Ramin Peymani, Gastautor / 23.02.2021 / 13:00 / Foto: Tomaschoff / 63 / Seite ausdrucken

Die Ausbreitung der Dummheit ist eine unterschätzte Pandemie

Seit einem Jahr reden alle nur noch über Corona. Täglich verkünden die Indoktrinierungsmaschinen, wir könnten unser drohendes Aussterben nur noch verhindern, indem wir die nicht enden wollenden Freiheitsberaubungen akzeptieren, die uns verordnet werden. Zwar fallen dem Virus mehr als 99,9 Prozent der 7,8 Milliarden Erdbewohner eben nicht zum Opfer, doch haben sich die Regierenden zu sehr in ihr Herrschaftsmodell verliebt, als dass sie es wieder aus der Hand geben wollen.

Vor Corona trichterte uns die Verblödungsindustrie ein, wir könnten eine bessere, reinere Welt erschaffen, indem wir auf Plastikbeutel, Verbrennungsmotoren und Kernenergie verzichteten. Natürlich ist Umweltschutz eine gute Sache, doch dürfte in unseren Breitengraden die Zahl derer, die ihre Plastiktüten in Gewässern entsorgen, recht überschaubar sein. Kfz-Motoren waren noch nie so verbrauchsarm und sauber wie heute. Und das Abschalten der Kernkraftwerke mag zwar manchen besser einschlafen lassen – der Umwelt schadet es allerdings immens. Gerade hier wird der Unsinn deutscher Alleingänge deutlich. Um uns herum schert man sich nämlich einen Teufel um havarierte Atomreaktoren im fernen Japan.

Bis zuverlässige, intelligente Alternativen zur Stromerzeugung bereitstehen, dauert es ohnehin noch eine Weile. Es paart sich immer häufiger Dilettantismus mit Ideologie. Wir werden von beschränkten Menschen regiert, denen beschränkte Menschen zu Mehrheiten verhelfen, mit denen sie Politik für beschränkte Menschen machen. Dies ist die Logik, die Demokratien innewohnt, weil sich durch die Grundanlage der Staatsform am Ende die Dümmsten durchsetzen. Oft genug ist dieses Phänomen beschrieben worden – nicht nur von den alten Griechen.

Derweil klatschen die Beherrschten Applaus

Zu den Profiteuren gehören auch die Skrupellosen. Sie erobern die führenden Positionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sogar den Sport und kulturelle Einrichtungen durchdringen sie. Häufig genug haben sie finanzstarke Verbände und Netzwerke errichtet, die unter dem absurden Begriff der Nichtregierungsorganisation firmieren. In ihren Foren und Treffen hecken sie immer neue Pläne zur Steigerung des eigenen Profits, zur Absicherung der eigenen Macht und zur Verbreitung der eigenen Ideologie aus. Derweil klatschen die Beherrschten Applaus, weil sie nicht durchschauen, was recht einfach zu erkennen wäre, läge die Durchschnittsintelligenz der Menschen höher.

Gegen Dummheit ist nun mal kein Kraut gewachsen. Und so wird es ein ewiger Wunschtraum bleiben, die Welt gegen Dummheit impfen zu können. Es würde selbst dann nicht passieren, wäre es medizinisch möglich, weil die Herrschenden es zu verhindern wüssten. Denn nichts wäre für die „Eliten“ aus Politik und Wirtschaft gefährlicher als aufgeklärte, intelligente Bürger. Mit den wenigen Millionen auf der Welt, die das Treiben durchschauen, kommen sie hingegen spielend klar. Es reicht, die Dummen gegen sie aufzuhetzen.

Am liebsten hetzt man sie gegen diejenigen auf, die sich der Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts bedienen. Es sind die vielen freien Autoren, die über ihre Blogs, ihre Publikationen, ihre Podcasts und Videos aufzuklären versuchen. Was dem Einzelnen noch vor zehn Jahren unmöglich war, nämlich Millionen von Menschen mit Informationen zu versorgen, ist längst nicht mehr nur den Massenmedien vorbehalten. Die Herrschenden haben auf die Gefahr für ihre Agenda reagiert – und der Bildung den Kampf angesagt. In der Generation der „Snowflakes“ zeigen sich erste Resultate.

Keiner der freien Autoren arbeitet beim Geheimdienst

Tatsächlich sind die allermeisten Mitläufer aber vor allem ignorant. Sie sind zu bequem, fühlen sich zu wenig persönlich betroffen oder sind – im günstigsten Fall – einfach viel zu beschäftigt, um sich zu informieren oder gar zu organisieren. Erst wenn die Ärgernisse, die von der Berufspolitik ausgehen, an die eigene Haustür klopfen, werden sie aktiv. Klar, wer will schon ein Asylbewerberheim auf dem Nachbargrundstück oder ein Windrad vor der Terrasse haben? Corona ist hingegen längst in jedem Wohnzimmer angekommen.

