Zwei Aussagen in einem Satz zu verbinden, reicht nicht, um einen Zusammenhang, gar eine Ursache, einen Grund oder eine Absicht zu erkennen. Besonders unangenehm sind mir zwei Beispiele in diesem Artikel aufgefallen: 1. Andrea Nahles: 10% vs böse Vermutung “die nicht einmal jeden 10. Flüchtling für umgehend arbeitsfähig hält, nur um anschließend Vermutungen, wonach das auch am Mindestlohn liegen könnte, ins Reich des Bösen zu verbannen.” Besser als jeder 10. Flüchtling könnte eine Arbeit finden, wäre natürlich, wenn z.B. jeder 15. Flüchtling eine fände. Durch Aussetzen oder Senken des Mindestlohns für Flüchtlinge könnte das erreicht werden, aber es ist gut, dass das doch nicht geschieht. Endlich wird einmal nicht auf einen einzigen Aspekt geachtet, sondern der Zusammenhang berücksichtigt, z.B. a) Billiglöhne bringen keinen Produktivitätsfortschritt, sondern verzögern ihn und schaden der Wettbewerbsfähigkeit. Es ist nicht besser, wenn zig Lastenträger erledigen, was ein Gabelstapler oder Flurförderzeug machen können. b) Der Fremdenhass wird gefördert, wenn sie denen am Ende der Einkommensskala “die Arbeitsplätze wegnehmen” c) Flüchtlinge wollen vielleicht “jede Arbeit annehmen”, es gehört aber zur Integration, dass sie erkennen müssen, was eine hochentwickelte Industriegesellschaft braucht. (Brauchen wir eigentlich so viele Handyläden und Automatenspielgeschäfte?) d) Wenn die Produktivität eines Flüchtlings so hoch ist wie die eines Nichtflüchtlings, wäre es sowohl für Betrieb wie Gesellschaft egal, wer von beiden arbeitet und wer Unterstützung bekommt. Dann können auch beide Mindestlohn erhalten. Für die Mitversorgung von Angehörigen reicht der sowieso nicht. 2) Julia Klöckner: Unterschrift vs. Einsicht “die der Ansicht ist, eine Unterschrift und eine minimale Leistungskürzung könnten beispielsweise einen manifesten Israel-Kritiker zur Einsicht bewegen.” a) Als Arbeitsloser kenne ich “Eingliederungsvereinbarungen”. Auch wenn man als “Kunde” bezeichnet werden, gilt doch eher: Alles was man unterschreibt, kann gegen einen verwandt werden. Man braucht dann keine Verfahren, die Verstöße gegen gesetzliche Regeln nachweisen, sondern nur gegen konkretere Selbstverpflichtungen in Verträgen. b) Gerade wenn man Verstöße erwartet, nutzt es, dann ein einfacheres Verfahren zu haben. Ohne zu wissen, was sich Frau Klöckner gedacht hat, könnte es ja auch sein, dass sie mit dem Schlimmsten rechnet, und gerade deshalb ihren Vorschlag äußerte. c) eine Unterschrift verpflichtet i.d.R. zu Verhalten (z.B. Bewerbungen schreiben), nicht zu Einsichten, denn das kann man nicht überprüfen. Jennifer Nathalie Pyka machte es sich zu einfach.
Es tut gut, immer mal wieder zwischen der strickrocktragenden Empathiewelle einen sachlich-kritischen Beitrag zu finden, in dem derzeit wohl fast aussichtslosen Versuch in Deutschland wieder eine demokratische Diskussionskultur einzuführen.. Zwischen der Gewährung von humaner Hilfe in Not und sich in einem hohen Lebensstandard vorerst ohne Gegenleistung anzusiedeln ist ein riesengroßer Unterschied. Essentiell ist, Menschen, die unverschuldet an Körper und Seele bedroht sind, müssen Hilfe und Schutz bekommen. Ohne wenn und aber. Lebensstandard dagegen muß man sich erarbeiten. Ich habe mir und meiner Familie jede DM, später jeden Euro selbst verdienen müssen, da ich nie in meinem Leben eine nennenswerte Summe geerbt habe. Dass ich jetzt, als kalendarischer Ruheständler noch voll arbeitend, mit meinen sehr hohen Steuern und Sozialbeiträgen, mehrere Menschen unterstütze, die etwa Rente wegen Krankheit beziehen oder keine Arbeit finden, macht mir ehrlich gesagt keine Freude, es ist aber in Ordnung. Nun sehe ich dazu die vielen jungen, gesunden, fordernden und häufig unzufriedenen Männer, von denen die meisten als Flüchtlinge getarnt - es sind Migranten - unser Land ohne Respekt vor geltenden Regeln überschwemmen. Dies auch noch unter dem Aspekt, dass Menschen aus fremden Ländern in den Herkunftsländern versuchen Ordnung zu schaffen, während sich die eigentlich dafür verantwortlichen, nämlich dort geborenen jungen Männer hier aufhalten. Wahr ist, es bedarf einer gemeinsamen gewaltigen internationalen Anstrengung um in den Krisenländern wieder Ordnung zu schaffen, wahr ist aber auch, wir verschärfen durch das Absaugen gerade der jungen gesunden Männer die dortige Lage noch und berauben diese Länder ihrer Zukunft. Ich nenne dies nicht human, sondern unverantwortlich!.
“Auf diese Weise soll eben nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache mitsamt Integration in den Arbeitsmarkt gefördert, sondern auch Respekt vor Andersgläubigen, Frauen, Schwulen und Juden gefordert werden.” Kann man in solche Kurse nicht noch Björn Höcke, Jürgen Elsässer, Eva Herman, Matthias Matussek, Akif Pirincci und Udo Voigt reinsetzen? Und zum Erlernen der deutschen Sprache am besten noch deren Claquere im Internet?
Werte und Wohlstand >>Heißt es ..., dass Deutschland nicht nur aufgrund „unseres eindrucksvollen Niveaus an Bildung, Sozial- und Umweltschutz“, sondern auch dank „unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ auf Flüchtlinge so anziehend wirke. Wenn unsere Werte uns also zum Traumziel befördern, warum muss man sie dann erklären und deren Achtung vertraglich fixieren?<< Ganz einfach: Die Einwanderer kommen *nicht* wegen unserer *Werte*, also unserer Verhaltensnormen, sie kommen wegen deren *Ergebnisse*: wegen des Wohlstandes, der relativen Sicherheit und der Sozialfürsorge, die *Ergebnis* unserer Verhaltensnormen sind. Bei einigen Einwanderern befürchte ich, dass sie zwar unseren Wohlstand haben wollen, aber nicht bereit oder in der Lage sind, das Verhalten anzunehmen, dass diesen Wohlstand produziert. Viele der Einwanderer werden den Zusammenhang zwischen unseren Verhaltensnormen und unserem Wohlstand gar nicht sehen; den sehen ja sogar viele Deutsche nicht. Aber es ist kein Zufall, dass die islamischen Staaten, jedenfalls die mit eher archaischen Normen, keine blühenden Industrieländer geworden sind. Solange die nicht Integrationsbereiten oder -fähigen zu wenige sind, um unser Gesellschaftsmodell zu zerstören, leben die nicht Integrierten *von* unserem Wohlstand, ohne aber angemessen dazu beizutragen. Wenn es zu viele werden sollten, dann kann es sein, dass sie das Gesellschaftsmodell zerstören, wegen dessen sie eingentlich gekommen sind. Beides sollten wir nicht zulassen.
Super Inhalt und auch super geschrieben. Weiter so, klasse!
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