Die SPD ist verloren, seit sie zur Partei der Gewerkschaftsfunktionäre, Lehrer und Politologen geworden ist. Mit ihren Gutmenschen-Themen erreichen sie keinen einzigen Arbeiter mehr; der schaut nämlich zuerst auf den Lohnzettel und ist entsetzt, dass er mit seiner Hände Arbeit Hinz und Kunz finanzieren soll, von den kiffenden Tagedieben in Berlin bis zu Jugendbanden aus der Dritten Welt. – Die SPD ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems, und der Siegeszug der Alt-68er wird bald sein biologisches Ende finden.
Sehr geehrter Herr Weißgerber, in gewisser Weise kann ich Ihre Abneigung gegen eine regierende Linkspartei ja verstehen, nicht zuletzt, weil auch ich aus dem Osten mit nicht eben positiven Erinnerungen an die SED-Herrschaft stamme. Aber: als Bewohner Thüringens kann ich nicht sehen, dass Bodo Ramelow seine Sache schlecht gemacht hätte, im Gegenteil. Auch hat die Wiedereinführung realsozialistischer Praktiken nicht begonnen. Man kann die Angelegenheiten deshalb auch erst einmal gelassen sehen, meinetwegen sogar mit 'mürrischer Gelassenheit'. Dass CDU, SPD, Grüne und FDP verdient verloren haben, wird niemand bestreiten, der die Gesichts- und Ratlosigkeit der dortigen Protagonisten erlebt hat, ganz zu schweigen von der jeweiligen "Eigenwerbung". Man kann nur hoffen, dass die vorerst letzte Landtagswahl endlich der hinreichend vernehmliche Schreckschuss war, um jene etablierten Parteien aus dem Schlummer der Selbstgefälligkeit zu wecken. Doch danach sieht's leider noch immer nicht aus. Stattdessen wird wieder und wieder reine Parteipolitik bemüht, die Angst vor Links erscheint mir manchmal ebenso übertrieben und sachfremd wie die Furcht vor Rechts. Wichtig ist an dieser Wahl (und den anderen "ostdeutschen" Wahlen) doch, dass die Menschen einfach genug haben von Phrasen, Gewäsch, Besserwisserei und Windrädern, vor allem vom Ignorieren sie bedrängender Probleme des Alltags. Das haben die Wähler gezeigt, und zwar überdeutlich, und wenn die Schar der Wahlverlierer eine Minderheitsregierung bilden wollte, würden sie Thüringen und der Demokratie einen Bärendienst erweisen. Davor sollte man sich in der Tat fürchten.
Lieber Herr Weißgerber, die AFD wird nicht nur in die "weiter vergrößerte repräsentative Lücke rechts der Mitte" eindringen, sondern auch "mit Wucht" in die Lücke, welche die inzwischen teilislamisierte, cheblisierte, genderisierte SPD hinterlassen hat, die sich von ihrer Klientel inzwischen meilenweit entfernt hat, was nun auch wirklich der letzte begriffen haben dürfte. Und was ist der Kampf der SPD gegen Rechts in Wirklichkeit? Der Kampf gegen eben gegen diese ehemalige Klientel, die gar nichts anderes tut, als sich Kräften zu öffnen, die eher versprechen, ihre Interessen zu vertreten. Die SPD belässt es nicht einfach dabei, ihre ehemalige Klientel fallen gelassen zu haben. Sie bekämpft sie inzwischen teilweise bis aufs Messer. Der Kampf gegen Rechts ist der Kampf gegen die sozialdemokratische Vergangenheit der SPD.
FreiheitsROT ??? Die ARBEITERVERRÄTERPARTEI??? Die haben sowenig mir Freiheit am Hut wie Marx und Mao. Aber dafür mit sehr vielen Opfern!
