Jennifer Nathalie Pyka / 15.12.2015 / 17:09 / 5 / Seite ausdrucken

Die Balkan-Route ist der Jakobsweg und nur auf die Abstammung kommt es an

Wann immer im Rahmen der Flüchtlingsthematik das Wörtchen „Integration“ fällt, muss man auf das Schlimmste gefasst sein. Bislang wissen wir zwar weder, wer genau „zu uns kommt“, noch, wie viele es nächstes Jahr sein werden. Abhängig von der politischen Großwetterlage fliehen vor allem die Syrer mal vor Assad, mal vor dem IS.

Es kann aber auch vorkommen, dass ein Syrer gar kein Syrer ist. Doch woher diese Syrer mit oder ohne türkischen Passhintergrund dann wirklich kommen, verrät nur der BAMF-eigene Kaffeesatz. Und wer erfahren will, wie viele Analphabeten und Ärzte gerade über die Salzach spazieren, der kann sich per Los entscheiden, ob er dem UNHCR glaubt, wonach 86% der in Europa ankommenden Syrer über Abitur oder einen Uni-Abschluss verfügen, oder ob er doch lieber auf einen Bildungsökonomen hört, der zwei Drittel aller syrischen Schüler für funktionale Analphabeten hält. (1 + 2)

Dafür wissen wir aber ganz genau, dass Integration einen festen Platz auf unserer „To schaffen“-Liste hat. Darum strebt die CDU neuerdings auch gleich die Verabschiedung von „Integrationspflichtgesetzen“ an. Ein Agreement zwischen Staat und Migrant soll dann dafür sorgen, dass „der Integrationsprozess für beide Seiten verpflichtend eingehalten wird“.  Denn „selbstverständlich sind nicht alle Menschen, die zu uns kommen, von sich aus mit den Regeln unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens vertraut, insbesondere dann, wenn sie aus Ländern oder Gegenden kommen, die keine Rechtsstaatlichkeit kennen und in denen Diskriminierungen an der Tagesordnung sind“.

Auf diese Weise soll eben nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache mitsamt Integration in den Arbeitsmarkt gefördert, sondern auch Respekt vor Andersgläubigen, Frauen, Schwulen und Juden gefordert werden. So steht es in der „Karlsruher Erklärung zu Terror, Sicherheit, Flucht und Integration“. (3)

Irritierend ist nur, dass all das überhaupt notwendig ist. Heißt es doch nur ein paar Seiten vorher, dass Deutschland nicht nur aufgrund „unseres eindrucksvollen Niveaus an Bildung, Sozial- und Umweltschutz“, sondern auch dank „unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ auf Flüchtlinge so anziehend wirke. Wenn unsere Werte uns also zum Traumziel befördern, warum muss man sie dann erklären und deren Achtung vertraglich fixieren?

Andererseits: Vielleicht sollte man mit der CDU auch nicht allzu streng sein. Schon öfter musste man sich fragen, warum etwa ein Schuldirektor seine Schülerinnen vom Tragen des Minirocks abrät, nur weil nebenan Flüchtlinge untergebracht sind, die aber doch eigentlich „glühende Europäer“ sind, wie man erst neulich bei Maybritt Illner erfuhr.

Je länger sich die Deutschen in einer Beziehung mit den Flüchtlingen befinden, desto komplizierter wird es. Erst erblickten sie in jedem Afrikaner einen Wiedergänger Anne Franks. Das war Grund genug, umgehend die private Altkleidersammlung zum nächstgelegenen Hauptbahnhof zu verfrachten.

Nun sind sie bemüht, jegliche Dissonanz aus ihrem Weltbild zu verbannen. Wer auf Probleme oder schwarze Schafe hinweist, erfährt umgehend, dass Menschen, die Krieg, tausende Kilometer Fußweg und eine Schlauchboot-Fahrt übers Mittelmeer hinter sich haben, a priori nicht zu Bösem fähig sein können. Ganz so, als handele es sich bei der Balkan-Route um den Jakobsweg, bei Assads Fassbomben um einen Grundkurs für Pazifismus und bei rauer See um eine moralische Besserungsanstalt. Aber vielleicht können die Deutschen auch gar nicht anders, als Menschen nicht in Abhängigkeit von ihrem Verhalten, sondern einzig aufgrund ihrer bloßen Abstammung zu beurteilen – und sie darauf basierend wahlweise zu ermorden oder zu glorifizieren.

