jede Festigkeit.“

Le Bon erwartete aufgrund seiner Erkenntnisse nicht, dass Massengesellschaften eine Überlebenschance haben:

Vielleicht bedeutet der Aufstieg der Massen eine der letzten Etappen der Kulturen des Abendlandes, die Rückkehr zu jenen Zeiten verworrener Anarchie, die stets dem Aufblühen einer neuen Gesellschaft voranzugehen scheinen. Aber wie wäre er zu verhindern? Bisher bestand die Aufgabe der Massen offenbar in diesen großen Zerstörungen der alten Kulturen. Die Geschichte lehrt uns, dass in dem Augenblick, da die moralischen Kräfte, das Rüstzeug einer Gesellschaft, ihre Herrschaft verloren haben, die letzte Auflösung von jenen unbewussten und rohen Massen, welche gut als Barbaren gekennzeichnet werden, herbeigeführt wird. Bisher wurden die Kulturen von einer kleinen, intellektuellen Aristokratie geschaffen und geleitet, niemals von den Massen. Die Massen haben nur Kraft zur Zerstörung. Ihre Herrschaft bedeutet stets eine Stufe der Auflösung. Eine Kultur setzt feste Regeln, Zucht, den Übergang des Triebhaften zum Vernünftigen, die Vorausberechnung der Zukunft, überhaupt einen hohen Bildungsgrad voraus – Bedingungen, für welche die sich selbst überlassenen Massen völlig unzugänglich sind.“

Diese Feststellungen Le Bons sind vernichtend. Vor allem rütteln sie an den Grundfesten der Aufklärung und der Demokratie. Nach Le Bon ist es prinzipiell möglich, dass das Individuum seinen Verstand sinnvoll einsetzt und vernünftige Entscheidungen trifft, aber es käme selten vor. Bei einem Kollektiv sei dies jedoch gänzlich ausgeschlossen.

Beliebt sind Szenarien, bei denen es um Leben oder Tod geht

Die logische Folge aus diesen Erkenntnissen müsste daher sein, dem Einzelnen möglichst viele Entscheidungen selbst zu überlassen, denn nur dann gäbe es überhaupt eine Chance zum vernünftigen Handeln, was in der Summe dann einen gelingenden Staat ausmachen würde. Die Politik der letzten 150 Jahre ist jedoch den umgekehrten Weg gegangen.

Zudem hat die Politik Le Bon nicht als Warnung, sondern als Anleitung gesehen, konkret Adolf Hitler hat man unterstellt, dessen Erkenntnisse genutzt zu haben. Im Prinzip ging und geht es stets darum, ein „Narrativ“ zu finden, mit dem man aus der Menge von Individuen eine Masse formt, die man lenken kann, um damit Macht über sie zu gewinnen. Es sind meist einfach gestrickte Geschichten, welche die Welt in Gut und Böse teilen, wobei dann das Böse mit allen Kräften bekämpft wird. Da man „das Gute“ vertritt, gibt es auch keine Grenzen des Handelns mehr, alles ist erlaubt. Sehr beliebt sind Szenarien, bei denen es um Leben oder Tod geht, denn keine Emotion ist stärker als Todesangst.

Unterstellt man, dass Le Bons Thesen korrekt sind, dann sind sowohl der Kommunismus als auch die beiden Arten des Sozialismus (Internationaler Sozialismus, Nationalsozialismus) als säkulare Religionen einzuordnen. Das erklärt die strikte Ablehnung des Christentums sowie des Judentums: Sie sind die Konkurrenz, die eigene, oft abweichende Wertvorstellungen vermittelten. Damit stehen sie dem totalen Anspruch dieser säkularen Religionen entgegen. Gerade weil der jüdisch-christliche Glaube nicht jedes Mittel zur Zielerreichung legitimiert und die Eigenverantwortung in den Mittelpunkt stellt, waren diese Religionen störend. Kollektive Schuld gibt es darin ebensowenig wie kollektive Erlösung. Säkulare Religionen, die eine verstärkte Vermassung in Form von Kollektivierung anstrebten, um eine leichter lenkbare Masse zu haben, waren derartige Grundeinstellungen naturgemäß ein Dorn im Auge.

