Peter Grimm / 16.09.2021 / 11:00 / Foto: Letsch / 73 / Seite ausdrucken

Die Antifa kämpft für den CDU-Gesundheitsminister

Wenn Jens Spahn auftreten will und einige Bürger würden dort gegen die Corona-Politik des Ministers protestieren, bietet sich scheinbar neue tatkräftige Unterstützung an.

Die Antifa sorgt sich um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Auf den ersten Blick eine etwas ungewöhnliche Allianz. Der Mann, dem der Corona-Ausnahmezustand einen ungeheuren Machtzuwachs bescherte, fand neben seinem aufreibenden Amt im Ausnahmezustand immer noch genug Zeit, sich um den Erwerb eines beschaulichen Eigenheims zu kümmern. Bei Linken entflammt an einer solchen Stelle leicht der Sozialneid. Auch bei normalen Bürgern hatte das ein wenig Unmut geschürt. Im Gegensatz zu den Linksextremen, die ohnehin im Alltag gern maskiert auftreten, störten sich etliche Bürger auch an der von ihm mit vertretenen Corona-Politik, insbesondere die, die mit dem Verlust ihrer Bürgerrechte nicht so gut klarkommen. Trotz der vielen Verbotsmöglichkeiten für unliebsame Kundgebungen, sah sich Spahn deshalb in den vergangenen Monaten zuweilen mit Protesten konfrontiert. Und bei solchen Demonstrationen gibt es für den betroffenen Minister immer unschöne Bilder. Wer will die schon haben?

Da bieten sich jetzt neue Helfer an, tatkräftige Spahn-Unterstützer setzen sich in Marsch, mit denen man nicht zwingend gerechnet hätte: Die Antifa ruft auf, um für Spahn und vor allem gegen seine Kritiker zu demonstrieren.

Linksextreme als Fußtruppen eines CDU-Ministers gegen kritische Demonstranten, wer hätte sich diese Szene vor ein paar Jahren auszudenken gewagt? Wo geschieht das? Glaubt man einem auf indymedia.org veröffentlichten Aufruf, ist das am Donnerstagabend in Ahaus zu sehen. Eine andere Quelle für diesen Termin als indymedia oder entsprechende Partnerseiten findet sich nach erstem Googeln zwar nicht, aber der genaue Anlass ist gar nicht so interessant. Wirklich interessant ist die Frage: Wie erklärt man indymedia-Lesern den Einsatz der Antifa für Jens Spahn? Das macht den Aufruf zu einer ganz besonderen Stilblüte:

„Bei zahlreichen Querdenkern ist der Termin ein besonderer Anlass, wenn Jens Spahn, der als Feindbild in der Coronapolitik gesehen wird, am Donnerstag 16.09.21 um 19:30 Uhr in die Stadthalle nach Ahaus kommt. Bei anderen Besuchen gab es von rechten Gruppen und Querdenkern bereits erhebliche Störungen.

Dieses Mal gilt es, die Querdenker und anderen Rechten in die Schranken zu weisen. Wir können nicht hinnehmen, dass sie die Pandemie für ihre Verschwörungstheorien missbrauchen.

Daher rufen wir dazu auf, zahlreich nach Ahaus zu kommen und den Querdenkern zu zeigen, was wir von ihnen halten.

Ort: Ahaus/Kulturquadraht/Stadthalle

Uhrzeit: ab 18 Uhr

Seid wachsam, entschlossen und reagiert angemessen auf Provokationen!“

Wann gibt’s wohl die ersten gemeinsamen Auftritte von Junger Union und Antifa?

Foto: Letsch

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Jochen Becker / 16.09.2021

Eine Antifa, die für die autoritäre Regierung kämpft ist ein schlechter Witz. Wenn man sich auf den Kampf gegen den (historischen) Faschismus bezieht, dann sieht die heutige Antifa eher aus wie die SA, die Regierungsgegner bekämpft. Soviel ideologische Borniertheit kann man nur mit mangelnder intellektueller Fähigkeit, fehlendem historischen Bewußtsein und politischem Durchblick erklären. Oder einfach nur Bock auf Randale, Hooliganismus.

Leane Kamari / 16.09.2021

Passt, Antifa will ja auch allen Alles verbieten und jegliche Menschenrechte nehmen.

A. Ostrovsky / 16.09.2021

Wer es nun immer noch nicht begriffen hat, dass in der Antifa keine Antifaschisten sind, sondern Merkels fünfte Kolonne, der darf sich im Impfzentrom eine Wurst abholen.

Wilfried Cremer / 16.09.2021

Lieber Herr Grimm, was die Antifa und Spahn verbindet, ist der Schutz für Kröten aller Art.

U. Unger / 16.09.2021

Kreuz- und Queerfront der Unterbelichteten. Belustigt nehme ich es zur Kenntnis.

George van Diemen / 16.09.2021

Vor nicht allzu langer Zeit wurden “Saalschutz” und “Sturmabteilung” gerne und oft genutzt, um Mitmenschen “in die Schranken” zu weisen. Nach dem unrühmlichen Ende der tausendjährigen N-Sozialistischen Partei wurden diese Organisationen aufgelöst und eine Neubildung solcher Organisationen unter gleich welchem Namen verboten. Aber wen schert das schon nachdem die neuen Schlägertruppen doch die hohen Weihen einer SPD-Obersturmführerin erhalten haben? Bin mal gespannt ob der Span da nicht Zeichen setzt und eigene Truppen auffahren lasst. Die “Spritzen*Innen” ? oder “MuttisMutigeMeute” ?

Thorsten Beyer / 16.09.2021

Achgottchen, selbst vor den Antifanten macht die allgemein fortschreitende Verblödung in Buntiland nicht mehr halt :-)... Selbst wenn die Faschisten von der beknackten Antifa früher auch nicht eben Leuchten waren, aber da hatten sie zumindest noch einen politichen Kompass und wussten Spahn und sein CDU als Gegne zu verorten. Den heutigen Antifantendeppen gelingt noch nichtmal mehr das…. Wenn wir noch ein wenig abwarten, dann gehen die bald alle aufeinander los und brennen sich gegenseitig die Hütten nieder. Sozialistischer Bruderkampf :-)

S.Buch / 16.09.2021

„Auf den ersten Blick eine etwas ungewöhnliche Allianz.“ —> …Aber wirklich nur auf den ersten Blick!

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