Was jedenfalls die Integration angeht, von der oftmals so gesprochen wird, als handele es sich um einen Fünfjahresplan, lässt sich niemand beirren. Sie sei zwar eine Herausforderung, aber auch eine Chance, so hört man. Natürlich nicht primär für die Einwandernden, sondern für Einheimischen, denen in Sachen Integration die Hauptrolle gebührt. 

Dabei ist Integration als solche denkbar einfach. Am besten funktioniert sie, wenn sich alle gegenseitig in Ruhe lassen – der Neonazi den Migranten genauso wie der Migrant den Kippa-Träger. Das wäre Integration für Anfänger. Integration für Fortgeschrittene berücksichtigt die Tatsache, dass die allermeisten Auswanderer solche Destinationen wählen, die ihnen besonders gut gefallen. Wer sich von der Idylle des bayerischen Voralpenlandes angezogen fühlt, wird als Neu-Einwohner selbstverständlich darauf achten, dass die Seepromenade sauber bleibt. Und wem die Offenheit der US-Amerikaner zusagt, wird selbst dazu beitragen, anstatt auf das obligatorische „How are you?“ patzig „Who are you to ask me?“ zu antworten.

Nun handelt es sich auch bei den meisten Flüchtlingen um Einwanderer – und das nicht nur hinsichtlich ihrer Aufenthaltsdauer. Der lange Weg, der zwischen türkischem Auffanglager und deutschen Turnhallen liegt, hat nur wenig mit der Frage über Leben und Tod und viel mit dem Streben nach Wohlstand zu tun. Inwiefern sie von den Vorzügen des Rechtsstaats, deutscher Pünktlichkeit, Windkraft, Mülltrennung und Goethe träumen, ist bislang nicht bekannt.

Man weiß nur, dass sie den Weg des geringsten Widerstands gehen, der zwangsläufig nach Deutschland führt. Sie würden vermutlich auch nach Polen oder Estland wandern, wenn dort offene Grenzen und ein freundliches Gesicht auf sie warteten. All das zeugt von Vernunft. Mit dem klassischen „Good-bye-Germany“-Auswanderer, der sich schon Jahre im Voraus obsessiv mit seiner künftigen Heimat befasst, eint den modernen Flüchtling indes nicht viel.

Hier angekommen trifft er jedenfalls recht zügig auf gut integrierte Politiker, die sich für einen Teil der Lösung halten. Das fängt an mit Andrea Nahles, die nicht einmal jeden 10. Flüchtling für umgehend arbeitsfähig hält, nur um anschließend Vermutungen, wonach das auch am Mindestlohn liegen könnte, ins Reich des Bösen zu verbannen. Und es endet bei Julia Klöckner, die der Ansicht ist, eine Unterschrift und eine minimale Leistungskürzung könnten beispielsweise einen manifesten Israel-Kritiker zur Einsicht bewegen.

Mit Anreizen, die das Erlernen der deutschen Sprache wirklich erstrebenswert erscheinen lassen, halten sich beide hingegen vornehm zurück. Wer als Migrant derweil die Website des BAMF besucht, erfährt in der Sektion „Willkommen in Deutschland“ alles, was er über Wohngeld, Kindergeld, Elterngeld, Sozialhilfe und weitere Zuschüsse wissen muss. Dazu muss er übrigens kein Deutsch können. Und damit das auch so bleibt, unterlegt das ZDF die hauseigene Kinder-Nachrichtensendung „Logo“ nun mit arabischen Untertiteln (4). Denn schließlich sollen auch die Kleinsten wissen, dass Sprache zwar ein „nice to have“, aber kein „must have“ ist.

Und so endet Integration dort, wo alles im Spätsommer diesen Jahres so richtig begann: Bei den professionellen Teddy-Weitwurf-Sportlern, die sich schon am Münchner Hauptbahnhof hervorgetan haben. Höchstens ein Viertel von ihnen widmet sich heute den Dingen, die man eben als Flüchtlingshelfer so macht: Alphabetisierungskurse, Deutschkurse, nach Winterjacken suchen, Seepferdchen-Kurse, Wandern und weitere Freizeitaktivitäten, die unabdingbar sind, sofern man die ortseigene Turnhalle nicht zu einem Hort von aus Langeweile gespeister Aggression verkommen lassen will. Der überwältigende Rest besteht aus Pragmatismus sowie biodeutschen Rentnerinnen und Hausfrauen, die für gewöhnlich kein „Refugees Welcome“-T-Shirt tragen und sich eher selten auf attac-Demos zeigen. Menschen also, die in der offiziellen Version des Sommermärchens nicht vorkommen.