Kennzeichnendes Merkmal von totalitären Herrschaftsverhältnissen ist die Kumulation von Macht. Die Trennung von privat und öffentlich ist weitgehend aufgehoben. Die totalitären, säkularen Religionen der Neuzeit beruhen auf der gemeinsamen Idee des allmächtigen Menschen. Ihm wird die Fähigkeit unterstellt, die Welt so umfassend kontrollieren und steuern zu können, dass alle Missstände beseitigt werden können. Die Vorstellung eines allmächtigen und allwissenden Gottes wird auf den Menschen transponiert. Ordnet man die politischen Ideologien der letzten 150 Jahre Le Bon folgend als säkulare Religionen ein, dann ist der Mensch der allmächtige Gott, der mit Hilfe des Staates als Kirche sein Werk umsetzt.

Klassische Muster von Religionen in der Corona- und Klimapolitik

Hans Maier, Professor für Politische Wissenschaft, hat in seinem 1995 erschienen Buch „Politische Religionen“ den Charakter der Ideologien untersucht, die das 20. Jahrhundert kennzeichneten. Die Zusammenfassung lautet:

„Am Ende des Jahrhunderts der totalitären Systeme ein verblüffender Blick auf eine gefährliche Verbindung von Religion und Politik mit spannenden Ergebnissen: Im russischen Kommunismus genauso wie im deutschen Nationalsozialismus, im italienischem Faschismus wie im kommunistischem China gibt es „heilige Bücher“ und „reine Lehren“, es gibt militante Heidenmissionen und Kreuzzüge, Ketzer und Ketzergerichte, strafbewehrte Sorge für „Glaube“ und „Sitte“, Häresie und Inquisition, Dissidenten und Renegaten, Apostaten und Proselyten – dazu ein umfangreiches quasiliturgisches Feier – Ritual, sogar den Entwurf neuer Kalender und Zeitrechnungen. Zwar waren weder Lenin noch Hitler, weder Mao noch Mussolini Religionsstifter. Aber sie haben religiöse Gefühle ihrer Anhänger benutzt, ausgebeutet und missbraucht. Und viele Anhänger moderner Diktaturen verstanden ihren politischen Auftrag nicht als Antireligion, sondern als neue Religion.“

Die religiöse Konnotation derzeit herrschender Lehren, seien es Klima oder die Erweckten des „Wokismus“, sind mittlerweile von vielen Seiten häufiger erörtert worden.

In dem Beitrag „Corona, Klima, Religion: Sehnsucht nach dem Opfer” führt Gérard Bökenkamp aus, dass nach seiner Ansicht Corona und Klima deshalb eine solche Resonanz gefunden hätten, weil sie in das Vakuum vorgestoßen seien, das die klassischen Religionen hinterlassen haben. Bökenkamp erkennt in der Corona- und Klimapolitik klassische Muster von Religionen wieder, also die moralische Schuld, das religiöse Opfer, die Unterscheidung von Reinheit und Unreinheit und die göttliche Offenbarung.

„Von der „Wissenschaft“ erwarten Politik und Öffentlichkeit nicht mehr neue Erkenntnisse, die Überprüfung oder gar Widerlegung bestehender Annahmen, sondern die Bestätigung der vorherrschenden Vorstellungen und Normen. Der „Wissenschaftler“ erscheint in der Corona- und der Klimakrise nicht als Forscher, der wertneutral über seine Ergebnisse berichtet und Humes Diktum folgt, dass Sollen nicht aus Sein geschlossen werden, also aus einer wissenschaftlichen Erkenntnis keine ethische Norm abgeleitet werden kann. Sondern als Verkünder, Mahner und Gewissensinstanz, also in allen Funktionen, die in früheren Zeiten die Priester ausgeübt haben. „Wissenschaft“ ist in der westlichen Welt zum Religionsersatz geworden. Klima- und Coronamodelle erheben als letzte Rechtfertigung für die Regeln der sozialen Ordnung den Anspruch einer göttlichen Offenbarung, in der absolute, nicht mehr hinterfragbare Wahrheiten verkündet werden…

Die Corona- und Klimapolitik ist der großangelegte Versuch, der entnationalisierten und sich atomisierenden Weltgesellschaft wieder Ziel, Richtung und Ordnung auf der Grundlage pseudowissenschaftlich verbrämter Heilserwartung und apokalyptischer Endzeitversionen zu geben.“

Die neue Utopie: das Projekt der Weltrettung

In dem Buch „Die hysterische Republik“ vertrat ich eine ähnliche Ansicht. Ich führte darin aus, dass die Wissenschaft heute die Rolle übernimmt, die früher das Orakel von Delphi innehatte. Wissenschaftler ähneln Hohepriestern oder auch modernen Propheten, Weissagungen werden durch Simulationen ersetzt.

