Ein Zeit-Zitat aus 1984 zu Helmut Kohl ließe sich adaptieren: "Welch (hier:) eine Frau, der es gegeben ist, Probleme nicht mit dem Kopf zu lösen, sondern mit dem Gegenteil."
So sehr ich Ihnen auch Recht gebe Frau Lengsfeld, ich bin inzwischen felsenfest davon überzeugt, dass die Menschen erst auf die Straße gehen, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben. Derzeit geht es uns wohl noch zu gut ...Und beim schwindenden Gemeinschaftsinn geht es erst wenn keiner mehr sein Gegenüber ausspielen kann, das dauert. Merkel wird uns noch MINDESTENS vier Jahre erhalten bleiben.Finis Germaniae
Das ist gut beobachtet. Die indirekten Steuern und Abgaben haben ein hohes Niveau erreicht und werden für viele zu einer echten Belastung. Hinzu kommen auch die notwendig gewordenen Zusatzversicherungen in Folge der Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung, wie z.B. Zahnzusatz— oder Pflegeversicherung. Auch die Eigentumswohnung entlastet nicht mehr, sondern wird schnell zur Belastung. Denn auch hier führt die aktuelle Politik zu monatlichen Unterhaltskosten, die oft einer Miete gleichkommen. Die Kosten für die Energiewende kommen noch Gratis dazu. Viele Renter werden so in eine prekäre Lebenssituation geführt. Man darf nicht vergessen, das ganze Drama vollzieht sich ja in einem von Bedürfnisprüfungen geprägten Grundsicherungssystem.Wenn der Staat diese Steuer - und Abgabenpolitik fortsetzt, muss er die Rentner vor den Folgen seiner Politik schützen und eine Grundrente einführen. Dringend.
Zwei Anmerkungen:Da die Grundsteuer auf die Mieter zumeist umgelegt wird, treffen eventuelle Erhöhungen auch die Mieter. Allerdings sind die Meßbescheide tatsächlich nicht mehr up to date, da muss etwas geschehen, allerdings wird dies sicher nicht "aufkommensneutral" sein.Man kann sicherlich nicht Frau Merkel dafür kritisieren, dass sie für den Fall, dass eine "GroKo" nicht zustande kommt, den Weg nimmt, den das Grundgesetz vorgesehen hat und an dessen Ende, wenn eine keine Mehrheit im deutschen Bundestag gibt für den/die vom Bundespräsidenten vorgeschlagene Kandidaten/Kandidatin, Neuwahlen stehen. Die geschäftsführende Kanzlerin redet zwar viel Unfug, wenn der Tag lang ist, aber in dem Punkt ausnahmsweise nicht.
„Der Wert einer Idee hat nichts mit der Wahrhaftigkeit dessen zu schaffen, der sie ausdrückt. Ja, es ist sogar wahrscheinlich, dass eine Idee umso intelektueller ist, je unaufrichtiger der Mensch selbst ist.“ (Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Gray).Und passend dazu, „das Bild der Angela Merkel“ von Stefan Klinkigt. Furchteinflösender noch als das Original. Wahrhaftig diabolisch.
Ich glaube die Kanzlerin blufft. Um eine Minderheitsregierung zu führen, fehlt Merkel jegliche rhethorische Fähigkeit, politische Inspiration und Qualifikation. Das weiß auch sie ganz genau. Niemand kann sich vorstellen, dass Merkel mit ihrem Polit-Geschwurbel irgendeinen Abgeordneten von ihrer Position, selbst wenn sie die Beste wäre, überzeugen kann. Das muss sie aber wenn das Zusammenleben im Bundestag bei jeder Frage neu ausgehandelt wird. Ebenso unvostellbar wäre, dass die CDU mit denselben Gesichtern in einen Neuwahl geht.Ergo: um das SPD-Wahlvolk nicht mit der sicheren Aussicht Merkel loszuwerden, wenn es gegen die GroKo stimmt, zusätzlich zu motivieren, baut sie mit der praktisch haltlosen Aussage vor, sie bleibe in jedem Fall Kanzlerin.
Das alles hat schon etwas von Ceausescu.
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