Ihnen obliegt es vom ersten Tag an, den „Integrationsturbo anzuwerfen“, wie Claudia Roth so schön sagt. Freilich nicht immer ohne kulturelle Dissonanzen. Da ist zum Beispiel die Flüchtlingshelferin, die einer Syrerin gerne einen Besuch beim Friseur spendieren möchte, dafür aber nun nach einem halal-Friseur Ausschau hält, wo Frauen und Männer getrennt frisiert werden. Oder die andere Flüchtlingshelferin, die mit ihrem Freund in einer Unterkunft aktiv ist und nun auf Facebook berichtet, dass ihr ein „total freundlicher“ Flüchtling den Handschlag verweigert hätte, ihrem Freund aber nicht. Und zwar mit der Begründung, er hätte sich gerade für das Gebet gereinigt und dürfe nun keine Frauen mehr berühren. Zwar artikuliert sie ihm gegenüber ihr Unbehagen, aber immerhin habe sich der gute Mann ja auch dafür entschuldigt. (5)

Woraufhin die restlichen Flüchtlingshelfer sich wahlweise über die der Erzählung innewohnende westliche Arroganz empören, das Verhalten des Mannes zum „Salz in der Suppe“ im multikulturellen Miteinander erklären, darin ein „Zeichen des Respekts“ gegenüber Frauen ausmachen, religiöse Toleranz fordern oder darauf hinweisen, dass Händeschütteln ohnehin „Keimübertragung schlechthin“ sei.

Dass es sich beim verweigerten Handschlag ebenso wie bei der Notwendigkeit eines Halal-Coiffeurs auch um ein eher ausbaufähiges Frauenbild halten könnte, gilt freilich als ausgeschlossen. Denn in Deutschland gibt es zwar eine Linke, die gegen den verheerenden Einfluss rosafarbener Spielsachen auf unschuldige Mädchenseelen kämpft. Wegen Sexismus, Rollenbildern und Gender. Aber dass es auch das Frauenbild junger Männer prägen könnte, in Gesellschaften aufgewachsen zu sein, in denen die Verteidigung der weiblichen Ehre unter allen Umständen erwünscht ist, hat sich von Kabul aus offenbar noch nicht bis nach Karlsruhe herumgesprochen. Insofern ist es nur konsequent, dass beispielsweise die „Aufschrei“-verdächtige Süddeutsche Zeitung neulich nicht etwa über das Frauenbild muslimischer Männer berichtete, sondern über die Vorurteile, die Deutsche gegenüber muslimischen Männern so hegen. (6)

Doch zurück in die Flüchtlingsunterkunft: Was also tun in solchen Situationen? Die Männer auf ihre Unterschrift unter der Integrationsvereinbarung hinweisen und notfalls bei Julia Klöckner Beschwerde einreichen? Ihnen das Grundgesetz im Minirock vortanzen? Oder lieber gleich die Frau zum Haram-Friseur entführen? Die Antwort liegt freilich nahe: Ignorieren. Entweder, weil gemäß deutscher Teddy-Philosophie nicht sein kann, was nicht sein darf. Oder aber, weil daheim ein Berg Wäsche plus Enkelkind warten und man folglich nicht immer über die Nerven verfügt, die Gleichberechtigung der Geschlechter in mäßigem Englisch wieder neu zu verhandeln.

„Flüchtlinge brauchen eine ausgestreckte Hand. Flüchtlinge brauchen aber auch eine Hand, die ihnen den Weg weist, wie unser Zusammenleben funktioniert.“ Diesen wohlklingenden Satz findet man ebenfalls im Leitantrag der CDU. Vielleicht würden jedoch weniger falsche Anreize und noch viel weniger Hände, die Hilfe mit Eigentherapie verwechseln, auch schon helfen? Eine der vielen Fragen, mit deren Klärung sich dann wohl die Historiker-Riege des nächsten Jahrhunderts beschäftigen dürfte.