Der Essay von Bökenkamp wurde von Russell A. Berman, Professor an der Stanford University, ins Englische übersetzt und im Magazin Telos publiziert. Anschließend nahm er dazu Stellung, die deutsche Übersetzung wurde auf der Achse veröffentlicht

Er stimmt Bökenkamp in wesentlichen Aspekten zu:

„In jedem Fall beschreibt Bökenkamp überzeugend das Aufkommen eines repressiven Konformismus, der im Namen von Krisen der öffentlichen Gesundheit legitimiert wird – ob man dies angemessen als eine Form von Religion beschreiben kann oder nicht, ist fast zweitrangig. Seine Beispiele beziehen sich zwar auf ein spezifisch deutsches Beispiel, aber die Darstellung trifft auch auf die Vereinigten Staaten zu, wo allerdings die Zwillingskrisen COVID und Klima durch das kulturelle Moment um die BLM und das Aufkommen der „cancel culture censorship“ noch verstärkt wurden.

Wir haben in Gesellschaften mit mangelhaftem sozialem Zusammenhalt gelebt. Die sozialpolitische Disziplinierung durch den Kalten Krieg ist seit Jahrzehnten beendet. Traditionelle kulturelle Bindungen, die binden können und in der Vergangenheit bestanden haben mögen, sind verschwunden, und diese strukturelle Zerrüttung wurde sicherlich durch die Erfahrungen der Globalisierung sowie den Protest dagegen, den Populismus, noch verstärkt. Die neuen Formen der sozialen Kontrolle, die durch Pandemien und den Klimawandel legitimiert werden, sollten als Antwort auf diese Instabilität verstanden werden: Meinungsmanagement und Verhaltensüberwachung, um abweichendes Verhalten zu begrenzen. Die neuen Technologien und ihre Umgestaltung der öffentlichen Sphäre bieten inzwischen die Infrastruktur für Überwachung und Zensur. Das soziale System hat es verstanden, die echten Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit, sei es durch das Virus oder den Klimawandel, zu nutzen, um ein neues Regime der Kontrolle durchzusetzen. Die Krisen haben sich in Gelegenheiten verwandelt, die nicht ungenutzt gelassen werden. Willkommen im neuen Panoptikum.“

Bezüglich der in diesen säkularen Religionen so häufig genutzten Kriegsmetaphern, die nötig sind, um das Volk „auf Linie“ zu bringen, schreibt Dirk Maxeiner:

„Die Beliebtheit der Kriegsmetaphern ist wohl kein Zufall. Im Prinzip mangelt es seit dem Ende des Kalten Krieges im Jahre 1989 der Politik des Westens an einer mitreißenden Idee, gleichsam einer neuen Utopie. Und diese glaubt man offenbar gefunden zu haben. Der negativen Utopie der Klimakatastrophe soll mit einer gemeinsamen Anstrengung, nämlich dem Projekt der Weltrettung begegnet werden. Und weil mit Corona die entsprechenden totalitären Strukturen geschaffen wurden, soll es jetzt endgültig ans Durchregieren gehen. Der Soziologe Ulrich Beck bezeichnete die Klimapolitik einmal treffend als eine „Sinnressource für die delegitimierte und von Vertrauensverlust gezeichnete Politik.

Lesen Sie morgen den letzten Teil des 3-teiligen Essays: Während die Aufklärung von „Narrativen" an die Wand gedrückt wird, wächst die Sehnsucht nach der Wiederherstellung eines an der Vernunft orientierten Staatswesens, auf das man sich verlassen kann.

Teil 1 finden Sie hier.

Foto: Stefan Klinkigt

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Andreas Bitz / 14.11.2021

Ein ergänzender Aspekt: Ausgerechnet grün-links, Kirchen, Gewerkschaften etc,, die in früheren Zeiten zu Demut und Achtung der Natur, “gegen Gentechnik” etc. aufriefen, agieren nun Seit an Seit mit Großfinanz, BigPharma am Aufbau autoritärer Systeme. In völliger Missachtung der Realität maßen sie sich in maßloser Selbstüberschätzung an den “Krieg gegen das Virus” aufzunehmen und zu gewinnen, mit immer dubioseren und im Scheitern immer wieder gesteigerten kopflosen Willkürmaßnahmen. Derzeit pfuscht man am Immunsystem herum, demnächst kommen die technischen Eingriffe in das Wettergeschehen um das “Klima”. zu retten.