Immer noch machen die Schäfchen aber brav „Määhhh“, weil der polit-mediale Klerus sie monatelang auf die neue Staatsreligion eingeschworen hat. Es ist wahrlich zum Verzweifeln. Keiner von uns freien Autoren arbeitet beim Geheimdienst. Fast alle Unterlagen, die wir unserer Arbeit zugrundelegen, sind öffentlich zugängliche Dokumente, nachzuprüfen mit einfachen Suchmaschinenanfragen und wenigen Mausklicks, oft genug nicht einmal in fremder Sprache. Nie war es leichter, sich zu informieren, nie zuvor war die Informationsflut aber auch unübersichtlicher.

Es gibt „Schwarze Schafe“ und Abgedriftete, wie in allen Lebensbereichen, doch leisten die meisten freien Autoren seriöse Arbeit. Sie füllen die Lücke, die der „professionelle“ Journalismus seit Jahren hinterlässt. Und das häufig ganz ohne Salär. Sie treffen allerdings auf Bürger, die immer noch lieber denen glauben, die sie bereits tausendmal belogen haben. Tja, so ist das eben mit der Intelligenz. Da bleibt dann auch der Lerneffekt auf der Strecke. Während überall vor Corona gewarnt wird, ist in Wahrheit die Dummheit die größte Bedrohung. Sie ist ansteckender als das gefährlichste Virus, führt aber selten direkt zum Tod. Vielleicht wird sie deshalb derart unterschätzt. Zu dumm.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis Blog Liberale Warte.

Foto: Tomaschoff

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Leserpost

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Wiebke Lenz / 23.02.2021

Sehr geehrter Herr Peymani, was Sie hier taten war greinen über die Unbillen der Welt ohne Informationsgehalt. Nach dem Motto - wer war schon Atlas. Dies ist durchaus schade. Herzliche Grüße Wiebke Lenz

H. Krautner / 23.02.2021

Nicht alle Dummen sind wirklich dumm: Im Sozialismus ist die deutliche Demonstration von Linientreue das wichtigste Instrument, um sich seine finanzielle Zukunft zu sichern. Tagtäglich lässt sich deshalb derzeit beobachten, dass immer mehr Menschen das erkannt haben, insbesondere bei Akademikern in allen Berufssparten.

Rainer Niersberger / 23.02.2021

So ist es. Die Demokratie geht, frei nach einem Exverfassungsrichter, von Prämissen oder Bedingungen aus, die sie nicht nur selbst nicht gewährleisten kann, sondern die von Beginn an untergraben und bekaempft werden. Insbesondere ist sie aufgrund der Verfasstheit der Krone der Schöpfung und einer Masse dieser Kronen extrem “wetterabhängig”. Da braucht es schon einiger Ausgangsbedingungen, um das System auf Dauer und vor allem bei den “normalen” Herausforderungen zu erhalten bzw. erhalten zu wollen. Auf beiden Seiten, denn natuerlich mutieren die Repräsentanten nur allzu leicht und selbstverständlich zu kleinen oder groesseren Machiavellis, ebenso wie die Repraesentierten sehr leicht und gerne zu Untertanen mutieren, vor allem wenn die geistig/psychischen Bedingungen einer klassischen Demokratie geschliffen würden. Demokratie in einer Bonobohorde ist naturgemaess schwierig. Der Versuch der alten Griechen, die Ochlokratiegefahr, eine der beiden Systemgefahren, durch das Wahlrecht fuer “Selbstversorger” oder Beitragszahler zu begrenzen, also Alimentierte auszuschließen, erfährt in Coronazeiten durchaus eine gewisse Bestätigung.  Die zweite moegliche und von den Griechen befürchtete Systemmutation erleben wir gerade leibhaftig. Eine Machthaberin hat sich quasi verselbstaendigt und per Akklamation zur umjubelt/angebeteten Alleinherrscherin oder einer Art Pharaonin ausrufen lassen.  Und es geht leichter, als es sich die Griechen dachten. Die Macht wird weniger ergriffen als aufgehoben oder angenommen. Unter diesen Bedingungen koennte man sich andere, fuer diese Gesellschaft evolutionär bessere Systeme als eine Fassadendemokratie auf dem Weg zum Absolutismus vorstellen. “Demokratie, der Gott, der keiner ist, zumindest nicht fuer Alle”.  Oder wenn schon einen Herrscher fuer die Dummen, dann einen, der sich tatsaechlich fuer dieses! Volk und sein Wohlergehen einsetzt und nicht selten sogar mehr persönliche Freiheiten zulässt, als linkstotalitaere Systeme.