(1) http://www.welt.de/politik/ausland/article149755032/Syrische-Fluechtlinge-ueberdurchschnittlich-gebildet.html
(2) http://www.zeit.de/2015/47/integration-fluechtlinge-schule-bildung-herausforderung
(3) https://www.cdu.de/system/tdf/media/dokumente/antrag-h-karlsruher-erklaerung.pdf?file=1
(4) https://www.tivi.de/fernsehen/logo/artikel/45185/index.html
(5) https://www.facebook.com/groups/1537521673147443/permalink/1695534440679498/
(6) http://www.sueddeutsche.de/leben/fluechtlinge-muslimischen-maennern-begegnen-die-menschen-mit-angst-1.2745018

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Norbert Schnitzler / 16.12.2015

Zwei Aussagen in einem Satz zu verbinden, reicht nicht, um einen Zusammenhang, gar eine Ursache, einen Grund oder eine Absicht zu erkennen. Besonders unangenehm sind mir zwei Beispiele in diesem Artikel aufgefallen: 1. Andrea Nahles: 10% vs böse Vermutung “die nicht einmal jeden 10. Flüchtling für umgehend arbeitsfähig hält, nur um anschließend Vermutungen, wonach das auch am Mindestlohn liegen könnte, ins Reich des Bösen zu verbannen.” Besser als jeder 10. Flüchtling könnte eine Arbeit finden, wäre natürlich, wenn z.B. jeder 15. Flüchtling eine fände. Durch Aussetzen oder Senken des Mindestlohns für Flüchtlinge könnte das erreicht werden, aber es ist gut, dass das doch nicht geschieht. Endlich wird einmal nicht auf einen einzigen Aspekt geachtet, sondern der Zusammenhang berücksichtigt, z.B. a) Billiglöhne bringen keinen Produktivitätsfortschritt, sondern verzögern ihn und schaden der Wettbewerbsfähigkeit. Es ist nicht besser, wenn zig Lastenträger erledigen, was ein Gabelstapler oder Flurförderzeug machen können. b) Der Fremdenhass wird gefördert, wenn sie denen am Ende der Einkommensskala “die Arbeitsplätze wegnehmen” c) Flüchtlinge wollen vielleicht “jede Arbeit annehmen”, es gehört aber zur Integration, dass sie erkennen müssen, was eine hochentwickelte Industriegesellschaft braucht. (Brauchen wir eigentlich so viele Handyläden und Automatenspielgeschäfte?) d) Wenn die Produktivität eines Flüchtlings so hoch ist wie die eines Nichtflüchtlings, wäre es sowohl für Betrieb wie Gesellschaft egal, wer von beiden arbeitet und wer Unterstützung bekommt. Dann können auch beide Mindestlohn erhalten. Für die Mitversorgung von Angehörigen reicht der sowieso nicht. 2) Julia Klöckner: Unterschrift vs. Einsicht “die der Ansicht ist, eine Unterschrift und eine minimale Leistungskürzung könnten beispielsweise einen manifesten Israel-Kritiker zur Einsicht bewegen.” a) Als Arbeitsloser kenne ich “Eingliederungsvereinbarungen”. Auch wenn man als “Kunde” bezeichnet werden, gilt doch eher: Alles was man unterschreibt, kann gegen einen verwandt werden. Man braucht dann keine Verfahren, die Verstöße gegen gesetzliche Regeln nachweisen, sondern nur gegen konkretere Selbstverpflichtungen in Verträgen. b) Gerade wenn man Verstöße erwartet, nutzt es, dann ein einfacheres Verfahren zu haben. Ohne zu wissen, was sich Frau Klöckner gedacht hat, könnte es ja auch sein, dass sie mit dem Schlimmsten rechnet, und gerade deshalb ihren Vorschlag äußerte. c) eine Unterschrift verpflichtet i.d.R. zu Verhalten (z.B. Bewerbungen schreiben), nicht zu Einsichten, denn das kann man nicht überprüfen. Jennifer Nathalie Pyka machte es sich zu einfach.