D. Schmidt / 14.11.2021

Die Greta Göre und ihr deutsches Abbild Neubauer haben Null Ahnung und nur eine große Fresse. Um es mal ganz schlicht zu sagen. Würde die Menschheit diesen Figuren folgen, wären wir ohne Spaß wirklich wieder in der Steinzeit. Diese Personen sind nur am Jammern, beschuldigen, drohen, haben aber Null Ahnung wie das Leben auf der Erde nach Umsetzung ihres Irrglaubens aussehen und vor allem funktionieren soll. Alles abschalten: Keine Atomkraft, keine Kohle, kein Gas, dafür die ganze Welt mit Windmühlen zu schreddern, und der Strom würde trotzdem nicht ausreichen. Wie sollen die Leute zur Arbeit kommen, mit was und wie und welche Arbeit gibt es dann noch. Wovon soll ein Land in Zukunft leben/existieren. usw. Tausende von Fragen die diese Gören nicht beantworten können und wollen, weil ihre mentalen Alten Zuträger total verblödet sind und Ihre Kinder aufhetzen, um selbst davon zu profitieren. Mehr nicht. Fragt mal Greta und Anhang: Gibt es außer der ständig steigenden Bevölkerungszahl der Menschheit (sollten mal gegen Kinder kriegen in Afrika demonstrieren) auch noch andere Punkte die das Weltklima verändern? Ist den Personen bekannt das die Erde nur 1 Planet von vielen in unserem Sonnensystem und unserem Universum ist (von unendlich vielen)? Haben die „Damen“ schon mal gehört, dass die Sonne die Erde in 4 Millionen Jahren auslöschen/verbrennen/verschlingen wird, weil sie sich ständig weiter ausbreitet und somit auch Anteil an der Klimaerwärmung hat? Bestimmt haben sie das nie gehört. Wird langsam mal Zeit sich von diesem FfF Spuk zu verabschieden. Keine CO 2 Steuer der Welt, egal wie hoch, wird die Temp. auf der Erde einstellen können wie ein Thermostat bei der Heizung. Das Geld verschwindet im Nichts, und die Erde macht weiterhin, was sie macht. Endlich mal aufwachen!!! Ich habe noch nie seit Greta mal jemanden “wichtigen” gehört der diesen ganzen Müll von den Hüpfern infrage stellt. Und zwar laut das man es auch wahr nimmt.

Sabine Heinrich / 14.11.2021

Sehr geehrter Herr Klinkigt, schon das Photo mit dem leicht mutierten Udo Lindenberg hat mich heute sehr erheitert - aber nun Ihr Doppelporträt von zwei Durchgeknallten - einfach köstlich! Ich nutze jede Gelegenheit, um meine Lachmuskeln zu trainieren. Übrigens: Zu Beginn seiner Amtszeit fand ich den sogenannte Heiligen Vater wirklich gut, als einen Lichtblick für die katholische Kirche (Ich bin nicht kath.). Starke Zweifel traten auf, als er vor Jahren schon Muslimen die Füße gewaschen hat (m.E. eine Unterwerfungsgeste ungeheuerlicher Art) und in Sachen Missbrauchsverfolgung seiner Brüder im Glauben auch nicht sonderlich aktiv wurde. Als er dann dieses von Erwachsenen missbrauchte kranke, aggressive schwedische Gör hofierte , dachte ich nur: Altersschwachsinn trifft auf Geisteskrankheit. Insofern passen die Beiden gut zusammen. Oder ist der alte Mann (hinter seiner gütigen Maske) nur schlau und berechnend - und ahnt, wie man verblendete (junge) Leute hinter sich scharen kann? - Nebenbei: Was hat er eigentlich im Falle des Kirchengeld verschwendenden Protzbischofs (Tebartz…) unternommen - außer ihn auf einen anderen Posten zu versetzen? Darf der immer noch von einem großzügigen Gehalt leben?