Ach, Herr Weißgerber. Hätten wir mehr verständige Geister wie Sie; es würde dem Gemeinwesen einfach gut tun. Internationaler Sozi und nationaler Sozi. Schlicht genial. Die Ideologien gleichen sich erheblich. Kommunisten = Nazis. Und natürlich auch umgedreht. Und zur leidigen SPD vielleicht nur soviel: keine Esel auf Rosen betten. Abwickeln. Oder wie nach dem Krieg in der DDR: mit der SED wieder vereinen. Quassel - Ralle als Parteivorsitzender; also DA ginge vielleicht noch was.
Lieber Herr Thomas Weidner,Als einen , der im November 1989 in die damalige SDP eintrat, muss ich Ihnen zumindest teilweise widersprechen. Die Sache ist wesentlich komplexer. Richtig ist zwar, dass ich anfangs tatsächlich von einem anderen Weg in der DDR träumte. Die Vorstellung dahinter war, sich durch eigene Anstrengungen und Arbeit und mit westdeutscher Hilfe vorrangig zur Selbsthilfe an den eigenen Haaren aus dem Sumpf heraus zu ziehen. Soweit ich das aus der Rückschau sehe, in Übereinstimmung mit einem großen Teil der Bürgerrechtler der ersten Stunde .Diese Meinung habe ich jedoch im Jahr 1990 sehr schnell revidiert. Mit der Mehrheit der Bevölkerung war so etwas nicht zu machen, und diese Mehrheit hatte ja auch recht. Die Risiken und wären unüberschaubar gewesen, vom noch gefährlichen großen Bruder im Osten bis hin zur nicht vorhandenen Erfahrung der politischen Akteure besonders im Wirtschafts und Demokratiefragen.Richtig ist aber auch, dass das erste politische Plakat für die deutsche Einheit in Chemnitz Ende 1989/Anfang 1990 von der SDP stammte. Ich habe auch La Fontaine im Wahlkampf zur Volkskammer 1990 mit einer Rede erlebt, in der er nicht gegen die deutsche Einheit sprach, wohl aber gegen die illusorischen Phantasien der Kohlschen Propaganda von Finanzierungen aus der Portokasse und dem Automatismus blühender Landschaften. Und damit lag er sehr richtig, wie die Geschichte später zeigen sollte, oder ?Was sich damals aber wirklich keiner vorstellen konnte und was wirklich keiner wollte, war die jetzt drohende Kollaboration der traditionellen Volksparteien der Bundesrepublik mit einer Partei, die mit der führenden Kraft des gerade überwundenen Unrechts-und Unterdrückungsstaats organisationsudentisch ist. Der daraus folgende Untergang ist folgerichtig, selbst verschuldet und und verdient.
Opposition ist das Schlimmste, was Parteien passieren kann, wenn diese schon mal regiert haben. In Opposition kann man eben nicht (mit-)regieren. Und Regieren ist das Ziel von seriösen Parteien, die gestalten, bestimmen oder ähnliches wollen. Denn die Wahrscheinlichkeit (wieder-)gewählt zu werden wird höher, je mehr politische Gestaltung und politische Bestimmung eine Partei im öffentlichen Raum einnimmt oder bisher eingenommen hat. Oppositionsparteien haben es ungleich schwerer, in Regierungsverantwortung zu kommen. Klimagedöns und Rettung von Korallenriffen am anderen Ende der Welt schaffen in Deutschland keine Arbeitsplätze, keine Aufwertung des wertlosen Euro (Spar-Strafzinsen), keinen Aufschwung des Wirtschaftsstandortes, keinen Schutz der Bürger vor ausufernder Kriminalität und auch keine Beseitigung des nationalen Bildungsnotstandes. Die Medien leisten seit Jahren desaströse Arbeit, in dem sie die Bürger mit tagtäglichen Firlefanz die Gehirne erweichen. Wenn die deutschen Medien es mehrheitlich schaffen, ihren politischen Auftrag zu erfüllen und nicht apokalyptische Klimapropaganda betreiben, werden auch die Wahlergebnisse wieder überschaubarer.
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