Rainer Hartwich / 16.12.2015

Es tut gut, immer mal wieder zwischen der strickrocktragenden Empathiewelle einen sachlich-kritischen Beitrag zu finden, in dem derzeit wohl fast aussichtslosen Versuch in Deutschland wieder eine demokratische Diskussionskultur einzuführen.. Zwischen der Gewährung von humaner Hilfe in Not und sich in einem hohen Lebensstandard vorerst ohne Gegenleistung anzusiedeln ist ein riesengroßer Unterschied. Essentiell ist, Menschen, die unverschuldet an Körper und Seele bedroht sind, müssen Hilfe und Schutz bekommen. Ohne wenn und aber. Lebensstandard dagegen muß man sich erarbeiten. Ich habe mir und meiner Familie jede DM, später jeden Euro selbst verdienen müssen, da ich nie in meinem Leben eine nennenswerte Summe geerbt habe. Dass ich jetzt, als kalendarischer Ruheständler noch voll arbeitend, mit meinen sehr hohen Steuern und Sozialbeiträgen, mehrere Menschen unterstütze, die etwa Rente wegen Krankheit beziehen oder keine Arbeit finden, macht mir ehrlich gesagt keine Freude, es ist aber in Ordnung. Nun sehe ich dazu die vielen jungen, gesunden, fordernden und häufig unzufriedenen Männer, von denen die meisten als Flüchtlinge getarnt - es sind Migranten - unser Land ohne Respekt vor geltenden Regeln überschwemmen. Dies auch noch unter dem Aspekt, dass Menschen aus fremden Ländern in den Herkunftsländern versuchen Ordnung zu schaffen, während sich die eigentlich dafür verantwortlichen, nämlich dort geborenen jungen Männer hier aufhalten. Wahr ist, es bedarf einer gemeinsamen gewaltigen internationalen Anstrengung um in den Krisenländern wieder Ordnung zu schaffen, wahr ist aber auch, wir verschärfen durch das Absaugen gerade der jungen gesunden Männer die dortige Lage noch und berauben diese Länder ihrer Zukunft. Ich nenne dies nicht human, sondern unverantwortlich!.

Hubert Cumberdale / 15.12.2015

“Auf diese Weise soll eben nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache mitsamt Integration in den Arbeitsmarkt gefördert, sondern auch Respekt vor Andersgläubigen, Frauen, Schwulen und Juden gefordert werden.” Kann man in solche Kurse nicht noch Björn Höcke, Jürgen Elsässer, Eva Herman, Matthias Matussek, Akif Pirincci und Udo Voigt reinsetzen? Und zum Erlernen der deutschen Sprache am besten noch deren Claquere im Internet?

Wolfgang Schlage / 15.12.2015

Werte und Wohlstand >>Heißt es ..., dass Deutschland nicht nur aufgrund „unseres eindrucksvollen Niveaus an Bildung, Sozial- und Umweltschutz“, sondern auch dank „unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ auf Flüchtlinge so anziehend wirke. Wenn unsere Werte uns also zum Traumziel befördern, warum muss man sie dann erklären und deren Achtung vertraglich fixieren?<< Ganz einfach: Die Einwanderer kommen *nicht* wegen unserer *Werte*, also unserer Verhaltensnormen, sie kommen wegen deren *Ergebnisse*: wegen des Wohlstandes, der relativen Sicherheit und der Sozialfürsorge, die *Ergebnis* unserer Verhaltensnormen sind. Bei einigen Einwanderern befürchte ich, dass sie zwar unseren Wohlstand haben wollen, aber nicht bereit oder in der Lage sind, das Verhalten anzunehmen, dass diesen Wohlstand produziert. Viele der Einwanderer werden den Zusammenhang zwischen unseren Verhaltensnormen und unserem Wohlstand gar nicht sehen; den sehen ja sogar viele Deutsche nicht. Aber es ist kein Zufall, dass die islamischen Staaten, jedenfalls die mit eher archaischen Normen, keine blühenden Industrieländer geworden sind. Solange die nicht Integrationsbereiten oder -fähigen zu wenige sind, um unser Gesellschaftsmodell zu zerstören, leben die nicht Integrierten *von* unserem Wohlstand, ohne aber angemessen dazu beizutragen. Wenn es zu viele werden sollten, dann kann es sein, dass sie das Gesellschaftsmodell zerstören, wegen dessen sie eingentlich gekommen sind. Beides sollten wir nicht zulassen.

Bernd Ullmann / 15.12.2015

Super Inhalt und auch super geschrieben. Weiter so, klasse!

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