Hilde Maas / 23.02.2021

Sie haben bei Ihrer wunderbaren Aufzählung die Wissenschaft vergessen, denn auch hier hat sich inzwischen Schlimmeres als die Mediokratie durchgesetzt. Die Selbstkontrollmechanismen versagen auch hier zunehmend mehr, weil vermeintlich demokratische Gleichheitsideale (Gendermainstreaming etc.) das Leistungsideal zerstören. Das hat ja schon Tocqueville als einen der schwerwiegendsten Webfehler der Demokratie beschrieben.

Jochen Selig / 23.02.2021

Deprimierend und hoffnungsvoll zugleich.

Dr. med. Markus Hahn / 23.02.2021

Todesangst, böse Buben, machtpolitische Gelegenheiten, Selbstüberhöhung, Staatsgelder, der hässliche Bruder Konformismus…mit solchen Zutaten konnten vermutlich schon die Neandertaler einen “leckeren” Kuchen backen. Der kognitive Zustand unseres Landes mag Anlass zur Trauer geben, aber ich glaube, er ist nicht hauptursächlich für das, was gerade so passiert. Verantwortlich sind eher anthropologische Konstanten, die wir fälschlicherweise überwunden zu haben glaubten.

H. Krautner / 23.02.2021

Dass wir von „speziellen Charakteren“ politisch beherrscht werden, ist die eine Sache, dass jedoch die Beherrschten auch noch ihren Dresseuren Applaus klatschen und nach noch strengeren Maßnahmen gieren, ja, sich eigenständig noch stärker einschränken, als es ihre Obertanen verlangen, das ist ja ganz besonders schlimm.      -      Die sogenannten Eliten aus der Politik und aus der Wirtschaft machen selbstverständlich gemeinsame Sache, weil diese beiden Kasten keine mündige Menschen, sondern obrigkeitshörige und demütige Untertanen wollen.  Demokratie ist weder im Interesse von Politikern, noch im Interesse der Wirtschaftseliten.  -  Selbst denken ist out, betreutes Denken ist in. Die jüngere Generation lernt das selbst Denken schon nicht mehr in der Schule, die übrigen Altersgruppen haben das selbst Denken aufgegeben, weil das Leben, wie sie glauben, so einfacher ist.    -    Wenn bald, so wie es das Ziel ist, alle Untertanen gleich sind, gleich arm, dann erzählen ihnen die Obertanen, dass diese Armut die Spätfolgen des Kapitalismus sind. -  und aufgrund ihrer Dummheit glauben die Menschen das dann auch noch.

Heiko Stadler / 23.02.2021

Es scheint ein Gesetz der Menschheitsgeschichte zu sein, dass sich Leistungsgesellschaft und Sozialismus regelmäßig abwechseln, wobei bei jedem Systemwechsel hohe “Reibungsverluste”, oft in Form eines Krieges, entstehen. Bis zum Ersten WK zählte Leistung. Nach dem 1. WK setzte sich der (braune) Sozialismus, die Herrschaft der Dummen, Faulen und Skrupellosen durch. Nach dem Höhepunkt des Sozialismus, dem Weltkrieg, begann die Erlösung vom Sozialismus durch eine neue Leistungsgesellschaft. Leider wurden die nachfolgenden Generationen Leistungs- und Friedensmüde. Die Nullbock-Generation handelte nach dem Motto: “Warum soll ich arbeiten, wenn ich auch das Konto meines Vaters plündern kann?” Man wird Spitzenpolitiker der Grünen, Intendant beim Staatfernsehen, Stasichef oder Genderwissenschaftler und räumt die Konten der arbeitenden Bevölkerung großzügig ab. Die Pandemie der Dümmsten der Dummen nimmt ihren Lauf. Jeder Versuch einer Impfung durch die mahnenden Worte der Vernunftbehafteten scheitert kläglich. Ein Ende der Pandemie ist nur durch die Herdenimmunität möglich, nämlich dann, wenn alle Töpfe geplündert, alle Kraftwerke gesprengt und alle Leistungsträger aus dem Land gejagt worden sind. Dann stehen wir wieder vor den Ruinen, die uns die Sozialisten hinterlassen haben so wie 1945. Nur in einem Punkt unterscheidet sich das Ende der Merkelherrschaft vom Ende des braunen Sozialismus: 1945 waren die Deutschen noch gebildet.

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