Ludwig Luhmann / 14.11.2021

“Dieser Umgang mit Kritik zeigt deutlicher als alles andere, wie kindisch und dumm diejenigen sind, die sich so benehmen, denn die Methode „Du bist doof, mit dir spiele ich nicht“ ist das typische Verhalten von Kindergartenkindern.” - Es handelt sich bei dieser Methode um eine hocheffiziente Waffe. Aus ihrer Wirksamkeit kann man Schlüsse auf ihre Urheber und auch auf ihre Targets ziehen.—- “Merken die Betroffenen, dass den Regierenden völlig egal ist, wie die Wirklichkeit aussieht, wächst die Wut. Die Bürger erwarten nämlich in der übergroßen Mehrheit, dass die Verantwortlichen ihr Handeln am Maßstab der Realität bemessen und nicht blind ihre Utopien mit immer mehr Zwang selbst dann durchsetzen, wenn offensichtlich ist, dass sie nicht funktionieren. (...)” - Die “Regierenden” sehen die “Wirklichkeit” bzw. die “Realität” sehr genau. Sie wissen ganz genau, was sie tun und sie tun es absichtlich. Einige von uns sehen den Schleier virtueller Realität, der massenmedial ausgebreitet wurde. Aber unter diesem Schleier wird der zutiefst reale Great Reset durchgeführt, der uns in eine neue, zutiefst reale Wirklichkeit zwingen wird. Man darf diese Politiker nicht unterschätzen! Auch wenn sie selbst nicht die Hellsten sind, so werden sie doch von sehr hellen und mächtigen Köpfen gelenkt! Wer sich auf das orchestrierte Theater - die Scheinrealität - konzentriert, lässt sich von der wirklichen Realität ablenken. Graue Eminenzen sind der Papst und Greta jedenfalls nicht. - Man muss sich auf sich selbst gründen. Man muss wenigstens wissen, was man nicht will. Will man z.B. eine Maske tragen, obwohl man weiß, dass sie nicht hilft und sogar gesundheitlich schädlich sein kann? Will man sich einem Zwang unterordnen, dessen Folgen man nicht abschätzen kann? Soll der Sinn des eigenen Lebens eine Funktion in einem anonymen Zwangssystem sein?

Heiko Stadler / 14.11.2021

Zweifellos bedeutet “Klimaschutz” die Vergebung von den Sünden der Klimagläubigen. Es kommt aber noch ein weiterer Aspekt hinzu: Er ist ein Geschäftsmodell, das den abgabengebeutelten deutschen Unternehmen das Überleben sichert. Aufgrund der weltweit höchsten Strompreise und Abgaben ist so gut wie kein deutsches Unternehmen mehr auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig. Dagegen hilft nur das Totschlagargument “klimaneutral” oder “CO2-frei”, so dreist diese Lüge auch oft ist, sie ist die Rettung vor der Insolvenz. Bestes Beispiel ist die “CO2-neutrale” Bahn. Übrigens teile mir meine Versicherung kürzlich mit, dass sie jetzt auch in den “Klimaschutz” investiert. Noch am selben Tag kündigte ich der Versicherung und wechselte in eine klimaschutzfreie Versicherung. Überraschung: Die neue Versicherung ist 5% billiger.

Frances Johnson / 14.11.2021

Ganz toll. Ich muss mal Ihr Buch bestellen. Zitat “Gustave Le Bon”: “„Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer…” Zurück zu meinem gestern erwähnten Clive Staples Lewis, Professor für englische Literatur des Mittelalters an Oxford und danach Cambridge: Diesen Tatbestand hat er persifliert in seinem letzten Buch der Narnia-Serie. Narnia geht unter, weil die Massen einen Esel anbeten. Narnia ist keineswegs nur für Kinder. Die (hier verfehlte) Entführung aus dem Paradies in “The Magician’s Nephew”, Band 1, die Auferstehung in dem Löwen verkleidet in “The Lion, the Witch and the Wardrobe”, Band 2 usw. Er war religiös. Was Sie beschreiben - und zum Glück verwenden Sie zwischendurch das Wort Sekte - ist Irrglaube, beschrieben in der Apokalypse des Johannes. Gefährlicher Aberglaube. Wenn man den Unterschied sehen will, muss man Lewis lesen, den vermutlich intelligentesten Mann im England des Zweiten Weltkriegs neben Tolkien. Und die Grünen sind unterwandert. Ihr Mangel an echtem Glauben hat es ermöglicht, die völlige Unkenntnis von Religion.

