Die Arktis war vor 10.000 Jahren rund 7°C wärmer als heute. Zu diesem Schluss kommt eine wissenschaftliche Arbeit eines norwegisch-amerikanischen Forscherteams, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“ erschienen ist.
Die Wissenschaftler nutzten die Verbreitung einer temperatursensiblen Alge in Sedimentproben aus drei Seen auf der Inselgruppe Spitzbergen, um das örtliche Klima in Hundertjahresschritten zu rekonstruieren. Ihre Analysen zeigten, dass die Temperaturen im frühen Holozän, also am Anfang der erdgeschichtlichen Gegenwart, zwischen den Extremen der letzten 12.000 Jahre schwankten und sowohl die real-gemessenen Temperaturen seit Beginn der instrumentellen Beobachtungen als auch die Zukunftsprojektionen von Klimamodellen überschritten.
Die wärmste Phase sei vor ca. 10.000 Jahren eingetreten – die Forscher machen dafür einen hohen Strahlungsantrieb und einen verstärkten Zufluss von warmem Wasser aus dem Atlantik verantwortlich. Vor ca. 9500 Jahren hätten dann Süßwasserflüsse von schmelzenden Gletschern eine Abkühlungsphase eingeleitet.