Rainer Niersberger / 14.11.2021

Alles richtig und bereits in diesem Sinne auch kommentiert. Die Frage nach den (politischen) Konsequenzen bleibt, wenn man nicht mit sehr guten Gruenden Le Bon und anderen folgen will, dass es eine unabaenderliche Entwicklung von ueberlebensunfaehigen/ unwilligen sprich dekadenten Gesellschaften mit regressiven Individuen gibt.  Klar ist und des öfteren auch so bereits beschrieben ist, dass die Versuche qua Rationalität und Aufklaerung, qua Fakten und Argumente den Untergang zu verhindern, untauglich und zum Scheitern verurteilt sind. Man, auch der ““Konservative” sollte irgendwann verstehen, wie Menschen sich warum “verhalten”, was sie antreibt, erst Recht und insbesondere in einer Masse. Wenn ueberhaupt kann das Revirement nur durch Mittel gelingen, die aber bekanntlich auch und gerade von sogen “Liberalkonservativen” abgelehnt werden, gleich, ob man den Weg Trumps oder Orbans oder einen anderen, aber ebenfalls ueber das limbische System gehenden Weg verfolgt. Es gilt (fuer die Masse) das Narrativ-, Trigger - oder Manipulationsgebot, nur von der “besseren” Seite.  Natuerlich bedarf es dafuer auch geeigneter Umsetzer. An der Stelle kann man Le Bon (und anderer) und seinem Ausblick wieder zustimmen. Es ist hierzulande niemand in Sicht, der sich zum pseudoreligioesen Führer aus dem aktuellen Irrweg in den Untergang eignen wuerde, zumal er mit massiven Widerstand selbst von denen zu rechnen haette, denen er am Ende helfen wuerde. Aber versuchen koennte man es natuerlich, sicher nicht erfolgreich mit wissenschaftlich durchaus zutreffenden Analysen und sachlicher Kritik allein. Die Umsetzung vollzieht sich ueber einen anderen Weg oder eben gar nicht.

Werner Arning / 14.11.2021

Um eine Masse zu manipulieren, wird etwas Wahres in eine Lüge gewandelt. Die Manipulierenden bedienen sich also etwas zeitlos Wahrem - jedoch immer nur eines Teilaspektes dieses Wahren. Und dieser Teilaspekt wird im Sinne ihrer Machtausübung verdreht und „zurechtgeschnitten“, bis er das erwünschte Narrativ zu stürzen scheint. So geschieht dieses derzeit mit dem christlichen Glauben, der in im Grunde Gotteslästerernder Weise missbraucht wird. Die Gotteslästerung besteht in einer Anmaßung - der uralten und sich regelmäßig wiederholenden Anmaßung, Gott nicht zu benötigen und die Geschicke des Lebens, völlig losgelöst von Gott, in die Hand nehmen zu können. Trotzdem bedient man sich in dieser demutslosen Haltung Demut heuchelnder Attitüden. Diese Attitüden sind wiederum der Religion entliehen. Und so entsteht der Eindruck, als handle es sich um etwas Gutes, Menschenfreundliches, Gerechtes. In Wirklichkeit beobachten wir etwas Gegenteiliges. Die Grundlage des Christentums bildet das Individuum und dessen Anerkennung der Allmacht Gottes. Diese Allmacht wird durch die Allmacht des Menschen ersetzt und das Individuum durch die Gesellschaft.  Dieses bedeutet die höchste Stufe der Blasphemie. Es wird wieder um ein goldenes Kalb herum getanzt. Die aktuelle Bewegung führt den Menschen weg von Gott. Sie vollendet eine schon lange zuvor eingeleitete Entwicklung und die Kirchen scheinen diese Entwicklung nicht zu erkennen, oder nicht durchschauen zu WOLLEN. Widerstand gegen die Entwicklung führt vermutlich über den (echten) Glauben, da unsere Vernunft uns Grenzen setzt - genau die Grenzen, welche die „Antichristen“ verneinen. Das Schlimme ist, dass sie die Menschen in die Irre führen mit genau den Bildern/Vorstellungen, derer sich die Gläubigen bedienen. Dieses systematische Ausnutzen transzendenter Bedürfnisse ist zu verurteilen. Heute sind die deutschen Grünen und die Linksliberalen in den USA und in GB in dieser Beziehung (in der Rolle der nützlichen Idioten) die Vorreiter.

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